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Dieser Beitrag behandelt aus der Perspektive des Verarbeitens und des
Lernens von Deutsch als Fremdsprache die Frage nach dem Umgang mit Zwischenräumen, die sich zwischen einem Pol rein lexikalischen Wissens und einem Pol lexikonunabhängiger grammatischer Regeln ansiedeln lassen. Dabei wird unterschieden zwischen dem Wissen um abstrakte Konstruktionen, über das Lernende verfügen müssen, um adäquate Erwartungen in der Rezeption fremdsprachlichen Inputs aufzubauen, und dem valenz- und framebasierten Wissen, das an spezifische lexikalische Einheiten angedockt werden muss, um die lernersprachliche Produktion anzuleiten.
Recent years have seen a growing interest in linguistic phenomena that challenge the received division of labour between lexicon and grammar, and hence often fall through the cracks of traditional dictionaries and grammars. Such phenomena call for novel, pattern based types of linguistic reference works (see various papers in Herbst 2019). The present paper introduces one such resource: MAP (“Musterbank argumentmarkierender Präpositionen”), a web based corpus linguistic patternbank of prepositional argument structure constructions in German. The paper gives an overview of the design and functionality of the MAP prototype currently developed at the Leibniz Institute for the German Language in Mannheim. We give a brief account of the data and our analytic workflow, illustrate the descriptions that make up the resource and sketch available options for querying it for specific lexical, semantic and structural properties of the data.
Recent years have seen a growing interest in linguistic phenomena that challenge the received division of labour between lexicon and grammar, and hence often fall through the cracks of traditional dictionaries and grammars. Such phenomena call for novel, pattern-based types of linguistic reference works (see various papers in Herbst 2019). The present paper introduces one such resource: MAP (“Musterbank argumentmarkierender Präpositionen”), a web-based corpus-linguistic patternbank of prepositional argument structure constructions in German. The paper gives an overview of the design and functionality of the MAP-prototype currently developed at the Leibniz-Institute for the German Language in Mannheim. We give a brief account of the data and our analytic workflow, illustrate the descriptions that make up the resource and sketch available options for querying it for specific lexical, semantic and structural properties of the data.
Gute Argumente. Wo beginnen?
(2019)
Gerade allgemeinere Verben zeigen eine Variationsbreite der Verwendung, die nicht leicht zu einem einheitlichen Bild zu fassen ist. Am Beispiel des Verbs beginnen wird gezeigt, wie hier die Interaktion zwischen der Struktur der Aktanten und den grammatischen Regelmäßigkeiten funktioniert. Dabei wird versucht, in der Kombination von Valenzinformationen, Argumentstrukturpositionierungen und Musterbildungen im Gebrauch ein zusammenhängendes Bild dieses Verbs in seinen verschiedenen Verwendungen zu entwerfen.
In diesem Aufsatz diskutiere ich verschiedene Lexikonkonzepte. Ich gehe aus von der Frage, was überhaupt zum Lexikon gehört (nur idiosynkratische Elemente oder auch regelmäßig ableitbare). Ich betrachte verschiedene Grammatiktheorien und erläutere, wie diese die Frage der Valenzalternationen beantwortet haben und warum es bei Weiterentwicklungen der Theorien Änderungen gab (z.B. die Wiederaufnahme der lexikalischen Repräsentation der Valenz nach Kategorialgrammatik-Art in der HPSG, nach phrasalen Ansätzen in der GPSG). Ich gehe der Frage nach, ob man Lexikon und Grammatik abgrenzen kann oder ob es sinnvoll ist, von einem Kontinuum zu sprechen, wie das in der Konstruktionsgrammatik üblich ist. Dazu werden Ansätze aus der GPSG, der TAG und der HPSG diskutiert. Ein letzter Abschnitt des Aufsatzes ist etwas formaler. Hier geht es um verschiedene Formalisierungen von Lexikonregeln und den Vergleich mit Ansätzen im Rahmen des Minimalistischen Programms, die statt Lexikonregeln leere Köpfe verwenden. Vererbungsbasierte Ansätze zur Beschreibung von Valenzalternationen werden als dritte Möglichkeit diskutiert und verworfen.
