Refine
Year of publication
Document Type
- Part of a Book (29)
- Article (27)
- Conference Proceeding (2)
- Other (1)
Language
- German (46)
- Portuguese (9)
- English (3)
- Russian (1)
Has Fulltext
- yes (59)
Keywords
- Deutsch (41)
- Portugiesisch (12)
- Semantik (10)
- Kontrastive Linguistik (6)
- Grammatik (5)
- Logische Partikel (5)
- Semiotik (5)
- Italienisch (4)
- Konjunktion (4)
- Nominalphrase (4)
Publicationstate
- Veröffentlichungsversion (59) (remove)
Reviewstate
- (Verlags)-Lektorat (40)
- Peer-Review (19)
Publisher
- de Gruyter (11)
- FFLCH-USP (5)
- Lang (4)
- Stauffenburg (4)
- Buske (3)
- Institut für Deutsche Sprache (3)
- Narr (3)
- Verlag für Gesprächsforschung (3)
- Edusp/Monferrer Produções (2)
- Hueber (2)
The present paper examines the relationship between pragmatics, semantics and grammar as subdisciplines of linguistics from three different perspectives. The first section gives a historical survey of their development during the 20th century and classifies linguistic schools according to their interest in different fields of research. The second part presents a systematic model of the field of objects to be investigated by linguistics, aiming at a more precise delimitation of its subdisciplines. Finally, in the third section, the division of labour between pragmatics, semantics and grammar is discussed in the light of the concrete example of verb valence.
Connectives are conjunctions, prepositions, adverbs and other particles which share the function of encoding semantic relations between sentences, or rather, between semantic objects some of which can be meanings of sentences. The relata linked by any such relation will fall into one of four distinct categories: they will be physical objects, states of affairs, propositions, or pragmatic options (the atoms of human interaction). Physical objects constitute the conceptual domain of space, states of affairs the domain of time, propositions the epistemic domain, and pragmatic options the deontic domain. The relations encodable in any of these domains can be divided into four basic types: similarity relations, situating relations, conditional relations, and causal relations. Conceptual domains and types of relations define the universe of possible connections between semantic objects.
Connectives differ as to the interpretations they permit in terms of conceptual domains and types of relations. Very few connectives are specialized on relata of one certain category and relations of one certain type. Possible examples in German are später (‘later on’) and zwischenzeitlich (‘in the meantime’), which encode situating relations between states of affairs. Other connectives are specialized on relata of one certain category, but are underspecified with respect to the type of relation. An example is German sobald (‘as soon as’), which can only connect states of affairs, but accepts situating, conditional and causal readings. Connectives of a third group are specialized on relations of a certain type, but are underspecified with respect to the category of the relata. Examples of this kind are German weil (‘because’) and trotzdem (‘nevertheless’), which encode causal relations, but accept states of affairs, propositions and pragmatic options as their relata. Connectives of a fourth group are underspecified both for the category of relata and the type of relation. An example is German da (‘there’), which accepts relata of any category and allows for situating, conditional and causal readings. Connectives like und (‘and’) and oder (‘or’) exhibit an even higher degree of under specification, in that they allow for all kinds of relations and relata.
Apresentação
(2009)
Der vorliegende Beitrag untersucht Autoaufkleber als Kommunikationsmittel im Straßenverkehr unter wirtschaftlicher, technologischer und semiotischer Perspektive. Am Straßenverkehr wirken Teilnehmer erster Ordnung (Personen) mit, die Teilnehmer zweiter Ordnung (z.B. Autos) im Rahmen von Teilnehmern dritter Ordnung (z.B. Autokolonnen) über die Straße dirigieren. Diese Struktur erzeugt typische Kommunikationsbeschränkungen, die durch den Einsatz ebenenspezifischer mimischer, gestischer und posturaler Zeichen überwunden werden. Autoaufkleber werden als mimische Zeichen zweiter Ordnung behandelt, die zur Diversifizierung der Verkehrskommunikation dienen. Analysiert werden ihre zentralen Themen, ihre Darstellungsweisen und ihre Kommunikationsfunktionen.
