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Seit einigen Jahren beschäftigt sich der sprachwissenschaftliche Ansatz der „Linguistic Landscapes“ mit der systematischen Erforschung von sprachlichen und anderen Zeichen in der Öffentlichkeit. Welche Sprachen sehen wir wo? Welche Zeichen drücken politische Meinungen aus? Wie schafft Werbung Realitäten? Wo gibt es Gegenreaktionen zu offiziell sanktionierten sprachlichen Ausdrucksweisen?
Der Beitrag widmet sich den Besonderheiten der deutschen Phraseologismen mit Farbkomponenten (schwarz, weiß, rot, gelb, grün und blau), die ein lakunares Phänomen für die Ukrainer bilden, die Deutsch als Fremdsprache studieren. Diese Lücken führen zu kommunikativen Missverständnissen. Dabei wird die Aufmerksamkeit auf die Null-Äquivalenz der Phraseologismen und die falschen Freunde des Übersetzers gelenkt. Die Farbkomponenten kommen beim Übersetzen als identisch, verschieden oder nur in der deutschen Sprache vorhanden vor.
Der vorliegende, in das Themenheft einführende Text will einen Überblick über die Ursprünge, die wesentlichen Entwicklungen und die Perspektiven dieses jungen Forschungsgebietes geben. Er ist zunächst wissenschaftshistorisch angelegt, wird also zu Beginn auf einige Vorläuferstudien verweisen und dann versuchen, die Entwicklung der Auseinandersetzung mit den LL in ihren Grundlinien darzustellen und zentrale Themen und Anwendungsfelder, Methoden sowie Begriffe und Termini vorstellen. Im letzten Teil wird auf Forschungsdesiderate bzw. -perspektiven verwiesen. Dabei wird auch immer wieder die Relevanz dieses Ansatzes für den Deutschunterricht und andere Lehrsituationen angesprochen.
Статтю присвячено комунікативним девіаціям (невдачам) на матеріалі українських і німецьких телеінтерв’ю з П. Порошенком та А. Меркель. Встановлено, що спілкування осіб з різними комунікативними цілями і стратегіями – головні причини девіацій. Проаналізовано комунікативні невдачі, враховуючи позиції адресанта й адресата, а також глядача даних інтерв’ю, визначено спільні та відмінні стратегії у випадку комунікативних девіацій в українській і німецькій лінгвокультурах.
Der Beitrag gliedert sich in drei Teile. In Abschnitt 2 führe ich zunächst den Begriff der Phraseoschablone ein und erläutere, inwiefern diese Untergruppe der Phraseologismen Eigenschaften von grammatischen Konstruktionen aufweist, deren konzise Erfassung eine notwendige Voraussetzung dafür ist, Beschränkungen bei der Produktivität und der semantischen Variabilität der Phraseologismen zu erklären. Daran anschließend werden in Abschnitt 3 Ergebnisse einer korpuslinguistischen Fallstudie nominaler Reduplikationen mit den Präpositionen an, in und über dargelegt und erörtert. Abschnitt 4 fasst schließlich die erzielten Ergebnisse im übergeordneten Zusammenhang zusammen und gibt einen Ausblick auf weitere Forschungsfragen.
Im Folgenden werden wir uns überwiegend mit der syntaktischen Realisierung der Intensivierung auseinandersetzen, wobei die morphologische anhand des Phänomens der Komposition nicht unkommentiert bleiben wird. Im Vordergrund unserer Analyse stehen überwiegend Fälle lexikalischer und se-mantischer bzw. funktionaler Divergenz zwischen dem Deutschen und dem Italienischen. Die von uns analysierten komparativen Phraseologismen wurden anhand einer Suche in ein- und zweisprachigen Wörterbüchern des Deutschen und des Italienischen ausgewählt. Unser Beitrag ist wie folgt strukturiert: Kapitel 2 gibt einen Überblick über die komparative Phrasem-Konstruktion aus kontrastiver Sicht: Es werden ihre strukturellen (morphosyntaktischen), semantischen und pragmatischen Hauptmerkmale beschrieben. Aufgrund ihrer Frequenz wird überwiegend auf die Subtypen mit einem Verb (Kap. 2.1.) und einem prädikativen Adjektiv (2.2.) als tertium comparations eingegangen. Da die Beziehung zwischen Metapher und Vergleich sehr eng ist, werden in Kapitel 3 die Analogien und Unterschiede zwischen diesen rhetorischen Figuren kurz skizziert. Kapitel 4 ist der interlingualen Analyse der phraseologischen Einheiten gewidmet, bei denen dasselbe Konzept im Deutschen und im Italienischen entweder durch einen (lexikalisierten) Vergleich oder durch eine (lexikalisierte) Metapher realisiert wird. Wie zu sehen sein wird, kann man außerdem intralingual manchmal auch die Kookkurrenz beider sprachlichen Formen feststellen. In Kapitel 5 wird der Objektbereich der komparativen Phrasem-Konstruktionen aus konstruktionsgrammatischer Sicht vertieft, wobei vor allem auf Hierarchisierungen von Konstruktionen, Vererbungsrelationen, Produktivität, kognitive Verfestigung (entrenchment) und Emergenzphänomene eingegangen wird.
