Deutsche Sprache. Zeitschrift für Theorie, Praxis, Dokumentation
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Der Artikel präsentiert eine Untersuchung zur Häufigkeit und funktionalen Vielfalt der deutschen Partikel ja in einem Korpus 22 monomodaler Dialoge junger Frauen. Vor dem Hintergrund früherer Untersuchungen wird auf Grundlage einer umfangreichen, homogenen Stichprobe das komplexe kommunikative Verwendungsspektrum der Partikel dargestellt. Außerdem wird die Adäquatheit bisheriger funktionaler Aufschlüsselungen vor dem Hintergrund wenig oder gar nicht beschriebener Funktionaler Varianten diskutiert.
Spontan kreierte Okkasionalismen sind rekurrenter Bestandteil verbaler Interaktionen. Vor dem Hintergrund, dass die Bedeutung von Okkasionalismen nicht konventionalisiert und damit potenziell unbekannt ist, untersucht der vorliegende Beitrag aus gesprächsanalytischer Perspektive die Frage, unter welchen Bedingungen die Bedeutung okkasioneller Ausdrücke in Folgeäußerungen selbstinitiiert oder fremdinitiiert erklärt wird und wann dies nicht der Fall ist. Es zeigt sich, dass die überwältigende Mehrheit der 1.068 analysierten Okkasionalismen aus verschiedenen Gründen kein Verstehensproblem darstellt. Wird die Bedeutung eines Okkasionalismus dennoch selbstinitiiert erklärt, dient dies oft anderen Zwecken als der Verstehenssicherung. Wird dagegen die Bedeutung eines nicht problemlos erschließbaren Okkasionalismus nicht unmittelbar selbstinitiiert erläutert, dient der ‚rätselhafte‘ Ausdruck als interaktive Ressource dazu, Rezipient/-innen neugierig zu machen, Nachfragen zu elizitieren und damit Folgeäußerungen zu lizenzieren.