amades - Arbeiten und Materialien zur deutschen Sprache
ab Bd. 46.2014 -
Bd. 0.1998 - 45.2013 unter dem Titel:
amades - Arbeitspapiere und Materialien zur deutschen Sprache
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Politische Grenzen haben nachweislich sowohl auf den Sprachgebrauch als auch auf die Sprachwahrnehmung einen großen Einfluss. Die vorliegende Arbeit analysiert für den die Länder Deutschland, Österreich und Italien übergreifenden bairischen Sprachraum, wie Sprecher/Hörer diesen räumlich (horizontal-areal) sowie hinsichtlich seines Verhaltensspektrums (vertikal-sozial) gliedern. Dabei werden die Wahrnehmungen sprachlicher und außersprachlicher Merkmale und die Einstellungen dazu genauer betrachtet.
Mithilfe eines pluridimensionalen Erhebungssettings, bestehend aus Tiefeninterview, Online-Fragebogen, Mental-Map-Erhebung und Hörerurteilstest, kann gezeigt werden, dass extralinguistische Barrieren, wie etwa politische Grenzen, stark mit attitudinal-perzeptiven Grenzen korrelieren. Damit stellt im Bewusstsein der Befragten auch die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Österreich eine Sprachgrenze dar.
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Vitaminhaltig ist gut, vitaminreich noch besser. Eine arbeitsfreie Zeit mag entspannen, eine arbeitslose kaum. Wirken solche Aussagen sinnvoll oder doch eher sinnarm?
Die Wortbildungsproduktivität von komplexen possessiven und privativen Adjektiven erscheint praktisch grenzenlos – in der Theorie werden ihr dagegen sehr wohl Grenzen gesetzt, jedoch ohne Berücksichtigung gebrauchsbasierter, empirischer Analysen. Diesem Desiderat widmet sich dieser Band, in welchem anhand konkreter Sprachdaten Forschungslücken und Widersprüche aufgedeckt und offene Fragestellungen beantwortet werden. Zudem zeigen sich neue Bedeutungsaspekte, die den Wortbildungsprodukten bislang nicht zugeschrieben wurden. In Gänze erbringen die Analysen den nötigen Beweis, dass die korpuslinguistischen Untersuchungen bisherige morphologische Beschreibungen sowohl erweitern als auch korrigieren können und sich darüber hinaus zum Entwickeln neuer Modelle mit neuen Kategorien eignen. Die eigens für diese Zwecke korpusgestützt generierte Stichwortliste findet sich samt Anzahl an Belegtreffern im Anhang wieder.