Muttersprachler verfügen über eine sprachliche Kompetenz, die sie prinzipiell befähigt, Sprache, d.h. sprachliche Strukturen bzw. Konstruktionen, kommunikativ angemessen - im Normalfall sogar unbewusst - zu rezipieren und zu produzieren. In einer Fremdsprache hingegen ist die Ausgangssituation eine ganz andere: auch wenn von einer sprachlichen Kompetenz in der Muttersprache (und in vorher erworbenen und/oder erlernten Zweit- oder Fremdsprachen) ausgegangen werden kann, muss die sprachliche Kompetenz in der Fremdsprache erst Phase für Phase aufgebaut werden - was in der Fremdsprachendidaktik als Lernersprache bezeichnet wird. Die phraseologische Kompetenz ist ein Bestandteil der muttersprachlichen Sprachkompetenz, durch die Sprecher in der Lage sind, phraseologische Einheiten zu erkennen, zu verstehen und kommunikativ angemessen zu verwenden. Um einen unauffälligen, natürlichen, muttersprachenähnlichen phraseologischen Sprachgebrach in der Fremdsprache gewährleisten zu können, muss erstens erörtert werden, welche Phraseologismen überhaupt zum gegenwärtigen Sprachgebrauch gehören, und zweitens, wie diese Phraseologismen prototypisch von Muttersprachlern (rezeptiv und produktiv) verwendet werden. Für eine angemessene Erfassung und Beschreibung des Gebrauchs solcher Phraseologismen zu entsprechen, richtet sich in der vorliegenden Arbeit das Hauptaugenmerk exemplarisch auf eine der in dieser Liste aufgeführten idiomatischen Redewendungen, nämlich sich ins Zeug legen.
Präpositionale Wortverbindungen (PWVs) und präpositionale lexikalisch geprägte Muster - speziell der Typ der binären Konstruktionen - sind ein in der (kontrastiven) Mehrwortforschung bislang kaum beachteter Typ, wie bereits mehrfach betont. Wenn in den deutschen PWVs die interne Stelle zwischen der Präposition und dem Nomen überproportional häufig nicht mit einem Artikel besetzt ist, ist bei solchen Kombinationen mit einem potenziell hohen Lexikalisierungsgrad zu rechnen. Solche PWVs kann man als autonome Einheiten auffassen, und dementsprechend soll man sie auch als feste Wortverbindungen untersuchen. Die formale und inhaltliche Grundlage für das kontrastive Modell bildet das UWV-Modell (vgl. Steyer 2000, 2013) und das Konzept lexikalisch geprägter Muster (siehe Steyer in diesem Band). Im Folgenden wird diese Herangehensweise auf die Äquivalenzfindung im Sprachenpaar Deutsch (DE) - Slowakisch (SK) angewendet. Einen zentralen Stellenwert nimmt die Kontrastierung von Kollokationsfeldern, von rekurrenten lexikalischen Erweiterungsmustern und komplexeren Wortverbindungsmuster ein. Es handelt sich um ein monodirektional angelegtes Modell Deutsch -> Fremdsprache, die korpusbasierte kontrastive Aufbereitung und Beschreibung schließt jedoch eine Bi- oder auch Multidirektionalität nicht aus. Die komplexe Äquivalenzproblematik und die entsprechenden Konvergenzen und Divergenzen werden in diesem Beitrag anhand folgender ausgewählter Kontrastbereiche im Vergleich Deutsch -> Zielsprache Slowakisch diskutiert: a) Verhältnis des deutschen Lemmas zu seinem prototypischen Äquivalent bzw. den prototypischen Äquivalenten, b) Bedeutung(en) und Gebrauchsspezifika der PWVs, c) interne und externe Variabilität der zugrundeliegenden Muster der PWVs und ihrer äquivalenten PWV-Muster; d) typische Einbettungen der äquivalenten PWVs in Satzkonstruktionen und semantische Merkmale verbaler Satelliten.
This article targets a distinctive kind of root structures in German formed by minimally two phrases but lacking an overt verbal predicate like i.a. die Guten ins Tröpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen, jedem ein Bier or in den Müll mit dem Dreck. Certain instantiations of these patterns have been dubbed verblose Direktiva by Jacobs (2008) who provides an account in terms of construction grammar. Müller (2011), on the other hand, proposes an anti-passive analysis of the phenomenon. However, these apparent verbless root structures show conspicuous parallels in form and interpretation to another type of non-finite root structures in German, namely root infinitives. Both exclude an overt subject expression and both have a modal interpretation. Referring to these parallels, an analysis is elaborated which employs a empty verbal category. The overt consituents, then, are hosted by the (possibly extended) projection of the empty verb. Furthermore, this analysis captures a broader range of data, in particular instances formed by concatenated NPDAT-NPAKK or NPAKK-PP.
Eine Wörterbuchforschung für das Sprachenpaar Deutsch-Spanisch an der Schnittstelle zwischen Phraseologie und Konstruktionsgrammatik existiert bislang praktisch nicht. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es daher, einen Beitrag zur Schließung dieser Lücke zu leisten, und zwar am Beispiel der „Idiomatik Deutsch-Spanisch" (IDSP) (Schemann et al. 2013). Die Phraseologieforschung befasst sich zwar schon lange mit nicht-kompositionalen Konstruktionen (die heterogen benannt werden z.B. Satzmuster, Phraseoschablonen, Phrasem- Konstruktionen, Schemata), die empirische Fundierung ist aber eher noch unsystematisch und bezogen auf die Lexikografie eher noch im Anfang begriffen. Es wird zum einen gezeigt, welchen großen Stellenwert solchen Mustern in der „Idiomatik Deutsch-Spanisch" (ebd.) zukommt. Zum anderen wird ein Vorschlag unterbreitet, mit dem die im Wörterbuch verzeichneten Phraseme und Muster unter einer dem Aspekt verfestigter Muster und Schemata klassifiziert und gruppiert werden können.
