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This paper presents the results of a joint effort of a group of multimodality researchers and tool developers to improve the interoperability between several tools used for the annotation and analysis of multimodality. Each of the tools has specific strengths so that a variety of differ-ent tools, working on the same data, can be desirable for project work. However this usually re-quires tedious conversion between formats. We propose a common exchange format for multi-modal annotation, based on the annotation graph (AG) formalism, which is supported by import and export routines in the respective tools. In the current version of this format the common de-nominator information can be reliably exchanged between the tools, and additional information can be stored in a standardized way.
Lexical chaining has become an important part of many NLP tasks. However, the goodness of a chaining process and hence its annotation output depends on the quality of the chaining resource. Therefore, a framework for chaining is needed which integrates divergent resources in order to balance their deficits and to compare their strengths and weaknesses. In this paper we present an application that incorporates the framework of a meta model of lexical chaining exemplified on three resources and its generalized exchange format.
Anakoluthe dependenziell
(2008)
There has been a long tradition of discussing the advantages and disadvantages of using foreign words in the German language. In the first part of this paper, an historical example of this discussion will be presented. It shows that at the end of the 18th century a highly differentiated approach to this question had been developed. The type of functional reasoning applied there could also be useful for the present discussion about the influence of English on the German language. A functional interpretation of the use of indigenous and foreign words respectively in a language like German unavoidably leads to the conclusion that the use of elements of foreign origin is an integral part of what it means to be a modem European language. Of course languages differ in the wavs in which they technically deal with this fact. To document the fact that the integration of the European tradition o f mutual cultural and linguistic contact is a characteristic feature of European languages, and that different languages deal with this in technically different ways, the second part o f this article compares a German non-fictional text with its counterparts in seven other European languages.
Die Sprachfähigkeit als Gattungsmerkmal des homo sapiens erzeugt Zeichen, durch die linear akustische Signale mit begrifflich strukturierten Umwelterfahrungen verbunden werden. Diese Verbindung beruht weder (ikonisch) auf Ähnlichkeit noch (indexikalisch) auf direktem Situationsbezug, sondern ist (symbolisch) konventionell begründet. Sie ermöglicht durch freie Kombination die Bildung komplexer Zeichen. Damit sind entscheidende Eigenschaften der Sprache gegeben. Einerseits sind sprachliche Ausdrücke über alle Erfahrungsbereiche möglich, natürliche Sprachen sind unbegrenzt und vollständig, andererseits sind sie zwangsläufig abstrakt, sie können nur den klassifizierend begrifflichen Aspekt der Erfahrungswelt wiedergeben. Diese Begrenztheit liegt innerhalb der Sprache selbst. Zugleich ist durch die Möglichkeit, über alles, also auch über Sprache zu sprechen, die Basis für Reflexion und explizite Bewusstheit, also Selbstbewusstsein gegeben. - Das Ineinandergreifen der verschiedenen Aspekte wird abschließend an Brentanos Wiegenlied demonstriert.
