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Vom 14. bis 16. März fand im Congress Center Rosengarten in Mannheim die 53. Jahrestagung des Instituts für Deutsche Sprache (IDS) statt, die sich in diesem Jahr mit dem Lexikon und dessen Komplexität und Dynamik beschäftigte. Im Mittelpunkt standen neue Perspektiven auf das Lexikon und die Lexikonforschung nach der empirischen Wende, die das Bild vom Wortschatz deutlich verändert und den Blick darauf erweitert hat. Lexikontheoretiker und Lexikografen arbeiten heute u.a. mit quantitativen korpuslinguistischen Methoden und berücksichtigen Forschungsergebnisse und -methoden angrenzender Disziplinen wie der Psycholinguistik, wodurch auch neuartige Konzepte ins Blickfeld rücken. Das Inventar lexikalischer Einheiten beschränkt sich nicht mehr nur auf Wörter, sondern wurde durch konstruktionsartige Einheiten und semiabstrakte lexikalische Muster ergänzt.
Die historische Variation als eine der zentralen Variationsdimensionen der Sprache ist gekennzeichnet durch große Variantenvielzahl, Fluktuation der Häufigkeit und zeitliche Überlagerung unterschiedlich alter Muster, aber auch durch Distributionsverschiebungen von Varianten. Sie weist enge Bezüge zur synchronen Mikro- und Makrovariation auf. Die Muster historischer Variation stellen zudem wichtige Argumente für die grammatiktheoretische Analyse dar. Die Spezifik und Dynamik historischer Variation wird exemplarisch anhand der Entwicklung der Vergleichskonstruktionen in der Geschichte des Deutschen veranschaulicht, die durch den Komparativzyklus, d.h. wiederholte Distributionsverschiebungen der Vergleichspartikeln von Äquativ- zu Komparativvergleichen gekennzeichnet ist.
This article explores how close one can come to a cultural-scientific perspective on the basis of a constitution-analytical methodology. We do this on the basis of a comparison of the celebration of Totensonntag in Zotzenbach (Southern Hesse) and Sarepta (Wolgograd). In both places, there are protestant churches that perform this ritual to commemorate the dead on this “Sunday of the Dead” as a part of their church service. Our scientific interest lies in the reconstruction of the rituality produced during the in situ execution. In both services, the names of the deceased are read out and a candle is lit for each deceased person. In Zotzenbach the priest reads out the names and an assistant ignites the candles for the deceased, whereas in Sarepta the bereaved are responsible for this. Since the ritual is organised in very different ways in terms of architecture-for-interaction (statically in Zotzenbach, spatially dynamic in Sarepta), we can reconstruct two completely different models of rituality: a demonstrative one (Zotzenbach) and a participative one (Sarepta). The demonstrative model works on the basis of a finely tuned coordination between the two church representatives and is aimed at a dignified execution. The model in Sarepta is not suitable for the production of formality due to its participatory structure. Here, however, the focus is also on the aspect of socialization, which goes beyond the church service and offers the Russian-German worshipers the opportunity to situationally constitute as a culturally homogeneous group.
„Unserdeutsch“ – das Kreoldeutsch aus den ehemaligen Südseekolonien und dem heutigen Papua-Neuguinea wird erstmals sprachwissenschaftlich dokumentiert und erforscht. Die Zeit drängt, denn die weltweit einzige und lange nicht beachtete deutschbasierte Kreolsprache steht nach einer wechselvollen Geschichte vor dem Aussterben.