Bild und Wirklichkeit
(1998)
Der vorliegende Beitrag stellt geläufigen semiotischen Alltagstheorien eine komplexere Auffassung von der Rolle der Zeichen in menschlichen Gesellschaften gegenüber. Er unterscheidet zwischen der Welt und der Wirklichkeit der Menschen, indem er die Wahrnehmung der Welt als Produktion von Bildern bestimmt, die, nach außen projiziert, Wirklichkeit entstehen lassen. Während die Welt der Wahrnehmung als Objekt gegenübertritt, nimmt sie dem Verhalten gegenüber den Charakter eines Projektes an. Ein besonderer Teil des Verhaltens der Organismen besteht im Hervorbringen von Zeichen, die entweder Wahrnehmungen abbilden (wie ein Foto) oder Verhalten (wie ein Film) oder Zeichen (so wie die Schrift die gesprochene Sprache imitiert). Einerseits haben Zeichen die Funktion, vorgegebene Wahrnehmungen, Verhaltensweisen und Zeichen selbst kommunizierbar zu machen; auf der anderen Seite dienen sie dazu, noch nicht verwirklichte Wahrnehmungen, Verhaltensweisen und Zeichen zu antizipieren. Durch Zeichen dieser zweiten Art (Schemata) wird nicht nur, wie im gewöhnlichen Verhalten, die Welt, sondern auch die Wirklichkeit zum Projekt. Der Beitrag schließt mit der Erörterung der verschiedenen Typen schematischer Zeichen, die von den Menschen zur Kontrolle ihres Wahrnehmungs-, Verhaltens- und Zeichenraums eingesetzt werden, und fordert den systematischen Ausbau unserer semiotischen Alltagstheorien, damit wir uns in der von uns selbst geschaffenen Wirklichkeit zurechtfinden.
Following the tradition of English grammar, some authors have distinguished between count and non-count nouns in Portuguese. The present paper resumes this discussion and develops the hypothesis that contemporary Brazilian Portuguese does not have count nouns, but only non-count nouns and nouns that are neutral in relation to countability.
Der vorliegende Aufsatz untersucht die Syntax und Semantik sogenannter Postponierer, d.h. konjunktionaler Konnektoren, die den von ihnen eingeleiteten Nebensatz dem Hauptsatz stets nachstellen. Anhand von sodass und zumal werden die Kerneigenschaften solcher Konnektoren im Deutschen vorgestellt. Am Beispiel der italienischen Konjunktionen cosicché, tanto più che und perché wird diskutiert, ob der Begriff des Postponierers für den Sprachvergleich genutzt werden kann. In einem nächsten Schritt werden die Postponierer des Deutschen unter Beiziehung sprachgeschichtlicher Argumente präziser beschrieben und im Übergangsfeld zwischen Adverbkonnektoren und Subjunktoren verortet. Es zeigt sich, dass die untersuchten Konnektoren sich letztlich sehr unterschiedlich verhalten, sodass es fraglich erscheint, ob ihre Zusammenfassung zu einer gemeinsamen Klasse gerechtfertigt ist.
Deutsch als Fremdsprache und die Grammatik des Deutschen. Über die Fruchtbarkeit des fremden Blicks
(2000)
Die Kausalkonjunktionen denn, weil, da im Deutschen und perché, poiché, siccome im Italienischen
(2011)
Gegenstand des vorliegenden Aufsatzes sind die deutschen Kausalkonjunktionen denn, weil und da und ihre (partiellen) italienischen Äquivalente perché, poiché und siccome. Sie werden vergleichend in syntaktischer und semantischer Hinsicht untersucht, mit dem Ziel, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen ihnen aufzuweisen.
