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Der Beitrag zeigt die Dialekte auf, die im Rahmen eines Online-Fragebogens von österreichischen Gewährspersonen als besonders „beliebt“, „unbeliebt“ sowie als „markant/auffällig“ bewertet wurden ebenso wie die hierfür herangezogenen Begründungen. In einem zweiten Schritt wird mithilfe eines Hörerurteilstests belegt, dass die als „auffällig“ empfundenen Dialekte durchaus erkannt und zu einem Großteil korrekt dem richtigen Bundesland zugeordnet werden. Dies sind vor allem das Vorarlbergerische und Tirolerische neben dem Kärntnerischen, Wienerischen und Steirischen.
Der vorliegende Beitrag betrachtet den Erwerb von Sprache im Kontext innerer Mehrsprachigkeit aus der Perspektive des Inputs, den Kinder durch Modellsprecher/-innen erhalten. Diese Art des Inputs, der u. a. durch Spracheinstellungen hervorgerufen wird und sich im tatsächlichen Varietätengebrauch manifestiert, ist im deutschsprachigen Raum bisher noch wenig untersucht worden. Die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung von Spracheinstellungen und Varietätengebrauch in der an Kinder gerichteten Sprache in Österreich werden vorgestellt. Die Studie soll einen Beitrag zum besseren Verständnis von kindgerichteter Sprache im Kontext von innerer Mehrsprachigkeit leisten.
Der vorliegende Beitrag stellt Konzeptualisierungen von Sprachlagen des individuellen Spektrums linguistischer ungeschulter Personen dar und vergleicht dabei erstmalig attitudinale Daten aus Wien und ruralen Regionen Österreichs. Im Fokus der Pilotstudie stehen dabei insbesondere Konzepte zu ‚Dialekt‘, ‚Hochdeutsch‘ sowie ‚Wienerisch‘, die sich in einem mehrstufigen Analyseverfahren als äußerst heterogen erweisen. Ihre Heterogenität speist sich aus einem komplexen Zusammenspiel soziodemografischer, regionaler, situativer sowie dynamischer Parameter, die kontrastiv diskutiert werden und auf distinkte Sprachlagenkonzepte hindeuten.
Der Text etabliert eine neue analytische Hinsicht auf soziolinguistische Fragestellungen unter dem Titel soziale Präsenz, ausgehend von bestehenden theoretischen Annäherungen an das Verhältnis von Sprechen und Sozialität. Ziel des Ansatzes ist eine umfassende Analyse menschlichen (Sprach)Handelns in der Lebenswelt, die unterschiedliche Formen von symbolischer und praktischer Selbstbehauptung und darauf bezogener Formen gesellschaftlicher Anerkennung in ihrer jeweiligen Bedeutung für die praktische Aushandlung sozialer Regime der Sichtbarkeit in den Blick nimmt. Die theoretischen Setzungen werden in der Folge am Beispiel regionaltypischer Ausprägungen des Deutschen in Österreich empirisch überprüft. Die Analyse von Social-Media-Diskussionen aus der App „Jodel“ zeigt dabei, dass typisch österreichische Formen konstitutiver Bestandteil der digitalen Schriftlichkeit junger Österreicher/-innen sind, die diese Ressource gezielt einsetzen, um regionale Gruppenzugehörigkeit zu markieren. In ähnlicher Weise belegen die Einstellungen junger Österreicher/-innen die soziale Anerkennung typisch österreichischer Sprechweisen (besonders des Regiolekts) als bevorzugtes Mittel der informellen und Nähekommunikation mit identitätsstiftender Funktion. Die Analyse öffentlicher Schriftlichkeit in Wien mit Hilfe von Daten aus dem Projekt „Lingscape“ zuletzt verdeutlicht, dass typisch österreichische Formen in der städtischen Sprachlandschaft verankert sind, dabei aber vor allem der Herstellung soziokultureller Nähe in institutioneller und ökonomischer Kommunikation dienen.
Dieser Beitrag beschäftigt sich mit dem Einsatz von dialektalen Merkmalen in Werbespots für den deutschen und österreichischen Markt sowie mit seinen Funktionen am Beispiel von Iglo (Lebensmittelbranche, Tiefkühlkost). Im Zentrum stehen dabei folgende Fragen: Welche dialektalen Merkmale welcher sprachlichen Beschreibungsebenen (Phonetik/Phonologie, Morphologie, Lexik) werden in welchen Textteilen der Spots verwendet? Wird dabei auch multimodal und multisensorisch auf die betreffende Region Bezug genommen? Die Analysen zeigen auch, inwiefern sich der Gebrauch dieser Merkmale in den deutschen und österreichischen Spots unterscheidet, und ob der Dialektgebrauch in den Werbespots (Auswahl der Merkmale, Kontexte/Gesprächssituationen) mit den Ergebnissen von Studien zum Gebrauch und zur Wahrnehmung von Dialekten im Allgemeinen übereinstimmt.