Pragmalinguistik / Kommunikationsforschung
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This paper discusses how the category of declarative speech acts can be used in the context of discourse analysis. For this purpose, similarities as well as differences between the works of Searle and Foucault are being discussed in order to illustrate the possibilities and challenges of theorizing declarative speech acts as discursive practices.To elaborate on these problems, a study on the felicity conditions of marriage in Islamic as well as Christian cultures is critically reviewed. The paper ends with an analysis of the discourse of same-sex marriage as well as blessing ceremonies in German churches and the discursive conflicts revolving around those practices.
In der öffentlichen Debatte über Rassismus und Diskriminierung im Polizeiwesen spielen implizite normative Erwartungen an den Sprachgebrauch von Polizeibeamt:innen eine Rolle. Das wiederum führt ihrerseits nicht selten zu einer Verunsicherung im eigenen Sprachgebrauch. Das Projekt der ‚Arbeitsstelle für linguistische Gesellschaftsforschung‘ an der Universität Magdeburg zu ‚Rassistischer und diskriminierender Sprache‘ ist ein anwendungsbezogenes Forschungsprojekt, in dem ein Workshop-Programm mit dem Ziel der Aufklärung über rassistische und diskriminierende Sprache, speziell für Angehörige der Landespolizei, entwickelt wurde. Die Basis der Workshopkonzeption, problemzentrierte Interviews mit Mitgliedern der Polizei Sachsen-Anhalt, entspricht dem diesem Beitrag zugrundeliegenden Forschungskorpus. Anhand ausgewählter Textbelege lässt sich exemplarisch zeigen, auf welche Weise polizeiinterne diskursive Ordnungen gestört werden, wie auf diese Irritation(en) sprachlich und metakommunikativ reagiert wird, welche Positionierungen im Rahmen eines ‚Störungsvorfalls‘ auftreten und welche gesellschaftlichen Akteur:innen daran beteiligt sind.
Kaija Saariaho war die erste finnische Komponistin, die einen bemerkenswerten internationalen Ruf erlangte. Im Vergleich zu den etablierten Mustern, die das Bild finnischer Komponisten prägten – hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, basierend auf der diskursiven Konstruktion von Jean Sibelius als prototypischem Beispiel –, kann das Auftreten von Saariaho auf mehreren Ebenen als ein störendes Ereignis betrachtet werden. Mein Artikel beginnt mit der Einführung definitorischer Konzepte von Mustern (als potentiell multimodale Zeichenkomplexe, die als Modelle dienen und reproduziert werden) und der Störung von Mustern (als Bruch eines Kanons). Mit besonderem Blick auf die Imago einer Künstlerpersönlichkeit werden in einem multimodalen Ansatz sowohl die Kernelemente beschrieben, die das Bild eines „kanonischen“ finnischen Komponisten prägen, als auch die störenden Aspekte in Saariahos Musik, Karriere und öffentlichem Image im Verhältnis zu diesen Mustern. Schließlich deutet die Analyse auf die Beobachtung hin, dass Musterunterbrechungen in künstlerischen Diskursen zu einer fast unmittelbaren Bildung neuer Muster oder Mustermischungen führen können, wodurch ihre Unterbrechungswirkung abgeschwächt wird. Auf der Grundlage dieses Hinweises könnten weitere Forschungen durchgeführt werden, die der Frage nachgehen, ob solche transformativen Unterbrechungen vielleicht eher der Normalfall als die Ausnahme in Diskursen im Zusammenhang mit der Kunst im Allgemeinen sind.
Sagen ist das häufigste lexikalische Verb im gesprochenen Deutsch. Es tritt in zahlreichen verfestigten Wendungen mit besonderen Gesprächsfunktionen auf – beispielsweise um Aussagen abzuschwächen, Aufmerksamkeit zu steuern, Wissen anzuzeigen oder das Thema zu wechseln. Die Studie dokumentiert und systematisiert den Gesamtbestand dieser Ausdrücke aus interaktionslinguistischer und konstruktionsgrammatischer Perspektive. Im Fokus stehen der Zusammenhang ihrer verschiedenen Gesprächsfunktionen, ihre lautliche Reduktion sowie der Grad ihrer formalen Verfestigung bis hin zur Univerbierung.