Ausgangspunkt der Überlegungen ist die Beobachtung, dass bestimmte Verwendungsweisen der deutschen Sprache zwar grammatisch und lexikalisch richtig sind, aber dennoch in einem bestimmten Kontext für einen Muttersprachler merkwürdig klingen und gewöhnlich nicht gebraucht werden. Man findet diese Formen der Variation zum Beispiel bei sehr fortgeschrittenen Lernern des Deutschen und auch in Übersetzungen, die sich der Originaltreue verpflichtet sehen. In dem Beitrag soll gezeigt werden, dass Abweichungen dieser Art auf eine Komponente unseres sprachlichen Wissens verweisen, die man als Prinzipien der Informationsorganisation bezeichnen kann. Es wird argumentiert, dass solche sprachspezifischen Prinzipien, die sich u.a. auf Informationswahl, Perspektivensetzung und Kohärenzmuster beziehen, aus Eigenschaften der einzelsprachlichen Grammatik abzuleiten sind. Gezeigt werden soll dies am Beispiel von empirischen Daten zum Ausdruck von Bewegungsereignissen und zum Textaufbau in unterschiedlichen Sprachen und in Lernersprachen.
Der Beitrag stellt am Beispiel der Großen Weltwirtschaftskrise seit dem Jahr 2007 ein diskurs- und kultursemiotisches Untersuchungsmodell vor, das sich der narrativen Dimension wirtschaftsbezogener Themen und Probleme in Massenmedien, Film und Literatur widmet. Zur Erfassung seines Gegenstandbereichs geht es von der konstitutiven Bedeutung von Symbolen und anderen analogiebildenden Verfahren in der Sprache der Massenmedien aus und ergänzt diese um weitere wichtige Parameter einer Erzählanalyse im weiteren Sinn (mit Blick auf Diskursanteile der Alltagswelt und spezifischer Fachwissenschaften, intertextuelle und interpikturale Aspekte, intermediale Text-Bild-Ton-Kombinatorik, die Bedeutung diskursiver Positionen und pragmatischer Applikationen). Anschließend wird für eine Erzählanalyse im engeren Sinne die Ebene unterschiedlicher Darstellungen geschichtlicher Zeit (Vergangenheits- und Gegenwartsorientierung vs. Zukunfts-Prognostik) von der Ebene verschiedener diskursiver Stil- und Tonlagen unterschieden (Realismus, Pararealismus und Autoreflexivität; Faktualität vs. Fiktionalität). Die konkreten Beispiele entstammen der internationalen Film- und Romanproduktion der Gegenwart, wie sie das in erster Linie massenmedial vermittelte Krisengeschehen von Anfang an mit begleiten (u.a. Chandlers „Der große Crash“ für den Spielfilm; Goetz, Lancaster, Chirbes u.a.m. für die Literatur).
In this article, we investigate the semantics of causal modifiers headed by vor (‘with’, ‘from’) in adjectival copular sentences with sein (‘to be’). We distinguish two readings of the causal vor-phrases: a pure causal reading as in rot vor Wut (‘red with rage’), sprachlos vor Freude (‘speechless with joy’), and a causal-local reading as in rot vor Blut (‘red from blood’) or schwarz vor Menschen (‘black with people’). Based on corpus data, we provide descriptive generalisations for the use and meaning of vor and its two readings. A uniform formal semantics analysis is presented to account for both readings, according to which the meaning of vor can be captured with a cause relation between two tropes. In the case of the causal-local reading, the causing trope is interpolated via coercion from the compositionally provided concrete object. Finally, we compare vor and von (‚from‘).
Este artículo expone a partir de una serie de ejemplos diferentes situaciones de uso del diccionario bilingüe que evidencian la importancia de llevar a cabo una adecuada adquisición y desarrollo de las competencias lexicográficas en el contexto de enseñanza-aprendizaje de lenguas extranjeras y, en este caso en concreto, del alemán como lengua extranjera. Con este propósito se parte de tres competencias básicas: la selección de la obra lexicográfica adecuada según la situación comunicativa, la desambiguación pertinente en el contexto de la recepción en L2 y traducción de L2 a L1 y la selección y uso del equivalente en el contexto de la producción y traducción en la L2. El objetivo de esta aportación es poner de manifiesto la necesidad de identificar adecuadamente por parte del usuario de un recurso lexicográfico bilingüe la información lexicológica pertinente a la forma, contenido y uso de los lemas consultados tanto en la situación de recepción y producción en L2 como en el contexto de la traducción de y a L2.
