Lexikografie
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Korpora und Belegsammlungen
(1978)
Während früher die Verwendung von Textcorpora, die mehr sind als eine bloße Satz—Belegsammlung, für den Aufbau von Wörterbüchern sehr umstritten war, scheint inzwischen — wie die 1975 bis 1977 in Bad Homburg veranstalteten Colloquien “ Projekt eines neuen großen Wörterbuchs der deutschen Sprache” zeigten — Einigkeit darüber zu bestehen, daß ein Textcorpus für die lexikographische Praxis nützlich, wenn nicht gar unentbehrlich ist. Wir möchten durch diese Arbeit einen Beitrag zur Begründung dieser These leisten, indem wir den Nutzen eines Textcorpus sowie die Möglichkeiten seiner Auswertung für die Zwecke der Lexikographie aufzeigen sowie einige Bedingungen nennen wollen, die eine für die Lexikographie brauchbares Corpus erfüllen muß. Im weiteren sollen die Befunde einiger gemeinsprachlicher sowie fachsprachlicher Wörterbücher über das Lexem Angst den Ergebnissen einer Corpusauswertung gegenübergestellt und diese wiederum in einem abschließenden Kapitel als Materialien für einen Wörterbuchartikel vorgestellt werden.
Im ersten Teil dieses Beitrags soll untersucht werden, wie einige Psychologen die Beziehungen ihrer Fachsprache zur Gemeinsprache und zu anderen Fachsprachen berücksichtigen. Im zweiten Teil soll die gleiche Fragestellung anhand einer exemplarischen Untersuchung in psychologischen Wörterbüchern dargestellt werden. In beiden Fällen werden solche Lexeme herangezogen, die Angstgefühle auf verschiedene Weise bezeichnen können. Nicht behandelt wird das Lexem Angst, auf das in dem auch in diesem Band abgedruckten Beitrag “ Ausblicke auf eine em pirisch fundierte Lexikographie” ausführlich eingegangen wird.
Fachsprache Medizin
(1978)
Die Fachsprache der Medizin ist charakterisiert durch einen nahezu unüberschaubaren Wortschatz. Medizinische Texte muten den Laien daher oft als “chinesisch” an, und schon Petrarca hatte den Vorwurf erhoben, die Ärzte versteckten hinter gelehrten Bezeichnungen nur ihre eigene Unkenntnis. Die medizinische Fachsprache unterscheidet sich hinsichtlich der Unverständlichkeit für Außenstehende jedoch kaum von anderen Fachsprachen. Sie wird lediglich stärker beachtet, denn Gesundheit und Krankheit beanspruchen bei jedem Menschen ein vitales Interesse. Ein kommunikationsorientiertes Wörterbuch hat daher eine besondere Verpflichtung, die Verständigung zwischen Arzt und Laien zu erleichtern.
Gesprächswörter
(1978)
Es soll hier von dem Kulturgut Wörterbuch die Rede sein. Es soll also gefragt werden, was dieses Gut in der Welt gilt und was es uns Deutschen gilt. Schließlich soll die Frage aufgeworfen werden, ob wir uns mit den Wörterbüchern, die es jetzt von der deutschen Sprache gibt, zufrieden geben können und welche Art Wörterbuch für die Zukunft nötig ist.