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Wie gut bekannt ist, ist der Bau von Flexionsformen häufig durch diagrammatische Beziehungen zwischen flexivischen Kennzeichen und gekennzeichneten Flexionsmerkmalen motiviert. Im vorliegenden Beitrag wird eine Analyse der verbalen Personal- und Numerusflexion des Neuhochdeutschen vorgeschlagen, nach der sich - entgegen gängigen Vermutungen - auch in diesem Teilsystem ein derartiger Ikonismus feststellen läßt. Auf der Formseite wird ein Inventar von vier Verbendungen gerechtfertigt (-(e), -(e)n -(e)t, -(e)st), die jeweils Schwa-lose und Schwa-haltige Varianten besitzen. Auf der Funktionsseite werden die Grundlagen der Personal- und Numerusklassifikation erörtert. Für Verben wird eine Personalformenklassifikation angenommen, der zwei Merkmale zugrunde gelegt werden, die als adressierend und demonstrativ bezeichnet werden. Kongruenzbedingungen werden durch Feststellungen zur (In-)Kompatibilität nominaler und verbaler Kennzeichnungen ersetzt. Der untersuchte Form-Funktions-Zusammenhang stellt sich als ein Entsprechungsverhältnis zwischen phonologischem Gewicht und funktionaler Spezifik der Endungen heraus: Die Endungen weisen in der Reihenfolge ihrer obigen Anführung zunehmendes phonologisches Gewicht und zunehmende funktionale Spezifik auf. Die leichten Endungen fungieren als unspezifische Flexionsendung (-(e)) bzw. als Numerusendung (-fe)n), die schweren Endungen als Personalendungen unterschiedlicher Spezifik (-(e)t: demonstrativ oder adressierend; -(e)st: demonstrativ und adressierend).