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This study explores how ‘gatherings’ turn into ‘encounters’ in a virtual world (VW) context. Most communication technologies enable only focused encounters between distributed participants, but in VWs both gatherings and encounters can occur. We present close sequential analysis of moments when after a silent gathering, interaction among participants in a VW is gradually resumed, and also investigate the social actions in the verbal (re-)opening turns. Our findings show that like in face-to-face situations, also in VWs participants often use different types of embodied resources to achieve the transition, rather than rely on verbal means only. However, the transition process in VWs has distinctive characteristics compared to the one in face-to-face situations. We discuss how participants in a VW use virtually embodied pre-beginnings to display what we call encounter-readiness, instead of displaying lack of presence by avatar stillness. The data comprise 40 episodes of video-recorded team interactions in a VW.
In der wissenschaftlichen Forschung zum Argumentieren besteht immer noch ein eklatantes Empiriedefizit. Die gesprächsanalytische Untersuchung natürlicher Gespräche zeigt die Schwierigkeiten bei der Bestimmung der Grenzen des Argumentierens auf wie auch bei der Identifikation der internen Strukturen. Im Beitrag wird versucht, ausgehend von der theoretischen Konzeption der Interaktionskonstitution sensu Kallmeyer und Schütze, den Gegenstand 'Argumentieren in Gesprächen' aus den konstitutiven Eigenschaften von Interaktion selbst heraus zu bestimmen. Es zeigt sich, dass Gesprächsteilnehmer argumentieren, wenn die Bearbeitung übergreifender Handlungsaufgaben durch ein Darstellungsdefizit gefährdet oder blockiert ist. Argumentieren ist dabei intern in fünf Sequenzschritten organisiert, wobei die Argumentationssequenz auf verschiedene Weise expandiert und kondensiert werden kann. Sequenzielle Struktur und Variabilität gewährleisten interaktive Kontrolle des Geschehens und maximale Flexibilität, was Argumentieren zu einem praktikablen, lösungsorientierten Interaktionsverfahren macht.
This paper aims to describe different patterns of syntactic extensions of turns-at-talk in mundane conversations in Czech. Within interactional linguistics, same-speaker continuations of possibly complete syntactic structures have been described for typologically diverse languages, but have not yet been investigated for Slavic languages. Based on previously established descriptions of various types of extensions (Vorreiter 2003; Couper-Kuhlen & Ono 2007), our initial description shall therefore contribute to the cross-linguistic exploration of this phenomenon. While all previously described forms for continuing a turn-constructional unit seem to exist in Czech, some grammatical features of this language (especially free word order and strong case morphology) may lead to problems in distinguishing specific types of syntactic extensions. Consequently, this type of language allows for critically evaluating the cross-linguistic validity of the different categories and underlines the necessity of analysing syntactic phenomena within their specific action contexts.
Cette contribution s’intéresse aux co-constructions d’un tour de parole en interaction, plus spécifiquement, à la manière dont la complétion d’un énoncé de la part d’un co-participant est ensuite réceptionnée par le locuteur dont le tour a été complété. Malgré l’intérêt certain porté par l’analyse conversationnelle et la linguistique interactionnelle à la co-énonciation, l’évaluation de cette pratique par le premier locuteur n’a pas fait l’objet d’analyses approfondies. Dans ce qui suit, nous nous focalisons plus particulièrement sur les pratiques interactionnelles qui permettent aux participants de valider une co-construction. Ce travail est issu du projet ANR SPIM (« L’imitation dans la parole »), dans le cadre duquel nous nous sommes interrogée sur la fonction de l’hétéro-répétition (le fait de répéter un énoncé d’un autre locuteur ou une partie de celui-ci, opposée à l’auto- répétition) dans des séquences de co-construction d’un tour de parole.