Die untrennbaren Präfixe be-, ent-, er- und ver- gehören zu den wichtigsten verbalen Wortbildungselementen im heutigen Deutsch. Im Laufe der Zeit haben sie Derivate nach verschiedenen Wortbildungsmustern hervorgebracht, aber von diesen sind heute nicht wenige unproduktiv geworden. Viele heute noch gebräuchliche Verben mit diesen Präfixen wurden früher nach Derivationsprozessen gebildet, die nicht mehr zur Bildung neuer lexikalischer Einheiten fähig sind, und einige von diesen, wie etwa entsprechen, sind vollkommen idiomatisiert. Andere Wortbildungsmuster mit den untrennbaren Präfixen sind jedoch im heutigen Deutsch durchaus noch produktiv, und in diesem Beitrag sollen diese anhand einer angemessenen Materialbasis festgestellt und eingehend untersucht werden.
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit Imperativen, die nicht oder nicht nur für Handlungsaufforderungen, sondern auch für gesprächsorganisatorische Zwecke eingesetzt werden. Einschlägige Vertreter wie guck mal, hör mal, komm oder geh wurden in der Literatur meist als Interjektionen, aber auch als Diskursmarker klassifiziert. Anhand einer explorativen Korpusrecherche wird zunächst ein Überblick über die Häufigkeit und einige distributionelle Eigenschaften gesprächsorganisatorischer Imperative im gesprochenen Deutsch gegeben. Anschließend wird ein bisher nicht empirisch untersuchter Vertreter, warte (mal), anhand einer Kollektion von 190 Belegen im Hinblick auf seine Semantik und Funktion untersucht. In turninitialer und syntaktisch vorangestellter Position wird warte (mal) zur Markierung von Unterbrechungen der Progressivität und von Aktivitätswechseln verwendet, z.B. um Verstehensprobleme zu klären oder Argumente in eine Diskussion einzubringen. Tritt es satzmedial auf, markiert es Selbstreparaturen und Häsi-tationen. Es wird argumentiert, dass die Distribution und Funktionen es nicht rechtfertigen, warte (mal) als Diskursmarker zu bezeichnen.
Zur Einführung
(2017)
Meine folgenden Überlegungen gehen weit über rein „linguistische Theorien und Methoden" hinaus. Sie beziehen sich auch weniger als seine auf innersprachliche Fragen und mehr auf sprachensoziologische und -politische. Allerdings entziehen sie sich auch damit nicht Poppers pauschalem Urteil, die mit „human society and human history" befassten Wissenschaften seien generell unfähig zu Prognosen - im Gegensatz zu manchen (wenn auch nicht allen) Naturwissenschaften. Abgesehen davon räume ich für das Folgende jedoch gerne Abstriche ein vom Grad der von Popper für Prognosen offenbar vorausgesetzten Zuverlässigkeit und Exaktheit. Sie entsprechen auch verbreiteten Auffassungen, dass sich die Weiterentwicklung der Technik zuverlässiger Voraussagen lässt als die der menschlichen Sozialbeziehungen, angesichts unkalkulierbarer „Anarchie und Ignoranz, die das Gefüge unserer Gesellschaft zerstören könnten" (Kaku 2016, S. 33). Bei einer solchen Abschwächung der Ansprüche im Sinne derartiger Vorbehalte erscheint es mir aber dennoch treffender, die folgenden Überlegungen, soweit sie zukunftsgerichtet sind, eher den Prognosen zuzuordnen als den bloßen Prophezeiungen, denen man ja dann - bei ihrer typischen Stütze durch „göttliche Offenbarung" - jegliche theoretische oder faktische, also wissenschaftliche Grundlage absprechen darf. Freilich verliert mit der genannten Abschwächung die Opposition zwischen den Begriffen 'Prognose' und 'Prophezeiung' ihre strenge Disjunktheit und wird in Richtung eines abgestuften oder kontinuierlichen Übergangs aufgelockert. Jedoch widerspricht dies keineswegs gängigem wissenschaftlichen Procedere. Damit nun aber genug an allgemeinen methodischen Vorüberlegungen! Im Übrigen geht es mir im Folgenden weniger um die Auseinandersetzung mit bisherigen Publikationen zum Thema, auch nicht denen des mit diesem Band Geehrten, die - bei einem nicht zu engen Verständnis - in großer Zahl vorliegen, als um die Skizzierung meiner eigenen Einschätzungen.
