Sprache im 20. Jahrhundert. Gegenwartssprache
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Das letzte Wort. Untersuchungen zum Kontrollhandeln gesellschaftlicher Führungskräfte in Gesprächen
(2002)
Ziel des Beitrags sind methodisch orientierte Überlegungen zur Analyse interkultureller Kommunikation, deren Relevanz wir an einem Beispielfall demonstrieren wollen. Wir beziehen uns dabei auf das Datenmaterial und den Beitrag von Slavo Ondrejoviö in diesem Band. Angeregt zu diesem Beitrag wurden wir durch unsere zeitweilige Teilnahme an den Sitzungen der Forschungsgruppe. Im Zusammenhang mit dieser Thematik kamen immer wieder Probleme der interkulturellen Kommunikation zur Sprache, konnten aber in dem der Gruppe vorgegebenen Rahmen nicht als eigenständiger Untersuchungsgegenstand behandelt werden. Wir wollen uns nun im Folgenden mit einigen methodisch-methodologischen Problemen der Analyse interkultureller Kommunikation befassen.
Seit 1977 wird in Deutschland jedes Jahr ein Wort bzw. eine Wortsequenz zum „Wort des Jahres“ gekürt. Vorgenommen wird die Wahl von einer Jury, die sich aus Mitgliedern der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) zusammensetzt. In der deutschsprachigen Schweiz gibt es eine solche Aktion ebenfalls (seit 2003); inzwischen wird das Wort des Jahres aber nicht mehr nur auf Deutsch, sondern auch auf Französisch, Italienisch und Rätoromanisch gewählt. Wenn im Folgenden vom „Schweizer Wort des Jahres“ die Rede ist, ist damit aber immer nur das Deutschschweizer Jahreswort gemeint. Durchgeführt wird die Aktion von einem Forschungsteam, das an der Zürcher Hochschule für Angewandte Linguistik (ZHAW) tätig ist.
Die rechtsanthropologische Literatur zum Thema Schlichtung wird auf ihre Fruchtbarkeit für eine gesprächsanalytische Untersuchung von Schlichtung ausgewertet. Rechts-anthropologische Arbeiten liefern insbesondere Ergebnisse zu folgenden vier Aspekten von Schlichtung: Schlichtung als eines von unterschiedlichen Verfahren der Konfliktbearbeitung (das kulturelle Paradigma), Schlichtung als Phase in der komplexen Bearbeitungsgeschichte eines Konflikts (das Syntagma der Bearbeitungsgeschichte), Schlichtung als interaktiv charakteristisches Muster der Konfliktbearbeitung (Prozeß-Modelle) und die Interdependenz von Schlichtung als effektivem Bearbeitungsverfahren mit kulturellen Randbedingungen (der Bedingungszusammenhang von Schlichtung). Abschließend werden Implikationen der rechtsanthropologischen Befunde für eine gesprächs-analytische Untersuchung von Schlichtung angedeutet.
Der Umgang mit Gesprächskorpora am IDS Mannheim: Die Recherche in der COSMAS-II-Gesprächsdatenbank
(2005)
Ziel des Beitrags ist es, zwei Frauengruppen aus einem innerstädtischen Gebiet Mannheims auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Umgang mit territorialen Ansprüchen hin zu untersuchen und die Unterschiede inbezug auf die weite oder enge Definition von Territorien, die Art und Weise der Aushandlung territorialer Grenzen und der Durchsetzung territorialer Ansprüche als Merkmale des kommunikativen Stils der Gruppen zu beschreiben. Obwohl eine Reihe von Alltagsroutinen in beiden Gruppen auf den ersten Blick sehr ähnlich sind, unterschieden sich die Gruppen in der Definition ihrer Sozialbeziehungen erheblich.