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In der Korpuslinguistik und der Quantitativen Linguistik werden ganz verschiedenartige formale Maße verwendet, mit denen die Gebrauchshäufigkeit eines Wortes, eines Ausdrucks oder auch abstrakter oder komplexer sprachlicher Elemente in einem gegebenen Korpus gemessen und ggf. mit anderen Gebrauchshäufigkeiten verglichen werden kann. Im Folgenden soll für eine Auswahl dieser Maße (absolute Häufigkeit, relative Häufigkeit, Wahrscheinlichkeitsverteilung, Differenzenkoeffizient, Häufigkeitsklasse) zusammengefasst werden, wie sie definiert sind, welche Eigenschaften sie haben und unter welchen Bedingungen sie (sinnvoll) anwendbar und interpretierbar sind – dabei kann eine Rolle spielen, ob das Häufigkeitsmaß auf ein Korpus als Ganzes angewendet wird oder auf einzelne Teilkorpora. Zusätzlich zu den bei den einzelnen Häufigkeitsmaßen genannten Einschränkungen gilt generell der folgende vereinfachte Zusammenhang: Je seltener ein Wort im gegebenen Korpus insgesamt vorkommt und je kleiner dieses Korpus ist, desto stärker hängt die beobachtete Gebrauchshäufigkeit des Wortes von zufälligen Faktoren ab, d.h., desto geringer ist die statistische Zuverlässigkeit der Beobachtung.
This dossier consists of an introduction to the region under study, followed by six sections each dealing with a specific level of the education system. These brief descriptions contain factual information presented in a readily accessible way. Sections eight to ten cover research, prospects, and summary statistics. For detailed information and political discussions about language use at the various levels of education, the reader is referred to other sources with a list of publications.
Concurrent standardization as a necessity: The genesis of the new official orthographic guidelines
(2009)
The new official orthographic guidelines were brought into force by the official state authorities on August 1st, 1998 and its principle goals were a standardized representation of the guidelines and a «gentle simplification in respect of content». This regulation was not supported by the public and in fact it was the starting point for a struggle for conceptual solutions and a quest for the achievement of' a consensus between different possible norms. Since orthography is an officially codified standard taking up a prominent position among linguistic standards, it is of particular socio-political importance. It was the foremost task of the Council for German Orthography (Rat für deutsche Rechtschreibung), instituted in December 2004, to elaborate a compromise in order to bring the «Orthographical war» (Die Zeit) to an end, which was led enthusiastically for more than a decade. - The concern of this article is to classify historically the agreement reached in 2006. Against this background, it can be stated that official guidelines will only be accepted, if they are based upon the usage in writing and if they take into account the interests of the reader. Both principles are characterizing the proposal made by the Council for German Orthography. An outlook on the Council's activities concerning orthographic standardization expected in the future will conclude this article.
Adverbkonnektoren und die von konjunktionalen Konnektoren eingeleiteten Sätze (sententiale Adverbiale) sind in der Regel äußerst stellungsflexibel. Die topologischen Varianten sind jedoch großteils nicht äquivalent, sondern mit bestimmten diskusfunktionalen und informationsstrukturellen Eigenschaften verbunden. Am Beispiel von Konnektoren in der linksperipheren Position der „Nullstelle“ („Vorvorfeld“, „linkes Außenfeld") wird gezeigt, dass diese Position unabhängig von der syntaktischen Subklasse des Konnektors syntaktisch und funktional einheitlich erklärt werden kann und dass die dort auftretenden Restriktionen für Konnektoren identisch sind mit denen von V2-Komplementsatz-Einbettung unter Matrixsatzprädikate. Ein Phänomen wie „weil mit Verbzweitstellung" kann dadurch in einen übergeordneten Zusammenhang eingebettet werden.
