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Poetic diction routinely involves two complementary classes of features: (i) parallelisms, i.e. repetitive patterns (rhyme, metre, alliteration, etc.) that enhance the predictability of upcoming words, and (ii) poetic deviations that challenge standard expectations/predictions regarding regular word form and order. The present study investigated how these two prediction-modulating fundamentals of poetic diction affect the cognitive processing and aesthetic evaluation of poems, humoristic couplets and proverbs. We developed quantitative measures of these two groups of text features. Across the three text genres, higher deviation scores reduced both comprehensibility and aesthetic liking whereas higher parallelism scores enhanced these. The positive effects of parallelism are significantly stronger than the concurrent negative effects of the features of deviation. These results are in accord with the hypothesis that art reception involves an interplay of prediction errors and prediction error minimization, with the latter paving the way for processing fluency and aesthetic liking.
Das Songkorpus erlaubt Einblicke in bestimmte gesellschaftliche Diskurse, die in anderen Sprachkorpora weniger zur Geltung kommen. Das zeigt sich auch bei der Analyse von Phrasemen im Songkorpus.
Phraseme sind etablierte Wortkombinationen; sie konservieren kollektives Wissen, kollektive Kultur. Element of Crime, Fettes Brot, Udo Lindenberg, Stefan Stoppok, Konstantin Wecker, Marius Müller-Westernhagen, die Autoren meines kleinen Teilkorpus, sind Anti-Establishment und alles andere als konservativ. Zwar verwenden sie häufig Phraseme verschiedenster Struktur und Art, karikieren sie aber auch häufig, spielen lässig mit ihnen, hinterfragen ihre Bedeutung, verändern ihre Bedeutung. Ihre spezielle Haltung bedingt spezielle Phraseme und spezielle Phrasemvarianten.
„Andere Zeiten, andere Lehren". Sprach- und kulturgeschichtliche Betrachtungen zum Sprichwort
(2004)
Wie für andere Sprachen liegen für das Deutsche beachtliche Schriften über die Entwicklung der sprichwörtlichen Sprache von der Antike über die Bibel zum Mittelalter und über Jahrhunderte der Kulturgeschichte hinweg bis zur Neuzeit vor. Hier handelt es sich oft um ganz allgemeine menschliche Beobachtungen und Erfahrungen, die einen universellen Wert haben. Es gibt aber auch Sprichwörter, deren Weisheitsanspruch und Sprache (veraltete Wörter und Metaphern) nicht mehr in die neue Zeit passen. Während solche Texte schließlich aus dem Sprachgebrauch ausscheiden, kommen neue Sprichwörter mit modernen Sprachausdrücken, Metaphern und Bedeutungsinhalten hinzu, wobei es sich heutzutage zum Teil um Lehnübersetzungen aus dem Angloamerikanischen handelt. All dies wird an Hand einer Gruppe von Sprichwörtern erläutert, die sich mit dem Themabereich „Freiheit" befassen. Es geht um Sprichwörter, die sich bis auf die Antike („Die Gedanken sind frei"), die Bibel („Der Mensch denkt, Gott lenkt") und das europäische Mittelalter („Als Adam grub und Eva spann, wer war da ein Edelmann?") zurückführen lassen. Aus späteren Jahrhunderten kommen andere Sprichwörter wie etwa „(Stadt)Luft macht frei" sowie der furchtbare Missbrauch des Sprichwortes „Arbeit macht frei" zu diesem sprach- und kulturgeschichtlichen Überblick hinzu, der mit einer Diskussion des modernen amerikanischen Sprichwortes „Different strokes for different folks" mit seiner Gefahr der Relativierung des Freiheitsbegriffs und dessen Verhältnis zu deutschen Sprichwörtern abgeschlossen wird.
In my talk, I present an empirical approach to detecting and describing proverbs as frozen sentences with specific functions in current language use. We have developed this approach in the EU project ‘SprichWort’ (based on the German Reference Corpus). The first chapter illustrates selected aspects of our complex, iterative procedure to validate proverb candidates. Based on our corpus-driven lexpan methodology of slot analysis I then discuss semantic restrictions of proverb patterns. Furthermore, I show different degrees of proverb quality ranging from genuine proverbs to non-proverb realizations of the same abstract pattern. On the one hand, the corpus validation reveals that proverbs are definitely perceived and used as relatively fixed entities and often as sentences. On the other hand, proverbs are not only interpreted as an interesting unique phenomenon but also as part of the whole lexicon, embedded in networks of different lexical items.
Sprichwörter im Gebrauch
(2017)
Sprichwörter multilingual. Theoretische, empirische und angewandte Aspekte der modernen Parömiologie
(2012)
Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes sind renommierte Forscher auf dem Gebiet der Parömiologie und Phraseologie. Die Beiträge wurden auf der internationalen Tagung „Sprichwörter multilingual. Sprachliche Muster – kommunikative Einheiten – kulturelle Symbole“ vorgestellt, die vom 27. bis 28. September 2010 am Institut für Deutsche Sprache in Mannheim stattfand. Der erste Teil des Bandes widmet sich theoretischen, empirischen und sprachvergleichenden Aspekten moderner Sprichwortforschung. Der zweite Teil dokumentiert die Ergebnisse des EU-Projekts „SprichWort. Eine Internetplattform für das Sprachenlernen“. Dabei werden Konzepte, Vorgehensweisen und praktische Erkenntnisse des Projekts präsentiert sowie innovative Fragestellungen für die Parömiologie diskutiert.
Sprichwörter im Gebrauch
(2015)