Belemnons Curiöses Bauem-Lexicon (CBL) aus dem Jahr 1728 ist ein ungewöhnliches Wörterbuch schwieriger Ausdrücke und Syntagmen (fast ausschließlich aus dem Bereich der Fremdwörter), die von ungebildeten Sprechern des frühen 18. Jhs. ("Bauern") falsch verwendet wurden. Das CBL listet rund 800 dieser Fremdwörter alphabetisch auf, um ihnen nach knappen Angaben zur korrekten Aussprache, Bedeutung und Verwendung die jeweiligen Verballhornungen oder Fehlverwendungen, meist durch (oft komische) Verwendungsbeispiele illustriert, gegenüberzustellen. In diesem Beitrag werden einführend die äußere Gestalt, Überlieferung und Nachwirkung, Zielsetzung und Adressaten sowie Makro- und Mikrostruktur des Wörterbuchs beschrieben. Im Anschluss wird der Gesamtbestand der korrekten wie inkorrekten Wortformen gesichtet und auf zwei Arten sortiert: zuerst in der Anordnung des Wörterbuchs, um einen Überblick über seine Makrostruktur zu gewinnen, und dann unter Umkehrung der Benutzerperspektive in Form einer alphabetischen Auflistung der 2000 "Falschwörter" mit Zuordnung der jeweils zugrundeliegenden korrekten Form(en). Eine erste Durchsicht im Anschluss lässt verschiedene Typen von Fehl Verwendungen erkennen, abhängig vom sozio- und dialektalen Umfeld der Sprachbenutzer. Im Hintergrund steht die Frage, inwiefern das CBL eine sprachhistorische Quelle zur Alltagssprache des frühen 18. Jhs. darstellt: dient es in erster Linie der Erheiterung gebildeter Kreise auf Kosten der weniger Gebildeten, denen womöglich auch erfundene, besonders lächerliche sprachliche Fehlleistungen zugeschrieben werden, oder dokumentiert es tatsächlich den defizitären Fremdwortgebrauch von Sprachbenutzern aus der ländlichen Unterschicht seiner Entstehungszeit? Beigegeben wird eine fotografische Reproduktion des CBL in Gestalt einer pdf-Datei, die der Forschung bis zum Erscheinen einer hoffentlich bald verfügbaren kritischen Edition einen leichteren Zugriff auf diesen in mehrfacher Hinsicht interessanten Quellentext ermöglichen soll.
Bestandsaufnahme
(2008)
Die „Kontrastive Grammatik deutsch-rumänisch" war kein singuläres Ereignis. Sie ist ein zwar nicht zwangsläufiges, aber doch konsequentes Glied in einer Entwicklung, die um 1970 begann und heute einen erheblichen Teil der germanistischen Linguistik prägt. Es ist schon der Mühe wert, diese Entwicklung nachzuzeichnen. Dabei liegen drei Dimensionen nahe: Sprachtheorie, grammatische Beschreibungen und Wörterbücher.
ANW und elexiko repräsentieren eine neue Generation von wissenschaftlichen elektronischen (Online-)
Wörterbüchern: sie sind keine digitalisierten Klone von schon existierenden Printwörterbüchern, sondern werden inhaltlich neu und mit voller Berücksichtigung der Möglichkeiten des neuen Mediums realisiert. In diesem Beitrag werden zuerst pauschal einige wichtige Parallelen und Unterschiede zwischen dem ANW und elexiko beleuchtet. Anschließend wird der substanzielle Unterschied in den Suchoptionen eingehend behandelt. Elexiko hantiert mit dem Unterschied „einfache Suche“ neben „Expertensuche“ – ein bekanntes System. Das ANW hat ein eigenes, neues System mit den folgenden Suchmöglichkeiten entwickelt: Suche nach Information zu einem Wort, Suche nach einem Wort (von der Bedeutung aus), Suche nach Wörtern (auf Grund eines oder mehrerer gemeinschaftlicher Merkmale), Suche nach Beispielen mit gemeinsamen Merkmalen und Suche nach Information über das Wörterbuch selbst. In den onomasiologischen Suchformen, die vom Inhalt zum Wort führen, spielt das „Semagramm“, die Darstellung von Kenntnis, die mit einem Wort zu verbinden ist, in einem Rahmen mit „Slots“ und „Fillern“ eine substanzielle Rolle. Das Semagramm ist eine weitere Erneuerung des ANW.