Este artigo trata dos advérbios dêiticos hier, da e dort, no Alemão, e dos seus correspondentes aqui, aí, ali, cá, lá e acolá, no Português. Após al-guns comentários gerais acerca da codificação linguística de informações sobre o espaço, discutem-se principalmente duas questões: (1) a relação entre os advérbios dêiticos e os papéis comunicativos da Ia, 2a e 3a pessoas, e (2) os significados lexicais dos advérbios, formulados em termos de relações de distância e proximidade.
A análise semântica baseia-se nas relações entre o objeto situado e um objeto de referência, por um lado, e entre o objeto de referência e o falante/observa- dor, pelo outro. Ela leva à conclusão de que os sistemas dos advérbios dêiticos das duas línguas possuem estruturas semânticas bastante distintas. Entre hier e aqui há uma equivalência relativamente forte, enquanto da e dort apresentam características bastante diferentes de aí, ali, lá e acolá.
Der Aufsatz beschreibt Grundlinien der Diskursmarkerforschung von ihren Anfängen bis in die Mitte der 2010er Jahre. Der Schwerpunkt liegt auf einer fachgeschichtlichen und systematischen Rekonstruktion des Diskursmarkerbegriffs. Im ersten Schritt werden Herausbildung und Entwicklung des Terminus nachgezeichnet und zu verwandten Termini wie Partikel, Gesprächswort und (pragmatischer) Operator in Beziehung gesetzt. Dabei werden unterschiedliche Forschungstraditionen in Germanistik, angelsächsischer Linguistik und Romanistik sowie ihre wechselseitigen Verflechtungen berücksichtigt. Im zweiten Schritt werden inhaltliche Bestimmungen des Diskursmarkerbegriffs in morphologischer, prosodischer, syntaktischer, semantischer, pragmatischer und sprachgeschichtlicher Hinsicht zusammengestellt und gewichtet. Zum Schluss werden unterschiedliche Richtungen der Diskursmarkerforschung in einen systematischen Zusammenhang gestellt, der die notorischen Unschärfen des Diskursmarkerbegriffs verständlich macht und ihre Überwindung absehbar erscheinen lässt.
In diesem Aufsatz werden Diskursmarker als Operatoren definiert, die Skopus über Sprechakte nehmen, d.h. Sprechakte modifizieren oder miteinander verknüpfen. Als Sprechakte in diesem Sinne kommen neben perlokutionären und illokutionären auch lokutionäre Akte in Betracht. Die Operation eines Diskursmarkers wird als Zuordnung thematischer Rollen konzeptualisiert. Dafür muss der Diskursmarker zu seinem Operanden im syntaktischen Verhältnis eines Kopfes zu seinem Komplement oder eines Adjunktes zu seinem Wirt stehen, oder er muss ein syntaktisch unabhängiger referentieller Ausdruck sein, der seinen Operanden als Verweisziel nimmt. Linear stehen Diskursmarker typischerweise peripher zu ihren Operanden. In satzförmigen Operanden können adverbiale Diskursmarker auch Binnenstellungen einnehmen.
Einleitung
(2012)
Die vorliegende Arbeit untersucht linguistische Strategien der Beschönigung und Verharmlosung, die unter den Bedingungen eines sogenannten Müllnotstandes in der BRD das Sprachverhalten bestimmter Gesellschaftsgruppen in müllbezogenen Publikationen kennzeichnen. Anhand eines Textkorpus und etlicher Wörterbücher wird neben anderen Beispielen vor allem das Wortpaar Abfall versus Müll auf Distribution, Wortbildung, Semantik und Pragmatik hin analysiert. Angewandt und vervollständigt werden die Ergebnisse bei der exemplarischen Beschreibung der Euphemismen in Behördentexten, deren praktisch-politische Funktion zugleich kritisch beleuchtet wird. Im Schlußteil werden Natur- und Umweltschutzgruppen zu verstärkter Sprachkritik und konsistentem Argumentieren ermutigt.
