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This paper focuses on the interaction of interrogativity and information structure in Slavic polarity questions where the clitic li may indicate interrogativity as well as focusation. We will see how the semantic category sentence force as well as the pragmatically induced information structuring are anchored syntactically and represented semantically. Even though we will introduce two notions of li for methodological reasons, there is only one li in each language. Within the framework of Rizzi's (1997) theory of the split C-Domain, we will see that li only occurs in Force[0] in Russian and Serbian/Croatian indicating that li is some kind of complementizer. In Bulgarian and Macedonian, on the other hand, li is generated more or less 'independently' from Force[0], but forces the constituent it is adjoined to to move up to FocP. We will further show that Rizzi's theory also accounts for the compositional derivation of meaning of yes/no-interrogatives with information or identificational focus.
Der Beitrag beschäftigt sich mit negierten Interrogationen des Typs Guck mal dort drüben, ist das nicht Udo?, die als Vergewisserungsfragen verwendet werden, sowie mit negierten W-Interrogationen zum Ausdruck des Erstaunens, wie sie in Was es nicht alles gibt! vorliegen. Es wird gezeigt, daß beide Äußerungstypen weit über das Deutsche und die indoeuropäischen Sprachen hinaus verbreitet sind, so daß sich die weit verbreitete Ansicht, daß nicht in solchen Fällen als Modalpartikel anzusehen sei, nicht halten läßt, sondern andere, sprachübergreifend gültige Interpretationen des Phänomens gefunden werden müssen. Angesichts der Befunde im Falle des negierten Ausrufs wird darüber hinaus dafür plädiert, diachronische Faktoren in die Untersuchung mit aufzunehmen.
Im Folgenden versuche ich, eine Alternative zu Theorien zu entwickeln, die deutsche Ergänzungsfragesätze - w-Interrogativsätze - als syntaktischen Satztyp behandeln und die die lnterrogativität dieser Sätze aus einer schon im Lexikon angenommenen interrogativen Bedeutung eines im Satz gegebenen w-Lexems ableiten. Ausgehend von der Tatsache, dass viele w-Lexeme neben der interrogativen auch eine indefinite Interpretation aufweisen und dass die interrogative Interpretation nur abgeleitet werden kann, wenn das w-Lexem am Beginn des Satzes vorkommt oder wenn es primären Akzent auf seinem w-Morphem trägt, verfechte ich die Hypothese, dass w-Lexeme im Lexikon nur eine allgemeine Bedeutung haben, die zur interrogativen Interpretation durch allgemeine Regeln der Akzent- und Positionsinterpretation spezialisiert wird. Daraus leite ich den Schluß ab, dass w-Interrogativsätze einen semantischen und nicht einen syntaktischen Satztyp bilden.
Dieser Band ergänzt die bisherigen kontrastiv-typologischen Forschungen um eine neue Komponente. Hauptgegenstand ist der Vergleich zweier Satzmodussysteme, nämlich des deutschen und des ungarischen. Die Einbeziehung weiterer Kontrastsprachen erweitert das Vergleichsspektrum um weitere, typologisch relevante Möglichkeiten. Die so erarbeiteten deutsch-ungarischen Vergleiche wurden durch zahlreiche empirische Untersuchungen mit Textkorpora sowie mit Tondokumenten belegt: Die lexikogrammatischen Merkmale wurden in einem deutsch-ungarischen Vergleichskorpus getestet, die Tonmuster mit einem phonetischen Analyseprogramm ausgewertet. Die Motivierung der Entwicklung eines bestimmten Satzmodusmerkmals durch den Wandel eines anderen Merkmals gibt aufschlussreiche Informationen zur Wechselwirkung der Ebenen des Sprachsystems. Eine Zusammenfassung der historischen Entwicklung des Satzmodussystems des Deutschen und des Ungarischen macht typologisch relevante Entwicklungstendenzen sichtbar.