Sprache im 20. Jahrhundert. Gegenwartssprache
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Die Beziehung zwischen Eltern und Jugendlichen und das Argumentieren in konfliktären Interaktionen
(1993)
In Anlehnung an die Theorie der Individuation wird vermutet, dass das Gesprächsverhalten von Müttern und jugendlichen Töchtern in konfliktären Interaktionen durch Kontrolltendenzen auf Seiten der Mütter und Individualisierungstendenzen auf Seiten der Töchter determiniert wird. Als Datenbasis dienten 140 Konfliktgespräche zwischen 110 Müttern und ihren jugendlichen Töchtern, die in zwei Studien erhoben wurden. Die transkribierten Gespräche wurden nach einem Argumentations-Kategorien-System in Einheiten zerlegt und klassifiziert. Die Ergebnisse stehen in Einklang mit den entwicklungspsychologischen Annahmen über die Beziehung partnerbezogenen Intentionen von Müttern und jugendlichen Töchtern. Töchter reagierten häufiger auf Argumente ihrer Mütter und versuchten diese zu schwächen, auch referierten sie häufig auf die eigene Person, ihre Präferenzen und Abneigungen (Individualisierung). Mütter begründeten stärker ihre eigene Position als Töchter dies taten und lenkten das Gespräch durch verbale Initiativen und durch Bezugnahme auf die Person der Partnerin (Kontrolle).
Die rechtsanthropologische Literatur zum Thema Schlichtung wird auf ihre Fruchtbarkeit für eine gesprächsanalytische Untersuchung von Schlichtung ausgewertet. Rechts-anthropologische Arbeiten liefern insbesondere Ergebnisse zu folgenden vier Aspekten von Schlichtung: Schlichtung als eines von unterschiedlichen Verfahren der Konfliktbearbeitung (das kulturelle Paradigma), Schlichtung als Phase in der komplexen Bearbeitungsgeschichte eines Konflikts (das Syntagma der Bearbeitungsgeschichte), Schlichtung als interaktiv charakteristisches Muster der Konfliktbearbeitung (Prozeß-Modelle) und die Interdependenz von Schlichtung als effektivem Bearbeitungsverfahren mit kulturellen Randbedingungen (der Bedingungszusammenhang von Schlichtung). Abschließend werden Implikationen der rechtsanthropologischen Befunde für eine gesprächs-analytische Untersuchung von Schlichtung angedeutet.
Medizinische Kommunikation
(2011)
The contribution deals with the interactive structure of doctor-patient-communication. After a short discussion about the relevance of doctor-patient-communication within the public health policy, an outline is given on the medical and linguistic research on doctor-patient-communication in Germany. Basic features of conversations and the conversation analytic methodology are presented then. Conversation analyses of doctor-patient-communication reveal five main interactive components which are discussed in detail. Finally, some considerations concerning implementation of linguistic research in medical practice are discussed.