Die nachstehenden Notizen stellen eine Weiterführung von Vorschlägen dar, die der Verfasser im Herbst 1970 für die Untersuchung von Fügungen wie "weismachen", "leichtfallen" u.ä. im Rahmen der am Institut für deutsche Sprache laufenden Arbeit an einem Valenzlexikon gemacht hat. Es wurde ein ähnliches Verfahren wie das unten dargelegte entwickelt und eine Anzahl von Fügungen untersucht, um bestimmte syntaktische Informationen zutage zu fördern. Darauf baut die vorliegende Skizze zum großen Teil auf.
- Der Verfasser möchte an dieser Stelle allen Mitarbeitern des Instituts danken, die ihm bei der Gewinnung der ihn interessierenden Informationen Hilfe geleistet haben. Besonderer Dank gebührt dabei den studentischen Mitarbeitern, die mit der Bearbeitung der adjektivischen Fügungen speziell beauftragt waren, Frl. Renate LIBNER und Herrn Werner BERINGER.
Novel formats of construction-based description hold great potential for phenomena that fall through the cracks in traditional kinds of linguistic reference works. On the example of German verb argument structure constructions with a prepositional object, we demonstrate that a construction-based description of such phenomena is superior to existing lexicographic and grammaticographic treatments, but that it also poses a number of new problems. The most fundamental of these relates to the fact that construction-based analyses can be proposed on different levels of abstraction. We illustrate pertinent problems relating to the precise identification of constructional form and meaning and suggest a multi-layered descriptive format for web-based electronic reference constructica that can accommodate these challenges. Semantically, the proposed solution integrates both lumping and splitting perspectives on constructional grain size and permits users to flexibly zoom in and out on individual elements in the resource. Formally, it can capture variation in the number and marking of realised arguments as found in e.g. passives and transitivity alternations. Aspects of the theoretical controversy between Construction Grammar and Valency Theory are addressed where relevant, but our focus is on questions of description and the practical implementation of construction-based analyses in a suitable type of linguistic reference work.
Die vorliegende Arbeit untersucht grammatische Serialisierungsfaktoren und geht auf die semantische Rolle und die Rektion der Verbargumente näher ein. Das sind zwei unabhängige Faktoren der Wortstellung, die zwar gemeinsam auf einen allgemeinen multifaktoriellen Dependenzbegriff zurückgeführt, aber nicht voneinander abgeleitet werden können. Die wortstellungsrelevante Hierarchie von semantischen Rollen kann als Spezialfall semantischer Dependenzasymmetrien ausgewiesen werden. Auf der Grundlage dieses Dependenzbegriffs wird ein allgemeines Serialisierungsprinzip aufgestellt, das mehrere in der Forschung diskutierte Prinzipien zusammenfaßt. Die beiden Parameter der Dependenz können bei der Determination der Abfolge der Verbargumente in Abhängigkeit vom verblexemspezifischen Konstruktionstyp gegeneinander konkurrieren oder miteinander koalieren. Diese Interaktion wird im Rahmen eines Wettbewerbsmodells der Serialisierung präsentiert. Über die koalierende vs. konkurrierende Interaktion wird die konstruktionsspezifische festere vs. freiere Stellung der Verbargumente im Deutschen und im Sprachvergleich erklärt. Im sprachvergleichenden Teil werden ditransitive Konstruktionen mit Rezipient und Patiens in 50 europäischen Sprachen untersucht.
Nach einer knappen Abgrenzung von Partikelverben vs. Präfixverben werden in den Abschnitten 2 und 3 beide Arten der Verbbildung im Deutschen miteinander kontrastiert. In Abschnitt 4 wird auf das Phänomen der Argumentvererbung bei Partikelverbbildung näher eingegangen. Dies führt in Abschnitt 5 zu einer vorläufigen Bilanz der Ergebnisse für das Deutsche, die im zweiten Teil des Aufsatzes mit Partikelverbbildungen im Englischen verglichen werden. Die Diskussion in den Abschnitten 6 und 7 demonstriert, wie die formalen Unterschiede zwischen den beiden Sprachen im Bereich der Partikelverbbildung in typologischen Unterschieden verankert sind, die sich im Laufe der Sprachgeschichte des Englischen herausgebildet haben. Das Phänomen der Argumentvererbung kommt in Abschnitt 8 erneut zur Sprache, wo Unterschiede zwischen den beiden Sprachen thematisiert werden. In 9 werden schließlich die Ergebnisse der Gesamtuntersuchung zusammengefaßt.