Refine
Year of publication
Document Type
- Part of a Book (178)
- Article (104)
- Book (31)
- Review (8)
- Part of Periodical (5)
- Working Paper (2)
- Conference Proceeding (1)
- Habilitation (1)
Keywords
- Deutsch (133)
- Konversationsanalyse (128)
- Interaktion (100)
- Gesprochene Sprache (42)
- Interaktionsanalyse (28)
- Korpus <Linguistik> (24)
- Pragmatik (24)
- conversation analysis (24)
- Verstehen (19)
- Kommunikation (17)
Publicationstate
- Veröffentlichungsversion (79)
- Zweitveröffentlichung (66)
- Postprint (31)
- (Verlags)-Lektorat (2)
Reviewstate
- (Verlags)-Lektorat (99)
- Peer-Review (61)
- Verlags-Lektorat (8)
- (Verlags-)Lektorat (1)
- (Verlags-)Lektoriat (1)
- Veröffentlichungsversion (1)
Die Relevanz der Gesprächsforschung steht außer Frage: Gespräche sind grundlegend für jede Form menschlicher Gemeinschaft und Gesellschaft. Ob in Unternehmen, im Schulunterricht oder in der Politik, ob im privaten Liebesgeflüster, in der Talk-Show oder im Internet-Chat: Unablässig erzeugen, verändern und repräsentieren wir unsere Welt in Gesprächen. Gesellschaft, Kultur und Geschichte wären undenkbar ohne verbale Interaktion. So ubiquitär Gespräche sind, so unendlich vieles ist involviert, wenn Gespräche geführt und verstanden werden sollen. Sicher, zuallererst Sprache, doch noch vieles mehr: Stimme, Blicke, Gesten, Gefühle und Hintergedanken, soziale Voraussetzungen und Folgen, physische Prozesse und historische Situationen. Dies sind natürlich, recht verstanden, nicht verschiedene "Dinge", die man sorgsam nebeneinander stellen könnte. Diese Mannigfaltigkeit von Perspektiven zeigt an, dass das, was in Gesprächen und durch sie geschieht, nicht auf einen einzigen Zugang, etwa den einer einzigen Disziplin oder Schule zu reduzieren ist.
Die Konversationsanalyse ist aufgrund ihrer empirischen und gegenstandsfundierten Methodologie vielen anderen Ansätzen der Erforschung von Gesprächen überlegen. Diese Überlegenheit hat jedoch einen gravierenden Mangel: Die Konversationsanalyse verfügt über keine adäquate Interpretationstheorie und ignoriert deshalb, wie grundlegend die Wissensvoraussetzungen des Analytikers und ihr Einsatz für Prozess und Resultate konversationsanalytischer Untersuchungen sind. Am Beispiel ethnographischen Wissens wird gezeigt, an welchen systematischen Stellen spezifische Hintergrundwissensbestände genutzt werden können, um zu einer adäquateren konversationsanalytischen Auswertung zu gelangen. Abschließend wird diskutiert, welchen Prüfkriterien der Einsatz ethnographischen Wissens bei der Konversationsanalyse zu genügen hat.
Die Konversationsanalyse ist aufgrund ihrer empirischen und gegenstandsfundierten Methodologie vielen anderen Ansätzen der Erforschung von Gesprächen überlegen. Diese Überlegenheit hat jedoch einen gravierenden Mangel: Die Konversationsanalyse verfügt über keine adäquate Interpretationstheorie und ignoriert deshalb, wie grundlegend die Wissensvoraussetzungen des Analytikers und ihr Einsatz für Prozess und Resultate konversationsanalytischer Untersuchungen sind. Am Beispiel ethnographischen Wissens wird gezeigt, an welchen systematischen Stellen spezifische Hintergrundwissensbestände genutzt werden können, um zu einer adäquateren konversationsanalytischen Auswertung zu gelangen. Abschließend wird diskutiert, welchen Prüfkriterien der Einsatz ethnographischen Wissens bei der Konversationsanalyse zu genügen hat.