Der folgende Beitrag beschreibt das OWID-Modul zum Schulddiskurs 1945-1955, das aus einem von der DFG geförderten Projekt hervorgegangen ist und dessen Ergebnisse in Kämper (2005) ausführlich dargestellt sind. Das OWID-Modul „Diskurswörterbuch“ ist die Online-Version des Wörterbuchs zum Schulddiskurs (vgl. Kämper 2006. Erläutert wird der dem Wörterbuchtyp zugrunde gelegte Diskursbegriff und es wird dargestellt, inwiefern lexikalische Serialität Gegenstand des Wörterbuchs ist. Anschließend wird die besondere Struktur eines Diskurswortschatzes problematisiert, aus der als Aufgabe eines Diskurswörterbuchs die Darstellung begrifflich-
semantischer Bezugsrelationen des Wortbestands resultiert. Die Darstellung der äußeren Zugriffsstrukturen, der Artikelstrukturen, der Datendistribution und Verweise sowie Hinweise zur Benutzung werden dann exemplifiziert.
Data and transcription
(2008)
Im Teilprojekt CI “SemDok” der DFG-Forschergruppe Texttechnologische Informationsmodellierung wurde ein Textparser für Diskursstrukturen wissenschaftlicher Zeitschriftenartikel nach der Rhetorical Structure Theory entwickelt. Die wesentlichen konzeptuellen und technischen Merkmale des Chart-Parsers und die sich daraus ergebenden Parametrisierungsmöglichkeiten für Parsing-Experimente werden beschrieben. Zudem wird HPVtz., ein Tool für die Visualisierung von Parsing-Ergebnissen (RST-Bäume in einer XML-Anwendung) und die Navigation in ihnen, vorgestellt.
Im vorliegenden Beitrag soll der Aufbau einer maßgeschneiderten XML-Modellierung für ein Wörterbuchnetz erläutert werden. Diese Schriftfassung beruht auf einem gleichlautenden
Vortrag, der auf dem ersten Arbeitstreffen des DFG-Netzwerks „Internetlexikografie“ in
Mannheim im Mai 2011 gehalten wurde. Der Beitrag ist als Werkstattbericht zu verstehen,
d. h. als praktisch orientierter Blick sowohl darauf, wie wir unsere Modellierung für OWID
konzipiert haben, welche Konsequenzen dies für die lexikographische Arbeit sowie für die
Recherchemöglichkeiten der Nutzer hat, als auch darauf, welche Vor- und Nachteile wir bei
diesem Modellierungsansatz sehen. Der vorliegende Beitrag bietet damit keine umfassende
theoretische Auseinandersetzung mit verschiedenen Möglichkeiten der Modellierung. Lediglich
im folgenden Kapitel werden die Grundzüge des Modellierungsansatzes kurz erläutert
und es wird auf entsprechende weiterführende projektbezogene Literatur verwiesen.
Discourse metaphors
(2008)
The article introduces the notion of discourse metaphor, relatively stable metaphorical mappings that function as a key framing device within a particular discourse over a certain period of time. Discourse metaphors are illustrated by case studies from three lines of research: on the cultural imprint of metaphors, on the negotiation of metaphors and on cross-linguistic occurrence. The source concepts of discourse metaphors refer to phenomenologically salient real or fictitious objects that are part of interactional space (i.e., can be pointed at, like MACHINES or HOUSES) and/or occupy an important place in cultural imagination. Discourse metaphors change both over time and across the discourses where they are used. The implications of focussing on different types of source domains for our thinking about the embodiment and sociocultural situatedness of metaphor is discussed, with particular reference to recent developments in Conceptual Metaphor Theory. Research on discourse suggests that situatedness is a crucial factor in the functioning and dynamics of metaphor.
Es wird ein Überblick gegeben über den sprachenpolitischen Hintergrund, die Vorgeschichte, die Gründung, die Ziele und Aktivitäten von EFNIL, der European Federation of National Institutions for Language, also der Europäischen Föderation Nationaler Sprachinstitutionen. Sie ist eine Netzwerkorganisation, zu der sich im Jahr 2003 Sprachakademien und zentrale Sprachinstitute aus den Ländern der Europäischen Union verbunden haben mit der Aufgabe, zur Erhaltung und Weiterentwicklung der sprachlichen Vielfalt in Europa beizutragen. Sie konzentriert dabei ihre Aufmerksamkeit und Aktivitäten auf die Hochsprachen in den Staaten der Europäischen Union.
