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Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit verschieden Methoden zur Erhebung von perzeptuellen Prominenzurteilen von naiven Hörern im Deutschen. Es werden zwei Experimente vorgestellt, die sich zum einen mit der Verwendung von verschiedenen Skalen, zum anderen mit der Verwendung von unterschiedlichen Bewertungsebenen zur Beurteilung von perzeptueller Prominenz beschäftigen. Die Ergebnisse zeigen, dass Ergebnisse von Studien, welche auf unterschiedlichen Erhebungstechniken beruhen nicht ohne weiteres vergleichbar sind. Die Arbeit untersucht außerdem die Effekte einer Normalisierung der Prominenzurteile. Die Dissertation schließt mit einem Ausblick für zukünftige Studien. Hierbei werden hauptsächlich die vielfältigen Interaktionen von verschiedenen Quellen und dem Kontext bei der Beurteilung der perzeptuellen Prominenz adressiert.
Der Beitrag zeichnet im ersten Teil die historische Entwicklung ethnischer und polyethnischer Sprechweisen im Deutschen nach und skizziert die verschiedenen Transformationen ihrer indexikalischen Bedeutung. Im zweiten Teil des Beitrags wird anhand von Daten aus Stuttgart diskutiert, ob es sich bei den heute verwendeten polyethnischen Markern um Komponenten eines sozialen Stils oder um eine emergente neue Varietät handelt.
Auf der Grundlage von narrativen autobiographischen Interviews mit rund 200 jüdischen Emigrant/inn/en, die in den 1930er Jahren aus deutschsprachigen Ländern nach Palästina/Israel flüchteten, und weiteren Audioaufnahmen mit der 2. Generation werden die Gründe für Bewahrung oder Abwendung von der deutschen Sprache sowie die Veränderungen sprachlicher Kompetenzen in Verbindung mit der sozialen und kulturellen Integration im neuen Land untersucht, das (als „Land der Väter“) aus historischen und ideologischen Gründen totale Akkulturation und Integration erwartete. Vor der Folie der faktischen und psychologischen Schwierigkeiten der gesamten Migrationsgruppe werden zunächst die Folgen des erlittenen Bruchs am Beispiel der (Sprach-)Biographien von fünf besonders erfolgreich in die hebräischsprachige Gesellschaft integrierten Persönlichkeiten der 1. Generation dargestellt. Dabei wird von der Annahme ausgegangen, dass die von ihnen noch ca. 60 Jahre nach der Emigration thematisierten Probleme eines erzwungenen Identitätswechsels generelle Probleme speziell dieser, aber z.T. auch, universell übertragbar, aller Migrationen sind. Ein weiterer Teil widmet sich anhand von vier Fallstudien der Frage, welche Faktoren für die Akzeptanz oder Ablehnung der deutschen Sprache und Kultur des Elternhauses bei den bereits in Israel geborenen und spätestens seit dem Schuleintritt vollständig hebräisch-israelisch sozialisierten Kindern eine Rolle gespielt haben und wie sich die damaligen Identitätsprobleme auf ihre heutige Sprachkompetenz im Deutschen und auf die Einstellung zum Herkunftsland der Eltern ausgewirkt haben. Der Schwerpunkt der Analyse liegt bei beiden Generationen auf dem Zusammenspiel individueller Erfahrungen, kollektiver Erwartungen und den daraus neu abgeleiteten weltanschaulichen und kulturellen Orientierungen für die (Re-)Konstruktion der persönlichen Identität und ihren im weiteren Leben erfolgenden Modifikationen. Die Untersuchungsperspektive folgt weitgehend der retrospektiven Selbsteinschätzung der Gesprächspartner/innen, die in der narrativen „Selbstinszenierung“ der Interviewsituation wesentlich mit beeinflusst ist von ihrem subjektiven Selbst-Verständnis, dem zu vermitteln versuchten Image, aber auch der Rolle als Zeitzeuge, stellvertretend für eine Schicksalsgemeinschaft bzw. Generation.
Der Aufsatz gibt einen Überblick über die Arten von Nebensätzen im Deutschen. Er beschreibt ihre syntaktischen Funktionen und Strukturen anhand des Felderschemas. Auf drei Gesichtspunkte wird detaillierter eingegangen: nebensatzspezifische Funktionen von (i) Pronomina und (ii) Vergleichspartikeln sowie (iii) die Rolle von Nebensätzen bei der Satzspaltung. Der Aufsatz kann im Universitätsunterricht und als Grundlage für Untersuchungen in vergleichender Syntax genutzt werden.
Der Aufsatz gibt einen Überblick über die Arten von Nebensätzen im Deutschen. Er beschreibt ihre syntaktischen Funktionen und Strukturen anhand des Felderschemas. Auf drei Gesichtspunkte wird detaillierter eingegangen: nebensatzspezifische Funktionen von (i) Pronomina und (ii) Vergleichspartikeln sowie (iii) die Rolle von Nebensätzen bei der Satzspaltung. Der Aufsatz kann im Universitätsunterricht und als Grundlage für Untersuchungen in vergleichender Syntax genutzt werden.
