Sprachreport 40 (2024)
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Spuren des Deutschen in Usbekistan lassen sich spätestens ab Mitte des 19. Jahrhunderts feststellen, als die ersten Deutschen in das zentralasiatische Land einwanderten. Die ersten Deutschen, die sich auf dem Gebiet des heutigen Usbekistans ansiedelten, stammten aus dem Baltikum. Die Mehrzahl der Usbekistandeutschen heute sind Nachfahren der 1941 aus dem europäischen Teil der ehemaligen Sowjetunion deportierten Deutschen. Seit den 1990er Jahren sind viele Deutschstämmige nach Deutschland oder in andere Staaten der ehemaligen Sowjetunion ausgewandert. Gleichzeitig sind auch zahlreiche Deutsche aus eben diesen Staaten oder gar Deutschland nach Usbekistan (re-)migriert. Somit ist das Usbekistandeutsche historisch gesehen durch mehrere qualitativ unterschiedliche Migrationsphasen gekennzeichnet. Heute leben noch rund 4.000 ethnisch Deutsche in Usbekistan, doch nicht alle sprechen auch Deutsch.
In diesem Jahr geht die neue, überarbeitete Abfrage von zu Hause gesprochenen Sprachen im deutschen Mikrozensus in die vierte Runde. Der Mikrozensus ist eine amtliche Zählung der Bevölkerung in Deutschland. Dafür wird lediglich ein Teil der Bevölkerung befragt. Im Jahr 2021 enthielt diese repräsentative Stichprobe 880.137 Personen, das entspricht einem Prozent der Gesamtbevölkerung Deutschlands. Die Ergebnisse gelten für die Gesamtbevölkerung und können auf sie hochgerechnet werden. Es gibt jetzt also für die letzten drei Jahre 2021, 2022 und 2023 amtliche Zahlen über die in Deutschland zu Hause gesprochenen Sprachen. Die Ergebnisse über die Sprachen der Menschen in Deutschland sind in ihrer Art und ihrem Umfang singulär. Das letzte Mal sind 1950 sprachliche Informationen über die gesamte Bevölkerung in einer amtlichen Statistik erhoben worden. Jetzt sind wieder einigermaßen detaillierte Informationen über die Sprache der Bevölkerung verfügbar. Die Auswertung dieser Daten ist somit von besonderer Bedeutung. In diesem Beitrag werden die Ergebnisse dieser Erhebungsjahre beschrieben und verglichen. Das Statistische Bundesamt veröffentlicht die Ergebnisse pro Erhebungsjahr in digitalen Datensammlungen (Statistische Berichte). Ausgewählte Ergebnisse werden in Pressemitteilungen vorgestellt. Für diesen Beitrag wurden aus den digitalen Datensammlungen die relevanten Angaben zu den Sprachen extrahiert und zusammengestellt. Dann wurden relative Anteile und die Veränderungen der Angaben zwischen den drei betrachteten Jahren berechnet. Die Ergebnisse dieser Aufarbeitungsprozesse werden hier beschrieben und in der Abbildung und der Tabelle dargestellt.
Es mag befremdlich wirken, ein Fach, das sich mit dem Wort abgibt, mit dem Begriff des Bösen in Beziehung zu setzen, doch wenn man bedenkt, inwiefern die Sprache das Böse bewirken kann, sollte man den Sinn einer Philologie des Bösen leicht einsehen. Das älteste Werk, das wir besitzen, das sich mit der Linguistik befasst – Platons Kratylos – gibt sich mit diesen Fragen ab: Sobald wir uns mit der Sprache auseinandersetzen, so Platon, wollen wir über Richtigkeit und Falschheit urteilen; d. h., die Sprachphilosophie rechnet von Anfang an mit der Frage von Gut und Böse.
Der Demokratiebegriff wird vor dem Hintergrund aktueller Debatten über den Umgang mit rechtspopulistischen und -extremen Parteien und Milieus so stark beansprucht, wie schon lange nicht mehr. Zu einem der Ausdrücke, die den Demokratiebegriff dabei mitkonstituieren, gehört das Adjektiv ‚undemokratisch‘, dessen Verwendung immer auch eine Vorstellung des Demokratischen evoziert.