Die kontinental-westgermanischen Sprachen und Dialekte zeichnen sich durch das Vorkommen von mehrteiligen Verbformen in einem satzfinalen Verbalkomplex (im Folgenden VK) aus. Charakteristisch für diesen VK ist sein hohes Maß an Stellungsvariation, wie sie sich bei drei oder mehr Verben bereits innerhalb des Standarddeutschen zeigt (vgl. Duden 2005, 481-482, § 684). Im vorliegenden Beitrag werden Aspekte des VKs im Ostpommerschen untersucht, jenem ostniederdeutschen Dialekt, der bis 1945 östlich der Oder im heutigen Polen gesprochen wurde. Dies geschieht anhand spontansprachlicher Aufnahmen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts; der Beitrag ist also als eine sprachhistorische Untersuchung zu verstehen.
This study investigates the interrelations between bilingual development (German/Russian), immigration and integration in the host society. Participants are Russian-Germans, that is, ethnic Germans who have repatriated to Germany from the former Soviet Union. They were part of a longitudinal study dedicated to the integration of multi-generation Russian-German families in Germany. The paper focuses on eight Russian-Germans who moved to Germany between the ages of five and eight and are now young adults. The analysis is based on interviews conducted in the twentieth year of their life in Germany in German and Russian, A semi-structured questionnaire was used to elicit information on the main stages of integration, the use of the languages, the attitudes towards German and Russian, and an assessment of the current situation. The obtained data were used to make an initial assessment of the oral language competencies of the participants and as sources of information about the objective facts and subjective attitudes that determined linguistic and social integration.
This survey describes the practice of dictionary criticism in German philological periodicals. It focuses on reviews of general dictionaries of contemporary German as well as of historical dictionaries of German. Our results show that only a few reference works are reviewed by only a small group of reviewers, and different volumes of dictionaries are not necessarily reviewed systematically. On the criteria for the selection of the reviewed dictionaries one can only speculate. All in all, this rather unsystematic review practice can be interpreted as a disregard of the work of lexicographers, as a neglect of the interests of potential dictionary users, and as a sad disinterest of philologists in lexicographic work.
The following article gives an overview on common evaluation methods that are used in reviews of bilingual dictionaries published in learned journals. Based on a corpus containing 50 reviews of printed general bilingual dictionaries for textrelated purposes with German, English or French as one of the languages, this case study is aimed at drawing a list of requirements for writing such reviews. A critical analysis of the text corpus shows which features of the reviewed dictionaries are evaluated and in which way this evaluation happens. The resulting list of requirements presents some of the principles for writing reviews of bilingual dictionaries and recommends appropriate evaluation methods for future reviews.
Wörter und Dinge. Interdisziplinarität als Modus und Gegenstand der Reflexiven Diskursanalyse
(2017)
Sound units play a pivotal role in cognitive models of auditory comprehension. The general consensus is that during perception listeners break down speech into auditory words and subsequently phones. Indeed, cognitive speech recognition is typically taken to be computationally intractable without phones. Here we present a computational model trained on 20 hours of conversational speech that recognizes word meanings within the range of human performance (model 25%, native speakers 20–44%), without making use of phone or word form representations. Our model also generates successfully predictions about the speed and accuracy of human auditory comprehension. At the heart of the model is a ‘wide’ yet sparse two-layer artificial neural network with some hundred thousand input units representing summaries of changes in acoustic frequency bands, and proxies for lexical meanings as output units. We believe that our model holds promise for resolving longstanding theoretical problems surrounding the notion of the phone in linguistic theory.
