Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie
Oldenburg: OBST
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102
Der Begriff Burnout kommt in den 1980er Jahren in Deutschland in einer Zeit auf, in der bestehende Diagnosebegriffe in Frage gestellt und teilweise durch die Überarbeitung der Klassifikationssysteme aufgegeben wurden. Burnout ist demnach auch ein Index für sich verändernde Bedingungsgefüge und Beziehungen zwischen den klinischen und angewandten Fächern im Bereich der Medizin und Psychologie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und damit auch für die gesellschaftlichen und fachlichen Debatten, wo die Grenze zwischen (a)normaler Leistungsfähigkeit und Erschöpfung verläuft. Dieser Beitrag analysiert, wie Norm(al)vorstellungen, die im Diskurs sprachlich manifest werden, die Einordnung des Phänomens zwischen den Polen ‚gesund‘ und ‚krank‘ beeinflussen können. Im Anschluss daran wird gefragt, welche Macht diese Normalitätsvorstellungen entfalten, wenn sie über Einzeltexte hinweg regelmäßig auftreten, und in welcher Verbindung sie zu kodifizierten Normen gesellschaftlicher Bereiche stehen.
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Eigenschaften von sozialen Stilen der Kommunikation. Am Beispiel einer türkischen Migrantinnengruppe
(2003)
Der Beitrag stellt die Konzeption einer sozialen Stilistik der Kommunikation vor, die sich insbesondere auf die Konzeption der kulturellen Stile in der Ethnographie der Kommunikation und auf neuere Entwicklungen in der interaktionalen Soziolinguistik bezieht. Wichtig für die Stil-Konzeption ist, dass Populationen soziale Stile in Reaktion auf relevante Probleme des sozialen Lebens entwickeln. Diese bestimmen die Kerne der Stilbildung, von denen aus fortschreitend Ausdrucksmaterial unterschiedlicher Art in die Stilgestalt inkorporiert wird. Die Konzeption der sozialen Stile wird anhand von Beobachtungen an einer Gruppe von deutsch-türkischen Migrantenjugendlichen in der Mannheimer Innenstadt, den „Powergirls“, demonstriert.
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Es wird ein Überblick gegeben über den sprachenpolitischen Hintergrund, die Vorgeschichte, die Gründung, die Ziele und Aktivitäten von EFNIL, der European Federation of National Institutions for Language, also der Europäischen Föderation Nationaler Sprachinstitutionen. Sie ist eine Netzwerkorganisation, zu der sich im Jahr 2003 Sprachakademien und zentrale Sprachinstitute aus den Ländern der Europäischen Union verbunden haben mit der Aufgabe, zur Erhaltung und Weiterentwicklung der sprachlichen Vielfalt in Europa beizutragen. Sie konzentriert dabei ihre Aufmerksamkeit und Aktivitäten auf die Hochsprachen in den Staaten der Europäischen Union.
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Eigenschaften von sozialen Stilen der Kommunikation: Am Beispiel einer türkischen Migrantinnengruppe
(2003)
Der Beitrag stellt die Konzeption einer sozialen Stilistik der Kommunikation vor, die sich insbesondere auf die Konzeption der kulturellen Stile in der Ethnographie der Kommunikation und auf neuere Entwicklungen in der interaktionalen Soziolinguistik bezieht. Wichtig für die Stil-Konzeption ist, dass Populationen soziale Stile in Reaktion auf relevante Probleme des sozialen Lebens entwickeln. Diese bestimmen die Kerne der Stilbildung, von denen aus fortschreitend Ausdrucksmaterial unterschiedlicher Art in die Stilgestalt inkorporiert wird. Die Konzeption der sozialen Stile wird anhand von Beobachtungen an einer Gruppe von deutsch-türkischen Migrantenjugendlichen in der Mannheimer Innenstadt, den „Powergirls“, demonstriert.