Einleitung
(2008)
Einleitung
(2008)
Einleitung
(2008)
Ziel des folgenden Beitrags ist eine vergleichende Gegenüberstellung der elektronischen Wörterbücher
ELDIT („Elektronisches Lernerwörterbuch Deutsch-Italienisch“) und elexiko. Im Mittelpunkt der Darstellung stehen ein allgemeiner Überblick und die Beschreibungen der beiden Benutzerschnittstellen mit entsprechenden Hintergrundinformationen sowie ein technischer Vergleich der beiden Systeme in tabellarischer Form. Die Synopse zeigt, dass beide Wörterbücher einerseits eine Reihe von Gemeinsamkeiten aufweisen, die unter anderem in der modularen Struktur und im Zugang zu einzelnen Angabeklassen, aber auch in den eingesetzten Technologien und der Hypermedianutzung bestehen, andererseits unterscheiden sie sich wesentlich voneinander. Aus den möglichen Konstellationen verschiedener Parameter (Adressat, Fachgebiet, Zweck/Benutzungssituation, Medium) ergeben sich nämlich jeweils spezifische Anforderungen, die eine differenzierte Ausgestaltung nicht nur dieser, sondern ein- oder mehrsprachiger Benutzerschnittstellen im Allgemeinen auf mehreren Ebenen nötig machen.
In diesem Beitrag werden wichtige Neukonzeptionen und umfangreiche Nachbearbeitungen einzelner
Angabebereiche in elexiko erläutert. Die linguistische Konzeption dieser Angaben stellt eine Weiterentwicklung gegenüber der Konzeption dar, wie sie im Band „Grundfragen der elektronischen Lexikographie. elexiko – das Online-Informationssystem zum deutschen Wortschatz“ (2005) vorgelegt wurde. Betroffen sind z.B. die Angabebereiche der typischen Verwendungen, der sinn- und sachverwandten Wörter und der Besonderheiten des Gebrauchs.
elexiko ist ein Online-Wörterbuch zum Gegenwartsdeutschen, das korpusbasiert und modular erarbeitet wird. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der ausführlichen korpusbasierten Beschreibung der Bedeutung und Verwendung sprachlicher Ausdrücke sowie ihrer Vernetzung untereinander. Die Präsentation des Wörterbuchs soll insbesondere zeigen, wie Korpusdaten in den Wortartikeln aufbereitet werden und wie elexiko genutzt werden kann, um lexikalisches Wissen in verschiedenen Benutzungssituationen aus den Wortartikeln zu gewinnen.
Emotionale Kommunikation
(2008)
This article examines the interrelation between communicative behavior and emotion. First, it clarifies the notions of emotion as a concept (section 2) and the concept of communication (section 3). Then, it outlines the need to develop a model for emotions in communicative interaction (section 4). The interrelation between communicative behavior and emotion is interdependent — on the one hand, communicative behavior can influence a person’s own emotions and those of another person and, on the other hand, emotions can affect a person’s own and another person’s communicative behavior (section 5).
Electronic corpora play an ever growing role in lexicography. On the one hand, new access to linguistic usage is made possible through the use of text corpora and intelligent corpus-based query tools; however, the final results are still interpreted and described by lexicographers. In this case corpora are used for data acquisition. On the other hand, there are also projects that provide purely automatically acquired data in the form of "dictionaries". Lexicographers play only a minor role here. This latter type of corpus use creates a completely new kind of electronic dictionary. This article addresses the questions as to what extent these dictionaries differ from lexicographic tradition and whether they must be considered in metalexicography. Starting from previously compiled electronic dictionary typologies, we try to supplement the formulation of lexicographic data as a distinguishing feature. Finally, based on the findings of the project elexiko (Institute for the German Language - IDS), we demonstrate that the distinction between electronic versus man-made lexicographic data is also relevant to lexicographical practice.