„Das muss Konsequenzen haben“. Die Schiffshavarie der Pallas als umweltpolitische Diskursdisruption
(2025)
Im Rahmen der Plenardebatten setzt sich der Deutsche Bundestag regelmäßig mit umweltrelevanten Störfällen und Unglücken auseinander. So wurde am 12. November 1998 zum ersten Mal die Havarie des vor Amrum auf Grund gelaufenen Frachtschiffs „Pallas“ thematisiert. Der eigentliche Vorfall lag zu diesem Zeitpunkt mehr als zwei Wochen zurück und hatte sich infolge medialer Berichterstattung mit besonderem Fokus auf Fragen des Krisenmanagements diskursiv etabliert. Die bundespolitisch-institutionelle Aufarbeitung knüpft damit an einen bereits bestehenden umweltpolitischen Teildiskurs an. Als Störfall stellt die „Pallas“ ein Referenzobjekt mit einem öffentlichen Positionierungs- und Inszenierungspotenzial dar, das sich in Form strittiger Verantwortungszuschreibungen entlädt. Daraus ergibt sich eine Trias aus behandelter Störung (Disruption), den daraus abzuleitenden Konsequenzen (Verantwortlichkeit) und den zur Umsetzung aufgerufenen Akteuren (Verantwortlichen). Die vorliegende Studie kombiniert qualitativ-hermeneutische und quantitativ-distributionelle Zugänge am Beispiel der „Pallas“-Havarie, um Aushandlungsprozesse zu politischer Verantwortung im Kontext bundesdeutscher Umweltpolitik genauer zu beschreiben.
Immigration discourses are controversial and disruptive discourses within which ideological questions around the protection or destruction of existing social and political orders are discussed. These debates are increasingly revolving around political language use itself. Disruptions are identified in the debates not only on the level of socio-political implications of immigration, but also on the communicative level. A relevant communicative means hereby is public political language criticism voiced in language (use) thematisations. Methodologically, the analysis of communicative disruptions (i.e. a word choice or formulation is not recognized as usable without disruption or is highlighted as worthy of criticism or problematic through metacommunicative marking) or stagings of disruptions (i.e. strategies of staging political competition and assigning and denying authority on the basis of notable linguistic evidence to decouple and delegitimize opposing ideologies) and interruptions of ongoing interaction to negotiate language use is carried out on the basis of an interactional-pragmatic discourse analysis. Thus, the instances are conceptualised as strategically employed language thematisation practices and attempts at (dis)clarification within mediatised public political communication contexts.
This article explores the German response token doch, which, as earlier studies claim, rejects negatively polarized utterances and reaffirms the opposite. The study demonstrates that doch can be used in response to the Other’s conduct to mark a contrast to the Other’s understanding or push back against the Other’s challenging what the doch-speakers said before. When doch concerns the speaker’s own prior conduct, it indexes a “change-of-mind,” contradicts a produced or projected disaligned/disaffiliative/dispreferred action, and (re-)establishes consensus between the participants. The analysis shows that doch can be used after turns that do not contain grammatical or lexical negation. The results of the study reveal that a response token doch has a core meaning of indexing a contrast, contradiction, or counter to the Other’s or the doch-speaker’s prior conduct. The study concludes by discussing the implications of the results for our understanding of responsivity and negative polarity. Data are in German.
Angesichts von Befunden zu sprachlich-diskursiven Anforderungen in fachlichen Unterrichtsgesprächen und zur Heterogenität von Lernenden wird zunehmend gefordert, Unterrichtsgespräche als Erwerbskontext für Diskurskompetenz zu nutzen. Mit Fokus auf das Etablieren diskursiver Anforderungen rekonstruiert der Beitrag, wie interaktive Kontexte im Unterricht so gestaltet werden können, dass Erwerbskontexte entstehen. Aus Perspektive der multimodalen Interaktionsanalyse untersucht er dazu drei Gestaltungsdimensionen von Beteiligungsrahmen für Erklär- und Argumentationsaktivitäten: i) den situativen Zweck diskursiver Praktiken, ii) die epistemische Ökologie, die für ihren Vollzug gelten soll, sowie iii) die Erkennbarkeit des Beteiligungsrahmens für die Schüler:innen.