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Mit der Wahrnehmungsdialektologie und der Dialektometrie haben sich in den letzten Jahren zwei wichtige neue Methodenkomplexe etabliert, mit deren Hilfe neue Wege bei der Gliederung von Sprachräumen eingeschlagen werden können. Nach einer umfassenden Analyse traditioneller dialektgeographischer Methoden und der Auswertung älterer Einteilungen wird in diesem Buch eine Sprachraumgliederung des Untersuchungsgebietes Mittelfranken vorgelegt, die Methoden aus allen drei Bereichen berücksichtigt: der traditionellen Dialektgeographie, der Wahrnehmungsdialektologie und der Dialektometrie.
Die Datengrundlage hierfür stammt aus den Erhebungen des Projekts ‚Sprachatlas von Mittelfranken‘, in dessen Rahmen in 167 Orten in Mittelfranken jeweils ein über 2000 Fragen umfassendes Fragebuch abgefragt wurde. Der Vergleich der drei Herangehensweisen und ihrer Ergebnisse erlaubt am Ende nicht nur eine fundierte sprachräumliche Gliederung des Untersuchungsgebietes, sondern liefert auch Erkenntnisse über die Charakteristika und die Vor- und Nachteile der Methoden.
Zu seinem 60. Geburtstag widmen seine Schülerinnen und Schüler Peter Auer eine Festschrift. Die Beiträge des Sammelbandes bilden deren Forschungsschwerpunkte ab. Diese knüpfen naturgemäß an die Arbeiten des Lehrers an und spiegeln die Vielfältigkeit Peter Auers eigener Forschungsinteressen: Die Themen der Beiträge reichen von Variationslinguistik und Mehrsprachigkeit über Interaktionsforschung, Multimodalität, Mündlichkeit und Schriftlichkeit bis hin zu Fragen der Syntax gesprochener Sprache.
Das Beispiel ist seit der Antike ein zentraler Gegenstand der abendländischen Diskussion. In dieser ersten umfassenden Monographie zur Linguistik des Beispiels wird deshalb eine interdisziplinäre Perspektive entfaltet, in der Ansätze aus Rhetorik, Philosophie, Pädagogik und Psychologie sowie linguistischen Ansätze zur Beispielforschung behandelt werden. Die sprachwissenschaftliche Beschäftigung mit Beispielen blieb bisher jedoch ein Randphänomen, obwohl Praktiken der Beispielverwendung in der Alltagskommunikation allgegenwärtig sind.
Orientiert an ›grounded theory‹, linguistischer Hermeneutik und Handlungssemantik wird hier ein Beispielbegriff erarbeitet, demzufolge das Beispielverwenden eine komplexe Form sprachlichen Handelns und eine fundamentale menschliche Denkbewegung darstellt, die darin besteht, einen Konnex zwischen Besonderem und Allgemeinem zu konstituieren. Hierauf basierend werden Beispiele anhand eines umfangreichen Korpus von Gesprächsdaten analysiert und kommunikative Muster, sprachliche Realisierungsformen sowie Funktionen des Beispielverwendens in der Interaktion herausgearbeitet.
In 2010, ISO published a standard for syntactic annotation, ISO 24615:2010 (SynAF). Back then, the document specified a comprehensive reference model for the representation of syntactic annotations, but no accompanying XML serialisation. ISO’s subcommittee on language resource management (ISO TC 37/SC 4) is working on making the SynAF serialisation ISOTiger an additional part of the standard. This contribution addresses the current state of development of ISOTiger, along with a number of open issues on which we are seeking community feedback in order to ensure that ISOTiger becomes a useful extension to the SynAF reference model.
Vernetzung statt Vereinheitlichung. Digitale Forschungsinfrastrukturen in den Geisteswissenschaften
(2014)
Die Entwicklung der digitalen Infrastruktur am Hamburger Zentrum für Sprachkorpora (HZSK) kann als Beispiel für die Evolution individueller technischer Einzellösungen hin zu fachspezifischen virtuellen Arbeits- und Forschungsumgebungen, die im Rahmen supranationaler Forschungsinfrastrukturen für die digitalen Geisteswissenschaften miteinander vernetzt sind, angesehen werden. Im Fokus steht im konkreten Fall des HZSK die Sicherung der langfristigen Zugänglichkeit von Forschungsdaten (multimedialen Daten gesprochener Sprache) durch die Entwicklung einer virtuellen Forschungsumgebung, die einerseits an die zentrenbasierte Forschungsinfrastruktur CLARIN-D angebunden ist und andererseits fachspezifische Benutzerschnittstellen schafft.
