Soziolinguistik
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Der Beitrag behandelt Schreibvarianten der Gegenwartssprache. Es werden auf der Grundlage von vier Fallgruppen (1. Binnenmajuskel, 2. Kompositaschreibung mit Leerzeichen, 3. Kompositaschreibung mit Bindestrich, 4. genderfokussierende Schreibweisen) zwei Typen von Normvarianz unterschieden – ein politischer und ein unpolitischer. Dabei wird der Frage nachgegangen, ob unpolitische Ad-hoc-Bildungen auf dem Weg der Konventionalisierung sich von als politisch wahrgenommenen Normvarianten unterscheiden. Zur Beschreibung des Phänomens wird der Begriff der elastischen Norm eingeführt, um divergierende Schreibkonventionen im Spannungsfeld von Faktizitätsherstellung und kodifizierter Setzung zu modellieren. Zur soziolinguistischen Unterscheidung von Schreib- und Leseperspektiven werden die Schreibvarianten als drei unterschiedliche Gesten kategorisiert – als unmarkierte Nullgeste, als markierte Nullgeste und als indexikalisierte Signalgeste.
Recent typological studies have shown that socio-linguistic factors have a substantial effect on at least certain structures of language. However, we are still far from understanding how such factors should be operationalized and how they interact with other factors in shaping grammar. To address both questions, this study examines the influence of socio-linguistic factors on the number of dedicated conditional constructions in a sample of 374 languages. We test the number of speakers, the degree of multilingualism, the availability of a literature tradition, the use of writing, and the use of the language in the education system. At the same time, we control for genealogical, contact, and bibliographical biases. Our results suggest that the number of speakers is the most informative predictor. However, we find that the association between the number of speakers and the number of dedicated conditional constructions is much weaker than assumed, once genealogical and contact biases are controlled for.
Wie die Eule erkunden große & kleine Sprach-Checker ihre Neckarstadt-West. Kommt mit auf Entdeckungsreise!
Das Buch „Der Wörter-Sammel-Koffer“ ist ein Werk der Sprach-Checker. Es entstand im Rahmen des Projekts „Die Sprach-Checker - So sprechen wir in der Neckarstadt“ (Leitung: Dr. Christine Möhrs & Elena Schoppa-Briele) des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache (IDS), Mannheim, in Zusammenarbeit mit der Kinderbuchautorin und Illustratorin Anke Faust, dem Campus Neckarstadt-West, den Neckarstadt-Kids sowie der Alten Feuerwache Mannheim.
Aus den vielen witzigen Ideen der Kinder entwickelte sich die Geschichte um die Eule, die anschließend mit Wasserfarben, Farbstiften und viel Phantasie von den Sprach-Checkern illustriert wurde.
The article analyzes communicative deviations that occur during the communication between German native speakers and non-native speakers, particularly Ukrainians. Despite existing intercultural and sociolinguistic studies, the analysis of language specificity that causes communicative deviations, failures and misunderstandings remains relevant and understudied. The purpose of this article is to identify and explore the German language peculiarities that cause misunderstandings in communication for non-native speakers, in particular Ukrainian speakers, and offer the algorithm for the representatives of different ethnic communities to help them avoid and resolve possible conflicts given the study of German as a foreign language. The status of the concept of communicative deviation in intercultural communication under conditions of insufficient communicative competence is determined in this article. The study uses the term communicative deviation in favor of a generalized term, a broad concept of linguistic, speech and communicative deviations in dialogic speech, in particular between native German speakers and non-native speakers. The empirical research was based on the speech activity of Ukrainian students during classes at the Department of German Studies and Translation (levels B2–C1) of Ivan Franko National University of Lviv in 2019–2021 academic years and definitions from the Universal Dictionary of German Duden, in addition to the materials reflected in textbooks and teaching manuals as well as from authentic German-language sources. Communicative deviations are identified and analyzed in phonological, lexical, syntactic and pragmatic aspects.
Picnick and Sauerkraut: German–English intra-writer variation in script and language (1867–1900)
(2023)
Intra-writer variation is a wide-spread phenomenon that nevertheless has received only limited research attention so far. Different addressees, bi- and multilingualism, or changing life phases are among the factors that contribute to such variation. In a study of diary entries by one writer covering three decades (1867–1900), this chapter investigates patterns of intra-writer variation between German and English (language and script) in nineteenth-century Canada, with a special focus on single word borrowings, person reference and place names. The long-term perspective provides a unique insight into the dynamics of a bilingual writer’s emerging sociolinguistic competence as reflected by the flexible yet structured use of his resources within the social space of a bilingual community.