The paper is concerned with the filling of the right edge of a German clause with different constituents: subconstituents of the clause, arguments and modifiers of the NP, appositions and right-dislocated elements. It is argued that these different ways of filling the right edge come about in quite different ways. Subconstituents of the clause are base generated at the right edge in syntax. Constituents of the NP and appositions get to the right edge postsyntactically, i.e., they are linearised there only in the phonological component. Finally, the appearance of right-dislocated constituents is the result of two well-established deletion processes operating on two adjacent clauses.
The different mechanisms allow us to understand differences these elements show regarding positioning inside the right edge, binding and intonation. An important empirical generalisation put forward in the IDS-grammar can be captured. The grammar's controversial assumption that the right edge comprises a part which is disintegrated in between two syntactically integrated parts can be shown to be superfluous.
In current corpuslinguistic investigations, especially the collection of linguistic data and the frequency of linguistic phenomena (i.e. in the "linguistic matter") is in the center of interest of morphological discussions. This paper argues in favor of taking also morphological "antimatter" in account, i.e. surveying the structure of words containing morphological restrictions which cannot be proven systematically. With recourse to Popper's falsificationism and starting with prominent restrictions in the morphology of German, the article discusses theoretical consequences and chances for morphological theory with special emphasis on morphological change, i.e. when antimatter becomes matter and vice versa.
Constructionist approaches to grammar do not draw a clear distinction between lexicon and grammar, as generative "words and rules" accounts do. Rather, they conceptualize grammar and lexicon as a continuum of constructions of greater or lesser complexity and abstraction. In this paper, i explore the implications of this paradigm shift for the applied discipline of grammaticography. If we abandon the distinction between grammar and lexicon, should we also abandon the distinction between grammar, books and dictionaries? Drawing on a case study on the treatment of verbless constructions in the "IDS-Grammatik", it is argued that constructions should play a greater role in grammar books, but that grammar books still need to provide access to general principles of grammar.
This paper shows how experimental methods can advance syntactic description and syntactic theory. The empirical domain is the order of verbs in German verb clusters containing a modal verb in the perfect. Such clusters are special insofar as prescriptive grammar requires the finite verb to appear in cluster-initial instead of cluster-final position (e.g., hat lesen müssen 'has read must' instead of lesen müssen hat 'read must has'). Contrary to this requirement, experiments show that native speakers accept the auxiliary also in later positions as long as it precedes the modal verb. The acceptability data are corroborated by corpus data and experimental data from language production. The relevance of the experimental data for syntactic theory are discussed.
The linear analysis of sentences is part of every grammatical description of German, often based on the theory of 'Topologische Felder' ('topological fields'). According to this theory, German sentences are composed of so-called 'Felder' ('fields') that can be filled by differents kinds of syntactic expressions. One widespread assumption is that some of the fields can be left empty, depending on the kind of sentence, another widespread assumption is that some of the fields are only optional. We will show that not all kinds of empty positions or fields which are adopted in different versions of topological theories are motivated. But this seems to be essential if we take the theory of topological fields serious. The following is an attempt of clarification.
The paper provides a survey about grammatical variation in German and discusses the consequences for grammar books: How can they describe systematic differences between several varieties as well as the core system of German as an individual language? Proceeding from the differentiation between extra- and intralinguistic explanations for grammatical variation and from theoretic considerations on the notion of 'system' the paper discusses different possibilities of modeling the relationship between system and variation. It argues for a modular concept with a core system that provides the option of internal variation and modular systems that contain grammatical phenomena which are specific for certain varieties.
The paper attempts to bridge the gap between semantics and the conceptualization and teaching of grammar at secondary school exemplarily concerning German demonstratives dies- and jen-. I show that existing accounts of these demonstratives in reference grammars and school books are far from being satisfactory, whilst at least for dies-, if not for jen-, there exist comprehensive linguistic analyses. I adapt these to offer a semantic analysis for jen- using corpus data from modern German with pronominal and adnominal jen-, and propose a didactically applicable category of 'shared mental space' of the speaker and the hearer for the demonstratives: I argue that speakers use demonstrative reference to anchor the referent inside resp. outside their and the hearers' shared mental space.
