433 Deutsche Wörterbücher
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Once a new word or a new meaning is added to a monolingual dictionary, the lexicographer is to provide a definition of this item. This paper focuses on the methodological challenges in writing such definitions. After a short discussion of the central terminology (method and definition), the article describes factors which inform this process: linguistic theories, linguistic and lexicographical methods, and types of definitions. Using the example of elexiko, a dictionary project of the Institute for the German language (IDS) in Mannheim, Germany, the paper finally showcases the compilation of definitions in a monolingual online dictionary of contemporary German.
The Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch (OWID; Online Vocabulaty Information System German) o f the Institut fUr Deutsche Sprache (IDS; German Language Institute) in Mannheim is a lexicographic Internet portal for various electronic diciionary resources that are being compiled as the IDS. It is an explicit goal of OWID, not to present a random collection of unrelated reference works but to build a network of actually related lexicographic products. Hence, the core of the project is the design of an innovative concept of data modelling and structuring. The goal of this granular data modelling is to allow flexible access of each individual lexicographic resource as well as access across diverse dictionary resources. At the same time, fine-grained interconnectedness of all resources should be made possible. Every lexicographic resource within OWID—elexiko, Neologismenwörterbuch, Wortverbindungen online, Schulddiskurs im ersten Nachkriegsjahrzehnt—accomplishes this requirement with regard to data modelling and structuring. The paper explains the underlying consistent concept of the data modelling for the overall heterogeneous lexicographical resources. Also it is shown, how the modelling potential has been converting into the Internet presence of OWID.
In den zwei Jahrzehnten vor dem ersten Weltkrieg standen weite Teile des Südpazifik unter deutscher Verwaltung. Das Deutsche stand hier in einem eng umrissenen geographischen Areal über 700 anderen Sprachen gegenüber, was zu einer besonderen Situation in Bezug auf Sprachenpolitik, Sprachenverhältnisse und Sprachkontakt führte. Ein konkretes Beispiel für kontaktbedingten lexikalischen Einfluss in diesem Kontext bietet die sprachliche Situation auf der pazifischen Insel Nauru. Hier hielten sich zu Anfang des 20. Jahrhunderts etwa zeitgleich zwei deutschsprachige Missionare auf, der Protestant Philip A. Delaporte und der Katholik Alois Kayser; beide trugen aktiv zur Dokumentation und schriftlichen Verwendung des Nauruischen bei. Ein Vergleich der Wörterbücher zeigt jedoch deutliche Unterschiede, v.a. in Bezug auf die Herkunft von Lehnwörtern, Während bei Delaporte in allen auf Nauruisch verfassten schriftlichen Dokumenten eine größere Zahl an deutschen Lehnwörtern auftritt, finden sich bei Kayser an deren Stelle häufig die entsprechenden englisch-basierten Lexeme, sofern die betreffenden Lemmata überhaupt erfasst sind. In der vorliegenden Untersuchung geht es um einen Vergleich der Wörterbücher von Delaporte und Kayser, wobei ergänzend eine Wortliste von Paul Hambruch (1914—15) sowie neuere nauruische Wortlisten (Nauruan Swadesh List 1954, Petit-Skinner 1981) herangezogen werden. Eine zentrale Fragestellung ist, wie sich die Unterschiede zwischen Delaporte und Kayser erklären lassen und welche Schlussfolgerungen aus solchen Unterschieden in der Sprachdokumentation für die weitere Erforschung dieser und vergleichbarer Kontaktsitutationen zu ziehen sind (Zuverlässigkeit bzw. Bewertung linguistischer Dokumente). Dabei kommen auch methodologische Gesichtspunkte zur Sprache, u.a. die Schwierigkeit, eine aussagekräftige und quantitativ ausreichende Datenbasis zusammenzustellen, die eine möglichst zuverlässige Grundlage für die Evaluierung einer solchen historischen Sprachkontaktsituation bieten kann.
Wörterbuch und Literatur
(1999)
In diesem Wörterbuch finden sich von App bis Zickenalarm mehr als 570 Stichwörter, die die aktuelle Wortschatzerweiterung im Deutschen als Ausdruck der Anpassung des Wortschatzes an neue Gegebenheiten und Sachverhalte spiegeln. Erfasst und in umfangreichen Wortartikeln beschrieben und dokumentiert sind die Neulexeme und Neubedeutungen, die im Zeitraum von 2001 bis 2010 aufgekommen sind und sich weitgehend im allgemeinsprachlichen Teil des Wortschatzes der deutschen Standardsprache etabliert haben.