Scripted reality shows oscillate between fiction and nonfiction because based on a script they use amateur actors but also adopt the aesthetics of documentary-style reality television. Perception studies have proven that many viewers mistake the contents of such programs as everyday reality. An adequate framework to reveal these ambiguous relations needs to combine the product analysis with the additional analysis of the production aspects. That includes developing a categorization for (scripted) reality television, a combined analysis of the product and its production, and an analysis of the perception of scripted reality on television and through corresponding social media sites.
"Badeölgrüne Buchten", "kükengelbes Haar" und "tomatenrote Tomaten" - Vergleiche mit Farbadjektiven
(2014)
Bezeichnungen für Personen, die sich nicht in ihrem Heimatland aufhalten (z.B. Migrant, Ausländer, Flüchtling) werden in der Sprachgemeinschaft häufig wertend und kontrovers verwendet. In dem Beitrag wird gezeigt, dass die allgemeinsprachige Lexikografie diesen Aspekt bislang nicht angemessen berücksichtigt – weder in der korpusgestützten, methodischen Erfassung und Analyse von Sprachdaten noch in der beschreibenden Darstellung. Am Beispiel von elexiko werden Ansätze vorgestellt, die das Potenzial besitzen, dieses Desiderat einzulösen.
Once a new word or a new meaning is added to a monolingual dictionary, the lexicographer is to provide a definition of this item. This paper focuses on the methodological challenges in writing such definitions. After a short discussion of the central terminology (method and definition), the article describes factors which inform this process: linguistic theories, linguistic and lexicographical methods, and types of definitions. Using the example of elexiko, a dictionary project of the Institute for the German language (IDS) in Mannheim, Germany, the paper finally showcases the compilation of definitions in a monolingual online dictionary of contemporary German.
Der Semantik-Band des Handbuchs der deutschen Konnektoren beschreibt erstmals umfassend die Bedeutung der deutschen Konnektoren und etabliert eine theoretisch begründete semantische Klassifikation dieser Satzverknüpfer, die auf der syntaktischen Klassifikation des ersten Bandes des Handbuchs von Pasch et al. (2003) aufbaut. Der Semantik-Band richtet sich in erster Linie an ein linguistisches Fachpublikum. Durch die Darstellung der spezifischen Gebrauchsbedingungen satzverknüpfender Einheiten ist es darüber hinaus für Bereiche relevant, in denen das Verfassen und Verstehen von Texten Thema ist, wie Deutsch als Fremdsprache, Deutschdidaktik, Computerlinguistik, Übersetzungswissenschaft und angewandte Sprachforschung.
Der Semantik-Band des Handbuchs der deutschen Konnektoren beschreibt erstmals umfassend die Bedeutung der deutschen Konnektoren und etabliert eine theoretisch begründete semantische Klassifikation dieser Satzverknüpfer, die auf der syntaktischen Klassifikation des ersten Bandes des Handbuchs von Pasch et al. (2003) aufbaut. Der Semantik-Band richtet sich in erster Linie an ein linguistisches Fachpublikum. Durch die Darstellung der spezifischen Gebrauchsbedingungen satzverknüpfender Einheiten ist es darüber hinaus für Bereiche relevant, in denen das Verfassen und Verstehen von Texten Thema ist, wie Deutsch als Fremdsprache, Deutschdidaktik, Computerlinguistik, Übersetzungswissenschaft und angewandte Sprachforschung.
Der Beitrag diskutiert ausgehend von einem historischen Sprachbeispiel die Korrelation zwischen lexikalisierten Wortverbindungen, die durch bestimmte außersprachliche Faktoren zu solchen geworden sind, und Wortschatzeinheiten ähnlicher Art, die ihrerseits Muster konstituieren. Es wird gezeigt, dass unauffällige Syntagmen zu verfestigten Wortschatzeinheiten werden können, dass dies aber gleichzeitig nicht im luftleeren Formulierungsraum geschieht. Vielmehr liegt auch hier syntagmatische Musterhaftigkeit in einem Netz graduell verfestigter Einheiten des Lexikons zugrunde. Solche Netze sind immer durch fragmentarischen Gebrauch und Überlappung von spezifischen Komponenten geprägt. Je nach Kommunikationssituation und -bedürfnissen werden Teilstrukturen fokussiert und aktualisiert, während andere im Hintergrund bleiben.