Die Sprach-Checker: Der Wörter-Sammel-Koffer oder Eule Elli & ihre neuen Freunde aus der Neckarstadt
(2023)
Wie die Eule Elli erkunden große & kleine Sprach-Checker ihre Neckarstadt-West. Kommt mit auf Entdeckungsreise!
Das Buch „Der Wörter-Sammel-Koffer“ ist ein Werk der Sprach-Checker. Es entstand im Rahmen des Projekts „Die Sprach-Checker - So sprechen wir in der Neckarstadt“ (Leitung: Dr. Christine Möhrs & Elena Schoppa-Briele) des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache (IDS), Mannheim, in Zusammenarbeit mit der Kinderbuchautorin und Illustratorin Anke Faust, dem Campus Neckarstadt-West, den Neckarstadt-Kids sowie der Alten Feuerwache Mannheim.
Aus den vielen witzigen Ideen der Kinder entwickelte sich die Geschichte um Eule Elli, die anschließend mit Wasserfarben, Farbstiften und viel Phantasie von den Sprach-Checkern illustriert wurde.
Was halten die Deutschen von ihrer Muttersprache? Wie denken sie über andere Sprachen und deutsche Dialekte (siehe auch Schoel / Stahlberg in diesem Band)? Wie nehmen sie Veränderungen ihrer Sprache wahr und was halten sie von fremdsprachlichen Einflüssen, wie z. B. der Verwendung von Anglizismen? Sind Deutsche, umgekehrt betrachtet, besonders kritisch, wenn andere Deutsche Englisch sprechen? Und wie bewerten sie andere Personen, die z.B. einen französischen oder russischen Akzent im Deutschen besitzen? Mit all diesen Fragen hat sich das vorliegende Teilprojekt im Rahmen dieses von der Volkswagenstiftung geförderten Forschungsprojekts beschäftigt. Ausgehend von sozialpsychologischen Theorien und Methoden, wurden Spracheinstellungen in Deutschland näher untersucht.
Der Beitrag liefert einen Einblick in korpuslinguistische Projekte und Aktivitäten aus dem österreichischen Sprachraum. Der Fokus liegt auf zwei primär auf die Analyse gesprochener Sprache ausgerichteten Korpora (DiÖ-Korpus und WBÖ-Korpus) sowie auf dem medial wie konzeptionell schriftlich angelegten Austrian Media Corpus. Institutionell eingebettet sind die Korpora in den Spezialforschungsbereich „Deutsch in Österreich (DiÖ)“ sowie in die Aktivitäten des Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage (ACDH-CH) an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Die theoretisch-methodologische Perspektive der Diskussion ist eine variationslinguistische, wobei sozio- und systemlinguistische Aspekte im Beitrag Berücksichtigung finden.
Linguistic Landscapes (LL) sind in der internationalen Soziolinguistik und verwandten Disziplinen in aller Munde. Seit Mitte der 2000er Jahre sind Studien, die sich als Teil dieses Ansatzes verstehen, wie Pilze aus dem Boden geschossen. Seit 2008 hat es in fast jährlichem Rhythmus gut besuchte Tagungen gegeben, die sich ausschließlich mit Linguistic Landscapes beschäftigen - sowohl mit Fallstudien aus aller Welt als auch mit theoretischen und methodologischen Fragen. Folgerichtig sind nicht nur eine Vielzahl von Einzelaufsätzen erschienen, es hat auch mehrere Sammelveröffentlichungen gegeben, und seit 2015 erscheint ein eigenes Journal unter dem Titel „Linguistic Landscapes“ (vgl. Gorter 2013 für einen Überblick über die Entwicklung des Ansatzes).
Obwohl auch Wissenschaftler, die im deutschsprachigen Raum tätig sind, sich in den letzten Jahren den Linguistic Landscapes gewidmet haben, hat die Methode in deutschsprachigen Publikationen jedoch bisher nur einen vergleichsweise geringen Stellenwert eingenommen. Dieser Beitrag möchte somit zum einen Grundlagenarbeit leisten, indem er die Idee der Linguistic Landscapes noch einmal vorstellt und seine Entwicklung der vergangenen Jahre nachzeichnet. Zum anderen soll im Kontext dieses Bandes der Nutzen des Ansatzes für die Analyse von Sprachen von Migrantengruppen diskutiert werden. Schließlich wird der Beitrag durch einige Bemerkungen dazu abgerundet, in welchem Maße die Untersuchung von LL einen Nutzwert haben kann, der über wissenschaftliche Kreise hinausgeht. Grundlage für diesen Beitrag sind internationale Veröffentlichungen der letzten Jahre, vor allem aber gehen Erfahrungen aus eigenen Studien mit ein, die wir seit 2007 mit unterschiedlichen Zielsetzungen im Baltikum und in Deutschland durchgeführt haben.