Korpuslinguistik
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In unserem Beitrag widmen wir uns dem Einsatz von Sprachkorpora für den Kontext
Deutsch als Fremdsprache (DaF), wobei wir unterschiedliche Ressourcen und Anwendungsbereiche beleuchten. Ziel des Beitrags ist es, exemplarisch Korpora für den DaF-Kontext vorzustellen, sowie deren Potenziale beispielhaft herauszustellen. Zu den vorgestellten Ressourcen zählen Lernerkorpora für Deutsch als Zielsprache, Spezial- und Fachkorpora, Vergleichskorpora sowie Korpora der gesprochenen Sprache und Wörterbuchressourcen. Mit Blick auf die unterschiedlichen Korpora und deren Spezifika loten wir lohnende Perspektiven und Anknüpfungspunkte für Forschung und Didaktik aus und geben Hinweise zur vertiefenden Auseinandersetzung.
Die Diskurslinguistik hat sich in den letzten Jahren als eine linguistische Teildisziplin etabliert, die in transtextuellen Untersuchungen über sprachliche Muster gesamtgesellschaftlich rele-vante Denk- und Vorstellungswelten rekonstruiert. Die Digitalisierung hat nicht nur unsere Gesellschaft grundlegend verändert und neue Kommunikationsformen und innovative kulturelle Praktiken geprägt, sondern auch das diskurslinguistische Arbeiten maßgeblich beein-flusst. So war die Etablierung der Diskurslinguistik sowie auch der diskursorientierten Lexikographie geprägt durch die Engführung mit computergestützten Methoden (Bubenhofer 2009, Teubert/Čermáková 2007, Halliday et al. 2004), die große Textsammlungen für Diskursanalysen zugänglich machen. Da diskursanalytische Forschung in foucaultscher Tradition nicht am Einzelbeleg interessiert ist, sondern mit kontextuellen Mustern und intertextuellen Verweisstrukturen arbeitet, bietet eine korpusgestützte Analyse eine produktive Ausgangsbasis für Diskursuntersuchungen. Dies gilt insbesondere für die Diskurslexikographie, bei der auf breiter Datenbasis Wörterbücher zu kulturhistorischen Diskursen erstellt werden.