Der vorliegende Aufsatz behandelt die Frage, ob generische Referenz ein semantisches oder ein pragmatisches Phänomen ist. Die Opposition von partikulärer vs. generischer Referenz wird vor dem Hintergrund von vier anderen Oppositionen diskutiert: definite vs. indefinite DP, Zähl-DP vs. Masse-DP, quantifizierte vs. nicht-quantifizierte DP sowie referentieller vs. attributiver Gebrauch. Es wird gezeigt, dass keine dieser Oppositionen entscheidenden Einfluss auf die Auswahl einer partikulären oder generischen Deutung einer DP durch den Interpreten hat. Die einzige formale Beschränkung scheint darin zu bestehen, dass quantifizierte Masse-DPs keine generische Interpretation erlauben. Die Analyse deutet darauf hin, dass generische Referenz keine semantische Eigenschaft von DPs ist. Als Alternative zu einem formal-semantischen Ansatz, wird hier eine kontextsensitive kognitive Suchroutine vorgeschlagen, die aus einer feststehenden Menge vorgefertigter Interpretationsmuster geeignete Lesarten für Determinansphrasen auswählt. Eine solche Suchroutine kann der Schnittstelle zwischen Semantik und Pragmatik zugeordnet werden. Darüber hinaus können wir annehmen, dass die Interpretation pseudo- generischer DPs durch rein pragmatische Inferenzprozeduren nach den zwei Haupttypen der Metonymie (pars pro toto und totum pro parte) geregelt wird.
Рассматривается проблема выбора вида подчинительной связи в именных группах, которые состоят из ауксилиара eine Art и распространенного прилагательным или причастием главного существительного (Attr. + Subst.) (eine Art wissenschaftliche Rezension). Исследуется развитие именных групп в немецкоязычных художественных текстах с XVII по XX в. Главная цель показать, что выбор синтаксической организации групп обусловлен падежной формой ауксилиара, родом и числом главного существительного
The present paper deals with grammaticalization as a comprehensive model of erosive processes in the history of natural languages, exemplified in German and Brazilian Portuguese. Grammaticalization is conceived of as the reduction of pragmatic versatility, semantic concreteness, syntactic liberty and phonetic substance of linguistic elements. It is subdivided into the processes of lexicalization, which transforms polylexematic into monolexematic elements, and deslexicalization, which reduces lexematic to sublexematic elements. In the middle of these processes stands the lexicon, which is seen as the central stock of linguistic elements. Within the lexicon, the process of grammaticalization continues, from lexical word classes through intermediate classes to grammatical word classes. The lower boundary of the lexicon is a critical threshold, down to which the process of grammaticalization is compensated for by linguistic recycling that leads lexematic elements back into the linguistic circuit, through the formation of new polylexematic units. Beyond this threshold, however, no recycling is possible any more, so that elements which have once lost their lexical character are condemned to disappear in the long run. The different stages of grammaticalization are introduced and illustrated by means of concrete examples, first from Brazilian Portuguese and afterwards from German.
Most authors agree that modal particles - a dass of function words widely considered characteristic of Modem German - cannot receive prosodic stress, though the reasons for this restriction have not yet been satisfactorily explained. This paper argues that unstressability follows from the general contribution of modal particles to compositional utterance meaning, which requires them to take scope over focus-background structures. Form and function of modal particle meanings are modelled and illustrated for five representative examples - the particles wohl, ja, eigentlich, eben and halt. It is argued that these as well as other particles, whenever they occur under prosodic stress, cannot preserve the meaning nor the syntactic behaviour of modal particles. All instances of stressed particles in German must therefore be categorized in other functional classes.
