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Kultur ist nicht nur zu einem Schlüsselbegriff der Geisteswissenschaften geworden, sondern wird auch entterminologisiert als Alltagsbegriff benutzt. In diesem Beitrag wird untersucht, wie der Ausdruck Kultur (einschließlich Derivationen und Komposita) in der mündlichen Interaktion verwendet wird. Auf Basis von 82 Instanzen im Korpus FOLK des IDS Mannheim wurde festgestellt, dass der Ausdruck von SprecherInnen in zumeist semiformellen bis formellen Interaktionstypen benutzt wird. Es findet sich ein breites Spektrum unterschiedlicher, teils ineinander übergehender Bedeutungen, welches dem der wissenschaftlichen Literatur der Kulturtheorie ähnlich ist. Dabei lassen sich jeweils relevante Kernbedeutungen identifizieren, mit denen mehr oder weniger vage assoziierte Bedeutungen verbunden sind. Kultur zeigt sich als kontroverser Begriff: Die Referenz von Kultur, die Wertung und seine Relevanz als Erklärungsressource sind häufig umstritten.
"What makes this so complicated?" On the value of disorienting dilemmas in language instruction
(2017)
Die Ausgangsthese des Beitrags lautet, dass Sprachwandel, insbesondere lexikalischer Wandel, der Intention von Werbetextern einer auch sprachlich originellen Werbegestaltung zuwider läuft. Was Werbetexter an Sprachmaterial nutzen, ist also im Prinzip nicht für den alltagssprachlichen Gebrauch gedacht, weil sich dann kein Neuheits- und damit Überraschungseffekt mehr einstellen kann. Ziel von Werbetextern muss es daher sein, entweder Neues zu kreieren oder Altes und Bekanntes so zu verfremden, dass es neu wirkt. Um dies zu belegen, ist der Beitrag in zwei Teile gegliedert: Zuerst wird aus der Perspektive funktionaler Werbebausteine am Beispiel des Markennamens aufgezeigt, welche Möglichkeiten der Namenbildung existieren und in welcher Weise beim Markennamen die Tendenz zur Verfremdung zum Neuen sichtbar wird. In einem zweiten Teil werden die Ausgangsthesen dann ausgehend von sprachlichen Mitteln und ihrem Niederschlag in Elementen von Anzeigen und Werbetexten überprüft. Fokussiert wird dabei exemplarisch auf fremdsprachliches sowie fach- und jugendsprachliches Wortmaterial. Die Frage nach dem Einfluss der Werbesprache auf die Alltagssprache wird dabei an verschiedenen Stellen angeschnitten, kann aber mangels empirischer Studien nicht definitiv beantwortet werden. Abschließend wird mit Bezug auf die Ausgangsthesen ein Fazit zum Verhältnis von Werbesprache und Sprachwandel sowie zu sprachlichen Werbestrategien unter dem Blickwinkel der Verfremdung zum Neuen formuliert.
A "polyglottal" speech synthesis - modifications for a replica of Kempelen's speaking machine
(2019)
This paper argues that there is a correlation between functional and purely grammatical patterning in language, yet the nature of this correlation has to be explored. This claim is based on the results of a corpus-driven study of the Slavic aspect, drawing on the socalled Distributional Hypothesis. According to the East-West Theory of the Slavic aspect, there is a broad east-west isogloss dividing the Slavic languages into an eastern group and a western group. There are also two transitional zones in the north and south, which share some properties with each group (Dickey 2000; Barentsen 1998, 2008). The East-West Theory uses concepts of cognitive grammar such as totality and temporal definiteness, and is based on various parameters of aspectual usage in discourse, including contexts such as habituals, general factuals, historical (narrative) present, performatives, sequenced events in the past etc. The purpose of the above-mentioned study is to challenge the semantic approach to the Slavic aspect by comparing the perfective and imperfective verbal aspect on the basis of purely grammatical co-occurrence patterns (see also Janda & Lyashevskaya 2011). The study focused on three Slavic languages: Russian, which, following the East-West Theory, belongs to the eastern group, Czech, which belongs to the western group, and Polish, which is considered as transitional in its aspectual patterning.