Sprache im 20. Jahrhundert. Gegenwartssprache
Refine
Year of publication
- 2012 (37) (remove)
Document Type
- Part of a Book (37) (remove)
Language
- German (37)
Has Fulltext
- yes (37)
Keywords
- Deutsch (24)
- Sprachgebrauch (7)
- Konversationsanalyse (5)
- Eheschließung (4)
- Genitiv (4)
- Biografisches Interview (3)
- Grammatik (3)
- Kasus (3)
- Adjektiv (2)
- Altenbild (2)
Publicationstate
- Veröffentlichungsversion (12)
- Postprint (2)
- Zweitveröffentlichung (1)
Reviewstate
- (Verlags)-Lektorat (16)
Publisher
- Institut für Deutsche Sprache (19)
- Narr (5)
- de Gruyter (4)
- Campus Verlag (1)
- Dr. Kovač (1)
- Dudenverlag (1)
- Hempen (1)
- Lang (1)
- Springer VS (1)
- Stauffenburg (1)
Die Aufbauprinzipien europäischer Possessionssysteme basieren viel öfter als gemeinhin angenommen auf gespaltener Possession. Dieses im Deutschen nicht prominente Phänomen wird anhand von Daten aus ausgewählten Beispielsprachen als in Europa durchaus etablierte Erscheinung vorgestellt. Die mit ihm verbundenen semantischen und morphosyntaktischen Aspekte werden anhand von qualitativen Korpusdaten diskutiert. Die Restriktionen, denen sie unterliegen, sind ebenfalls Gegenstand der Diskussion. In den Schlussfolgerungen wird dafür plädiert, künftig der Possession bei vergleichenden Studien zu europäischen Sprachen mehr Beachtung zu schenken.
Der vorliegende Beitrag soll nun diese Diskussion um Sinn, Unsinn und Definition der Kategorie "Satz" als Grundeinheit der gesprochenen Sprache nicht fortsetzen. Ich will vielmehr kurz darlegen, in welcher Weise ein traditioneller Satzbegriff m.E. für die Analyse gesprochener Sprache relevant ist, und wie er sich zu gesprächsanalytischen Kategorien wie "Turn" und "Turnkonstruktionseinheit" verhält. Dies geschieht aber nur als Voraussetzung, um sodann die traditionelle Fragerichtung umzukehren: Anstatt zu fragen, warum in Gesprächen oft nicht-sentenzielle Strukturen vorkommen, gehe ich vom Befund aus, dass ein großer Teil von Turns aus nicht-sentenziellen Strukturen besteht und frage umgekehrt, wieso in Gesprächen überhaupt Sätze (im Sinne der eingangs gegebenen klassischen Definition) verwendet werden. Den Schlüssel zur Antwort suche ich dabei in der temporalen Struktur der Äußerungsproduktion und der Position, die Sätze in Bezug auf diese einnehmen.