Der vorliegende Aufsatz beschäftigt sich mit einem aktuellen Autoaufkleber, der einer detaillierten linguistischen und kommunikationswissenschaftlichen Analyse unterzogen und in bezug auf seinen gesellschaftlichen Kontext in der Bundes-republik Deutschland 1993/94 kritisiert wird. Haben Sie ihn auch schon gesehen? Den dunkelblauen, tiefergelegten, breitbereiften BMW, sorgfältig poliert, mit dem smarten Jüngling am Steuer, an dessen Heck, gleich neben dem Namenszug des Herstellers, auf einem schmucklosen Sticker gedruckt steht: „Eure Armut kotzt mich an“. Die Hamburger Wochenzeitung DIE ZEIT berichtete in ihrer Ausgabe vom 12. November 1993 (S. 22) über Erfindung und Vermarktung dieses Aufklebers, wobei der zuständige Redakteur zwischen den Zeilen eine vage Bereitschaft erkennen ließ, ein derartiges Produkt und die gesellschaftlichen Zusammenhänge, in denen es vorkommt, kritisch zu hinterfragen. Mehr als eine vage Bereitschaft allerdings nicht. Wir haben den Aufkleber auch gesehen, nicht nur auf BMWs. Schockiert hat uns, daß der Geschäftsführer der Essener Firma, die ihn vertreibt, seine Aufschrift im Interview mit dem ZEIT-Redakteur als »witzig und geistreich« einstufte. Dieser Kennzeichnung wollen wir im folgenden mit linguistischen bzw. kommunikations-wissenschaftlichen Mitteln etwas genauer nachgehen und herauszuarbeiten versuchen, worin genau hier das Witzige und Geistreiche besteht.
An important role in the coherence of texts is played by the distribution of information in the sentence. The present paper especially examines the beginning of sentences (topics). Which syntactic elements are most adequate to initiate a sentence, and which of their characteristics can be considered responsible for this? After a short review of the pertinent literature, we shall present grammatical, semantic and pragmatic factors that organize topicalization. The point of departure are the patterns of basic serialization as defined by the grammar. Deviations of these patterns can particularly be a result of the principle of known information. In addition to this constitutive principle, we can distinguish five regulative principles that lead to non-marked topicalizations (situation, empathy, iconicity, lengthening terms, text connection). In the closing sections, the positioning of phrasal accents and some special types of topics will be discussed. All the examples given are from modem German.
This article deals with the notion of reality. During the last twenty years, public discourse in western societies has identified the opposition between the real and the virtual as one of the cultural key questions. Taking concrete examples as a point of departure, the paper investigates the semantics of the polysemic terms virtual and real. A semiotic model of the relation between (human) organisms, concepts and signs is used in order to demonstrate that the virtual cannot be adequately described as something opposed to reality, but must be seen as an indispensable part of it. The way in which organisms constitute reality is discussed in the light of the basic cognitive operations of categorization and the formation of conceptual relations, and also of their linguistic counterparts. The apparent conflict between the real and the virtual, which has led many critics to develop apocalyptic visions of the end of civilization, is, in fact, a phantom, product of an outdated theory of semantics.
Der vorliegende Aufsatz behandelt ausgewählte morphologische, syntaktische, semantische und pragmatische Eigenschaften von Nominaltotalisatoren im Deutschen und im brasilianischen Portugiesisch. Im einzelnen werden die Elemente todo, cada, ambos und os dois sowie alle, jeder, der ganze und beide behandelt. Hinsichtlich ihrer Morphologie wird die Bildung von Genus-, Numerus- und Kasusformen beschrieben. Im Bereich der Syntax geht es um die Stellung der Totalisatoren in der Nominalphrase, ihre Beziehungen zu Determinantien und Quantoren und um die funktionale Verteilung von Deklinationstypen. Im Bereich der Semantik und Pragmatik geht es um die Kodierung referentieller und quantifikationaler Information, um Definitheit und um kumulative vs. distributive Totalisierung. Das Erkenntnisinteresse wird durch den Vergleich zwischen dem Deutschen und dem brasilianichen Portugiesisch bestimmt, wobei auf typische Fehler von Sprachlernern in beiden Richtungen eingegangen wird.
