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Die fast unüberschaubare Vielfalt koordinationssyntaktischer Phänomene ist eines der schwierigsten Probleme für eine kohärente Grammatiktheorie. Die vorliegende Untersuchung sieht Koordination nicht als grammatisches Phänomen per se, sondern als eine Technik, die es Sprecher und Hörer erlaubt, eine syntaktische Struktur in effizienter Weise ein zweites Mal zu verwenden. Statt koordinationssyntaktischer Strukturen werden deshalb Ersetzungs- und Linearisierungsprozesse als grundlegend angenommen. Das Buch zeigt, wie diese Idee für die Entwicklung einer einheitlichen und allgemeinen Koordinationstheorie genutzt werden kann, die neben allen Spielarten der Koordination auch andere Erscheinungsformen regulärer Ellipse erklären kann.
Die Untersuchungen erfolgen auf der Grundlage einer formalisierten Version der Dependenzgrammatik, lassen sich aber auch auf andere Grammatiktheorie übertragen, die eine getrennte Darstellung von syntaktischer Struktur und Wortstellung erlauben.
Praxis der Gesprächsanalyse
(1995)
Dependenz und Valenz
(1995)
Neologismen
(1998)
Handlungsanweisungen werden traditionell als sprachlich geäußerte Aktionspläne aufgefasst, denen ein Akteur strikt zu folgen hat. Diese Auffassung führt allerdings dann zu Problemen, wenn der Akteur teilweise autonom handeln kann. Wie soll eine Handlungsanweisung in diesem Fall das Verhalten des Akteurs lenken, ohne zugleich seine Autonomie in der Handlungsausführung einzuschränken?
Henning Lobin wählt in seinem Buch einen alternativen Ansatz: Handlungsanweisungen werden lediglich als Basis für einen Planungsprozess verstanden, zu dem auch andere Kompetenzen des Akteurs wie visuelle Wahrnehmung, Erfahrung und Wissen beitragen. Der Autor vergleicht die sprachlichen Instruktionsformen mit konzeptuellen Strukturen und leitet daraus bestimmte Regeln ab, die zu Aktivitätsschemata als Planungsressourcen führen können. Abschließend diskutiert der Autor die Nutzung von derartigen Planungsressourcen in konkreten Systemen.
Deutsche Grammatik. Thema in Variationen; Festschrift für Hans-Werner Eroms zum 60. Geburtstag
(1998)
Die Extensible Markup Language (XML), eine vereinfachte Version der Standard Generalized Markup Language (SGML), wurde für den Austausch strukturierter Daten im Internet entwickelt. Informationen können damit nicht nur in einem einheitlichen, medienunabhängigen Format strukturiert werden, sondern die Strukturierungsprinzipien selbst sind auch durch ein formales Regelwerk, eine Grammatik, beschreibbar. Erst so werden weitergehende Verarbeitungsprozesse wie geleitete Dateneingaben, Datenkonvertierung, flexibles Navigieren und Viewing der Daten möglich. Neben der elementaren Informationsmodellierung ist mit der Meta-Strukturierung durch sog. Architekturen ein neuer Aspekt hinzugekommen: die objektorientierte Schichtung von Struktur-Grammatiken. Das vorliegende Buch stellt beide Strukturierungstechniken - elementar und architektonisch - erstmalig in zusammenhängender Form dar. Es wendet sich an Leser, die sich detailliert und praxisorientiert mit den Möglichkeiten der SGML-basierten Informationsmodellierung auseinandersetzen wollen.
Dargestellt werden die Techniken und Modelle der Wortbildung, wobei sich das Spektrum von den im Rahmen derselben semantischen Klasse bleibenden Kompositionstechniken bis hin zur Konversion spannt. Der Leser erhält so grundlegende Informationen zu Strukturen und Bildungstypen der deutschen Wortbildung und lernt, den Gebrauch von Wortbildungstechniken in Texten selbständig zu beschreiben und zu beurteilen.
Aspekte der Verbalgrammatik
(2000)
Alternations play a central role in most current theories of verbal argument structure, wich are devides primarily to model the syntactic flexibility of verbs. Accordingly, these frameworks take verbs, and their projection properties, to be the sole contributors of thematic content to the clause. Approached from this perspective, the German applicative (or be-prefix) construction has puzzling properties. First, while many applicative verbs have transparent base forms, many, including those coined from nouns, do not. Second, applicative verbs are bound by interpretive and argument-realization conditions which cannot be traced to their base forms, if any. These facts suggest that applicative formation is not appropriately modeled as a lexical rule.
Using corpus data from a diverse array of genres, Michaelis and Ruppenhofer propose a unified solution to these two puzzles within the framework of Construction Grammar. Central to this account is the concept of valence augmentation: argument-structure constructions denote event types, and therefore license valence sets which may properly include those of their lexical fillers. As per Panini's Law, resolution of valence mismatch favors the construction over the verb. Like verbs of transfer and location, the applicative construction has a prototype-based event-structure representation: diverse implications of applicative predications--including iteration, transfer, affectedness, intensity and saturation--are shown to derive via regular patterns of semantic extension from the topological concept of coverage.