Bisherige linguistische Studien zum mündlichen Erzählen beziehen sich vornehmlich auf die Beschreibung verbaler und vokaler Verfahren. Erzählen findet jedoch häufig unter den Bedingungen der zeitlich-räumlichen Ko-Präsenz der SprecherInnen statt, die den Gebrauch von körperlichen und materiellen Ressourcen ermöglicht. Der vorliegende einleitende Beitrag des Themenheftes modelliert Erzählen daher als körpergebundene und verkörperlichte Praktik, die es im Rahmen von interaktionalen und sequenzorientierten Analyseansätzen zu beschreiben gilt. Im Anschluss an die Darstellung von Entwicklungslinien der soziolinguistischen und interaktional-gesprächsanalytischen Untersuchung konversationellen Erzählens wird ein Überblick über bisherige Befunde zur multimodalen Ausgestaltung des Erzählens in der face-to-face-Interaktion gegeben. Abschließend werden grundlegende Fragestellungen skizziert, deren Beantwortung im Rahmen einer multimodalen Erzählanalyse die tatsächliche Alltagspraxis des Erzählens umfassender zu erschließen vermag.
Argumentation gilt als zentrales rationales Verfahren gewaltfreier Problem- und Konfliktlösung. Die dabei vorausgesetzte Prämisse der Intersubjektivierbarkeit und Rationalitätsbestimmtheit wurde aber nie daraufhin geprüft, ob sie mit den Bedingungen und Zwängen der Herstellung und Durchführung von Gesprächen vereinbar ist. Auf der Basis einer detaillierten linguistischen Gesprächsanalyse von mehr als 60 alltagsweltlichen Problem- und Konfliktgesprächen wird in dem Beitrag skizziert, wie Argumentation in Gesprächen hergestellt und durchgeführt wird. Interaktive Sequenzierung und inhaltliche Bezugnahmen machen dabei deutlich, dass Gesprächsteilnehmer stets auf interaktionskonstitutive Elemente abheben: Was zur Herstellung von Gesprächen notwendig ist, wird in Gesprächen als Argument gewendet. Argumentation wird damit als eine soziale Handlungspraxis bestimmt, deren Ursprung in den Bedingungen, Möglichkeiten und Zwängen von Gesprächen, von sozialer Interaktion überhaupt liegt. Die für Argumentation konstitutive Anbindung an übergeordnete Handlungsorientierungen widerspricht dabei fundamental der Idee rein sachbezogener und interesseloser Aushandlung, wie sie seit der Antike in den Wissenschaften, aber auch im Alltagsdenken vorherrscht. Was Gesprächsteilnehmer beim Argumentieren antreibt, ist die Kraft intersubjektiven Glaubens an Argumentation als ein Verfahren zur Entwicklung einer gemeinsam geteilten Perspektive, und der Anspruch an das Verfahren als ein Validität garantierendes Verfahren wird dabei außerdem noch mit dem Anspruch auf die Validität des Ergebnisses einer Argumentation verwechselt. Die Kraft des intersubjektiven Glaubens und der Anspruch an das Verfahren sind die zentralen Bestandteile dessen, was hier Kommunikationsideologie genannt wird.
Der vorliegende Beitrag setzt sich mit dem computergestützten Transkriptionsverfahren arabisch-deutscher Gesprächsdaten für interaktionsbezogene Untersuchungen auseinander. Zunächst werden wesentliche methodische Herausforderungen der gesprächsanalytischen Arbeit adressiert: Hinsichtlich der derzeitigen Korpustechnologie ermöglicht die Verwendung von arabischen Schriftzeichen in einem mehrsprachigen, bidirektionalen Transkript keine analysegerechte Rekonstruktion von Reziprozität, Linearität und Simultaneität sprachlichen Handelns. Zudem ist die Verschriftung von arabischen Gesprächsdaten aufgrund der unzureichenden (gesprächsanalytischen) Beschäftigung mit den standardfernen Varietäten und gesprochensprachlichen Phänomenen erschwert. Daher widmet sich der zweite Teil des Beitrags den bisher erarbeiteten und erprobten Lösungsansätzen ̶ einem stringenten, gesprächsanalytisch fundierten Transkriptionssystem für gesprochenes Arabisch.
