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Wie selbstbestimmt können wir das Internet nutzen? Wie viel wissen wir darüber,welche digitalen Spuren wir setzen und wer diesen hinterher spürt?
Wie werden die beim Surfen erzeugten Daten von Dritten weiter verwendet – mit und ohne unser Wissen? Und ist die gefühlte Nacktheit in Zeiten der digital ausspähbaren, scheinbaren Transparenz wirklich akut oder durch traditionelle analoge Denk- und Erfahrungsstrukturen geprägt?
“My Curiosity was Satisfied, but not in a Good Way”: Predicting User Ratings for Online Recipes
(2014)
In this paper, we develop an approach to automatically predict user ratings for recipes at Epicurious.com, based on the recipes’ reviews. We investigate two distributional methods for feature selection, Information Gain and Bi-Normal Separation; we also compare distributionally selected features to linguistically motivated features and two types of frameworks: a one-layer system where we aggregate all reviews and predict the rating vs. a two-layer system where ratings of individual reviews are predicted and then aggregated. We obtain our best results by using the two-layer architecture, in combination with 5 000 features selected by Information Gain. This setup reaches an overall accuracy of 65.60%, given an upper bound of 82.57%.
Bezeichnungen für Personen, die sich nicht in ihrem Heimatland aufhalten (z.B. Migrant, Ausländer, Flüchtling) werden in der Sprachgemeinschaft häufig wertend und kontrovers verwendet. In dem Beitrag wird gezeigt, dass die allgemeinsprachige Lexikografie diesen Aspekt bislang nicht angemessen berücksichtigt – weder in der korpusgestützten, methodischen Erfassung und Analyse von Sprachdaten noch in der beschreibenden Darstellung. Am Beispiel von elexiko werden Ansätze vorgestellt, die das Potenzial besitzen, dieses Desiderat einzulösen.
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wie und inwieweit korpusbasierte Ansätze zur Untersuchung und Bewertung von Sprachwandel beitragen können. Die Bewertung von Sprachwandel erscheint in dieser Hinsicht interessant, da sie erstens von größerem öffentlichen Interesse ist, zweitens nicht zu den Kernthemen der Sprachwissenschaft zählt und drittens sowohl die geisteswissenschaftlichen Aspekte der Sprachwissenschaft berührt als auch die empirischen, die eher für die so genannten harten Wissenschaften typisch sind. Letzteres trifft bei der Frage nach Sprachverfall (gutem vs. schlechtem Deutsch diachron) vermutlich unbestrittener zu als bei der Frage nach richtigem vs. falschem Deutsch, da zu ihrer Beantwortung offensichtlich einerseits empirische, messbare Kriterien herangezogen werden müssen, andererseits aber auch weitere Kriterien notwendig sind und es außerdem einer Entscheidung zur Einordnung und Gewichtung der verschiedenartigen Kriterien sowie einer Begründung dieser Entscheidung bedarf. Zur Annäherung an die Fragestellung werden zunächst gängige, leicht operationalisierbare Hypothesen zu Symptomen eines potenziellen Verfalls des Deutschen auf verschiedenen DeReKo-basierten Korpora überprüft und im Hinblick auf ihre Verallgemeinerbarkeit und Tragweite diskutiert. Im zweiten Teil werden weitere empirische Ansätze zur Untersuchung von Wandel, Variation und Dynamik skizziert, die zur Diskussion spezieller Aspekte von Sprachverfall beitragen könnten. Im Schlussteil werden die vorgestellten Ansätze in den Gesamtkontext einer sprachwissenschaftlichen Untersuchung von Sprachverfall gestellt und vor dem Hintergrund seines gesellschaftlichen Diskurses reflektiert.
Zur Frühgeschichte des IDS
(2014)
Eine Umschau in jüngeren sprachwissenschaftlichen Arbeiten zeigt einen häufig betonten engen Zusammenhang von Sprache und Identität, vor allem den der eigenen Sprache und der ethnischen Identität. Dass aber Sprache in einem zwei- oder mehrsprachigen Kontext nur eine Ressource einer Identitätskonstruktion sein kann, wird selten herausgestellt. Der nachstehende Aufsatz untersucht als charakteristisches Beispiel einer gelösten Bindung von Sprache und ethnischer Identität die Minderheit der deutschen Aussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion. Im Vordergrund steht dabei die zweite Generation, bei der ihr Zugehörigkeitsgefühl zur ethnischen Identität als Deutsche trotz der erfolgten Sprachumstellung sich nicht oder selten verändert hat.
Seit Jahrzehnten fordern zahlreiche Metalexikografen und Lexikografen immer wieder eine umfangreichere Beschäftigung mit Wörterbüchern im muttersprachlichen Deutschunterricht, auch in der gymnasialen Oberstufe. Trotzdem spielen die Wortschatzarbeit und der Umgang mit Wörterbüchern in Lehrplänen, Didaktiken und Lehrwerken in den meisten Fällen allenfalls eine marginale Rolle. Im Anschluss an eine überblicksartige Bestandsaufnahme dazu untersucht der vorliegende Beitrag, inwieweit elexiko, ein Onlinewörterbuch zur deutschen Gegenwartssprache, sinnvoll in den muttersprachlichen Deutschunterricht der Sekundarstufe II integriert werden könnte. Am Beispiel des Angabebereichs der Bedeutungserläuterung wird überprüft, ob Schüler der gymnasialen Oberstufe als Zielgruppe für elexiko infrage kommen und für welche linguistischen Themen sich die Wortschatzarbeit mit den semantischen Paraphrasen für elexiko anbietet.