Im Zentrum der Dissertation steht der Begriff Informationsmodellierung oder genauer der Begriff der "textuellen Informationsmodellierung", wobei auf einer bereits vorgeschlagenen Unterscheidung einer primären und einer sekundären Ebene der Informationsstrukturierung aufgebaut wird. Der Gegenstand der primären Ebene sind die textuellen Daten selbst sowie ihre Strukturierung, wohingegen die sekundäre Ebene beschreibt, wie die für die primären Ebenen verwendeten Regelwerke mit alternativen Regelwerken in Beziehung gesetzt werden können. Der Einteilung in eine primäre und eine sekundäre Informationsstrukturierung wird in der Dissertation das Konzept der multiplen Informationsstrukturierung nebengeordnet. Dieses Konzept ist so zu verstehen, dass die primäre Ebene bei Bedarf vervielfacht wird - jedoch bezieht sich jede dieser Ebenen auf dieselbe Datengrundlage. Hierbei ergeben sich auch Auswirkungen auf die sekundäre Informationsstrukturierung. Die Informationsmodellierung erfolgt mit Auszeichnungssprachen. Die Standard Generalized Markup Language (SGML) stellt hierfür einen Rahmen dar, jedoch wurde dieser Formalismus seit seiner 1986 erfolgten Standardisierung nicht nur weiterentwickelt, sondern es wurde mit der Extensible Markup Language (XML) im Jahr 1998 eine wesentlich einfachere Untermenge dieser Sprache definiert, die zudem das derzeitige Zentrum weiterer Entwicklungen auf dem Gebiet der Auszeichnungssprachen darstellt. Der entwickelte Ansatz zur Modellierung linguistischer Information basiert auf der Extensible Markup Language (XML), wobei die weitergehenden Möglichkeiten von SGML selbstverständlich ebenfalls dargestellt und diskutiert werden. Mittels XML können Informationen, die sich nicht in bestimmten Hierarchien (mittels mathematischer Bäume) strukturieren lassen, nicht in einer natürlichen Weise repräsentiert werden. Eine Lösung dieses Problems liegt in der Aufteilung der Strukturierung auf verschiedene Ebenen. Diese neue Lösung wird dargestellt, diskutiert und modelliert.
Die Arbeit behandelt die alltägliche Kreativität des Menschen, seine Fähigkeit, etwas metaphorisch als etwas anderes zu sehen und so komplexen Zusammenhängen der sozialen und kulturellen Welt einen Sinn zu geben. Sie trägt bei zur theoretischen Grundlegung für die kontrastive Analyse von Metaphernsystemen unterschiedlicher Sprachen im DFG-Projekt "Interkulturelle Analyse der Struktur kollektiver Vorstellungswelten", das von 2000 - 2002 an der Universität Bielefeld angesiedelt war. Theoretische Überlegungen zur Einbeziehung soziokultureller Aspekte in die Kognitive Metapherntheorie bilden Teil I der Arbeit. Teil II bilden Beispielanalysen der kulturellen Imagination von Raum (Europa) und Zeit (Ende des Kommunismus).
Dieses Lehrbuch führt in die theoretischen Grundlagen und praktischen Vorgehensweisen der Untersuchung von "narrativer Identität" anhand von autobiografischen Erzählinterviews ein. In den vergangenen Jahren ist "narrative Identität" zu einem Schlüsselkonzept der Identitätsforschung geworden: In der erzählerischenVergegenwärtigung des eigenen Lebens gewinnt das Subjekt ein biografisch begründetes Verhältnis zu sich selbst. Bislang fehlt es aber an einer gegenstandsangemessenen Methodik der Rekonstruktion narrativer Identitäten. Diese Lücke will der Band schließen. Zunächst werden neuere Erkenntnisse zum Erzählen und zur Konstitution von Identität im Erzählen dargestellt, vor allem unter Rückgriff auf die in Deutschland noch kaum rezipierten Theorien der narrativen und diskursiven Psychologie und der Konversations- und Diskursanalyse. Im Zentrum des Textes steht dann die didaktische Darstellung des Prozesses der Auswertung von narrativen Interviews mit vielenTranskriptbeispielen und die Diskussion einzelner Auswertungsstrategien und unterschiedlicher Ebenen der Rekonstruktion narrativer Identität.
This dissertation investigates discourse-pragmatic differences between variably linked arguments appearing in alternating argument structure constructions in the sense of Goldberg (1995) and Kay (manuscript). The properties that are studied include givenness, pragmatic relation (topic/focus), salience of referents, animacy, and others. They derive from the literature on sentence-type constructions such as topicalization and from research on the referential properties of NP form types.
The research carried out here has multiple uses. At the most basic level, it serves as an empirical check on existing characterizations of the pragmatic properties of the relevant arguments that are the result of syntactic and semantic analysis based on introspection alone. For instance, for the epistemic raising alternation involving verbs like seem, the predicted topicality difference between the subjects of the raised and unraised constructions (Langacker 1995) could not be confirmed.
This dissertation also addresses the question what kinds of pragmatic factors, if any, are relevant to argument structure constructions. Based on the evidence of the dative alternation, it does not seem to be the case that the kind of pragmatic influences on argument structure constructions are different or limited compared to the ones found to be relevant to sentence-type constructions.
The kind of research undertaken here can also inform the syntactic and semantic analysis of constructions. In the case of the dative alternation, the discourse-pragmatic characteristics of the variably linked arguments provide evidence that Basilico’s (1998) analysis of the difference between the alternates in terms of VP-shells and a difference between thetic and categorical ‘inner’ predication, on the one hand does not account for all the data and on the other can be re-stated in pragmatic terms other than the thetic-categorical distinction.
In addition to studies of valence alternations, this dissertation also discusses various null instantiation phenomena, which provide further evidence for the need to specify discourse-pragmatic properties as part of argument structure constructions and lexical entries.
Finally, it is suggested that the use of randomly sampled corpus data and statistical modelling throughout this dissertation improves both empirical and analytical coverage.
Angewandte Linguistik
(2004)
Person
(2005)