Eine wichtige und häufig unterschätzte Aufgabe beim Erwerb einer zweiten Sprache ist es, sich die rhythmisch-prosodischen Muster der Zielsprache anzueignen (Kaltenbacher 1998; Gut/Trouvin/Barry 2007; Rautenberg 2012). Wie erfolgreich Lerner/innen dabei sind, ist auch davon abhängig, ob sie analoge Muster in ihrer Ausgangssprache vorfinden und damit bereits für eine zielsprachennahe Rhythmus- und Akzentwahrnehmung sensibilisiert sind. Liegen solche analogen Muster nicht vor, ist es Aufgabe von Lehrprogrammen, die Rhythmus- und Akzentstrukturen als relevante Lernhilfen sichtbar zu machen.
Soweit ich sehe, liegen hier bislang kaum zielführende Konzepte vor (so auch Richter 2008). Findet der Zweitspracherwerb in der Grundschule statt, ist sogar das Gegenteil der Fall. Denn im Schriftspracherwerb, der den weitaus intensivsten Teil des Deutschunterrichts der Grundschule ausmacht, werden die Kinder mit noch genauer zu beschreibenden Schreib- und Lese-Lern-Verfahren auf die phonologische Segmentstruktur festgelegt; Rhythmus und Akzent werden nivelliert bzw., wie zu zeigen sein wird, für andere Arbeitsaufgaben funktionalisiert, so dass eine zielsprachennahe Orientierung an rhythmisch-prosodischen Strukturen tendenziell blockiert wird.
Das hat Auswirkungen nicht nur auf den Erwerb der gesprochenen Sprache, sondern auch auf den Schriftspracherwerb selbst. Denn die Schrift buchstabiert nicht einfach Lautketten aus, sondern ist selbst rhythmus-sensitiv. Verschriftet werden neben segmentalen Lauteigenschaften, Silben- und Akzentmuster, morphologische und syntaktische Strukturen. Eine einseitige Fixierung der Kinder auf die lautlich-segmentale Seite der Schrift führt nicht nur zu einer vereinseitigten Schrifttheorie, sondern zugleich dazu, dass weitere strukturelle Eigenschaften, darunter Silben- und Akzentmuster, weder in den Aufmerksamkeitsfokus der Kinder gelangen noch für das Schreiben und Lesen genutzt werden können. Wie u.a. Ashby (2006) gezeigt hat, ist aber gerade die Realisierung der prosodisch-rhythmischen Struktur eine wesentliche Komponente für die Leseflüssigkeit.
Im vorliegenden Beitrag geht es nach einem Abriss über herkömmliche, im Erstunterricht zugrundegelegte Schriftspracherwerbsmodelle und ihre Folgen für die Sprachwahrnehmung um die Rekonstruktion der Wortschreibung des Deutschen; gezeigt wird, wie phonographische, silbische, prosodische und morphologische Eigenschaften im Kernwortschatz miteinander interagieren, um eine reguläre Wortschreibung zu erzeugen.
Eine Gegenüberstellung des Deutschen und des Türkischen wird zeigen, dass sowohl in Bezug auf die Akzent- als auch in Bezug auf die Rhythmusstrukturen relevante Unterschiede bestehen, die bei Kindern mit Türkisch als erster Sprache zu Problemen beim Zugriff auf die für die Verschriftung deutscher Wörter wichtigen prosodischen Strukturen führen können, die durch fehlgehende Lehr-Lernprogramme weiter verschärft werden.
Zuletzt werden neuere Modelle des Schriftspracherwerbs vorgestellt, die es auf der Grundlage einer ausgebauten Schrifttheorie erlauben, den Lerner/innen von Beginn an einen Zugriff auf diejenigen Einheiten zu ermöglichen, die Fixpunkte für das geschriebene und für das gesprochene Deutsch darstellen.
Präpositionalobjektsätze
(2013)
Das hier vorgestellte, zurzeit noch laufende Forschungsprojekt („Best success through Language Loss?“, 2008-2012/13) hat es sich zum Ziel gesetzt, dem traditionell soziologischen Thema der sozialen Ungleichheit aus linguistischer Perspektive nachzuspüren. Das Phänomen von zentralem Interesse sind die wiederkehrend ungleichen Bildungserfolge verschiedener, gerade auch migrantischer Bevölkerungsgruppen in Europa, wobei die Untersuchung ein Sample von rund 180 Kindern unterschiedlichster sozialer und migrantischer Herkunft in Wien im Fokus hat. Das Thema erfordert für die Methodik auf allen Ebenen vor allem interdisziplinäre Offenheit. Der vorliegende Artikel wird beschreiben, wie die Untersuchung diesem Anspruch gerecht zu werden versucht.