Orthographie
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Das Verhältnis von Norm und Schreibgebrauch bestimmt die Orthografieforschung und den orthografischen Diskurs nicht erst seit der Rechtschreibreform 1996. Wurde der Normbegriff lange Zeit als relativ statische Größe verortet, so erhielt er durch im 21. Jahrhundert verstärkt zu beobachtende Schreibwandelprozesse signifikante Impulse für Modifikationen, die eine offenere Entwicklung einleiteten. Besonders deutlich ist dies an Fremdwörtern und insbesondere an Fremdwort-Neologismen abzulesen. So belegt die empirische Beobachtung von Anglizismen, wie soziokulturelle Entwicklungen Sprach und Schreibveränderungen bewirken. Mit Bezug auf das Amtliche Regelwerk wird gezeigt, wie ein neu herausgebildeter Usus zur Modifizierung einzelner Regeln und Schreibungen führen kann und damit auch zu einem flexibleren, dynamischeren Normbegriff.
Untersuchungen zu einer Reform der deutschen Orthographie auf dem Gebiet der Fremdwortschreibung
(1981)
Zur Fremdwortschreibung unter dem Aspekt von Zentrum und Peripherie des Sprachsystems (Resümee)
(1979)
Fremdwörter doch Glücksache?
(1997)
Mit politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Öffnung im Rahmen von Globalisierung und Internationalisierung gelangen trotz weitreichender Dominanz von Anglizismen verstärkt auch Neologismen aus anderen Sprach- und Kulturräumen in den deutschen Gegenwartswortschatz. Der Beitrag beschreibt, wie sich diese Neuentlehnungen - Italianismen und neue Fremdwörter aus anderen europäischen und außereuropäischen Sprachen - orthografisch entwickeln und wie sie sich zu den amtlichen Regeln der deutschen Rechtschreibung verhalten. Auf der Grundlage großer digitaler Textkorpora wird der Schreibusus professioneller und informeller Schriftlichkeit analysiert - mit dem Ziel einheitlicher Kodifizierung und Integration in das Regelsystem der deutschen Orthografie.