Europäische Hochsprachen in der Klemme. Zwischen globalem Englisch, Dialekten und Regionalsprachen
(2008)
Starting from declarations of the EU, the value of European languages and their diversity according to their different territorial, social, and legal extensions are discussed. The Standard varieties of the various languages are emphasized as being especially important for national and European language policies and for individual language cultivation. They contributed and may continue to contribute more than other language varieties to the cultural wealth of Europe. On the other hand, their development is especially impaired by the increasing use of ‘global' English. The increasing tendency toward a diaglossia (English plus one other language) and the use of languages within the institutions of the EU are discussed. In conclusion, it is argued that although tolerance is necessary, it is not sufficient for a thriving further development of the European linguistic diversity.
The multiple gradations of German strong verbs are but manifestations of a rather uncomplicated system. There is a small number of ways to make up ablaut forms; these types of formation are identifiable in formal terms and, what is more, they have definite functions as morphological markers. Using classifications of stem forms according to quality, complexity and quantity of vowels, three types of operations involved in ablaut formation are identified. Ablaut always includes a change of quality type or a change of complexity type, and in addition it may include a change of quantity type. Ablaut forms are clearly distinguished as against bases (and against each other): their vocalism meets a defined standard of dissimilarity. On this basis, gradations are collected into inflectional classes that are defined in strictly synchronic terms. These classes continue the historical seven classes known from reference grammars. For the majority of strong verbs, membership in these classes (and thus ablaut) is predictable.
Nachschlagewerke sind aufgrund ihres primären Verwendungszweckes, Informationen schnell und gezielt
zu finden, auf vielfältige Art aufeinander bezogen und damit bereits in der gedruckten Fassung in
gewisser Weise sowohl explizit als auch implizit vernetzt angelegt. Im Falle elektronischer Nachschlagewerke lassen sich diese „Netzwerke“ zusätzlich ausweiten, indem auch Beziehungen zwischen Informationseinheiten etabliert werden können, die in der gedruckten Fassung, beispielsweise aufgrund der Entstehungsgeschichte der Einzelwerke, bisher gar nicht möglich waren. Diese Vernetzungen können weit über eine rein ausdrucksseitige Verknüpfung hinaus, indem sie philologische und informationswissenschaftliche Methoden verbinden. Im Folgenden werden die Wörterbuchverbünde OWID und Wörterbuchnetz vorgestellt und insbesondere auf das darin enthaltene Vernetzungspotential eingegangen. Neben den in beiden Ansätzen vorhandenen expliziten Verweise zwischen den Wortartikeln werden für das Trierer Wörterbuchnetz zusätzlich automatische Verfahren und Methoden aufgezeigt, mit deren Hilfe bisher nur implizit gegebene Beziehungen zwischen den Wortartikeln ermittelt und zur Überprüfung vorgeschlagen werden können.
In usage-based Construction Grammar, grammatical structure is assumed to ‘sedimenl’ from concrete linguistic experience as an automatic by-product o f repeated similar categorisation judgments (a process known as schematisation). At the same time, there is functional pressure on prospective inputs to such schematisations to retain or develop specialised properties that differentiate them from their near neighbours, i.e. other stored units in the constructicon (Goldberg: 1995). Moreover, Speakers are not assumed to necessarily extract all possible generalisations from their input. Using the example o f a group of German support verb constructions, the present study outlines a corpus-linguistic approach to identifying those Schemas that really seem to be formed by Speakers, and how they can be kept apart from mere potential generalisations.
The research project “German Today” aims to determine the amount of regional variation in (near-)standard German spoken by young and older educated adults and to identify and locate regional features. To this end, we compile an areally extensive corpus of read and spontaneous German speech. Secondary school students and 50-to-60-year-old locals are recorded in 160 cities throughout the German speaking area of Europe. All participants read a number of short texts and a word list, name pictures, translate words and sentences from English, answer questions in a sociobiographic interview, and take part in a map task experiment. The resulting corpus comprises over 1000 hours of speech, which is transcribed orthographically. Automatically derived broad phonetic transcriptions, selective manual narrow phonetic transcriptions, and variationalist annotations are added. Focussing on phonetic variation we aim to show to what extent national or regional standards exist in spoken German. Furthermore, the linguistic variation due to different contextual styles (read vs. spontaneous speech) shall be analysed. Finally, the corpus enables us to investigate whether linguistic change has occurred in spoken (near-)standard German.