Handlungsverstehen und Intentionszuschreibung in der Interaktion I: Intentionsbekundungen mit wollen
(2014)
On ancient grammars of space
(2014)
This volume presents new research by the Topoi group "The Conception of Spaces in Language" on the expression of spatial relations in ancient languages. The six articles in this volume discuss static and dynamic aspects of the spatial grammars of Ancient to Medieval Greek, Akkadian, Hittite, and Hieroglyphic Ancient Egyptian, as well as field data on eight modern languages (Arabic, Hebrew, English, German, Russian, French, Italian, and Spanish). Among the grams discussed are spatial particles, motion verbs, case and, most prominently, spatial prepositions. All ancient language data are fully explained in linguistic word-by-word glosses and are therefore accessible to scholars who are not themselves experts on the respective languages. Taken together, these contributions extend the scope of research on spatial grammar back to the third millennium BCE.
Discourses of Helping Professions brings together cutting-edge research on professional discourses from both traditional helping contexts such as doctor-patient interaction or psychotherapy and more recent helping contexts such as executive coaching. Unlike workplace, professional and institutional discourse – by now well established fields in linguistic research – discourses of helping professions represent an innovative concept in its orientation to a common communicative goal: solving patients’ and clients’ physical, psychological, emotional, professional or managerial problems via a particular helping discourse. The book sets out to uncover differences, similarities and interferences in how professionals and those seeking help interactively tackle this communicative goal. In its focus on professional helping contexts and its inter-professional perspective, the current book is a primer, intended to spark off more interdisciplinary and (applied) research on helping discourses, a socio-cultural phenomenon that is of growing importance in our post-modern society. As such, it is of great relevance for discourse researchers and discourse practitioners, caretakers and social scientists of all shades as well as for everybody interested in helping professions.
In diesem Wörterbuch finden sich von App bis Zickenalarm mehr als 570 Stichwörter, die die aktuelle Wortschatzerweiterung im Deutschen als Ausdruck der Anpassung des Wortschatzes an neue Gegebenheiten und Sachverhalte spiegeln. Erfasst und in umfangreichen Wortartikeln beschrieben und dokumentiert sind die Neulexeme und Neubedeutungen, die im Zeitraum von 2001 bis 2010 aufgekommen sind und sich weitgehend im allgemeinsprachlichen Teil des Wortschatzes der deutschen Standardsprache etabliert haben.
In diesem Wörterbuch finden sich von App bis Zickenalarm mehr als 570 Stichwörter, die die aktuelle Wortschatzerweiterung im Deutschen als Ausdruck der Anpassung des Wortschatzes an neue Gegebenheiten und Sachverhalte spiegeln. Erfasst und in umfangreichen Wortartikeln beschrieben und dokumentiert sind die Neulexeme und Neubedeutungen, die im Zeitraum von 2001 bis 2010 aufgekommen sind und sich weitgehend im allgemeinsprachlichen Teil des Wortschatzes der deutschen Standardsprache etabliert haben.
The variation of the strong genitive marker of the singular noun has been treated by diverse accounts. Still there is a consensus that it is to a large extent systematic but can be approached appropriately only if many heterogeneous factors are taken into account. Over thirty variables influencing this variation have been proposed. However, it is actually unclear how effective they can be, and above all, how they interact. In this paper, the potential influencing variables are evaluated statistically in a machine learning approach and modelled in decision trees in order to predict the genitive marking variants. Working with decision trees based exclusively on statistically significant data enables us to determine what combination of factors is decisive in the choice of a marking variant of a given noun. Consequently the variation factors can be assessed with respect to their explanatory power for corpus data and put in a hierarchized order.
