Sprache im 20. Jahrhundert. Gegenwartssprache
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Anhand einer Auswahl historischer Reden je dreier prominenter Deutscher und Polen wird eine signalphonetisch gestützte sprachvergleichende Analyse der glottalen Markierung vokalinitialer Wörter durchgeführt.
Generell erweist sich die glottale Markierung als variabel entlang eines Kontinuums zwischen einem echten glottalen Verschlusslaut (harter Stimmeinsatz) des Initialvokals über zeitlich nicht exakt koordinierte Glottalisierungen (Knarrstimme) und leichte Reflexe im Grundfrequenzverlauf bis hin zum völligen Fehlen einer Markierung.
Insgesamt zeigen sich im Polnischen gegenüber dem Deutschen seltener glottale Markierungen sowie eine sprachübergreifende schwache Abhängigkeit der Markierungshäufigkeit vom Sprechtempo (weniger bei Sprechtempoerhöhung).
Die Auftretenshäufigkeit glottaler Markierung wird sprachabhängig zudem durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst: Für das Deutsche zeigen sich signifikante Einflüsse sowohl des Worttyps (Inhaltswörter mit häufigerer Markierung gegenüber Funktionswörtern) als auch der Betonung (betonte Silben mit häufigerer Markierung gegenüber unbetonten), während im Polnischen hier kein Einfluss sichtbar ist. Dafür zeigt das Polnische gegenüber dem Deutschen einen signifikanten Einfluss der Position innerhalb der Phrase (häufigere glottale Markierung in phraseninitialen im Gegensatz zu phrasenmedialen Wörtern). Diese sprachspezifischen Unterschiede können mit den prosodischen Charakteristika beider Sprachen Zusammenhängen. Im Unterschied zum Deutschen mit einem freien Wortakzent fällt dieser im Polnischen auf die Penultima, ist somit vorhersagbar und bedarf demzufolge keiner zusätzlichen glottalen Markierung im Sprachsignal.
Beide Sprachen hingegen zeigen übereinstimmend einen klar ausgeprägten Effekt der Vokalhöhe auf das Auftreten der glottalen Markierung (tiefe Vokale > mittlere Vokale > hohe Vokale).
Noch mal zu "Leitkultur"
(2002)
Die Bedeutung des Regelbegriffs der praktischen Semantik für den kommunikativen Sprachunterricht
(1974)
Berichtet wird aus einem Forschungsprojekt des Instituts für deutsche Sprache, Mannheim, das sich zum Ziel gesetzt hat, Sprachwandel in statu nascendi zu beobachten, den Sprecher und die individuellen Veränderungen seines Sprechens und seiner Einstellung zur Sprache nach Ablauf von etwa vier Jahrzehnten in den Blick zu nehmen. Erneut interviewt werden Sprecher deutscher Dialekte oder Umgangssprachen, die in verschiedenen Forschungsprojekten in den 50er und 60er Jahren aufgenommen wurden und von denen eine Tonbandaufnahme im Deutschen Spracharchiv archiviert ist. Im Rahmen einer dem Forschungsprojekt vorgeschalteten inzwischen abgeschlossenen Pilotstudie wurde ein umfängliches methodisches Instrumentarium erprobt, um aussagekräftiges Vergleichsmaterial und Sprachbiographien einiger ausgewählter Sprecher elizitieren zu können. Auf der Basis dieser Studie werden das Projektdesign und die Analysekategorien für die Hauptuntersuchung festgelegt.