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Fast 20 Jahre sind vergangen, seit ich für meine Dissertation Untersuchungen über Ein- und Verkaufsgespräche von Deutschen und Japanern in Deutschland und Japan durchführte. Dort wurden konkrete verbale und nonverbale Handlungen zwischen deutschen bzw. japanischen Verkäufern und deutschen bzw. japanischen Kunden beim Ein- und Verkaufen untersucht. Untersuchungsorte waren dabei Düsseldorf, wo die meisten Japaner in Deutschland ansässig sind, Tokio, wo die meisten Deutschen in Japan ansässig sind, Heidelberg, das von vielen japanischen Touristen besucht wird, und Nagano, wo deutsche Touristen damals bei der Olympiade waren. Anlässlich dieser Festschrift für meinen Doktorvater Prof. Dr. Gerhard Stickel versuchte ich, eine kleine Untersuchung durchzuführen, um sprachliche Veränderungen im Verlauf der Zeit und der sozialen Veränderung zu beobachten. In dieser Abhandlung werden die Veränderung der Gesellschaft und ihr Einfluss auf die Sprache behandelt. Im folgenden zweiten Abschnitt werden soziale Veränderungen in Düsseldorf thematisiert, im dritten Abschnitt werden die Ergebnisse der zwei Befragungen analysiert und zum Schluss wird eine Möglichkeit der Sprachverbreitung im Zusammenhang mit der heutigen Gesellschaft dargestellt.
In den letzten Jahren ist der konzessive Konnektor verstärkt in den Fokus der Gesprochene-Sprache-Forschung (GSF) geraten. Diese hat an authentischen Hörbeispielen eine Grammatikalisierungstendenz von dessen konzessiver, einräumender Bedeutung zur korrektiven Diskursmarkierung nachgewiesen. Im Anschluss insbesondere an die Forschungsergebnisse von Günthner (1999, 2000a, 2002, 2005, 2008) hat dann Moraldo (2012a, 2012b) zum einen versucht nachzuweisen, dass auch in schriftbasierten neumedialen Kommunikationsplattformen (z.B. Twitter) diese Hauptsatzwortstellung nach obwohl mittlerweile vorkommt. Zum anderen, dass Korrektivsätze vereinzelt auch in standardschriftsprachlichen Texten auftreten. (vgl. Moraldo 2012c). Der folgende Beitrag will nun die Entwicklung der Subjunktion obwohl zum Diskursmarker nachvollziehen. Ausgehend von seiner konzessiven Bedeutung (Kap. 2) soll korrektives obwohl zuerst anhand gesprochensprachlicher Beispiele illustriert, dann in konzeptionell mündlichen aber medial schriftlichen Kontexten analysiert und schließlich in standardschriftsprachlichen Texten nachgewiesen werden (Kap. 3), bevor abschließend seine Mutation von subordinierendem Konnektor zum Diskursmarker (Kap. 4) diskutiert wird.
Die untrennbaren Präfixe be-, ent-, er- und ver- gehören zu den wichtigsten verbalen Wortbildungselementen im heutigen Deutsch. Im Laufe der Zeit haben sie Derivate nach verschiedenen Wortbildungsmustern hervorgebracht, aber von diesen sind heute nicht wenige unproduktiv geworden. Viele heute noch gebräuchliche Verben mit diesen Präfixen wurden früher nach Derivationsprozessen gebildet, die nicht mehr zur Bildung neuer lexikalischer Einheiten fähig sind, und einige von diesen, wie etwa entsprechen, sind vollkommen idiomatisiert. Andere Wortbildungsmuster mit den untrennbaren Präfixen sind jedoch im heutigen Deutsch durchaus noch produktiv, und in diesem Beitrag sollen diese anhand einer angemessenen Materialbasis festgestellt und eingehend untersucht werden.
The present paper examines the rise and fall of Modern High German loanwords in English from 1600 until 2000, principally making use of the record of borrowing documented by the Oxford English Dictionary (OED) in its Third Edition (online version, in revision 2000-). Groups of loanwords are analysed by century, with reference to the changing social and cultural landscape characterising relationships between the relevant nations over this period. This is not a simple picture: each language grows over the period in different ways, and the speakers of English look to German at different times for different types of borrowing, as the political and intellectual balance alters.