Gegenstand der Arbeit sind Illustrationen in Onlinewörterbüchern. Untersucht wurde, wie sie Wörterbuchartikel sinnvoll ergänzen und wie ihre Rezeption für den Benutzer erleichtert werden kann. Dazu wurden spezielle Methoden zur Erforschung dieser Fragen entwickelt und zwei empirische Studien durchgeführt: Zum einen wurden Wörterbuchbenutzer zu ihren Bedürfnissen und Gewohnheiten befragt, um beispielsweise mehr über die Auswahl zu illustrierender Lemmata und die optimale Bildgestaltung herauszufinden. Zum anderen wurden durch eine Blickbewegungsstudie Erkenntnisse zum Rezeptionsverhalten der Benutzer bei Text-Bild-Verknüpfungen im Wörterbuch gewonnen. Abschließend wurde der Untersuchungsgegenstand neu geordnet und eine Best-Practice-Anleitung zur Illustrierung von Onlinewörterbüchern entwickelt.
Grosser deutscher Wortschatz
(2014)
Belemnons Curiöses Bauem-Lexicon (CBL) aus dem Jahr 1728 ist ein ungewöhnliches Wörterbuch schwieriger Ausdrücke und Syntagmen (fast ausschließlich aus dem Bereich der Fremdwörter), die von ungebildeten Sprechern des frühen 18. Jhs. ("Bauern") falsch verwendet wurden. Das CBL listet rund 800 dieser Fremdwörter alphabetisch auf, um ihnen nach knappen Angaben zur korrekten Aussprache, Bedeutung und Verwendung die jeweiligen Verballhornungen oder Fehlverwendungen, meist durch (oft komische) Verwendungsbeispiele illustriert, gegenüberzustellen. In diesem Beitrag werden einführend die äußere Gestalt, Überlieferung und Nachwirkung, Zielsetzung und Adressaten sowie Makro- und Mikrostruktur des Wörterbuchs beschrieben. Im Anschluss wird der Gesamtbestand der korrekten wie inkorrekten Wortformen gesichtet und auf zwei Arten sortiert: zuerst in der Anordnung des Wörterbuchs, um einen Überblick über seine Makrostruktur zu gewinnen, und dann unter Umkehrung der Benutzerperspektive in Form einer alphabetischen Auflistung der 2000 "Falschwörter" mit Zuordnung der jeweils zugrundeliegenden korrekten Form(en). Eine erste Durchsicht im Anschluss lässt verschiedene Typen von Fehl Verwendungen erkennen, abhängig vom sozio- und dialektalen Umfeld der Sprachbenutzer. Im Hintergrund steht die Frage, inwiefern das CBL eine sprachhistorische Quelle zur Alltagssprache des frühen 18. Jhs. darstellt: dient es in erster Linie der Erheiterung gebildeter Kreise auf Kosten der weniger Gebildeten, denen womöglich auch erfundene, besonders lächerliche sprachliche Fehlleistungen zugeschrieben werden, oder dokumentiert es tatsächlich den defizitären Fremdwortgebrauch von Sprachbenutzern aus der ländlichen Unterschicht seiner Entstehungszeit? Beigegeben wird eine fotografische Reproduktion des CBL in Gestalt einer pdf-Datei, die der Forschung bis zum Erscheinen einer hoffentlich bald verfügbaren kritischen Edition einen leichteren Zugriff auf diesen in mehrfacher Hinsicht interessanten Quellentext ermöglichen soll.
The methods utilized in the area of research into dictionary use are established research methods in the social sciences. After explicating the different steps of a typical empirical investigation, this article provides examples of how these different methods are used in various user studies conducted in the field of using online dictionaries. Thereby, different kinds of data collection (surveys as online questionnaires, log files and eye tracking) as well as different research design structures (for instance, ex-post-facto design or experimental design) are discussed.
Jean Fourquet 100 Jahre alt
(1999)
Contexts of dictionary use
(2013)
To design effective electronic dictionaries, reliable empirical information on how dictionaries are actually being used is of great value for lexicographers. To my knowledge, no existing empirical research addresses the context of dictionary use, or the extra-lexicographic situations in which a dictionary consultation is embedded. This is mainly due to the fact that data about these contexts is difficult to obtain. To take a first step in closing this research gap, I incorporated an open-ended question (“In which contexts or situations would you use a dictionary?”) into the online survey (N = 684) and asked the participants to answer this question by providing as much information as possible. Instead of presenting well-known facts about standardized types of usage situation, this paper will focus on the more offbeat circumstances of dictionary use and aims of users, as they are reflected in the responses. Overall, the results indicate that there is a community whose work is closely linked with dictionaries and, accordingly, they deal very routinely with this type of text. Dictionaries are also seen as a linguistic treasure trove for games or crossword puzzles, and as a standard which can be referred to as an authority. While it is important to emphasize that the results are only preliminary, they do indicate the potential of empirical research in this area.
The web portal Lehnwortportal Deutsch (lwp.ids-mannheim.de), developed at the Institute for the German Language (IDS), aims to provide unified access to existing and possibly new dictionaries of German loanwords in other languages. Internally, the lexicographical information is represented as a directed acyclic graph of relations between words. The graph abstracts from the idiosyncrasies of the individual component dictionaries. This paper explores two different strategies to make complex graph-based cross-dictionary queries in such a portal more accessible to users. The first strategy effectively hides the underlying graph structure, but allows users to assign scopes (internally defined in terms of the graph structure) to search criteria. A second type of search strategy directly formulates queries in terms of the relational graph structure. In this case, search results are not entries but n-tuples of words (metalemmata, loanwords, etyma); a query consists of specifying properties of these words and relations between them. A working prototype of an easy-to-use human-readable declarative query language is presented and ways to interactively construct queries are discussed.