We present a novel NLP resource for the explanation of linguistic phenomena, built and evaluated exploring very large annotated language corpora. For the compilation, we use the German Reference Corpus (DeReKo) with more than 5 billion word forms, which is the largest linguistic resource worldwide for the study of contemporary written German. The result is a comprehensive database of German genitive formations, enriched with a broad range of intra- und extralinguistic metadata. It can be used for the notoriously controversial classification and prediction of genitive endings (short endings, long endings, zero-marker). We also evaluate the main factors influencing the use of specific endings. To get a general idea about a factor’s influences and its side effects, we calculate chi-square-tests and visualize the residuals with an association plot. The results are evaluated against a gold standard by implementing tree-based machine learning algorithms. For the statistical analysis, we applied the supervised LMT Logistic Model Trees algorithm, using the WEKA software. We intend to use this gold standard to evaluate GenitivDB, as well as to explore methodologies for a predictive genitive model.
Hosting Providers play an essential role in the development of Internet services such as e-Research Infrastructures. In order to promote the development of such services, legislators on both sides of the Atlantic Ocean introduced “safe harbour” provisions to protect Service Providers (a category which includes Hosting Providers) from legal claims (e.g. of copyright infringement). Relevant provisions can be found in § 512 of the United States Copyright Act and in art. 14 of the Directive 2000/31/EC (and its national implementations). The cornerstone of this framework is the passive role of the Hosting Provider through which he has no knowledge of the content that he hosts. With the arrival of Web 2.0, however, the role of Hosting Providers on the Internet changed; this change has been reflected in court decisions that have reached varying conclusions in the last few years. The purpose of this article is to present the existing framework (including recent case law from the US, Germany and France).
In the present-day Germanic languages, free relatives (FRs) share formal properties with indirect question in that both constructions are introduced by w-pronouns. However, at least in German (and historical stages of a larger set of languages, including English), there is an additional pattern which involves the use of d-pronouns such as German der/die/das ‘that.masc./fem./neut.’, which typically introduce headed relative clauses. Focusing on presentday German, this paper shows that d-FRs are set apart from w-FRs by a number of properties including syntactic distribution in the matrix clause, behavior with respect to matching effects, inventory of pronominal forms, and semantic interpretation. From these observations, it is concluded that d-FRs should not be analyzed on a par with w-FRs. More precisely, we argue that d-FRs are in fact regular headed (restrictive) relative clauses where the relative pronoun has been deleted under identity with a demonstrative antecedent. This apparent instance of syntactic haplology is then analyzed as resulting from the same mechanism that eliminates copies/traces in movement dependencies.
Der Aufsatz befasst sich mit den Besonderheiten der Struktur, der Funktion, der Selektion und des Gebrauchs von Subjektsätzen im Deutschen und Rumänischen. Am Beispiel der Argumentrealisierung bei Psych-Verben wird erkundet, inwiefern sprachübergreifende semantische Bedingungen diese Besonderheiten erklären und in welchem Maße sie von einzelsprachlichen und lexikalischen Besonderheiten gesteuert sind. Im Fokus der Studie stehen dabei (i) die Einordnung des Deutschen und des Rumänischen hinsichtlich der zu beobachtenden typologischen Varianz bei Subjektsätzen, (ii) die Besonderheiten der Aufteilung von Argumenten von Psych-Verben auf zwei Satzglieder durch Argumentdoppelung und Argumentspaltung und (iii) die Ermittlung verbidiosynkratischer, sprachspezifischer und sprachübergreifender Präferenzen bei der Realisierung der Argumente von Psych-Verben über eine quantitative Korpusstudie.
Der vorliegende Beitrag besteht aus zwei größeren Teilen: Zum einen (vgl. Abschnitt 2) werden strukturelle Eigenschaften des Infinitivs, oder vielmehr der Infinitive, im Deutschen und Rumänischen erörtert und miteinander verglichen. Leitthema ist dabei die Frage nach dem Verhältnis von Verbalität und Nominalität der Formen. Berücksichtigt werden die Beschreibungsbereiche Morphologie, externe und interne Syntax. Dieser empirischen Erörterung vorausgeschickt (vgl. Abschnitt 1) wird der Versuch einer Begriffsbestimmung: Wie kann, wenn überhaupt, ‘Infinitiv’ übereinzelsprachlich definiert werden? Auf dieser Basis wird zum anderen (vgl. Abschnitt 3) eine prototypische syntaktische Funktion von Infinitiven, die Subjektfunktion, einer vergleichenden Analyse unterzogen. Strukturelle und semantische Beschränkungen für Infinitive in Subjektfunktion in den beiden Vergleichssprachen werden untersucht. Speziell im Falle kausativer Verben als Prädikatsverben lassen sich relevante Unterschiede zwischen dem Deutschen und Rumänischen feststellen. Die Verwendungsrestriktionen für die Subjektfunktion der deutschen und rumänischen Infinitive werden in Beziehung gesetzt zu Eigenschaften der „Orientierung“ bzw. „Kontrolle“ der Infinitivformen. Ausgehend davon lassen sich tendenziell auch feine Gebrauchsunterschiede für den verbalen und nominalen Infinitiv im Deutschen ausmachen.