In literalen Gesellschaften umfasst das Sprachvermögen sowohl das Sprechen wie auch das Schreiben. Dies gilt für die Muttersprache ebenso wie für Fremdsprachen. Sprechen und Schreiben sind dabei recht unterschiedliche Tätigkeiten, so dass zu erwarten wäre, dass sie im Fremdsprachen- wie auch im DaF-Unterricht zu gleichen Anteilen berücksichtigt werden. Die Unterrichtspraxis zeigt jedoch, dass die Schriftsprache dominant vertreten ist und die gesprochene Sprache ein Schattendasein führt. In diesem Beitrag benenne ich fünf Gründe, warum die gesprochene Sprache in dieser Weise im Hintergrund steht und ein sperriger, schwer zu handhabender Gegenstand ist (Abschnitt 2). Im Anschluss versuche ich zu verdeutlichen, wie weitreichend die Unterschiede zwischen gesprochener und geschriebener Sprache sind (Abschnitt 3). Abschließend formuliere ich einige Konsequenzen, die sich hieraus für den Fremdsprachen- und DaF-Unterricht ergeben, und plädiere dafür, sich die Schwierigkeiten, die mit einer Berücksichtigung der gesprochenen Sprache verbunden sind, bewusst zu machen und sich ihnen zu stellen, denn gesprochene Sprache ist m.E.ein unverzichtbarer Bestandteil des fremdsprachlichen Unterrichts.
Grenzgängereien
(2008)
Idiom-Modifikationen aus kognitiver Perspektive zu beschreiben heißt in erster Linie, die allgemeinen Mechanismen, die die betreffenden Variationsmöglichkeiten bzw. -restriktionen steuern, aufzudecken. Ich gehe von der Hypothese aus, dass die Durchführung jeder konkreten Modifikation der Idiomstruktur nur dann zu standardmäßig akzeptablen Ergebnissen führt, wenn bestimmte Bedingungen eingehalten werden. Bei der Verletzung dieser Bedingungen entstehen entweder fehlerhafte Ausdrücke oder innovative, oft wortspielerische Abwandlungen des betreffenden Idioms. Das Modifikationsverhalten der Idiome richtet sich also nicht ausschließlich nach dem Usus, sondern stellt ein in hohem Grade regelgeleitetes semantisch basiertes Phänomen dar. Die entsprechenden Restriktionen sind folglich nicht völlig arbiträr, sondern in bestimmtem Maße prognostizierbar. Dies schließt jedoch nicht aus, dass in manchen Fällen nur der Usus über die Akzeptabilität der jeweiligen Modifikation entscheidet. Diese vor allem in der Tradition der kognitiven Phraseologieforschung postulierten Prinzipien wurden hier am Beispiel des Adjektiv-Einschubs überprüft und fanden ihre Bestätigung.
Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts hat sich aus der Überlagerung des ‚linguistic turn‘ und des ,cultural turn‘ in den Geistes- und Sozialwissenschaften eine neuartige Sensibilisiertheit auf Sprache herausgebildet, die zudem stark erkenntnistheoretisch sowie konstruktivistisch geprägt ist. Sprache erscheint als Mittel der Formung von Wissen, von Erfahrung und Gedächtnis; Kultur erscheint als ein „Bedeutungsgewebe“ (Geertz) bzw. als ,Text‘, dem gegenüber eine interpretative Haltung angemessen ist.