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Dieser Aufsatz behandelt einige offene Fragen des funktionalistischen Ansatzes. Im 1. Abschnitt wird die von Kanngießer postulierte Matrix des funktionalistischen Ansatzes (F-Matrix) - speziell hinsichtlich ihres Erklärungsbegriffs - dargestellt. Im Abschnitt 2.1 wird gegen die Auffassung argumentiert, daß die F-Matrix über einen - methodologisch gesehen - eigenständigen Erklärungstyp verfügt. In 2.2 wird zudem gezeigt, daß es nicht sinnvoll ist, für funktionale Spracherklärungen ein funktionalistisches Erklärungsschema - wie z.B. Stegmüller (1969) es expliziert - in Anspruch zu nehmen. Im Rahmen der Argumentation in diesem 2. Abschnitt wird die Auffassung der Verfasser herausgearbeitet, daß das Spezifische des funktionalistischen Ansatzes nicht in einem eigenständigen Erklärungstyp, sondern in besonderen Gesetzen besteht. Definierend für die F-Matrix ist die Hypothese der Sprachfunktionalität bzw. eine Klasse (noch zu findender) Gesetze, die Zusammenhänge zwischen bestimmten Gesellschaftsstrukturen und spezifischen Kommunikationsbedürfnissen bzw. zwischen bestimmten Kommunikationsbedürfnissen und spezifischen Sprachsachverhalten beschreiben. Die Hypothese der Sprachfunktionalität fungiert dabei als forschungsleitende Orientierungshypothese, indem sie die Menge der möglichen Füllungen der wenn- und dann-Komponenten von Gesetzen restringiert. Abschnitt 3 zeigt die Notwendigkeit der Präzisierung, Operationalisierung und empirischen Prüfung der Hypothese der Sprachfunktionalität und diskutiert Möglichkeiten, wie dies geschehen kann. Abschnitt 4 problematisiert die Hypothese der Sprachfunktionalität in Hinsicht auf die Möglichkeit der Erklärung von Sprachentwicklung, indem der Zusammenhang von Kommunikationsbedürfnissen und Sprachsachverhalten thematisiert wird. Abschließend werden im 5. Abschnitt einige Theoriebildungen der Sprachwissenschaft, die mit dem funktionalistischen Ansatz affin sind, diskutiert, und es wird dargelegt, in welcher Hinsicht die F-Matrix ein sinnvolles Forschungsprogramm ist.
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Das einfache, E-Mail-basierte Format der Mailingliste hat sich für professionelle Internet-Kommunikation in einem mittlerweile vielfältigen Web-Angebot aus mehreren Gründen bewährt: gezielte Versorgung mit fachspezifischen Informationen, Kompensation von Orientierungsproblemen für Neulinge, Distribution von vorläufigem, noch nicht abgesichertem Wissen, Selbstverständnis als Selbsthilfegruppe oder kritische Gegenöffentlichkeit für randständige Themen und Positionen. In Mailinglisten finden sich drei Diskursformate: monologisch, einfach dialogisch und „dicht" dialogisch bzw. interaktiv. Dialogizität und Interaktion werden in der Listenkommunikation nicht nur durch die Bildung von „Threads" konstituiert, sondern auch in der lokalen Formulierungsarbeit, etwa durch adressatengerechte Ansprache, Thematisierung der Rezeptionsbedingungen, Selbst- und Fremdkategorisierung, Reformulierungen und andere Kohärenzverfahren.
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Der Beitrag behandelt konzeptionelle und methodische Fragen aus einem Projekt, in dem eine neue Referenzausgabe des Thomas Mannschen Gesamtwerks für die Publikation in zwei Medien aufbereitet wird: als Buch und als elektronische Ausgabe. Die Basis dafür bildet ein Informationspool, in dem die Texte SGML/XML-basiert vorgehalten und durch eine Topic Map verknüpft werden. Der Beitrag skizziert die Architektur des Systems sowie die dahinter stehenden technischen und konzeptionellen Überlegungen. Es wird gezeigt, wie gerade die elektronische Version neue Wege beschreitet, damit ein Arbeitswerkzeug für Literaturwissenschaftler entsteht, das völlig neuartige Zugriffsmöglichkeiten auf das Werk Thomas Manns bietet.