Unserdeutsch (Rabaul Creole German) entstand um 1900 an einer katholischen Missionsstation in Vunapope auf der Insel New Britain im Bismarck-Archipel. Seine dominante Substratsprache ist Tok Pisin, das melanesische Pidgin-Englisch, seine Superstratsprache Deutsch. Der Aufsatz versucht das sprachliche Superstrat von Unserdeutsch näher zu bestimmen, d. h. die Frage zu beantworten, welches Deutsch von den Missionaren in Vunapope um 1900, am Ort und zum Zeitpunkt der Entstehung von Unserdeutsch, gesprochen wurde. Zu diesem Zweck werden die als Superstrattransfer aus dem Deutschen erklärbaren, regional markierten linguistischen Strukturmerkmale in Unserdeutsch untersucht und im geschlossenen Sprachgebiet sprachgeografisch lokalisiert. Ergänzt wird diese linguistische Evidenz durch extra- und metalinguistische Evidenz aus einschlägigen, zeitgenössischen Quellen. Die Ergebnisse deuten auf ein vorwiegend nordwestdeutsch-westfälisch geprägtes, insgesamt jedoch heterogenes, standardnahes sprachliches Superstrat hin und widerlegen somit frühere diesbezügliche Aussagen in der einschlägigen Fachliteratur. Und sie zeigen zugleich auch, dass die Analyse von kolonialen und sonstigen Auswanderervarietäten, besonders von solchen, die – wie Unserdeutsch – im Laufe ihrer späteren Geschichte den Kontakt zum sprachlichen Mutterland vollständig verloren haben, zur Rekonstruktion historischer Mündlichkeit wertvolle Daten liefern kann.
Dieser Aufsatz diskutiert die Frage, inwieweit Unserdeutsch sich aus soziohistorischer und sprachstruktureller Perspektive in die Kategorie Kreolsprache einfügt. Als tertium comparationis dienen dabei Merkmale, die in der einschlägigen Literatur prominent als charakteristisch für Kreolsprachen angenommen werden. Es zeigt sich, dass Unserdeutsch trotz einer Reihe atypischer Entstehungsumstände, die auf den ersten Blick eine große strukturelle Nähe zum deutschen Superstrat, damit ein relativ akrolektales Kreol erwarten ließen, verhältnismäßig gut mit dem Muster eines Average Creole, wie es sich etwa aufgrund der Daten des „Atlas of Pidgin and Creole Language Structures“ (Michaelis et al. 2013) abzeichnet, harmoniert. Eine mögliche Erklärung findet diese augenfällige Diskrepanz in der primären Funktion von Unserdeutsch als Identitätsmarker und der linguistischen Struktur seiner Substratsprache Tok Pisin.
Der Artikel widmet sich den politischen Fernsehinterviews im Ukrainischen und Deutschen aus der Perspektive der Persönlichkeit des Interviewers und der Schwierigkeiten, die vor und während des Fernsehinterviews auftreten. Kommunikative Abweichungen (Deviationen) werden als Unterschiede in den Erwartungen des Interviewers im Vergleich zu den Erwartungen des Befragten und des Adressaten aufgezeigt und analysiert. Besonderes Augenmerk wird auf das Beziehungsdreieck, bestehend aus Interviewer, Befragter und Adressat, gelegt. Bei der Beziehung zwischen diesen drei Größen spielen die Elemente Alter, Geschlecht, Status, Wissen, Interessen und Erwartungen eine wichtige Rolle und tragen zum Erfolg des Interviews bei. Dementsprechend übernimmt der Journalist drei Rollen: als Vertreter des Publikums, als Promotor des Eingeladenen (des Befragten) oder als Vertreter von sich selbst. Durch kommunikative Deviationen werden die Unterschiede in den Erwartungen der Kommunikatoren in einem Interview verstanden. In diesem Artikel wird nur auf die Abweichungen in den Fernsehinterviews in beiden Sprachen eingegangen, wenn der Interviewer andere Erwartungen an das Interview hat als der Befragte oder der Adressat (der Zuschauer), was für das erste ein Misserfolg ist, d.h. für den Interviewer. Es werden kommunikative Abweichungen des Interviewers gegenüber dem Befragten und dem Adressaten skizziert und die Strategien zur Überwindung von Misserfolgen eines Fernsehinterviews vorgeschlagen. Kommunikative Abweichungen als Verstöße gegen die Erwartungen des Interviewers in all seinen Erscheinungsformen können vermieden oder zumindest reduziert werden, wenn alle Elemente der Kommunikation auf informativer und emotionaler und sehr oft auf kommunikativ-situativer Ebene samt technischen Besonderheiten berücksichtigt werden.
Der folgende Beitrag befasst sich mit Phänomenen, die sich eher am Rande der festen Wortverbindungen befinden, aber eben dort, wo die (Pseudo-)Freiheit trügerisch ist und für manche Sprecher/Schreiber zum Handicap werden kann. Fremdsprachenlerner, die sich der Grenzen ihrer Freiheit bewusst sind und dann Wörterbücher heranziehen, stoßen nämlich bei der Suche nach Definitionen oder nach dem „passenden Wort" meistens auf Ungenauigkeiten oder Gleichsetzungen, die ihnen den Eindruck einer oft unübersichtlichen, arbiträren oder gar chaotischen Lage vermitteln und ihnen jedenfalls selten aus dem Labyrinth der Synonymie heraushelfen. Ich möchte hier an einigen adjektivischen Beispielen zeigen, wie dieses Labyrinth aussieht und für den Wörterbuchnutzer bald zum Teufelskreis wird, um dann auf einige Parameter der Adjektiv-Nomen-Verbindungen einzugehen. Meine Ausgangshypothese ist, dass im Zeitalter der großen Korpora Wörterbücher sich auch bei der Beschreibung der einzelnen Lexeme unbedingt auf den heutigen konkreten Gebrauch stützen sollen, d.h. dass sowohl die Präferenzen der Wortverbindungen bei der Bedeutungsbeschreibung als auch ihre Usualität bei den angeführten Beispielen zu berücksichtigen sind. Durch die Untersuchung einiger Problemfälle werden abschließend mögliche Auswege aufgezeigt.