Neben dieser systematischen Variation gibt es vereinzelt aber auch eine - historisch bedingte - unsystematische und nicht funktional genutzte topologische Variation, die dadurch entsteht, dass Sprecher bei einer uneindeutigen und „schwierigen“ Ausgangslage im Sprachsystem unterschiedliche Reparaturstrategien wählen. Ein Beispiel dafür ist der korrelative Konnektor „sowohl... als auch“.
Adverbkonnektoren und die von konjunktionalen Konnektoren eingeleiteten Sätze (sententiale Adverbiale) sind in der Regel äußerst stellungsflexibel. Die topologischen Varianten sind jedoch großteils nicht äquivalent, sondern mit bestimmten diskusfunktionalen und informationsstrukturellen Eigenschaften verbunden. Am Beispiel von Konnektoren in der linksperipheren Position der „Nullstelle“ („Vorvorfeld“, „linkes Außenfeld“) wird gezeigt, dass diese Position unabhängig von der syntaktischen Subklasse des Konnektors syntaktisch und funktional einheitlich erklärt werden kann und dass die dort auftretenden Restriktionen für Konnektoren identisch sind mit denen von V2-Komplementsatz-Einbettung unter Matrixsatzprädikate. Ein Phänomen wie „weil mit Verbzweitstellung“ kann dadurch in einen übergeordneten Zusammenhang eingebettet werden.
Neben dieser systematischen Variation gibt es vereinzelt aber auch eine - historisch bedingte - unsystematische und nicht funktional genutzte topologische Variation, die dadurch entsteht, dass Sprecher bei einer uneindeutigen und „schwierigen“ Ausgangslage im Sprachsystem unterschiedliche Reparaturstrategien wählen. Ein Beispiel dafür ist der korrelative Konnektor "sowohl ...als auch".
Lange Zeit galt es als Kennzeichen der Literatur, ihre Modernität dadurch zu beweisen, dass sie Grammatik und Stil frei variierte und sich über Normen hinwegsetzte. Der Vortrag untersucht, mit anschaulichen Beispielen, inwieweit deutschsprachige Gegenwartsautoren dies weiter als ihre Aufgabe sehen und wie sie versuchen, eigene „Normen“ zu entwickeln - sei es bewusst oder unbewusst. Und nicht zuletzt geht es darum, zu überprüfen, wie es um die Sprach- und Grammatikmächtigkeit der deutschen Autoren heute bestellt ist.
Deutsch hat außer Indikativ und Imperativ zwei weitere Modi: Konjunktiv I und Konjunktiv II. Dies ist gegenüber Ansätzen zu betonen, die von einem einzigen Konjunktiv ausgehen und Formen wie „er käme“, „er stünde“ als Konjunktiv Präteritum bezeichnen. Diese Terminologie verschleiert die Leistung des Konjunktivs II - ja man kann geradezu sagen, dass die morphologischen Probleme, die der Konjunktiv II in der Gegenwartssprache hat, damit zusammenhängen, dass er gerade nicht das morphosyntaktische Merkmal Präteritum aufweist, sondern unter Verlust dieses Merkmals - also nur der äußeren Form nach - vom Indikativ Präteritum abgeleitet ist. Mit anderen Worten: Der deutsche Konjunktiv II hat ein Ikonizitätsproblem. In den einzelnen Regionen des deutschen Sprachraums haben die Sprecherinnen und Sprecher dieses Problem mit unterschiedlichen Strategien bewältigt. Allerdings hat kaum eine dieser Strategien Eingang in die Standardsprache gefunden - gerade die traditionelle normative Grammatik hat nicht nur Einwände gegen Funktionswörter wie etwa „von“ oder „tun“, sondern auch gegen kreative Morphologie. Am Anfang des 21. Jahrhunderts lässt sich nun konstatieren, dass die Bemühungen um die Erhaltung der alten Konjunktivformen und der Kampf gegen morphologische und syntaktische Neuerungen ausgesprochen kontraproduktiv waren: Das tatsächlich verwendete Konjunktiv-II-System der Gegenwartssprache ist ärmlicher, als es - von der Ausgangslage aus gesehen - hätte werden können.