This paper examines four German transportation verbs with the prefix weg-, concentrating on their syntax and their semantic and pragmatic interpretations. The empirical data investigated are from a cross-linguistic corpus of German and Brazilian Portuguese as foreign languages. The analysis is based on the concept of focus, which is defined as a point on the path along which the patient of the process moves. The focus must be either mentioned or contextually evident. Each transportation verb will be able to establish a typical focus. German prefix-verbs with weg- are characterized by a focus-conflict that can be resolved through different interpretation strategies.
Recht haben im Sprachunterricht. Wie besteht man bei Meinungsgegensätzen auf seinem Standpunkt?
(2012)
„Den eigenen Standpunkt begründen und verteidigen" gehört zu den Kann-Beschreibungen im Europäischen Referenzrahmen für Sprachen. Um seinen Standpunkt verteidigen zu können, muss man unter anderem in der Lage sein, darauf hinzuweisen, dass man selber Recht hat, wie auch, einem Kommunikationspartner zu widersprechen. Der folgende Aufsatz untersucht intonatorische Sprachmittel, die ein Sprecher des Deutschen hierzu einsetzen kann: Betonung des finiten Verbs, einer Partikel wie wohl oder doch oder eines Negationsausdrucks wie nicht oder kein. In der Linguistik spricht man von Verumfokus und Negationsfokus. Der Aufsatz erklärt, was unter Fokus zu verstehen ist, und gibt Beispiele dafür, wie er in gesprochener und geschriebener Sprache funktioniert. Er zeigt auf, welchen Stellenwert Intonation im Sprachunterricht haben kann und sollte, und schließt mit einigen praktischen Übungsvorschlägen.
This paper investigates the syntactic behaviour of adverbial clauses in contemporary German and Italian. It focuses on three main questions: (i) How many degrees of syntactic integration of adverbial clauses are there to be distinguished by an adequate grammatical description of the two languages? (ii) Which linear and hierarchical positions in the structure of the matrix sentence can be occupied by adverbial clauses? (iii) Which is the empirical distribution of adverbial clauses introduced by the conjunctions als, während, wenn, obwohl and weil in German, as well as quando, mentre, se, sebbene and perché in Italian?
Responding to question (i), a distinction is drawn between strongly integrated, weakly integrated and syntactically disintegrated adverbial clauses. There are further degrees on the gradient of syntactic integration, which are not examined in this paper. Responding to question (ii), eight classes of structural positions in the matrix sentence are identified that can be occupied by adverbial clauses. Five of them are positions of syntactic integration, three are positions of disintegration. Responding to question (iii), the distribution of the ten classes of adverbial clauses is described on the basis of a corpus of internet data. Strongly integrated, weakly integrated and disintegrated adverbial clauses show clearly different distributions within the structure of the matrix sentence. Also the semantic classes of adverbial clauses (temporal, adversative, conditional, concessive, causal) are distributed differently.
This article discusses the question whether the distinction between subordination and coordination is parallel in syntax and discourse. Its main thesis is that subordination and coordination, as they are commonly understood in the linguistic literature, are genuinely syntactic concepts. The distinction between hierarchical and non-hierarchical connection in discourse structure, as far as it is defined clearly in the literature, is of a quite different nature. The syntax and semantics of connectives (as the most prominent morphosyntactic means by which subordination and coordination are encoded) offers little evidence to support the assumption of a structural parallelism between syntax and discourse. As a methodological consequence, sentence and discourse structure should not be mixed up in linguistic analysis.
Der Aufsatz gibt einen Überblick über die Arten von Nebensätzen im Deutschen. Er beschreibt ihre syntaktischen Funktionen und Strukturen anhand des Felderschemas. Auf drei Gesichtspunkte wird detaillierter eingegangen: nebensatzspezifische Funktionen von (i) Pronomina und (ii) Vergleichspartikeln sowie (iii) die Rolle von Nebensätzen bei der Satzspaltung. Der Aufsatz kann im Universitätsunterricht und als Grundlage für Untersuchungen in vergleichender Syntax genutzt werden.