Nach Bemerkungen zur Abgrenzung des Gegenstandes und einem kurzen Forschungsbericht zur Entwicklung der gesprächsanalytischen Forschung zu Beratung und verwandten Flandlungssituationen wird die gesprächsanalytische Vorgehensweise an einem einfachen Fallbeispiel demonstriert (Kap. 2) mit dem Ziel, das Erkenntnispotential bei der Aufdeckung von Handlungsstrukturen im Gespräch und damit verknüpfter inhärenter Probleme der Gesprächsführung zu verdeutlichen. Vor dem Hintergrund der ersten Verlaufsanalyse werden dann Kernstrukturen des Beratens systematisch dargestellt, insbesondere das Handlungsschema Beraten und die strukturellen Vorgaben für die sequenzielle Durchführung (Kap. 3). Schließlich werden ausgewählte Strategien des Gesprächshandelns von Ratsuchenden und Ratgebern dargestellt, mit denen diese versuchen, ihre Perspektive zur Geltung zu bringen, und die mit den Zielsetzungen und dem Rollenverständnis der Akteure, ihrem Selbstverständnis als Handelnde und ihrem Umgang mit spezifischen inhärenten Problemen des Beratungshandeln Zusammenhängen (Kap. 4). Als Materialgrundlage wird ein gemischtes Korpus von Beratungsgesprächen aus privaten und unterschiedlichen institutioneilen Kontexten benutzt (u.a. Studienberatung, ärztliche Beratung, kommunale Mieterberatung).
Bild-Makros, auch unter dem Begriff Memes bekannt, sind populäre Internetphänomene, die im Zuge der umfassenden Multimodalisierung der Medienkommunikation als Unterhaltungsangebote auf Facebook verbreitet und kommentiert werden. Dieser Beitrag betrachtet diese aus einer Kombination von Bild und Text bestehenden multimodalen Kommunikate aus einer gattungs- und gesprächsanalytischen Perspektive, da Bild- Makros sowohl in ihrer formalen und semantischen Gestaltung als auch in der interaktiven Rezeption in Form von Kommentaren und Antworten verfestigte Muster aufzuweisen scheinen. In dieser medial vermittelten Interaktion haben sich sowohl auf der strukturellen Ebene der Interaktionssequenzen als auch innerhalb einzelner, auf sequenzexterner und sequenzinterner Ebene analysierten Interaktionseinheiten verschiedene kommunikative Muster herausgebildet. Darin nehmen soziale Prozesse wie face-work und Identitätskonstruktion Einfluss auf die interaktive Aushandlung des Kommunikats.
Ce chapitre s’intéresse à la façon dont les changements de langue dans des réunions sont gérés par les parties co-présentes qui les traitent comme posant des problèmes de participation, en s’orientant vers le fait que le choix d’une langue particulière peut avoir comme effet d’augmenter ou bien de diminuer la participation de certains ou de tous les membres co-présents. Le choix d’une langue plutôt que d’une autre est étudié comme répondant à un problème des membres et comme une décision prise par eux, exhibant la manière dont ils s’orientent vers ses conséquences et dont ils élaborent sa justification et légitimité. Dans ce sens, le choix de l’anglais ou de plusieurs langues co-existantes voire alternantes n’a pas en soi une valeur positive ou négative en termes de participation, d’adéquation ou d’efficacité, mais a une valeur qui est située et occasionnée, dépendant des formats spécifiques de participation, des compétences reconnues localement et de la manière dont l’interaction est organisée. Afin d’explorer de manière systématique cette articulation entre choix de langue et participation, nous allons nous pencher sur un phénomène particulier et récurrent. Il s’agit de l’annonce qui projette un changement de langue et qui peut prendre une forme telle que “now we will switch into English so that you can participate”. Nous l’analyserons en tenant compte de la position séquentielle où elle est produite, de son format, de la façon dont elle est adressée à une partie ou à la totalité des co-présents, et de l’action spécifique qui y est accomplie. Nous étudierons aussi la manière dont elle est reçue, ses effets sur le cadre de participation, ainsi que les catégorisations qui en découlent. On montrera ainsi la relation de configuration mutuelle qui s’établit entre choix de langue et cadre de participation. Nos analyses seront développées sur la base de plusieurs corpus de rencontres professionnelles internationales enregistrées en audio et en vidéo sur plusieurs terrains. Les données vidéo nous invitent à considérer non seulement la dimension linguistique des cadres participatifs et des changements de langue, mais aussi leur organisation multimodale : l’organisation incarnée (embodied) du code-switching n’a pratiquement pas encore été explorée et la participation incarnée reste sous-étudiée, ainsi que son lien avec des espaces interactionnels spécifiques. Ce chapitre montre que les détails multimodaux sont cruciaux pour la compréhension des liens entre plurilinguisme et participation en tant que dynamiques occasionnées, contingentes et émergentes.
