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Der Wolgadeutsche Sprachatlas (WDSA) entstand in den 20er Jahren in der Zentralstelle zur Erforschung der Wolgadeutschen Mundarten in der Stadt Engels an der Wolga, der damaligen Hauptstadt der deutschen Wolga-Republik. Von allen anderen deutschen Atlanten unterscheidet er sich wohl in erster Linie dadurch, daß er quasi in zwei Dimensionen zu sehen ist: einerseits entstand er schon vor 60 Jahren, andererseits war seine Existenz bis vor kurzem nicht bekannt. Dabei handelt es sich beim WDSA offensichtlich um einen der ersten deutschen Regionalatlanten: in seiner heutigen Form war er bereits 1929 abgeschlossen. Daß er heute, mehr als 60 Jahre nach seiner Entstehung, noch nicht veröffentlicht ist, hängt mit dem politischen Schicksal der Region zusammen, deren sprachliche Zustände der Atlas widerspiegelt, und dem persönlichen Schicksal der Menschen, die ihn geschaffen haben.
Sprachdrill oder kommunikative Integration: zur Situation der Rußlanddeutschen in der Bundesrepublik
(1993)
Das Sprachverhalten der Rußlanddeutschen und ihre soziolinguistische Situation sind noch nie zum Objekt der wissenschaftlichen Untersuchung geworden. In der Sowjetunion wurden hauptsächlich sprachgeographische Untersuchungen durchgeführt, deren Ziel die Fixierung der noch vorhandenen deutschen Dialekte und die Beschreibung ihrer linguistischen Struktur war. Auf diese Weise entstanden in der Nachkriegszeit dialektologische Beschreibungen der wichtigsten noch erhalten gebliebenen Mundarttypen in der Sowjetunion, eine soziolinguistische Sprachverhaltensanalyse blieb aber aus. Die Dialektsprecher selbst wurden nicht zum unmittelbaren Objekt der Untersuchung: es wurde in einigen Fällen höchstens eine demographische Erhebung in einzelnen Orten durchgeführt, die eine rein statistische Beschreibung der Beziehung zwischen Varietäten, Generationen, dem Bildungsgrad und dem Beruf der Einwohner der betreffenden Siedlung war.
In der Forschung zu Grammatikalisierungsphänomenen wurden die Untersuchungsergebnisse häufig in Form grafischer Schemata dargestellt. Die einschlägige Forschungsliteratur spricht daher von 'grammaticaiization paths', 'chains' und 'channels'. Die vorliegende Arbeit möchte erstens einen Überblick darüber bieten, welche Grammatikalisierungspfade - und zu welchen traditionellen grammatischen Domänen - bisher vorgeschlagen wurden. Zweitens wird mittels der Zusammenstellung der Pfade in einem Gesamtbild veranschaulicht, wie ein Grammatik-Modell aussehen könnte, dem die Grammatikaiisierungstheorie zugrundeliegt.
Podiumsdiskussion
(1993)
Deutsch als eine der Verkehrssprachen in Osteuropa - am Beispiel der UdSSR (Russische Förderation)
(1993)
Grammatik als Ordnungsprinzip : Sprachwissenschaftliches in Karl Philipp Moritzens "Kinderlogik"
(1993)
Verbvalenz ohne Verb?
(1993)
Der Verfasser stellt die erste wissenschaftliche, deutsch-polnisch kontrastive Grammatik vor, die voraussichtlich 1994 erscheinen wird. Die von deutschen und polnischen Germanisten und Slawisten verfaßte zweibändige Grammatik verfolgt den Hauptzweck, beide Sprachen in ihrem gegenseitigen Verhältnis zu zeigen und so die Grundlage für einen effektiveren Fremdsprachenunterricht zu schaffen (Polnisch als Fremdsprache, Deutsch als Fremdsprache). Insofern kann diese neue Grammatik auch als eine pädagogische bezeichnet werden, da sie kontrastive, kommunikative und didaktische Forderungen gleichermaßen berücksichtigt.
Montague-Grammatik
(1993)
Im Folgenden sollen zwei miteinander zusammenhängende Probleme der Feldstrukturierung eines Ausschnitts deutscher Verben, speziell Sprechakt-Verben, erörtert werden.
Die beiden Probleme sind einmal die Frage nach der Tauglichkeit bestimmter Aspekte - im Sinne Lutzeiers (1981) - zur Gewinnung lexikalischer Felder, zum andern die Frage nach der internen Strukturierung für häufig auftretende Fälle der Feldmitgliedschaft von lexikalischen Ausdrücken mit komplexen in sich strukturierten Bedeutungen bzw. Konzepten, also bestimmten polysemen Ausdrücken.
Vorwort
(1993)
Es gibt triftige theoretische und praktische Gründe — wir werden im Weiteren auf sie eingehen —, die Diskussion um die Funktion von Rechtschreibwörterbüchern und um ihre Gestaltung in Bezug auf das Deutsche zu führen. Das Erscheinen der „20., völlig neu bearbeitete[n] und erweiterte] Auflage“ der „Rechtschreibung der deutschen Sprache“ (Dudenverlag Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1991) ist der äußere Anlass, um diese Diskussion in der ZGL zu eröffnen.