Analytikerwissen, Teilnehmerwissen und soziale Wirklichkeit in der ethnographischen Gesprächsanalyse
(2013)
In developing an interdisciplinary approach integrating Conversation Analysis (“CA”), audiology and User Centered Design, the applied goal of this international collaboration is to analyze real-world social interaction from the perspective of the participants in order to build an empirical basis for innovation in the field of communication with hearing impairment and hearing aid use. In reviewing theory, methodology and analysis of eight cases analyzed in this volume, the editors assess the potential of application for the various stakeholders in communication with hearing loss and hearing aids, including the estimated impact factor. The chapter closes with a consideration of desiderata for future research.
This paper deals with a case study of a first visit of a person with hearing loss to her family doctor. In the first part of the paper, basic properties of doctor-patient interaction, which are also relevant for treatment of hearing loss, are outlined: the relevance of institutional conditions for interaction, asymmetries between the participants, goal-orientation, specific conditions of trust, and the relevance of the specific genre of doctor-patient interaction. The second part of the paper presents a case study, which focuses on three interactional phenomena: a) the negotiation of the hearing loss as an existential threat to the patient and her identity; b) the discrepancy of illness theories between doctor and patient; c) the collaborative work of negotiating an intersubjectively viable description of the experience of hearing loss.
Introduction
(2012)
Hearing loss is a prevalent communication disability, yet to date there is almost no research on naturally occurring interaction which examines how participants handle hearing loss and the use of hearing aids in communication. In contrast, research focussing on the medical and technological dimensions has advanced tremendously. Still, the social reaction to hearing loss is frequently stress, withdrawal and isolation. Despite the enormous technological development, most people who could benefit from a hearing aid do not use it. The goal of this edited volume is to present a theoretically founded, interdisciplinary research approach geared at understanding and improving social interaction impacted by hearing loss and (non-)use of hearing technologies. Towards this end, we are integrating Conversation Analysis, audiology and User Centered Design.
In this brief presentation of Conversation Analysis (“CA”), we take up some of the communication problems associated with hearing loss and link them to conversation analytic concepts. We explain how attempts to control the conversation, embarrassment and miscommunication can be analyzed as interactional achievements in the areas of turn-taking, repair and nonverbal actions. The chapter also explains which kinds of data are used in CA, how the participants’ perspective is analyzed and some of the theoretical assumptions underlying the analysis. Examples of transcribed interactional sequences with hearing loss illustrate how turn-taking, eye gaze and trouble in hearing/understanding (“repair”) are sensitive to this communication disorder.
Der Beitrag erkundet die Eignung der Construction Grammar als Rahmentheorie für eine Grammatik der gesprochenen Sprache. Ausgangspunkt der Construction Grammar sind zwei, gerade für gesprochene Sprache sehr häufig zutreffende Beobachtungen: Phrasen- und Satzstrukturen sind oft semantisch nicht kompositional; syntaktische Regeln sind meist nicht formal und allgemein, sondern nur von begrenzter, semantisch und lexikalisch restingierter Reichweite. Im Beitrag werden drei zentrale Thesen der Construction Grammar vorgestellt: Konstruktionen seien das umfassende, letzten Endes alle Aspekte sprachlicher Praxis integrierende Beschreibungsmodell für sprachliches Wissen; Langackers Symbolic Thesis, nach der Konstruktionen nicht rein formal sind, sondern stets auch eine eigene Semantik bzw. Pragmatik besitzen; das Usage-based Model, nach dem Prozesse der Routinebildung und der sukzessiven induktiven Schematisierung für den Erwerb und die Repräsentation von Konstruktionen maßgeblich sind. In Bezug auf diese drei Thesen werden Konvergenzen zwischen Ansätzen und Befunden der Gesprächsanalyse bzw. der Interaktionalen Linguistik diskutiert. Der Beitrag plädiert abschließend für eine Verknüpfung von sequenzanalytisch-interpretativen und korpuslinguistischen Methoden sowie für den Versuch der Integration kognitiver und interaktionaler Betrachtungsweisen.