Playing videogames is a popular social activity; people play videogames in different places, on different media, in different situations, alone or with partners, online or offline. Unsurprisingly, they thereby share space (physically or virtually) with other playing or non-playing people. The special issue investigates through different contexts and settings how non-players become participants of the gaming interaction and how players and non-players co-construct presence. The introduction provides a problem-related context for the individual contributions and then briefly presents them.
This study analyzes how participants playing VR games construct co-presence and shared gameplay. The analysis focuses on instances of play where one person is wearing the VR equipment, and other participants are located nearby without the ability to directly interact with the game. We first show how the active player using the VR equipment draws on talk and embodied activity to signal their presence in the shared physical environment, while simultaneously conducting actions in the virtual space, and thus creates spaces for the other participants to take part in gameplay. Second, we describe how other participants draw on the contextual configurations of the moment in displaying co-presence and position themselves as active and consequential co-players. The analysis demonstrates how gameplay can be communicatively constructed even in situations where the participants have differential rights and possibilities to act and influence the game.
Le chevauchement, c’est-à-dire la prise de parole simultanée d'au moins deux locuteurs, est un phénomène omniprésent dans la conversation. Inscrit dans le cadre théorique de l'Analyse Conversationnelle et de la linguistique interactionnelle, notre travail se penche sur la parole simultanée considérée comme un phénomène systématique et ordonné qui appartient aux pratiques routinières de l'alternance des tours de parole. Nos analyses se fondent sur des transcriptions d'enregistrements vidéo de données interactionnelles naturelles, des conversations ordinaires en français et en allemand. Nous ne portons pas uniquement un regard sur le chevauchement en tant que phénomène audible, mais le concevons comme une pratique incarnée en interaction, qui est également implémentée par des ressources visibles. À l'analyse séquentielle s'ajoute donc une analyse multimodale, qui nous permet de tenir compte des constellations participatives dynamiques lors du chevauchement. Le travail analytique se focalise sur trois phénomènes spécifiques dans lesquels la parole simultanée intervient de manière significative : d'abord l'auto-répétition faisant suite au chevauchement, ensuite l'abandon de tour de parole d'un locuteur lors de la parole simultanée et enfin la complétion différée, la continuation retardée d'une prise de parole en chevauchement avec l'intervention d'un interlocuteur. Cette thèse contribue à une compréhension approfondie de ces trois phénomènes et démontre que l'organisation de la parole simultanée est étroitement liée à la gestion de trajectoires d'action complexes et de cadres participatifs dynamiques.
The paper deals with the process of computer-aided transcription regarding Arabic-German data material for interaction-based studies. First of all, it sheds light upon some major methodological challenges posed by the conversation-analytic approaches: due to current corpus technology, the reciprocity, linearity, and simultaneity of linguistic activities cannot be reconstructed in an analytically proper way when using the Arabic characters in multilingual and bidirectional transcripts. The difficulty of transcribing Arabic encounters is also compounded by the fact that Spoken Arabic as well as its varieties and phenomena have not been standardised enough (for conversation-analytic purposes). Therefore, the second part of this paper is dedicated to preliminary, self-developed solutions, namely a systematic method for transcribing Spoken Arabic.
Der Beitrag untersucht die deutsche Wiedervereinigung als einen Fall von Kontakt zwischen verschiedenen Kulturen. Auf dem Hintergrund der von Bateson (1985, 99ff.) unterschiedenen Verlaufsformen von Kulturberührung wird diskutiert, wie die Entwicklung des Kontakts zwischen der westdeutschen und der ostdeutschen Kultur seit der Wende zu charakterisieren ist. Im deutsch-deutschen Diskurs stellt sich für die Beteiligten zunächst die Aufgabe der Bildung und Ausarbeitung wechselseitiger Kategorien ('Wessis' und 'Ossis'). Dabei werden gleichzeitig Modellvorstellungen über mögliche Relationen zwischen den Kulturen entwickelt und etabliert. Anhand von Publikumssendungen des Fernsehens wird gezeigt, daß bisher drei Modelle sich einander abgelöst habe.