In diesem Beitrag werden Ergebnisse einer Studie präsentiert, die im Rahmen meines Habilitationsprojektes zu Somatismen des Deutschen mit der Konstituente Hand durchgeführt wurde. Das Projekt insgesamt ist korpusbasiert, qualitativ orientiert und verfolgt im Kern semantische Interessen. Empirische Grundlage für die Studien ist das Schriftspracharchiv W des IDS (Institut für Deutsche Sprache). Ziel der insgesamt über 20 Projektstudien ist jeweils die korpusbasierte Beschreibung der Bedeutungsentfaltung phraseologischer Einheiten in der Verwendungsbreite und nicht die Reduktion auf die Übersetzung einer als eine Bedeutung oder gar DIE Bedeutung wiedergebenden Paraphrase in formalsprachliche oder formalsymbolische Beschreibungsabstraktionen. In die Breite zu gehen bedeutet, die beschreibungsmäßig häufig verborgenen, aber im konkreten Sprachgebrauch jeweils sich zeigenden semantischen Feinheiten der untersuchten Einheiten ins Zentrum der Analyse zu stellen. Dafür ist es notwendig, die jeweilige Einheit zunächst überhaupt zu identifizieren (über welche Einheit wird geredet) und ihre formseitigen Manifestationen zu erfassen (welche strukturellen Verfestigungen liegen vor). Anschließend werden über die Beschreibung der Kotexte dieser Einheiten in Belegkorpora die an formseitige Ausprägungen gekoppelten Pfade der Bedeutungsentfaltung - ausgehend von einer ermittelten Ausgangsbedeutung - nachgezeichnet. Auf diese Weise können auch Bedeutungsaspekte eingeholt werden, die als bloße Konnotationen oder Modifikationen zu randständig, als Kernbedeutung zu unhandlich und als semantischer Mehrwert zu uneigenständig konzipiert sind. Es handelt sich um wesentliche Bedeutungszüge der untersuchten Einheiten und Aufgabe der Studien ist es, diese Aspekte durch Kopplung an verschiedene formseitige Ausprägungen gebrauchsangemessen erfassen und beschreiben zu können.
Wer trägt die Schuld am Ersten Weltkrieg? Wer trägt die Schuld am für Deutschland und andere Staaten folgenschweren Ausgang des Kriegs? … Fragen wie diese sind und bleiben aktuell. Die vorliegende Arbeit gibt keine Antworten auf diese Fragen. Sie versucht hingegen aufzudecken, welche sprachlichen, d. h. lexikalischen Strategien Akteure in den frühen wissenschaftlichen und öffentlichen Debatten dieser Zeit wählen, um ihren Mentalitäten, ihrem Denken, Fühlen, Wollen/Sollen im Akt des Schuldzuschreibens oder Schuld-von-sich-Weisens Ausdruck zu verleihen. Die Analyse und Darstellung der heterogenen Mentalitäten der verschiedenen Akteure zeigt, wie komplex das Konzept »Schuld« (nicht nur) im zeitlich-thematischen Rahmen des Ersten Weltkriegs ist und warum die zuvor exemplarisch aufgeführten Fragen nicht an Aktualität verlieren.
Nonnative accents are prevalent in our globalized world and constitute highly salient cues in social perception. Whereas previous literature has commonly assumed that they cue specific social group stereotypes, we propose that nonnative accents generally trigger spontaneous negatively biased associations (due to a general nonnative accent category and perceptual influences). Accordingly, Study 1 demonstrates negative biases with conceptual IATs, targeting the general concepts of accent versus native speech, on the dimensions affect, trust, and competence, but not on sociability. Study 2 attests to negative, largely enhanced biases on all dimensions with auditory IATs comprising matched native–nonnative speaker pairs for four accent types. Biases emerged irrespective of the accent types that differed in attractiveness, recognizability of origin, and origin-linked national associations. Study 3 replicates general IAT biases with an affect IAT and a conventional evaluative IAT. These findings corroborate our hypotheses and assist in understanding general negativity toward nonnative accents.
Dieser Beitrag stellt einen Versuch dar, ein graphematisches Prinzip auf Handschriften anzuwenden und argumentiert, dass die Betrachtung von Handschriften unterstützende Evidenzen für graphematische Theorien liefern kann. Exemplarisch wird dazu die graphematische Längenhierarchie ausgewählt. Die Längenhierarchie ist ein gut beschriebenes Phänomen in der deutschen Schriftsprache. Bislang wurde sie jedoch nur für Druckschriften aufgestellt. Der vorliegende Artikel untersucht die Möglichkeit, eine Längenhierarchie für Handschriften aufzustellen und stützt sich dabei besonders auf die Schulausgangsschriften. Insbesondere werden Unterschriften betrachtet, die als eine Extremform der Handschriftlichkeit interpretiert werden. Ich gehe davon aus, dass nichts so häufig handgeschrieben wird wie die eigene Unterschrift und dass deshalb dort Prinzipien eines „ökonomischen Schreibens“ am deutlichsten auftreten werden, d.h. dass die Schreibungen, die besonders wichtig für das Lesen sind auch besonders deutlich geschrieben werden und die rezeptiv vernachlässigbaren Strukturen weniger deutlich. Hierzu wird die Alltagsbeobachtung analysiert, dass in Unterschriften oft die langen Buchstaben besonders deutlich und die kompakten Buchstaben eher undeutlich produziert werden, sie werden nivelliert. Es zeigt sich, dass die Häufigkeiten der Nivellierungen jedes Buchstabens auf eine skalare Verteilung der Buchstaben hindeuten. Damit wird die Idee einer Längenhierarchie und einer graphematischen Silbe als Leseerleichterung gestützt.
