Sprachreport. 19 (2003)
Refine
Year of publication
- 2003 (19)
Document Type
- Article (15)
- Part of Periodical (4)
Language
- German (19)
Has Fulltext
- yes (19)
Is part of the Bibliography
- no (19)
Keywords
- Deutsch (17)
- Sprachgeschichte (4)
- Sprachpflege (4)
- Grammatik (3)
- Sprachgebrauch (2)
- Sprachkritik (2)
- Anglizismen (1)
- Bedeutung (1)
- Berlin <2002> (1)
- Deutsches Fremdwörterbuch (1)
Publicationstate
Reviewstate
Publisher
Nachruf auf Pavica Mrazović
(2003)
Nachdem man morgens aufgestanden ist, macht man das Bett, man baut es jedoch nicht; man nimmt eine Dusche, putzt sich die Zähne, man wäscht sie aber nicht. Bei der Verbalisierung dieser alltäglichen Handlungen wird kaum jemandem die Wahl der lexikalischen Mittel bewusst. Noch realisiert man, dass das Sprechen sehr häufig aus »festen sprachlichen Bausteinen« besteht, die im linguistischen Diskurs als Kollokationen, Phraseme, Idiome, Redewendungen oder feste Wortverbindungen bezeichnet werden. Beim kontrastiven Vergleich wird der kollokative Charakter einer Sprache hingegen sehr wohl deutlich: Denn im Englischen heißt es ja to brush one’s teeth, wenn es um das Zähneputzen geht, und to lay the table, wenn man den Tisch deckt. Müssten wir solche Aussagen stets neu planen, wäre das sprachliche Leben kaum möglich. Wir verwenden beim Sprechen nicht einfach nur einzelne Wörter, die wir zu sinnvollen Texten zusammenführen, sondern der Trick der Sprache besteht gerade in der Wiederholbarkeit ihrer Bestandteile. Das Ziel, solchen Mehrwortverbindungen auf die Spur zu kommen, verfolgte die 39. Jahrestagung des Institutes für Deutsche Sprache, die unter dem Motto »Den Nagel auf den Kopf treffen – Wortverbindungen mehr oder weniger fest« stand. 450 Teilnehmer aus 32 Nationen waren aus diesem Anlass vom 11. bis 13. März 2003 in Mannheim.
Die propädeutische Grammatik ProGr@mm ist eine Internet-Grammatik in Hypertext-Format. Sie wird in der Abteilung Grammatik am Institut für Deutsche Sprache seit April 2001 entwickelt. ProGr@mm wird als ein Grundkurs Grammatik speziell für die universitäre Lehre konzipiert und nutzt die medialen Vorteile, die das Internet bietet. Sie ist als interaktives Lernsystem auf die spezifischen Nutzerinteressen innerhalb der Lehre zugeschnitten. ProGr@mm enthält Wissenseinheiten zu grundlegenden Bereichen der deutschen Grammatik, die in jeder »Einführung in die Grammatik des Deutschen« im sprachwissenschaftlichen Grundstudium Anwendung finden können. Die Text-Einheiten der propädeutischen Grammatik und die verschiedenen Funktionen, die das System darüber hinaus bietet, sind als Hypertext untereinander verlinkt. Unterschiedliche bewegte Schaubilder (Animationen), Übungs- und Kontrollaufgaben, die in dieser Form nur im Internet realisierbar sind, sind in die verschiedenen Einheiten eingebunden. Projektverbund ProGr@mm ist ein Drittmittelprojekt, es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das BMBF finanziert im Projektverbund »Neue Medien in der Bildung« (NMB) unterschiedlichste Internetprojekte (500 Einzelprojekte), so auch Projekte, die in der Hochschullehre in den Bereichen Sprach- und Kommunikationswissenschaften eingesetzt werden können.
Ende des Jahres 2003 erscheint der 5. Band (Eau de Cologne – Futurismus) der Neubearbeitung des Deutschen Fremdwörterbuches. Gleichzeitig jährt sich das Erscheinen des ersten Bandes: Vor genau 90 Jahren erschien der von dem Freiburger Germanisten Hans Schulz erarbeitete, die Fremdwörter der Buchstaben A – K umfassende erste Band des Werkes, das eine Sonderstellung unter den deutschen Fremdwörterbüchern einnimmt. Anlass genug, auf eine sehr wechselvolle Geschichte dieses Wörterbuches, auf 90 Jahre Arbeit, auf Mitarbeiter und auf verschiedene Bearbeitungsphasen zurückzublicken, den Weg von einem verlagsfinanzierten Ein-Mann-Unternehmen zu einem öffentlich geförderten Projekt nachzuzeichnen.