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Zwischenräume – Phänomene, Methoden und Modellierung im Bereich zwischen Lexikon und Grammatik
(2011)
Der Beitrag führt in den Sammelband „Sprachliches Wissen zwischen Lexikon und Grammatik“ ein und diskutiert zunächst den Zusammenhang zwischen den drei Dichotomien Lexikon versus Grammatik, Wort versus Phrase und Idiosynkrasie versus Regel. Im Folgenden werden Varianten des Konstruktionsbegriffs dargestellt und hinsichtlich verschiedener Dimensionen analysiert. Einer Darstellung der im Zusammenhang mit der Lexikon-Grammatik-Abgrenzung diskutierten Phänomene und angewandten empirischen Methoden schließt sich eine Übersicht über die Aufsätze des Sammelbandes an.
Der Artikel stellt die Projekte vor, die sich im Rahmen der Projektmesse zur „Elektronischen Lexikografie“ präsentiert haben. Diese Messe wurde begleitend zur 46. Jahrestagung des Instituts für Deutsche Sprache veranstaltet. Es wird in diesem Beitrag auf der Basis der Messepräsentationen dargelegt, inwiefern Entwicklungen der Korpuslexikografie und der Internetlexikografie die lexikografische Erfassung syntagmatischer Aspekte des deutschen Wortschatzes befördern und welche lexikografischen Internetressourcen dazu verfügbar sind.
Aus den Argumentstrukturen von Verben lassen sich vielfach eigenständige Argumentstrukturmuster mit idiosynkratischen formalen oder inhaltlichen Eigenschaften abstrahieren. Der Artikel zeigt, dass sich Ähnlichkeiten zwischen solchen Mustern nicht, wie von Goldberg (1995) vorgeschlagen, über das Konzept polysemer Argumentstrukturkonstruktionen erfassen lassen, sondern adäquater über ein Netz von Familienähnlichkeiten modelliert werden können. Die einzelnen Argumentstrukturmuster zeigen dabei eine Vielzahl von idiosynkratischen lexikalischen Kookkurrenzen, die spezifisch für die je einzelnen Argumentstrukturmuster sind und in einer implikativen Beziehung zu diesen stehen. Überlegungen zur angemessenen sprachtheoretischen Modellierung der Daten zeigen dabei sowohl Schwächen valenzbasierter Theorien als auch Mängel konstruktionsbasierter Ansätze auf.
Der Beitrag betrachtet lexikalisch-semantische Relationen aus einer emergentistischen Perspektive vor dem Hintergrund eines korpusgeleiteten empirisch-linguistischen Ansatzes. Er skizziert, wie eine systematische Erfassung und Auswertung des Kookkurrenzverhaltens von Lexemen – die Analyse der Ahnlichkeit von Kookkurrenzprofilen mit Hilfe von selbstorganisierenden lexikalischen Merkmalskarten und ihre im Diskurs verankerte Interpretation – wichtige Einblicke in die Struktur verschiedenartiger Verwendungsaspekte dieser Lexeme einschlieslich ihrer semantischen Nahe ermoglichen. Die vorgestellte Methodik wird dabei –uber die explorativ-analytischen Zielsetzungen hinaus – als eine abduktive, auf Theoriebildung zielende Generalisierungsstrategie im postulierten Lexikon-Syntax-Kontinuum verstanden. Zum Schluss werden die Anwendungsmoglichkeiten einiger Komponenten dieser Methodik in der Lexikografie, Lexikologie und Didaktik diskutiert.
Der Beitrag reflektiert den Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Umbrüchen und sprachlichen Veränderungen. Am Beispiel der Geschichte des 20. Jahrhunderts soll dieser Zusammenhang exemplifiziert werden. Dieses Jahrhundert der Extreme ist gesellschaftlich und politisch gekennzeichnet von Demokratisierungs-, Entdemokratisierungs- und Redemokratisierungsschüben. Insofern ist Demokratie die Schlüsselsignatur dieser Veränderungen, im Sinn von Schaffung, Zerstörung und Wiedererschaffung von Demokratie. Die diskursiven und lexikalisch-semantischen Verschiebungen des 20. Jahrhunderts können unter dieser Voraussetzung als Reflektionen dieser demokratiegeschichtlichen Brüche verstanden werden.
This paper gives an overview of the means of expression which are used in descriptions of spatial scenes in Laz. With motion verbs, Laz uses the satellite-framed strategy with motion-manner conflation in the verbal root. Path information is given in preverbal satellites. With respect to locative expressions it belongs to the multi-verb-type languages. Hence, considering the lexical properties of the verb roots, Laz is a rather ordinary language. However, with respect to the semantics of its spatial case system and the semantics of the satellites, i.e. its system of spatial preverbs, it will be shown that Laz is typologically rather unusual.
Scientific interest in von Kempelen's 'speaking machine' stems mainly from a general interest in the history of science. This study, however, is devoted to the question of what relevance the 'speaking machine' has today. Apart for discussing why it fascinates researchers and non-researchers alike we describe the potential of replicas as an instrument for demonstration and for researching speech generation.
Scientific interest in von Kempelen's 'speaking machine' stems mainly from a general interest in the history of science. This study, however, is devoted to the question of what relevance the 'speaking machine' has today. Apart for discussing why it fascinates researchers and non-researchers alike we describe the construction of a replica and its potential as an instrument for demonstration and for researching speech generation.
Die Sprechmaschine Wolfgang von Kempelens stellt in ihrer Art als erste grundsätzlich funktionierende Apparatur zur Sprachsynthese einen ganz besonderen Meilenstein in der Geschichte der Linguistik dar. Zwar gerieten Kempelen und seine Sprachforschung niemals völlig in Vergessenheit, doch sind seine und die Forschungen seiner Zeitgenossen heute nur noch einem eher kleinen Kreis näher bekannt. Im Rahmen dieser vom Autor ursprünglich als Magisterarbeit verfassten Abhandlung sollen der historische Kontext und die herausragende Leistung Kempelens detailliert dargestellt und kommentiert werden.