Der Aufsatz gibt einen Überblick über die Arten von Nebensätzen im Deutschen. Er beschreibt ihre syntaktischen Funktionen und Strukturen anhand des Felderschemas. Auf drei Gesichtspunkte wird detaillierter eingegangen: nebensatzspezifische Funktionen von (i) Pronomina und (ii) Vergleichspartikeln sowie (iii) die Rolle von Nebensätzen bei der Satzspaltung. Der Aufsatz kann im Universitätsunterricht und als Grundlage für Untersuchungen in vergleichender Syntax genutzt werden.
Um einen Text verstehen zu können, muss der Interpret auch dessen Beziehungen zu anderen Texten berücksichtigen. Der vorliegende Aufsatz untersucht die Bedeutung von Intertextualität für das Textverstehen und leitet daraus Schlussfolgerungen über die generelle Relevanz des Intertextualitätsbegriffs für die Sprachwissenschaft ab. Im ersten Abschnitt wird der Begriff Intertextualität in Beziehung zu anderen Grundbegriffen der Textlinguistik gesetzt. Dabei wird Intertextualität neu bestimmt als Kohärenz im Makrotext. In den folgenden Abschnitten wird Intertextualität unter drei komplementären Gesichtspunkten im Detail untersucht: Intertextualität und Mikrotext, Intertextualität und Sprachmittel sowie Intertextualität und Sprachbenutzer. Es wird gezeigt, dass Intertextualität in mehrfacher Hinsicht von hoher linguistischer Relevanz ist. Nicht nur die Textverstehensforschung, sondern auch lexikalische Semantik und Lexikographie sowie Spracherwerbsforschung und Sprachdidaktik können ohne das Konzept der Intertextualität nicht auskommen.
Der Aufsatz entwirft eine Zusammenschau der Verknüpfungseigenschaften der Satzkonnektoren des Deutschen und eine Terminologie für ihre Beschreibung. Zur Illustration dient eine Auswahl von 24 Kausal- und Konsekutivkonnektoren. In der ersten Hälfte geht es um semantische und syntaktische Eigenschaften sowie um Eigenschaften der Syntax-Semantik-Schnittstelle. In der zweiten Hälfte stehen diskurs- und informationsstrukturelle Eigenschaften im Vordergrund. Es zeigt sich, dass die beschriebenen Verknüpfungseigenschaften sich nicht beliebig miteinander kombinieren, sondern charakteristische Eigenschaftsprofile bilden, mit deren Hilfe sich fünf große Konnektorklassen definieren und als geordnetes Teilsystem der Grammatik darstellen lassen.
Proceeding from the central ideas of the papers contained in this volume, the closing article sets out to achieve a unified theory of the syntax and semantics of verum focus, to be illustrated for the sentence and clause types of present day German. In German, verum focus is realized phonologically by means of pitch accents on morphosyntactic exponents of various classes: finite verb forms, complementizers and subordinators, interrogative and relative phrases, and modal particles. In the first half of the article, these constituents - most of which reside in the left periphery of the sentence or clause - are shown to share the gramma-tical function of distinguishing between sentence moods and other categories of clauses. This observation gives rise to the assumption that verum focus should be explicable as contrastive focus on semantically distinctive features or components of sentence mood and clause type. In the second half of the article this assumption is spelt out for the sentence and clause types of German. We propose a universal semantic structure of sentence meaning which makes it possible to reduce the most typical cases of verum focus and their diverse contextual interpretations to highlighting the connection between the sentence/clause and its textual or dis-course environment. This connection is syntactically implemented by an element occupying the head position of CP: either a finite verb form or a complementizer/subordinator. Realizations of verum focus on prefield constituents in wh- and relative clauses are explained as phonetic remedies deployed when a connecting element in C° is missing. Focusing of modal particles in the middle field and of verb forms in the right periphery of the clause are shown to differ semantically from verum focus stricto sensu, although they have similar pragmatic effects. The theory is built exclusively on assumptions needed for independent reasons and dispenses with the problematic verum operator assumed in most traditional accounts.