Digitale Medien haben zu einer folgenreichen Veränderung politischer Diskurse beigetragen: Bürgerinnen und Bürger haben nunmehr die Möglichkeit eines direkten und permanenten Dialogs mit politisch Agierenden. Diese wiederum haben soziale Netzwerke als „wirkungsvolle Kommunikationsform für sich entdeckt“ (Kneuer 2017, S.46). Damit haben sich auch die politischen Partizipationsmöglichkeiten verändert. Neben den konventionellen Partizipationsformen erfahren die Bürgerinnen und Bürger nach der Erweiterung in den 1960er Jahren durch nicht institutionalisierte Formen (Woyke 2013) heute eine weitere Form der politischen Teilhabe durch digitale Medien.
The NottDeuYTSch corpus contains over 33 million words taken from approximately 3 million YouTube comments from videos published between 2008 to 2018 targeted at a young, German-speaking demographic and represents an authentic language snapshot of young German speakers. The corpus was proportionally sampled based on video category and year from a database of 112 popular German-speaking YouTube channels in the DACH region for optimal representativeness and balance and contains a considerable amount of associated metadata for each comment that enable further longitudinal cross-sectional analyses.
Learning new languages has a high relevance in today’s society with a globalized economy and the freedom to move abroad for work, study or other reasons. In this context new methods to teach and learn languages with the help of modern technology are becoming more relevant besides traditional language classes.
This work presents a new approach to combine a traditional language class with a modern computer-based approach for teaching. As a concrete example a web application to help teach and learn Latin was developed.
MULLE is a tool for language learning that focuses on teaching Latin as a foreign language. It is aimed for easy integration into the traditional classroom setting and syllabus, which makes it distinct from other language learning tools that provide standalone learning experience. It uses grammar-based lessons and embraces methods of gamification to improve the learner motivation. The main type of exercise provided by our application is to practice translation, but it is also possible to shift the focus to vocabulary or morphology training.
We present a language learning application that relies on grammars to model the learning outcome. Based on this concept we can provide a powerful framework for language learning exercises with an intuitive user interface and a high reliability. Currently the application aims to augment existing language classes and support students by improving the learner attitude and the general learning outcome. Extensions beyond that scope are promising and likely to be added in the future.
Controlled Natural Languages (CNLs) have many applications including document authoring, automatic reasoning on texts and reliable machine translation, but their application is not limited to these areas. We explore a new application area of CNLs, the use of CNLs in computer-assisted language learning. In this paper we present a a web application for language learning using CNLs as well as a detailed description of the properties of the family of CNLs it uses.
We present WOMBAT, a Python tool which supports NLP practitioners in accessing word embeddings from code. WOMBAT addresses common research problems, including unified access, scaling, and robust and reproducible preprocessing. Code that uses WOMBAT for accessing word embeddings is not only cleaner, more readable, and easier to reuse, but also much more efficient than code using standard in-memory methods: a Python script using WOMBAT for evaluating seven large word embedding collections (8.7M embedding vectors in total) on a simple SemEval sentence similarity task involving 250 raw sentence pairs completes in under ten seconds end-to-end on a standard notebook computer.
Erzählen multimodal
(2018)
Cette contribution s'intéresse aux co-constructions d'un tour de parole en interaction, plus spécifiquement, à la manière dont la complétion d'un énoncé de la part d'un co-participant est ensuite réceptionnée par le locuteur dont le tour a été complété. Malgré l'intérét certain porté par l'analyse conversationnelle et la linguistique interactionnelle à la co-énonciation, l'évaluation de cette pratique par le premier locuteur n’a pas fait l’objet d’analyses approfondies. Dans ce qui suit, nous nous focalisons plus particulièrement sur les pratiques interactionnelles qui permettent aux participants de valider une co-construction. Ce travail est issu du projet ANR SPIM (« L'imitation dans la parole »), dans le cadre duquel nous nous sommes interrogée sur la fonction de l'hétéro-répétition (le fait de répéter un énoncé d'un autre locuteur ou une partie de celui-ci, opposée à l'auto-répétition) dans des séquences de co-construction d'un tour de parole. Dans la partie analytique, nous contrastons deux possibilités de validation d'une complétion collaborative, à savoir l'acquiescement simple (« oui ») et l'hétéro-répétition simple. Sur la base d’enregistrements vidéo de conversations naturelles, nous montrons que ces deux pratiques ne valident pas la complétion collaborative de la même manière, mais qu'elles permettent aux locuteurs d’évaluer finement le caractère plus ou moins adéquat des éléments co-construits.