Die aufeinander folgenden Finanz- und Wirtschaftskrisen des vergangenen Jahrzehnts haben Phänomene der Wirtschaft zunehmend ins Zentrum öffentlicher Debatten gerückt. Dabei geht es im fachlichen wie im populären Diskurs ebenso wie in fiktionalen Werken um die Erzählbarkeit und damit die Erklärbarkeit komplexer, die gesamte globalisierte Welt erfassender Phänomene. Dieser interdisziplinär ausgerichtete Band nähert sich dem Phänomen des Erzählens ökonomischer Sachverhalte aus linguistischer, literaturwissenschaftlicher, kulturwissenschaftlicher, historischer und wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive.
In diesem Beitrag werden nach einer kurzen methodischen Vorstellung der Elektroenzephalographie und der Ereignis-korrelierten Potenziale einige Eckpunkte, die bei der Gestaltung eines linguistischen EEG-Experimentes Beachtung finden sollten, ausgeführt. Der Beitrag schliest mit Überlegungen, die bei der Untersuchung grammatischer Variation besonders berücksichtigt werden sollten.
Ausgehend von einer alten These des Essayisten und Literaturhistorikers Giulio Natali (1917), die eine grundsätzliche „antideutsche Haltung" der Italiener postulierte, wird in diesem Beitrag zuerst der Frage nachgegangen, ob es in Italien historisch begründete, herkömmliche Stereotype gibt, die das heutige Deutschlandbild zu beeinflussen vermögen (Kap. 1). Den Hauptteil dieser Arbeit bildet ein Exkurs über historisch belegte Meinungen der Italiener im Laufe der Geschichte der deutsch-italienischen Beziehungen (Kap. 2). Der Exkurs zielt darauf, ein besseres Verständnis für die heutige Situation zu gewinnen. Diese wird schließlich an den Ergebnissen einer kleinen Umfrage dargestellt, die zeigt, wie die jüngere „Erasmus"-Generation von heute, die sich in Italien für ein Deutschstudium entschieden hat, über die deutsche Sprache denkt (Kap. 3). Die Untersuchung ist u.a. durch die Vorstellung motiviert, dass Einstellungen über die deutsche Sprache Einfluss darauf haben, ob etwa ein Germanistik- oder DaF-Studium aufgenommen wird. Demgemäß könnte man sich die Frage stellen, woher bei jungen Italiener/inne/n der Bedarf entstehen soll, eine - wie Boccaccio sagte - „abscheuliche Sprache" zu lernen, welche vielleicht für Tiere und Teufel besser geeignet ist als für Menschen.
Recently, a claim was made, on the basis of the German Google Books 1-gram corpus (Michel et al., Quantitative Analysis of Culture Using Millions of Digitized Books. Science 2010; 331: 176–82), that there was a linear relationship between six non-technical non-Nazi words and three ‘explicitly Nazi words’ in times of World War II (Caruana-Galizia. 2015. Politics and the German language: Testing Orwell’s hypothesis using the Google N-Gram corpus. Digital Scholarship in the Humanities [Online]. http://dsh.oxfordjournals.org/cgi/doi/10.1093/llc/fqv011 (accessed 15 April 2015)). Here, I try to show that apparent relationships like this are the result of misspecified models that do not take into account the temporal aspect of time-series data. The main point of this article is to demonstrate why such analyses run the risk of incorrect statistical inference, where potential effects are both meaningless and can potentially lead to wrong conclusions.
When appearance does not match accent: neural correlates of ethnicity-related expectancy violations
(2017)
Most research on ethnicity in neuroscience and social psychology has focused on visual cues. However, accents are central social markers of ethnicity and strongly influence evaluations of others. Here, we examine how varying auditory (vocal accent) and visual (facial appearance) information about others affects neural correlates of ethnicity-related expectancy violations. Participants listened to standard German and Turkish-accented speakers and were subsequently presented with faces whose ethnic appearance was either congruent or incongruent to these voices. We expected that incongruent targets (e.g. German accent/Turkish face) would be paralleled by a more negative N2 event-related brain potential (ERP) component. Results confirmed this, suggesting that incongruence was related to more effortful processing of both Turkish and German target faces. These targets were also subjectively judged as surprising. Additionally, varying lateralization of ERP responses for Turkish and German faces suggests that the underlying neural generators differ, potentially reflecting different emotional reactions to these targets. Behavioral responses showed an effect of violated expectations: German-accented Turkish-looking targets were evaluated as most competent of all targets. We suggest that bringing together neural and behavioral measures of expectancy violations, and using both visual and auditory information, yields a more complete picture of the processes underlying impression formation.