Cette contribution propose une analyse qualitative et quantitative des reformulations sur des données interactionnelles. Pour la constitution du corpus d’étude, nous nous appuyons sur un outil de détection automatique des hétéro-répétitions, considérées comme indices de reformulation. Après avoir illustré les éléments qui ont présidé à la conception de l’outil, nous présentons le paramétrage de cette ressource, que nous avons testée sur quatre enregistrements de la base de données CLAPI. Cette étude souligne la pertinence de l’approche interactionnelle dans l’analyse des hétéro-répétitions, en en montrant les fonctionnalités multiples, notamment dans les pratiques de reformulation dans la conversation.
There has been a long-standing interest in projection and the resources on which participants rely to produce and recognize the import and organization of turns at talk. Less attention has been paid to the character of the activity in which utterances form part and the ways in which embodied action enables the intelligibility, coordination, and in some cases, coproduction, of particular actions. In this article, we focus on specialized forms of embodied, institutional activity and focus in particular on simultaneity and the ways in which bodily action enables the progressive formation and reformation of an activity in the light of the (co)participants’ emerging contributions. We address how the routine structure of particular tasks enables participants to anticipate, prepare for, and even initiate actions in advance of the relevant activity and in turn, how participants may seek to ameliorate the interactional import of potentially premature action. The articles explores the interplay of technical practice and interactional organization and points to the distinctive character of embodied action in understanding anticipation and coordination in complex forms of institutional interaction.
Ziel des Beitrags ist, die emotionale Dimension in der Arzt-Patienten-Interaktion in den Blick zu nehmen und einige emotionale Prozesse in dieser Interaktion zu differenzieren, ferner zu zeigen, wie diese emotionalen Prozesse in der Interaktion zum Tragen kommen, und letztlich einige Probleme zu diskutieren, die die interaktive Behandlung von Emotionen betreffen. Insbesondere möchte ich zeigen, dass zwischen Arzt und Patient Differenzen bestehen in Hinblick auf bestimmte kommunikative Muster, mit denen Erleben und Emotionen in die Interaktion eingebracht und dann behandelt werden, und dass diese Differenzen zum negativen Erleben der Arzt-Patienten-Beziehung beitragen.
Erzählen multimodal
(2018)
Dieser Beitrag behandelt aufwändige Formen von Voraussetzungssicherung im Gespräch, bei denen ein Beteiligter die vorausgehende oder laufende Äußerung eines anderen Beteiligten zum Anlass nimmt, um einzugreifen und in einer expandierten Form aus Sprechersicht für die gegenwärtige Interaktion grundlegende Voraussetzungen zu klären. Charakteristisch für die Auffälligkeit des Vorgangs ist, dass das Eingreifen die Aktivitätsprogression im Gespräch suspendiert, bis die für das weitere gemeinsame Handeln notwendig erscheinenden Voraussetzungen geklärt und akzeptiert sind.
This paper aims at contributing to the analysis of overlaps in turns-at-talk from both a sequential and a multimodal perspective. Overlaps have been studied within Conversation Analysis by focusing mainly on verbal and vocal resources; taking into account multimodal resources such as gesture, bodily posture, and gaze contributes to a better understanding of participants’ orientations to the sequential organization of overlapping talk and their management of speakership. First, we introduce the way in which overlaps have been studied in Conversation Analysis, mainly by Jefferson (1973, 1983, 2004) and Schegloff (2000); then we propose possible implications of their multimodal analysis. In order to demonstrate that speakers systematically orient to the overlap onset and resolution we analyze the multimodal conduct of overlapped speakers. Findings show methodical variations in trajectories of overlap resolution: speakers’ gestures in overlap display themselves as maintaining or withdrawing their turn, thereby exhibiting the speakership achieved and negotiated during overlap.
This paper alms to conceptualize the notion of music performance drawing on concepts from the sociology of knowledge and culture respectively the social phenomenology tradition as well as concepts from performance and theatre studies. Thereby music is grasped as a social event Insofar as music needs an intermediating instance to get perceptible as music. In other words: There is no (auditive perceptible) music without making music. Thus music performance can be understood as a sort of node bringing together the different realms of the musical process. This in mind the present paper discusses first music (performance) as action and interaction arguing that music (making) has an immanent tendency to be perceived as performance. Consequently the notion of performance and the Interrelated notion of staging are considered in the second part of the paper showing what is meant with the terms performance and performance frame. These insights lead to the third and last part which discusses the notion of theatricality to identify features specific for music performances and to show that and how music (performance) is best understood as an »artistic« process.
