Sprache im 20. Jahrhundert. Gegenwartssprache
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Vorwort
(2012)
"Dem Manne kann geholfen werden" Wann kommt das Dativ-e zum Einsatz? (Einem Freunde zur Erquickung)
(2012)
Als allgemeines Ziel des Deutschunterrichts sehe ich, daß die Kommunikationsfähigkeit der Schüler gefördert wird. Insbesondere sollen die Schüler ihnen bisher fremde komplexe Kommunikationsleistungen erlernen, die für Situationen des öffentlichen Lebens und der späteren Arbeits- und Berufswelt charakteristisch sind. Zu diesen Kommunikationsleistungen gehören interpretatorische und artikulatorische Tätigkeiten, die sich spezifischer Muster, grammatischer und rhetorischer Verfahren bedienen.
Dieser Beitrag beschäftigt sich mit dem Theorie-Empirie-Problem in der Linguistik. Ausgangspunkt ist die Frage, wie die Heterogenität des Sprachgebrauchs in eine synchrone Strukturbeschreibung integriert werden kann und wie aus Daten zur Sprachvariation in der Synchronie Prognosen auf künftigen Sprachwandel gezogen werden können.
Ziel meines Vortrags ist es, anhand von Beispielen vom Zusammenwirken zweier Dimensionen: der sozialen und der linguistischen Variation menschlicher Interaktion, einige Erscheinungsformen zu analysieren, die in der dynamischen Synchronie der Gegenwart den Sprachwandel beeinflussen können. Dabei erweist es sich auch als notwendig, methodologische Fragen eines derartigen Ansatzes zu erörtern.
In den nachfolgenden Ausführungen soll versucht werden, den grammatischen und semantischen Zusammenhängen zwischen einigen "Zeitschemata" genauer nachzugehen. Unter Zeitschema wird, in Anlehnung an Zeno Vendler ("Verbs and Times" ), die Art und Weise verstanden, wie sich ein Sachverhalt in Bezug auf seine Zeitlichkeit beschreiben läßt. Als Testkriterien dienen dazu die Möglichkeiten, Aussagen bezüglich der Zeit zu quantifizieren, und aspektuell zu modifizieren.
"Moderne Linguistik" versus "traditionelle Sprachwissenschaft" – Wörter, die Geschichte machen
(2000)
Eine Untersuchung der Adjektive "traditionell" und "modern" auf dieser Grundlage liefert eine gute Voraussetzung, um nach der Funktion der Ausdrücke "traditionelle Sprachwissenschaft" und "moderne Linguistik" in wissenschaftlichen Texten zu fragen. Bei letzteren konzentriere ich mich auf eine Reihe linguistischer Einführungen für Studierende der letzten 30 Jahre (s. Quellenverzeichnis), "traditionell" und "modern" sind ja in keiner Weise terminologisch fixiert und werden in Fachtexten zunächst ganz allgemeinsprachlich verwendet.
Laudatio
(2000)
Die deutsche Gegenwartssprache kennt zahlreiche Wörter und Wortformen, deren Silbenzahl nicht konstant ist. In der Regel hängt diese Erscheinung mit dem Vorhandensein eines unbetonten Vokals (eines "Schwa") zusammen, der entweder als [a] realisiert, oder der getilgt werden kann, ohne daß dies einen Einfluß auf die Bedeutung bzw. auf den stilistischen Stellenwert der betreffenden Form ausüben würde; vgl. Doppelformen wie gerade — grade, Türe — Tür, den anderen — den ändern, Geleise — Geleis, Gleis u.ä. In diesem Aufsatz werden uns in erster Linie jene Fälle beschäftigen, in denen die Tilgung bzw. die Beibehaltung eines Schwa aus d er Laut- bzw. der Morphemstruktur des Wortes (der Wortform) voraussagbar ist, d.h. bestimmten phonologischen oder morphonologischen Regeln unterworfen ist.