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Während früher die Verwendung von Textcorpora, die mehr sind als eine bloße Satz—Belegsammlung, für den Aufbau von Wörterbüchern sehr umstritten war, scheint inzwischen — wie die 1975 bis 1977 in Bad Homburg veranstalteten Colloquien “ Projekt eines neuen großen Wörterbuchs der deutschen Sprache” zeigten — Einigkeit darüber zu bestehen, daß ein Textcorpus für die lexikographische Praxis nützlich, wenn nicht gar unentbehrlich ist. Wir möchten durch diese Arbeit einen Beitrag zur Begründung dieser These leisten, indem wir den Nutzen eines Textcorpus sowie die Möglichkeiten seiner Auswertung für die Zwecke der Lexikographie aufzeigen sowie einige Bedingungen nennen wollen, die eine für die Lexikographie brauchbares Corpus erfüllen muß. Im weiteren sollen die Befunde einiger gemeinsprachlicher sowie fachsprachlicher Wörterbücher über das Lexem Angst den Ergebnissen einer Corpusauswertung gegenübergestellt und diese wiederum in einem abschließenden Kapitel als Materialien für einen Wörterbuchartikel vorgestellt werden.
Was ich vortrage, bezieht sich auf Sprachbücher für das Fach Deutsch. Ich stütze mich auf die Kenntnis einer größeren Anzahl von Gutachten, die ich im Laufe der letzten anderthalb Jahre einsehen konnte. Die Gutachten beziehen sich auf verschiedene Bücher verschiedener Verlage und stammen aus verschiedenen Bundesländern. Ich hätte gern eine repräsentative Untersuchung gemacht, doch war dies nicht möglich, weil Gutachtentexte nicht allgemein zugänglich sind. Aber ich hoffe, daß, was ich zu sagen habe, trotzdem geeignet ist, auf wesentliche Aspekte der Genehmigungsverfahren aufmerksam zu machen.