Since Lerner coined the notion of delayed completion in 1989, this recurrent social practice of continuing one’s speaking turn while disregarding an intermediate co-participant’s utterance has not been investigated with regard to embodied displays and actions. A sequential approach to videotaped mundane conversations in German will explain the occurrence and use of delayed completions. First, especially in multi-party and multi-activity settings, delayed completions can result from reduced monitoring and coordinating activities. Second, recipients can use intra-turn response slots for more extended responsive actions than the current speaker initially projected, leading to delayed completion sequences. Finally, delayed completions are used for blocking possibly misaligned co-participant actions. The investigation of visible action illustrates that delayed completions are a basic practice for retrospectively managing co-participant response slots.
Cette contribution propose une analyse qualitative et quantitative des reformulations sur des données interactionnelles. Pour la constitution du corpus d’étude, nous nous appuyons sur un outil de détection automatique des hétéro-répétitions, considérées comme indices de reformulation. Après avoir illustré les éléments qui ont présidé à la conception de l’outil, nous présentons le paramétrage de cette ressource, que nous avons testée sur quatre enregistrements de la base de données CLAPI. Cette étude souligne la pertinence de l’approche interactionnelle dans l’analyse des hétéro-répétitions, en en montrant les fonctionnalités multiples, notamment dans les pratiques de reformulation dans la conversation.
As open class repair initiators (OCRIs, e.g., “what” or “huh”) do not specify the type of repairable, choosing an adequate repair format in the next turn becomes a practical problem for the participants. Whereas in monolingual/L1 speaker conversations participants typically orient towards troubles caused by reduced acoustic intelligibility or by topical/sequential disjunction, in multilingual/L2 interactions possible problems regarding asymmetric language choices and skills can be added – and might be responded to accordingly. Based on videotaped international business meetings and interactions at a customs post, this paper investigates various open class and embodied other-initiations of repair. By means of a conversation analytical and multimodal approach to social interaction, this contribution focuses first on instances of audible OCRIs and illustrates that they are accompanied by embodied conduct. Second, two types of embodied other-initiation of repair are scrutinized: a lifted eyebrows/head display and a freeze display in which movements are suspended. The analysis shows that participants treat these as referring either to troubles in hearing (display 1) or to troubles in understanding the linguistic format (display 2). This leads to the formulation of further desiderata and analytical challenges regarding the multimodal other-initiation of repair in general and in professional international settings in particular.
Dieser Beitrag widmet sich der Analyse des Zusammenspiels sprachlich-hörbarer und sichtbar-kinesischer Praktiken, die beim alltäglichen Erzählen eingesetzt werden. Im Rahmen einer konversationsanalytisch basierten Untersuchung von Videoaufnahmen deutscher Alltagsgespräche wird die Bandbreite alltäglicher narrativer Praktiken in der face-to-face-Kommunikation aufgezeigt. Dies erfolgt exemplarisch anhand zweier Beispiele, in denen Einstieg, Ausgestaltung sowie Beendigung der Erzählung unter unterschiedlichen sequentiellen und multimodalen Bedingungen vollzogen werden. Die Untersuchung unterstreicht einerseits die Indexikalität alltäglicher narrativer Praktiken, andererseits die Notwendigkeit einer interaktionalen Narratologie, die diese Praktiken als Produkt sprachlicher, verkörperter und räumlicher Ressourcen sowie der Zusammenarbeit mehrerer Teilnehmer analysiert und konzeptualisiert.
Der vorliegende Beitrag befasst sich mit Erzählen in seiner massenmedialen Vermittlung in einer Unterhaltungsendung im Fernsehen. Ziel ist es, anhand einer multimodalen und medienlinguistischen Analyse eines exemplarischen Ausschnitts aus der TV-Unterhaltungssendung "Zimmer frei" die Spezifik solcher massenmedialen Erzählungen herauszuarbeiten. Zum einen wird aufgezeigt, dass sich massenmediales Erzählen in seinem sequenziellen Auf- und Ausbau aufgrund seiner Einbindung in ein mediales Unterhaltungsformat in systematischer Weise von Alltagserzählungen unterscheidet. Zum anderen wird veranschaulicht, inwieweit theatrale Inszenierungs- und Aufführungsmittel der Fernsehproduktion die Aktivität des Erzählens mitkonstituieren. Erzählungen im Fernsehen, so die analyseleitende Prämisse, können nicht schlicht als durch das Fernsehen übertragene narrative Aktivitäten konzeptualisiert werden. Vielmehr sind sie durch eine mediale Theatralität mitgeprägt. (Para)verbale, körperliche und mediale Inszenierungs- und Aufführungsverfahren greifen konzertiert ineinander, um Erzählungen als "dramas to an audience" (Goffman 1974:508) hervorzubringen.
Bisherige linguistische Studien zum mündlichen Erzählen beziehen sich vornehmlich auf die Beschreibung verbaler und vokaler Verfahren. Erzählen findet jedoch häufig unter den Bedingungen der zeitlich-räumlichen Ko-Präsenz der SprecherInnen statt, die den Gebrauch von körperlichen und materiellen Ressourcen ermöglicht. Der vorliegende einleitende Beitrag des Themenheftes modelliert Erzählen daher als körpergebundene und verkörperlichte Praktik, die es im Rahmen von interaktionalen und sequenzorientierten Analyseansätzen zu beschreiben gilt. Im Anschluss an die Darstellung von Entwicklungslinien der soziolinguistischen und interaktional-gesprächsanalytischen Untersuchung konversationellen Erzählens wird ein Überblick über bisherige Befunde zur multimodalen Ausgestaltung des Erzählens in der face-to-face-Interaktion gegeben. Abschließend werden grundlegende Fragestellungen skizziert, deren Beantwortung im Rahmen einer multimodalen Erzählanalyse die tatsächliche Alltagspraxis des Erzählens umfassender zu erschließen vermag.