Kommunikationsverben, an online reference work on German communication verbs and part of the dictionary portal OWID, describes the meaning of communication verbs on two levels: a lexical level, represented in the dictionary entries and by sets of lexical features, and a conceptual level, represented by different types of situations referred to by specific types of verbs. These two levels have each been implemented in special types of access structures. A first explorative access to the conceptual level provides the user with a list of the main classes of communication verbs, the subclasses of each of these, and the lexical fields pertaining to each subclass. Lexical fields are presented together with a characterisation of the situation type to which the verbs of that field are used to refer. Information about the conceptual level is additionally accessible by an advanced search option allowing the user to combine components of the characterisation of situation types to “create” any kind of situation and search for the verbs that correspond to it. Information about the lexical level of the meaning of communication verbs is accessible via the dictionary entries and by another advanced search option allowing the user to search for verbs with particular lexical features or combinations of these.
Den Schnabel gewetzt : Hans Schemann "Synonymwörterbuch der deutschen Redensarten" [Rezension]
(1991)
Ideologie in Wörterbüchern : Senya Müller "Sprachwörterbücher im Nationalsozialismus" [Rezension]
(1996)
Aus dem Unwörterbuch des Menschen : Horst Dieter Schlosser "Lexikon der Unwörter" [Rezension]
(2001)
Kicktionary
(2009)
Das in drei Teilen erschienene Wörterbuch enthält 602 Stichwörter unterschiedlichster Art, ausgewählt aus repräsentativen Jahrgangsquerschnitten der Welt und des Neuen Deutschland in der Zeit von 1949 bis 1974. Jedes Stichwort ist mit ausführlichen Sach- und Sinnerläuterungen und einer präzisen Analyse des Wortgebrauchs versehen, der durch eine Fülle von Verwendungsbeispielen belegt wird. Darüber hinaus werden in gesonderten Tabellen alle belegten Wortformen, Komposita und sonstigen Wortbildungen, auch Bedeutungen und Kollokationstypen in ihrer Häufigkeit nachgewiesen. So wird nicht nur die Entwicklung des öffentlichen Sprachgebrauchs in Ost und West exemplarisch sichtbar gemacht, auch die sprachlichen Eigenheiten zweier typischer Zeitungen aus den beiden deutschen Staaten sind damit dokumentiert. Eine wichtige Epoche der jüngsten deutschen Sprachgeschichte wird damit lexikographisch dokumentiert.
Das in drei Teilen erschienene Wörterbuch enthält 602 Stichwörter unterschiedlichster Art, ausgewählt aus repräsentativen Jahrgangsquerschnitten der Welt und des Neuen Deutschland in der Zeit von 1949 bis 1974. Jedes Stichwort ist mit ausführlichen Sach- und Sinnerläuterungen und einer präzisen Analyse des Wortgebrauchs versehen, der durch eine Fülle von Verwendungsbeispielen belegt wird. Darüber hinaus werden in gesonderten Tabellen alle belegten Wortformen, Komposita und sonstigen Wortbildungen, auch Bedeutungen und Kollokationstypen in ihrer Häufigkeit nachgewiesen. So wird nicht nur die Entwicklung des öffentlichen Sprachgebrauchs in Ost und West exemplarisch sichtbar gemacht, auch die sprachlichen Eigenheiten zweier typischer Zeitungen aus den beiden deutschen Staaten sind damit dokumentiert. Eine wichtige Epoche der jüngsten deutschen Sprachgeschichte wird damit lexikographisch dokumentiert.
Das in drei Teilen erschienene Wörterbuch enthält 602 Stichwörter unterschiedlichster Art, ausgewählt aus repräsentativen Jahrgangsquerschnitten der Welt und des Neuen Deutschland in der Zeit von 1949 bis 1974. Jedes Stichwort ist mit ausführlichen Sach- und Sinnerläuterungen und einer präzisen Analyse des Wortgebrauchs versehen, der durch eine Fülle von Verwendungsbeispielen belegt wird. Darüber hinaus werden in gesonderten Tabellen alle belegten Wortformen, Komposita und sonstigen Wortbildungen, auch Bedeutungen und Kollokationstypen in ihrer Häufigkeit nachgewiesen. So wird nicht nur die Entwicklung des öffentlichen Sprachgebrauchs in Ost und West exemplarisch sichtbar gemacht, auch die sprachlichen Eigenheiten zweier typischer Zeitungen aus den beiden deutschen Staaten sind damit dokumentiert. Eine wichtige Epoche der jüngsten deutschen Sprachgeschichte wird damit lexikographisch dokumentiert.