This study documents change over time and across proficiency levels in French second-language (L2) speakers’ practices for initiating complaints. Prior research has shown that speakers typically initiate complaints in a stepwise manner that indexes the contingent, moral, and delicate nature of the activity. Although elementary speakers in my data often launch complaint sequences in a straightforward way, they sometimes embodiedly foreshadow verbal expressions of negative stance or delay negative talk through brief positively valenced prefaces. More advanced speakers in part rely on the same initiation practices as elementary speakers. In addition, they recurrently use extensive prefatory work that accounts for and legitimizes the upcoming complaint, and they regularly initiate complaints jointly with coparticipants through a progressive escalation of negative stance expressions. I document interactional resources involved in this change and discuss the findings in terms of speakers’ development of L2 interactional competence. Data are in French with English translations.
Es ist nicht zu übersehen, dass die neuere Gesprächsforschung der Zeitlichkeit der Interaktion, also der Organisation von Nacheinander und Reihenfolge, viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt hat als der Räumlichkeit der Interaktion, also der Organisation der Verortung und Platzierung Anwesender im Raum. Für Zeitlichkeit haben wir mit dem Konzept der Sequentialität eine methodologische Leitorientierung, die sich in unzähligen Analysen empirisch bewährt hat und theoretisch explizierbar ist. Für Räumlichkeit gilt das (trotz der Pionierarbeiten von Goffman, Hall, Birdwhistell, Kendon und anderen) offenkundig nicht, obwohl man mit Fug und Recht behaupten kann, dass Raum und Räumlichkeit – genauso wie Zeit und Zeitlichkeit – interaktiv in Anspruch genommen und interaktiv hergestellt werden. Kann man daraus schließen, dass der Raum für die Interaktion weniger wichtig ist als die Zeit? Oder hat es damit zu tun, dass Raum und Räumlichkeit für eine an sprachlichen Erscheinungsformen orientierte linguistische Gesprächsforschung empirisch und methodisch schwerer zu fassen sind? Und welcher Art sind die Phänomene, die man zu sehen bekommt, und die Konzepte, die man braucht, wenn man Räumlichkeit als Aspekt von Anwesenheit zu thematisieren versucht? Was schließlich leistet Sprache für die interaktive Inanspruchnahme von Raum und Räumlichkeit?
Diesen und ähnlichen Fragen geht der folgende Beitrag am Beispiel einer Interaktionsepisode in einer Kunstausstellung nach.
Dieser Artikel schlägt eine Reflexion vor über die möglichen Konvergenzen zwischen einerseits einer linguistischen Betrachtungsweise der wissenschaftlichen Interaktion, welche empfänglich für die „analytische Mentalität“ der ethnomethodologisch beeinflussten Konversationsanalyse ist, und andererseits einer Betrachtungsweise der wissenschaftlichen Praktiken, wie sie von den social studies of science befürwortet wird, zu denen die ethnomethodologischen Untersuchungen der wissenschaftlichen Arbeit auf zentrale Weise beigetragen haben. Die nun folgende Überlegung wird nicht auf abstrakte Art vollzogen werden, sondern auf der Grundlage von empirischen Daten, bei denen es sich um Tonband- und Videoaufnahmen von Interaktionen zwischen Forschern bei der Ausübung ihrer alltäglichen wissenschaftlichen Arbeit handelt. Die analysierten Transkriptionsauszüge werden es uns ermöglichen, die grundsätzlichen Anfangsüberlegungen, die unserer Analysepraxis zugrunde liegen, konkret aufzuzeigen; wir werden unsere Aufmerksamkeit besonders auf diejenigen Methoden lenken, mittels derer die Interaktionspartner eines ersten Sprechers nach der Äußerung seiner Proposition mit dem Gespräch fortfahren, um diese erste Proposition anzunehmen, zu verändern oder abzulehnen. Eine solche empirische Durchmusterung wird es uns erlauben, die Art zu verdeutlichen, wie die interaktionalen Praktiken der Forscher in den Entstehungsprozess des wissenschaftlichen Wissens, in das Erscheinen von Argumenten, Thesen und Ideen eingreifen, die sich entweder durchsetzen und stabilisieren können oder aber die, im Gegenteil, instabil und kontrovers bleiben, d.h. die es schaffen oder umgekehrt es gerade nicht schaffen, sich in Wissensobjekten herauszukristallisieren.