Gerd Hentschel gehört zu den Pionieren der heutigen Computerlexikografie und der IT-gestützten Korpuserschließung. Eine seiner ersten Zeitschriftenpublikationen, mit dem Titel Einsatz von EDV und Mikrocomputer in einem lexikographischen Forschungsprojekt zum deutschen Lehnwort im Polnischen (Hentschel 1983), befasst sich mit der Frage, wie - unter den damaligen technischen Vorzeichen - Forschungs- und Dokumentationsarbeiten zu polnischen Germanismen sinnvoll durch die Verwendung von Computern unterstützt werden können. Die besagten Arbeiten mündeten später in die Online-Publikation des Wörterbuchs der deutschen Lehnwörter in der polnischen Schrift- und Standardsprache (WDLP). Es ist aus heutiger Sicht bemerkenswert, mit welchen Beschränkungen die Arbeit mit dem Computer noch vor 40 Jahren zu kämpfen hatte. Aus gegebenem Anlass sei es gestattet, diesen Punkt etwas ausführlicher zu illustrieren.
У статті представлено розвиток девіатологічних ідей в Україні. Встановлено міждисциплінарний і спеціалізований підходи, запропоновано перспективи розвитку девіатологічних досліджень. Міждисциплінарний підхід знайшов відображення девіатологічних студій у філософії, психології, педагогіці, міжкультурній комунікації та журналістиці, а спеціалізований – у системно-теоретичному, когнітивному, дискурсно-текстовому, комунікативному, дидактичному і контрастивному напрямах досліджень. Така тенденція становить спробу комплексного комунікативнофункціонального підходу до явища девіацій.
Morphophonological asymmetries in affixation concern systematic correlations between morphological properties of affixes (e.g. combination with bound versus free stems, position relative to stem (suffixes versus prefixes)) and their phonological properties (e.g. stress behaviour). The arguably most insightful approach to capturing relevant asymmetries invokes a notion of affix coherence, first introduced by Dixon in connection with his work on Yidiɲ, a nearly extinct language spoken in Northern Australia. This notion is based on a categorical division of affixes into ones that integrate into the phonological word of the stem and ones that do not. The integration of affixes is envisioned as being fully determined by phonological and morphological structure in a given language and verifiable by diagnostics relevant to phonological word domains (primarily the syllable and the foot structure). The assumption of two types of prosodic domains characterized by integrated versus non-integrated affixes is manifest in consistent asymmetries that pertain to morphophonological, phonological, and phonetic rules. This consistency constitutes compelling evidence for the structure-based analysis of the impact of various affixes on derived words, as opposed to alternative approaches to capturing these effects by associating affixes with diacritics (morpheme versus word boundary, class 1 versus class 2, stratum 1 versus stratum 2). The present entry aims to demonstrate, mostly on the basis of data from Germanic languages, the breadth of the empirical evidence in support of a fundamental role of affix coherence. Moreover, it aims to draw attention to the various implications of affix coherence for modeling relevant generalizations, in particular the necessary reference to a level of phonological representation characterized by a specific degree of abstractness (‘phonemic’).
Dieser Beitrag stellt den Aufbau eines multimodalen Korpus zur Erforschung des Deutschen als Minderheitssprache in Argentinien vor (DiA). In dem sich im Aufbau befindlichen DiA-Korpus werden die heutige wie auch die historische Situation mit multimodalen (mündlichen, schriftlichen und visuellen) Datensätzen repräsentiert, die mit entsprechenden methodischen Zugängen erfasst wurden und werden. Dazu gehören fragebogengeleitete Interviews (mündliches Medium), Briefe und elizitierte Schriftzeugnisse (geschriebenes Medium) sowie Linguistic-Landscape-Bilddaten (visuelles Medium). In diesem Beitrag wird zunächst ein Überblick über die Forschungssituation zum Deutschen als Minderheitensprache in Argentinien gegeben. Kern des Beitrags ist dann die Vorstellung der Korpusstruktur und des Vorgehens beim Korpusaufbau sowie die Darstellung von Auswertungspotentialen des Datenfundus auf systemischer, soziolinguistischer, sprachideologischer und kontaktlinguistischer Ebene. Eine Methodenreflexion rundet den Beitrag ab.
Der Beitrag widmet sich dem Thema der kommunikativen Deviationen in Interviews im Ukrainischen und Deutschen. Dabei werden die Deviationen sowohl in den Presseinterviews als auch in den populärsten Videointerviews auf YouTube untersucht. Die Deviationen werden in die von der Position des Adressanten, des Adressaten sowie des Zuschauers aufgeteilt. Die Aufmerksamkeit wird der Sprach- und der kommunikativen Kompetenz der Kommunikanten als der Hauptursache der Deviationen in den Interviews gelenkt. Die Deviationen werden als eine der Voraussetzungen der erfolgreichen Kommunikation bestimmt.