Sprache im 20. Jahrhundert. Gegenwartssprache
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Dieses Buch enthält die Vorträge und Ausspracheergebnisse einer Tagung, die im September 1962 auf Schloß Auel bei Siegburg stattfand und sich mit Problemen der sprachlichen Entwicklung im Westen und Osten Deutschlands befaßte. Die Beiträge wollen die sprachlichen Vorgänge beiderseits der Zonengrenze miteinander vergleichen, den heutigen Stand der Sonderentwicklungen festhalten und soweit als möglich beurteilen.
- Sehr stark tritt dabei der Zusammenhang zwischen sprachlichem Werden einerseits und politischer und gesellschaftlicher Entwicklung andererseits heraus, wie er bei gelenkten Sprachveränderungen besonders wirksam ist. Bei den besprochenen Vorgängen handelt es sich wohl nicht um bloß sprachsoziologische Erscheinungen im Sinne der parole, sondern zum Teil schon um sprachimmanente im Sinne der langue, wenn auch das Verhältnis zwischen Sondersprache und allgemeiner Hochsprache schwebend ist und die Einwirkung der neuen Spracherscheinungen auf die Alltagssprache sich schwer feststellen läßt. Kann und darf man nicht von einer sprachlichen Trennung oder einer Sprachspaltung sprechen, so besteht aber ohne Zweifel die Gefahr, daß früher oder später eine tiefer reichende Auseinanderentwicklung sprachimmanenter Art eintreten kann.
Vorschlag zu einer Typik der Kommunikationssituationen in der gesprochenen deutschen Standardsprache
(1975)
Skizzierung des Vorhabens
(1982)
Linguistische Analyse
(1982)
Intensivinterview
(1982)
Ein Ende des Endes der "Sprache des Nationalsozialismus" - für eine neue "Wörterbuchphilologie"
(1983)
Sprache
(1985)
Einleitung
(1985)
Aus dem "Schlusswort"
(1986)
Die rechtsanthropologische Literatur zum Thema Schlichtung wird auf ihre Fruchtbarkeit für eine gesprächsanalytische Untersuchung von Schlichtung ausgewertet. Rechts-anthropologische Arbeiten liefern insbesondere Ergebnisse zu folgenden vier Aspekten von Schlichtung: Schlichtung als eines von unterschiedlichen Verfahren der Konfliktbearbeitung (das kulturelle Paradigma), Schlichtung als Phase in der komplexen Bearbeitungsgeschichte eines Konflikts (das Syntagma der Bearbeitungsgeschichte), Schlichtung als interaktiv charakteristisches Muster der Konfliktbearbeitung (Prozeß-Modelle) und die Interdependenz von Schlichtung als effektivem Bearbeitungsverfahren mit kulturellen Randbedingungen (der Bedingungszusammenhang von Schlichtung). Abschließend werden Implikationen der rechtsanthropologischen Befunde für eine gesprächs-analytische Untersuchung von Schlichtung angedeutet.
This is a revised and translated version of my article "Die doppelte Wende - Zur Verbindung von Sprache, Sprachwissenschaft und zeitgebundener politischer Bewertung am Beispiel deutsch-deutscher Sprachdifferenzierung" which appeared in Politische Semantik - Bedeutungsanalytische und sprachkritische Beiträge zur politischen Sprachverwendung, ed. Josef Klein (Opladen: Westdeutscher Verlag, 1989), pp. 297-326. I am indepted to Colin Good, Norwich, England, for having translated the text into English.
Neologismen als Forschungsgegenstand - Aktuelle Aufgaben und Ziele der Neologismenlexikographie
(1991)
Die Beziehung zwischen Eltern und Jugendlichen und das Argumentieren in konfliktären Interaktionen
(1993)
In Anlehnung an die Theorie der Individuation wird vermutet, dass das Gesprächsverhalten von Müttern und jugendlichen Töchtern in konfliktären Interaktionen durch Kontrolltendenzen auf Seiten der Mütter und Individualisierungstendenzen auf Seiten der Töchter determiniert wird. Als Datenbasis dienten 140 Konfliktgespräche zwischen 110 Müttern und ihren jugendlichen Töchtern, die in zwei Studien erhoben wurden. Die transkribierten Gespräche wurden nach einem Argumentations-Kategorien-System in Einheiten zerlegt und klassifiziert. Die Ergebnisse stehen in Einklang mit den entwicklungspsychologischen Annahmen über die Beziehung partnerbezogenen Intentionen von Müttern und jugendlichen Töchtern. Töchter reagierten häufiger auf Argumente ihrer Mütter und versuchten diese zu schwächen, auch referierten sie häufig auf die eigene Person, ihre Präferenzen und Abneigungen (Individualisierung). Mütter begründeten stärker ihre eigene Position als Töchter dies taten und lenkten das Gespräch durch verbale Initiativen und durch Bezugnahme auf die Person der Partnerin (Kontrolle).
Ziel des Beitrags ist es zu zeigen, dass der Wechsel zwischen Dialekt und Standardsprache konstitutiv ist für den kommunikativen Stil von Dialektsprechern einer bestimmten sozialen Welt, d. h., dass diese Sprecher eine Reihe kommunikativer Aufgaben durch Variation in Sprache und Sprechweise bewältigen. Für sie ist der besondere Einsatz von Sprachvariation ein wesentliches Merkmal ihrer eigenen Sprache.