This study investigates the language used by six German Gangsta rappers to establish and maintain their identity and authenticity as rappers, in songs released between 2015 and 2016. Gangsta rap is a subgenre of Hip-Hop that emphasises ‘the rappers’ street credibility in texts describing tough [urban] neighbourhoods, violence, misogyny, and the achievement of material wealth’ (Bower 379). The culture of Gangsta rap attracts overwhelmingly negative mainstream media coverage (Muggs; Roper) and is often accused of corrupting ‘standard’ language (Krummheuer). The lyrical content of the songs is indeed controversial and has been previously covered by many academics (Byrd; Littlejohn and Putnam; Bower; Rollefson), as has the emergence of Hip-Hop in Germany (Elflein; Pennay; Nitzsche and Grünzweig).
Datenmanagement wird durch die Forschungsföderungsorganisationen (etwa in Horizon 2020 der EU, die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen oder in DFG geförderten Projekten) mehr und mehr Teil der Forschungslandschaft. Für die Computerlinguistik ist das Forschungsdatenmanagement aber auch Teil des Forschungsgebietes: Datenmodellierung und Transformation für die nachhaltige Datenspeicherung gehören in den Bereich der Texttechnologie und Textlinguistik, ebenso die Modellierung der beschreibenden Daten zu Datensätzen.
This paper aims to describe different patterns of syntactic extensions of turns-at-talk in mundane conversations in Czech. Within interactional linguistics, same-speaker continuations of possibly complete syntactic structures have been described for typologically diverse languages, but have not yet been investigated for Slavic languages. Based on previously established descriptions of various types of extensions (Vorreiter 2003; Couper-Kuhlen & Ono 2007), our initial description shall therefore contribute to the cross-linguistic exploration of this phenomenon. While all previously described forms for continuing a turn-constructional unit seem to exist in Czech, some grammatical features of this language (especially free word order and strong case morphology) may lead to problems in distinguishing specific types of syntactic extensions. Consequently, this type of language allows for critically evaluating the cross-linguistic validity of the different categories and underlines the necessity of analysing syntactic phenomena within their specific action contexts.
Data Management is one of the core activities of all CLARIN centres providing data and services for the academia. In PARTHENOS, European initiatives and projects in the area of the humanities and social sciences assembled to compare policies and procedures. One of the areas of interest is data management. The data management landscape shows a lot of proliferation, for which an abstraction level is introduced to help centres, such as CLARIN centres, in the process of providing the best possible services to users with data management needs.
In diesem Panel geht es um die Förderung der geisteswissenschaftlichen Forschung durch eine planvolle Erhebung, Archivierung, Veröffentlichung und die dadurch ermöglichte Nachnutzung von Forschungsdaten, die sowohl zur Qualitätssicherung in der Forschung beitragen als auch nicht zuletzt neue Fragestellungen erlauben. Aus unterschiedlichen Perspektiven soll in dem Panel beleuchtet werden, welchen Mehrwert das Datenmanagement für die Forschung in den digitalen Geisteswissenschaften hat, wie man diesen Mehrwert erreicht und auch die Veröffentlichung der Forschungsdaten als ein selbstverständliches Element der Dissemination der Forschungsergebnisse etabliert und wie man gleichzeitig den Aufwand für die Forschung abschätzen kann.
The transfer of research data management from one institution to another infrastructural partner is all but trivial, but can be required,for instance, when an institution faces reorganisation or closure. In a case study, we describe the migration of all research data, identify the challenges we encountered, and discuss how we addressed them. It shows that the moving of research data management to another institution is a feasible, but potentially costly enterprise. Being able to demonstrate the feasibility of research data migration supports the stance of data archives that users can expect high levels of trust and reliability when it comes to data safety and sustainability.
Grußwort
(2018)
Grußwort/Welcome address
(2018)
“To cleanse and at the same time enrich your mother tongue is the task of the brightest people.”
With this quote Goethe, the famous German poet, seemed to have described the work of EFNIL today. But is our task really that easy? Do we “cleanse” our language by deleting superfluous elements? Do we not lose the rich abundance of a language in so doing? Or is Goethe asking for other languages to be prevented from influencing his mother tongue? Would this even be feasible in a globalised world?
Rudi Carrell, a famous entertainer on German TV, once said:
“When I came to Germany I only spoke English. But the German language contains so many English words nowadays that I am now fluent in German!”
His opinion is probably shared by many people learning German.
My daily job is to support around 100,000 schools abroad that offer German as a foreign language. We ask ourselves daily: which German language should we be offering young people today? The classical German of literature? Or practical German which will enable young people to join the workforce of many German companies worldwide? And most of all: how do we motivate young people to learn German? Or any other foreign language?
Yes, English, French, German, Spanish – these languages are in competition in many schools. But the most important fact is: the benefit lies in learning a foreign language, no matter which. Because by learning a foreign language we start to understand foreign cultures and other people. And THAT is what matters.