Refine
Document Type
- Part of a Book (5)
- Article (3)
- Book (1)
Language
- German (9)
Keywords
- Satzbauplan (9) (remove)
Publicationstate
- Postprint (1)
- Zweitveröffentlichung (1)
Reviewstate
- (Verlags)-Lektorat (1)
- Peer-Review (1)
Publisher
- Schneider-Verl. Hohengehren (2)
- Erich Schmidt (1)
- Frank & Timme (1)
- Heymann (1)
- Narr Francke Attempto (1)
- Schwann (1)
- Stauffenburg (1)
Die meisten, wenn nicht alle natürlichen Sprachen kennen unterschiedliche Satzarten, die in ihrer grammatischen Form – z. B. Konstituentenfolge, verbale Modi, Vorkommen von Interrogativa, spezifischen Partikeln usw. – und/oder ihrer syntaktischen bzw. pragmatischen Funktion – Satzgliedwert; Aussage-, Frage-, Aufforderungsfunktion usw. – besondere Eigenschaften aufweisen. Eine weit verbreitete Intuition besagt, dass allen Satzarten über formale und funktionale Unterschiede hinweg etwas gemeinsam sein muss, das als satzartunabhängiger Bedeutungskern bestimmt werden kann. Dafür sind unterschiedliche Termini in Umlauf, unter denen der Propositionsbegriff eine prominente Rolle spielt. Der vorliegende Aufsatz betrachtet die Satzarten des Gegenwartsdeutschen. Im Anschluss an Wittgenstein, Frege und Lyons entwickelt er eine Begrifflichkeit, mit der die Bedeutungspotenziale von Satzarten beschrieben und verglichen werden können. Der Propositionsbegriff wird in Anlehnung an Lyons über die Möglichkeit einer Auswertung vor Wissenshintergründen und der darauf fußenden Bewertbarkeit hinsichtlich Wahrheit definiert. Es wird detailliert untersucht, welche Satzarten des Deutschen Propositionen in diesem Sinne ausdrücken müssen oder können und welche dies nicht können. Ferner werden formale Ausdrucksmittel identifiziert, die propositionale Lesarten von Sätzen erzwingen, nahelegen oder ausschließen. Es wird deutlich, dass der gewählte Propositionsbegriff nicht den gemeinsamen Bedeutungskern aller Satzarten erfassen kann. Als solcher wird eine weniger komplexe semantische Einheit bestimmt: die Beschreibung eines Sachverhalts.
Am Beispiel von zwei Fallstudien wird die Frage der Generalisierbarkeit von an einer Einzelsprache gewonnenen Erkenntnissen über Verknüpfungselemente (Konnektoren) und konnektorale Strukturen aufgeworfen. Empirisch geht es zum einen um die Topologie von Adverbkonnektoren, zum anderen um das Verhältnis zwischen Adverbkonnektoren, Subjunktoren (bzw. Untersatzeinleitern) und den ihnen zugrundeliegenden Präpositionen. Methodischer Ausgangspunkt sind jeweils die Analysen und Klassifikationen des HDK, also ein dezidiert auf das Deutsche bezogener Ansatz. Es soll gezeigt werden, dass die feinkörnige einzelsprachliche Analyse, wie sie das HDK bietet, mit Gewinn auch auf andere europäische Sprachen, hier Englisch, Französisch und am Rande auch Polnisch, adaptiert werden kann, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, also zugrundeliegende funktionale komparative Konzepte und sprachspezifische Strukturprinzipien beachtet werden. Dann ist auch ein Zugewinn für die Beschreibung des Deutschen zu erwarten.
Der vorliegende Sammelband präsentiert zentrale im Deutschunterricht zu behandelnde Gebiete rund um Sprache auf der Basis eines einheitlichen topologisch-strukturellen Modells. Er bietet neben der Einführung zum Thema mit einem Basisartikel thematische Beiträge zu Anwendungsmöglichkeiten des topologischen Modells mit konkreten schulpraktischen Vorschlägen in zu unterrichtenden Lern- und Kompetenzbereichen.
Im Fokus dieses Aufsatzes steht die Bereitstellung und Illustration eines Werkzeugs für die Visualisierung bzw. Kontrastierung syntaktischer Strukturen im Lehramtsstudium sowie im (fächerübergreifenden, integrativen) Deutsch- oder Fremdsprachenunterricht höherer Jahrgangsstufen (Sek. II, Ende Sek. I): das „Generalisierte Lineare Satzmodell“ (kurz Gelisa-Modell)1. Das Gelisa-Modell, das auf dem topologischen Satzmodell fußt (vgl. u.a. Reis 1980, Höhle 1986, Pafel 2009, Wöllstein 2010), ermöglicht es, wie bei einem Baukastensystem jegliche Satztypen aus verschiedenen Sprachen (und dann natürlich auch aus einer spezifischen Einzelsprache) in direkter visueller Gegenüberstellung miteinander zu vergleichen. Dabei werden die Sätze und Satztypen distinkter Sprachen unabhängig von der jeweiligen Komplexität auf ein einheitliches Muster bezogen. Die für die grammatische Wohlgeformtheit erforderlichen linearen Strukturzusammenhänge können so auf schematisch anschauliche Weise erfasst und insbesondere zur Basis und zum Ankerpunkt grammatischer Unterrichtsdiskurse und Werkstätten gemacht werden.
Von deutschen Satzbauplänen
(1974)
Topologisches Satzmodell
(2014)
Zum Problem der Satzmodelle
(1975)