We propose a new type of subword embedding designed to provide more information about unknown compounds, a major source for OOV words in German. We present an extrinsic evaluation where we use the compound embeddings as input to a neural dependency parser and compare the results to the ones obtained with other types of embeddings. Our evaluation shows that adding compound embeddings yields a significant improvement of 2% LAS over using word embeddings when no POS information is available. When adding POS embeddings to the input, however, the effect levels out. This suggests that it is not the missing information about the semantics of the unknown words that causes problems for parsing German, but the lack of morphological information for unknown words. To augment our evaluation, we also test the new embeddings in a language modelling task that requires both syntactic and semantic information.
Complex linguistic phenomena, such as Clitic Climbing in Bosnian, Croatian and Serbian, are often described intuitively, only from the perspective of the main tendency. In this paper, we argue that web corpora currently offer the best source of empirical material for studying Clitic Climbing in BCS. They thus allow the most accurate description of this phenomenon, as less frequent constructions can be tracked only in big, well-annotated data sources. We compare the properties of web corpora for BCS with traditional sources and give examples of studies on CC based on web corpora. Furthermore, we discuss problems related to web corpora and suggest some improvements for the future.
Was macht Stickel?
(2017)
Abschreckend beim Deutschlernen ist u. a. die Erkenntnis, dass man so viel beachten muss, um eine kleine Wortgruppe mit einem Adjektiv, einem Nomen und gegebenenfalls einem Artikel richtig bilden zu können. Es reicht nämlich nicht, zu wissen, ob das Adjektiv vor einem maskulinen, einem femininen oder einem neutralen Nomen steht. Auch das Wissen, in welchem Kasus dieses Nomen steht, reicht nicht aus, um die richtige Form des Adjektivs auszuwählen, nein, man muss auch noch berücksichtigen, ob ein Artikel vor dem Adjektiv steht und wenn ja, welcher, denn auch das beeinflusst die Form des Adjektivs.
Vorwort
(2017)
Vorwort
(2017)
Vorwort
(2017)
Vorwort
(2017)
Intention des Kooperationsprojektes „Grammatische Kenntnisse in der Sekundarstufe II“ (GramKid-SII) des Instituts für Deutsche Sprache (IDS) und der Ruhr-Universität Bochum ist, die deutschdidaktische Behauptung, Grammatikunterricht bis in die Sekundarstufe II führe zu besseren expliziten und nachhaltigen Grammatikkenntnissen des Deutschen, empirisch in Form einer longitudinalen Interventionsstudie mit Kontrollgruppendesign zu untersuchen.
Neologismen, im Folgenden konkret die, die seit den 90er Jahren aufgekommen, in die Allgemeinsprache eingegangen und in einem Neologismenwörterbuch (www.owid.de) umfassend beschrieben sind, dienen der Anpassung des Wortschatzes an neue Gegebenheiten und Sachverhalte. Insofern lassen Neologismen in erster Linie an Wortschatzerweiterung denken. Dazu tragen auch Pseudoanglizismen bei, die scheinbar als lexikalische Einheiten aus dem Englischen entlehnt, tatsächlich im Deutschen mit Mitteln der Wortbildung entstanden sind (z.B. Beniner) oder im Deutschen eine neue Bedeutung bekommen haben (z.B. Public Viewing). Konträr zur Wortschatzerweiterung stehen die Kurzzeitwörter, das heißt Neologismen, die innerhalb des genannten relativ kurzen Erfassungszeitraums aus unterschiedlichen Gründen wieder außer Gebrauch kommen (z.B. Praxisgebühr, Gauckbehörde).