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In current corpuslinguistic investigations, especially the collection of linguistic data and the frequency of linguistic phenomena (i.e. in the "linguistic matter") is in the center of interest of morphological discussions. This paper argues in favor of taking also morphological "antimatter" in account, i.e. surveying the structure of words containing morphological restrictions which cannot be proven systematically. With recourse to Popper's falsificationism and starting with prominent restrictions in the morphology of German, the article discusses theoretical consequences and chances for morphological theory with special emphasis on morphological change, i.e. when antimatter becomes matter and vice versa.
Constructionist approaches to grammar do not draw a clear distinction between lexicon and grammar, as generative "words and rules" accounts do. Rather, they conceptualize grammar and lexicon as a continuum of constructions of greater or lesser complexity and abstraction. In this paper, i explore the implications of this paradigm shift for the applied discipline of grammaticography. If we abandon the distinction between grammar and lexicon, should we also abandon the distinction between grammar, books and dictionaries? Drawing on a case study on the treatment of verbless constructions in the "IDS-Grammatik", it is argued that constructions should play a greater role in grammar books, but that grammar books still need to provide access to general principles of grammar.
This White Paper sets out commonly agreed definitions on activities of consortia within NFDI. It aims to provide a common basis for reporting and reference regarding selected questions of cross-consortial relevance in DFG’s template for the Interim Reports. The questions were prioritised by an NFDI Task Force on Evaluation and Reporting (formerly Task Force Monitoring) as a result of discussing possible answers to the DFG template. In this process the need to agree on a generalizable meaning of terms commonly used in the context of NFDI, and reporting in particular, were identified from cross-consortial perspectives. Questions that showed the highest requirement on clarification are discussed in this White Paper. As NFDI evolves, the Task Force will likely propose further joint approaches for reporting in information infrastructures.
While each of broad relevance, the questions addressed relate to substantially different aspects of consortia’s work. They are thus also structured slightly different.
Sprachanfragen als authentische Primärdaten bergen Erkenntnispotenziale für eine große Bandbreite linguistischer und transferwissenschaftlicher Forschungsfragen und Methoden. Der Beitrag skizziert diese Potenziale und legt dabei den Fokus auf wissenschaftskommunikative Prozesse im Austausch linguistischer Laien und Experten. Anhand erster Ergebnisse einer empirischen korpusgestützten Untersuchung von ca. 50.000 Sprachanfragen wird skizziert, welche Erkenntnisse aus diesen Daten für die Vermittlung von Sprachwissen in einer zunehmend digitalisierten und vernetzten Gesellschaft gewonnen werden können.
Metadaten zu Gesprächen und den beteiligten Sprecher/-innen enthalten Informationen, die für die Beschreibung, Erschließung und Analyse von Korpora wichtig sind. Bisher werden sie jedoch in der Konversationsanalyse und der Interaktionalen Linguistik so gut wie nicht genutzt. Dieser Beitrag zeigt exemplarisch, wie Metadaten des Gesprächskorpus „Forschungs- und Lehrkorpus Gesprochenes Deutsch“ (FOLK) im Rahmen einer interaktionslinguistischen Untersuchung verwendet werden können, um Regularitäten der Verwendung einer untersuchten Gesprächspraktik zu identifizieren und ihren Zusammenhang mit den Eigenschaften von Aktivitäten und Sprecherrollen zu klären. In allgemeinerer Perspektive diskutiert der Beitrag, wie und an welchen Stellen einer interaktionslinguistischen Untersuchung Metadaten von Nutzen sein können und wie ihr Stellenwert im Rahmen dieser Methodologie kritisch reflektiert werden muss.
Filtern, Explorieren, Vergleichen: neue Zugriffsstrukturen und instruktive Potenziale von OWIDplus
(2023)
OWIDplus, das Zusatzangebot zur Wörterbuchplattform OWID, vereint verschiedenste lexikalische Datenbanken, Korpustools und visuell aufbereitete Analysen, die mithilfe von Textsuche und Kategorienfiltern so sortiert werden können, dass Benutzer*innen leicht die für sie interessanten Projekte entdecken können. Eine tiefergehende Beschäftigung mit den Einzelprojekten zeigt, wie bei aller oberflächlicher Ähnlichkeit oder gemeinsamen Themenbereichen ganz unterschiedliche methodische Zugänge zu sprachlichen Daten gewählt worden sind und wie Methodik und Forschungsfrage stets aufeinander abgestimmt werden müssen. Die Vielzahl potenzieller Forschungsfragen führt so unweigerlich zu einer Diversität von Projekten und somit einer Heterogenität, die, so hoffen die Autor*innen, in OWIDplus greifbar wird.
Die sprachlichen Auffälligkeiten, die in Gedichten zu beobachten sind, haben immer wieder Anlass zu verschiedenen Versionen der Abweichungstheorie gegeben, derzufolge die in Gedichten verwendete Sprache von nicht-lyrischer Sprache abweicht. Expressionistische Lyrik ist insbesondere für ihre argumentstrukturellen Innovationen bekannt. Auf der Basis eines Korpus expressionistischer Gedichte wird eine Übersicht über diese Auffälligkeiten gegeben, die die Grundlage für weitere Studien darstellen soll, in denen zu zeigen sein wird, inwieweit unter bestimmten grammatiktheoretischen Annahmen die Abweichungstheorie zurückgewiesen werden kann.
This paper presents the IVK-Ler corpus, a longitudinal, annotated learner corpus of weekly writings produced by a group of 18 adolescents in a preparatory class. The corpus consists of 117 student texts collected between 2020 and 2021 and has a structure layered by student and text number. It includes metadata that enables researchers to analyze and track individual student progress in terms of syntactic competence and literacy. The annotation schema, manual and automatic annotation processes, and corpus representation are described in detail. The corpus currently includes target hypotheses and gold standard part-of-speech tags. Future work could include additional annotation layers for topological fields and dependency relations, as well as semantic and discourse annotations to make the corpus usable for tasks beyond syntactic evaluations.
Der vorliegende Beitrag beschreibt, wie die Verfügbarkeit digitaler Textkorpora den Wandel von einer systemorientierten hin zu einer gebrauchsorientierten Sprachforschung ermöglicht hat. Doch die korpusbasierte Beschreibung des Sprachgebrauchs kann nur so realistisch sein wie die Korpora, mit denen sie arbeitet. Deshalb ist es von großer Bedeutung, auch besondere Textsorten zu berücksichtigen und Herangehensweisen zu entwickeln, das dafür nötige Vertrauen bei den Datenspendern zu erzeugen. Im Zentrum des Beitrags steht deshalb die Diskussion von einigen derartigen Textsorten und den Herausforderungen, die sich mit ihnen in Hinsicht auf den Korpusaufbau verbinden. Der Beitrag endet mit einem Ausblick auf das Forum Deutsche Sprache, das einen solchen Ort des Vertrauens für Spracherhebungen bieten möchte.
Einleitung
(2023)