Gegenstand des Aufsatzes sind Sätze mit so genannten inneren Objekten, das sind Akkusativobjekte, die im Wesentlichen intransitive Verben gelegentlich zu sich nehmen. Sie weisen die Besonderheit auf, dass das Objektsnomen und das Verb morphologisch, etymologisch und/oder semantisch miteinander verwandt sind. Aufgrund von Form- und vor allem Bedeutungsunterschieden lassen sich in beiden Sprachen verschiedene Gruppen von inneren Objekten ausmachen, die genauer beschrieben und unter sprachvergleichenden Gesichtspunkten betrachtet werden. Dazu werden u.a. die syntaktischen Eigenschaften von Sätzen mit inneren Objekten herangezogen. Einige auffallende sprachbezogene Unterschiede werden beschrieben, beispielsweise ist im Rumänischen bei einigen Verben ein präpositionaler Anschluss möglich, wo im Deutschen das innere Objekt ausschließlich im Akkusativ stehen kann. Sätze mit inneren Objekten können als ein Typ von Argumentstrukturmustern betrachtet werden. In diesem Sinne sind sie Form-Bedeutungs-Paare, deren Beziehungen untereinander innerhalb eines Konzepts von Familienähnlichkeiten dargestellt werden, wie man sie auch innerhalb anderer Cluster von Argumentstrukturmustern beobachten kann.
This contribution offers a fine-grained analysis of German and Romanian ditransitive and prepositional transfer constructions. The transfer construction (TC) is shown to be realised in German by 26 argument structure patterns (ASPs), which are conceived of as form-meaning pairings which differ only minimally. The mainstream constructionist view of the different types of TCs being related by polysemy links is rejected, the ASPs being argued instead to be related by family relationships. All but six of the ASPs identified for German are shown to possess a Romanian counterpart. For some ditransitive structures, German is shown to possess two prepositional variants, one with an (‘at’) and one with zu (‘to’) or auf (‘on’), while Romanian has only one. Due to the lack of a Romanian counterpart for the German zu and auf variants, Romanian lacks some of the dative alternations found in German. However, Romanian as well as German permits the double object pattern to interact with take-verbs, verbs of removal and add-verbs, which do not allow the ditransitive construction in English. Since these verb classes also permit at least one prepositional pattern in both languages, Romanian and German show a larger number of dative alternation types than English.
Komplexe Argumentstrukturen. Kontrastive Untersuchungen zum Deutschen, Rumänischen und Englischen
(2014)
Neben dem kanonischen Ausdruck der Argumentstruktur von Verben als Intransitiv- oder Transitivkonstruktion mit Nominal- oder Präpositionalphrasen können Argumente in vielfältiger Weise auch in komplexer, nicht-kanonischer Form realisiert werden. Solche Argumentstrukturen zeigen insbesondere im Sprachvergleich interessante Variationen, wie der vorliegende Band anhand von Studien zum Deutschen, Rumänischen und Englischen zeigt. Er versammelt kontrastive Arbeiten zur Alternation von sententialen und nominalen Subjekten, zu den Typen und Restriktionen von Resultativkonstruktionen, zu den Bedingungen des Auftretens innerer Objekte, zu Eigenschaften infiniter Formen und ihren Verwendungsbeschränkungen als Argumentausdrücke sowie zu den spezifischen Bedingungen der Ditransitiv-Alternation. Die aus verschiedenen theoretischen Perspektiven geschriebenen Arbeiten reflektieren dabei das Spannungsfeld zwischen lexikalischen Forderungen, konstruktionalen Idiosynkrasien und sprachübergreifenden oder sprachspezifischen strukturellen Restriktionen.