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Based on specific linguistic landmarks in the speech signal, this study investigates pitch level and pitch span differences in English, German, Bulgarian and Polish. The analysis is based on 22 speakers per language (11 males and 11 females). Linear mixed models were computed that include various linguistic measures of pitch level and span, revealing characteristic differences across languages and between language groups. Pitch level appeared to have significantly higher values for the female speakers in the Slavic than the Germanic group. The male speakers showed slightly different results, with only the Polish speakers displaying significantly higher mean values for pitch level than the German males. Overall, the results show that the Slavic speakers tend to have a wider pitch span than the German speakers. But for the linguistic measure, namely for span between the initial peaks and the non-prominent valleys, we only find the difference between Polish and German speakers. We found a flatter intonation contour in German than in Polish, Bulgarian and English male and female speakers and differences in the frequency of the landmarks between languages. Concerning “speaker liveliness” we found that the speakers from the Slavic group are significantly livelier than the speakers from the Germanic group.
Moderne Grammatiktheorien sind statisch, d.h. skriptizistisch und synchronizistisch. Dies bedeutet, dass deren Beschreibungsapparat auf die Strukturen gegenwärtiger Schrift- und Standardsprachen zugeschnitten ist. Im Beitrag wird für einen dynamischen, d.h. nichtskriptizistischen und nichtsynchronizistischen, Perspektivenwechsel in der Grammatikforschung plädiert, der auf folgenden empirisch fundierten Überlegungen basiert:
1. Literalisierung ist eine kulturelle Universalie, die kognitiv verankert ist.
2. Es sind unterschiedliche Phasen der Literalisierung zu unterscheiden.
3. Literalisierung im Allgemeinen und die Phasen der Literalisierung im Besonderen haben Konsequenzen für die grammatische Struktur.
4. Die Interpretation von grammatischen Strukturen ist nur vor der Folie der jeweiligen Phase der Literalisierung möglich.
5. Ein dynamisches Grammatikmodell muss das historische Verhältnis auch begrifflich abbilden. Dies wird an zentralen grammatischen Konzepten wie Aggregation vs. Integration, Wortgruppe vs. Phase und an der Wortstellung (Verbklammer, Stellungsfeldermodell, Satzrandglieder) veranschaulicht.
6. Historisch ist von einem dynamischen Verhältnis von Online- und Offlinesyntax, von syntaktischer Zeitlichkeit und syntaktischer Räumlichkeit, auszugehen. Was zu einer bestimmten Zeit und in einer bestimmten Varietät als Onlinestruktur zu interpretieren ist, hängt von dem jeweiligen historischen Verhältnis von Online- und Offlinestrukturen ab.
Thema dieses Beitrags sind die komplexen Nominalphrasen im Deutschen, die von außen gesehen unter Umständen monströs anmuten. Ein besonderes, wohl bekanntes Problem bieten dabei sogenannte erweiterte vorangestellte Attribute. Die Komplexitäten geben u.A. zu folgenden Fragen Anlass: Inwiefern lässt sich die ‚Ausuferung‘ der deutschen Nominalphrase funktional begründen? Falls es ein Rationales hinter den Komplexitäten gibt, wie lösen dann Sprachen, die entsprechende Ausbaumöglichkeiten nicht besitzen, die einschlägigen funktionalen Aufgaben? Hier soll primär die erste Frage diskutiert werden anhand von authentischen Text(ausschnitt)en, die das Zusammenspiel zwischen vorangestellten und nachgestellten ‚Erweiterungen‘ der Nominalphrase – Relativsätze eingeschlossen – wie auch die Funktion sogenannter nichtrestriktiver Attribute im Diskurs veranschaulichen können; die zweite Frage wird in relevanten Zusammenhängen mit berücksichtigt.
Der Tanz um das Verb
(2015)
Sprache ist nie homogen, sie weist Varianz auf. Es gibt viele Gründe für diese Vielfalt, und die meisten sind schon sehr gut beschrieben worden (und sollen daher im vorliegenden Beitrag nicht im Vordergrund stehen). Gegenspieler der Varianz sind die mehr oder weniger expliziten Normen - sie sollen dafür sorgen, dass die Varianz ein gewisses Maß nicht überschreitet. Wobei sich natürlich sofort die Frage stellt, wie (und von wem) das „Maß“ definiert wird. Bei der Beurteilung dieser Fragen spielen nicht nur soziolinguistische, sondern auch strukturelle Aspekte eine Rolle, und Letzterem wird der vorliegende Beitrag nachgehen, und zwar anhand von Beispielen aus der Morphophonologie, der Morphosyntax und der Orthografie.