Diese semiotische und latent statisch-monologistische Perspektive auf Kultur ist zu ergänzen um eine kommunikative und entsprechend dynamisch-dialogistische. Sowohl Kultur als auch Gesellschaft sind an Kommunikation gebunden und interdependent mit ihr, außerhalb von Kommunikation sind sie nicht existent. Gleichzeitig ist aber auch Kommunikation, sind die kommunikativen Praktiken einer Gesellschaft ebenso wie ihre kommunikativen Normen und Ideale kulturell geprägt und damit auch historisch veränderbar. Die Analyse kommunikativer Praktiken ist deshalb immer auch Kulturanalyse, ihre Geschichte - nicht zuletzt die Geschichte kommunikativer Ideale - ist Teil von Kulturgeschichte. Gegen Ende meines Beitrags versuche ich deshalb anhand dreier historischer Skizzen aufzuzeigen, welche Fragen sich im Rahmen einer Ideen- und Kulturgeschichte von Kommunikation stellen und welche Antworten sich finden lassen.
Ausgangspunkt ist die z. B. von Hawkins und König vertretene These, kontrastive Grammatikschreibung sei das ,Komplement‘ der Typologie, die auf dem Hintergrund des Projekts „Grammatik des Deutschen im europäischen Vergleich" einer kritischen Prüfung und Modifikation unterzogen wird. Als Exemplifikation werden zwei Phänomenbereiche der deutschen und der rumänischen Grammatik, vor allem nach Maßgabe ihrer Darstellung in der deutsch-rumänisch kontrastiven Grammatik, vergleichend untersucht: die Kategorie des Genus und die Markierung syntaktischer Funktionen durch Kasusdifferenzierung oder andere Mittel, insbesondere die ,differentielle Objektmarkierung'. In beiden Fällen kann gezeigt werden, dass typologische Generalisierungen, etwa die mögliche Struktur von Genussystemen oder Hierarchien wie die Belebtheits- und die Definitheitshierarchie betreffend, dem kontrastiven Vergleich zu mehr Erklärungskraft verhelfen.
COOCCURRENCE ANALYSIS SEEN CONTRASTIVELY
On applying collocational patterning in bilingual lexicography - some examples from the large German-Czech academic dictionary
This paper resumes some of thoughts presented in the study by C. Belica and K. Steyer in this volume. It shows how bilingual lexicographers can take advantage of the cooccurrence analysis results when dealing with German-Czech contrast and structuring word configurations in an entry. They also sketch the corpus data in a form of structural types based on the collocational patterns and stress the importance of cooccurrence analysis for an enlarged offer of equivalents. They plead for more consideration of the syntactic variability. They argue that the cooccurrence analysis used for both German and for Czech should be an important step.
CONTRIBUTIONS TO THE STUDY OF GERMAN USAGE A CORPUS-BASED APPROACH
This paper outlines some basic assumptions and principles underlying the corpus linguistics research and some application domains at the Institute for German Language in Mannheim. We briefly address three complementary but closely related tasks: first, the acquisition of very large corpora, second, the research on statistical methods for automatically extracting information about associations between word configurations, and, third, meeting the challenge of understanding the explanatory power of such methods both in theoretical linguistics and in other fields such as second language acquisition or lexicography. We argue that a systematic statistical analysis of huge bodies of text can reveal substantial insights into the language usage und change, far beyond just collocational patterning.
Europe is a continent of many languages. We all know that, but normally when we think about this fact, we focus on national languages, the type of language that shapes our political and our linguistic geography. But as natural as it may seem today, the idea of a language closely being interrelated with one's identity does not have a very long tradition. In fact it is only since the late 18th century that we think there is some type of intimate connection between the language spoken and the identity of a person as belonging to a nation. And even if the stabilization of European nation states was closely connected with this type of reasoning, European language communities differ considerably in their way of dealing with natural variation within their national language. For some of them, it is only the standardized national language that is relevant in this respect; for others, a certain amount of variation is a central part of their linguistic identity.
Laudatio auf Peter Eisenberg
(2008)