Interaktionslinguistik
(2015)
Interaktion wird im vorliegenden Beitrag als eine Realisierung von Kommunikation verstanden, deren Konstitutionskriterium nicht Sprachlichkeit, sondern Anwesenheit ist. Anwesenheit ist dabei keine äußerliche Bedingung von Interaktion, sondern wird – im Medium der Wahrnehmungswahrnehmung – erst durch diese hergestellt. Entscheidend für die Rolle der Sprache bei der Konstitution von Interaktion sind die Minima des Sprechens und Zuhörens, die unter den Stichworten Materialität, Sequenzialität und Medialität vorgestellt werden. Anhand dieser Minima lassen sich die Qualitäten der Sprache als Ressource für die Bearbeitung interaktionskonstitutiver Probleme (wie Turn-Taking, Themenorganisation oder Situierung) fassen. Dass es neben der Sprache für die Hervorbringung von Interaktion weiterer, bisher weniger gut untersuchter Ressourcen bedarf, wird am Ende des Beitrags am Beispiel des Beitrags von Architektur zur Lösung des Situierungsproblems erörtert.
In diesem Beitrag stellen wir die Ergebnisse einer Studie über die Intonation von Frageaktivitäten in deutschen Alltagsgesprächen vor. Unsere Untersuchung erforscht, inwieweit die Intonation zur Kontextualisierung von konversationellen Fragen beiträgt. In der Analyse stützen wir uns auf das autosegmental-metrische Modell von Peters und das taxonomische Modell der interaktionalen Prosodieforschung von Selting. Diese Modelle beschreiben jeweils phonologische oder pragmatische Aspekte der Frageintonation, zwei Dimensionen, die für sich genommen, keine vollständige Beschreibung liefern können. Auf der Grundlage authentischer Gesprächsdaten aus dem Korpus FOLK argumentieren wir für die Kompatibilität des autosegmental-metrischen Modells von Peters und des taxonomischen Modells der Frageintonation von Selting. Die Merkmale aus beiden Modellen lassen sich zu Bündeln kombinieren, die es erlauben, die Intonation von Fragen zu erfassen.
This paper offers an exploratory Interactional Linguistic account of the role that inferences play in episodes of ordinary conversational interaction. To this end, it systematically reconsiders the conversational practice of using the lexico-syntactic format oh that’s right to implicitly claim “just-now” recollection of something previously known, but momentarily confused or forgotten. The analyses reveal that this practice typically occurs as part of a larger sequential pattern that the participants orient to and which serves as a procedure for dealing with, and generating an account for, one participant’s production of an inapposite action. As will be shown, the instantiation and progressive realization of this sequential procedure requires local inferential work from the participants. While some facets of this inferential work appear to be shaped by the particular context of the ongoing interaction, others are integral to the workings of the sequence as such. Moreover, the analyses suggest that participants’ understanding of oh that’s right as embodying an implicit memory claim rests on an inference which is based on a kind of semanticpragmatic compositionality. The paper thus illustrates how inferences in conversational interaction can be systematically studied and points to the merits of combining an interactional and a linguistic perspective.
Heute wird mehr geschrieben als je zuvor und die digitale Kommunikation trägt wesentlich dazu bei; ein großer Teil des heutigen Schreibens ist dialogisches Schreiben im Alltag. Konsequenterweise wird die Online-Kommunikation zunehmend Thema in Bildungskontexten und in der Deutschdidaktik. Offen ist aber weiterhin, wie Texte des interaktionsorientierten Schreibens bewertet werden sollen, die sich von solchen des textorientierten Schreibens in vielerlei Hinsicht unterscheiden können. Während es für textorientiertes Schreiben Normen gibt, die in Sprachkodizes erfasst sind, ist es nicht klar, was der Bezugspunkt für interaktionsorientierte Texte sein könnte. In diesem Beitrag analysieren wir die Verwendung von Konnektoren in der Online-Kommunikation und die Repräsentation von online-spezifischen Besonderheiten in Sprachressourcen. Die Ergebnisse zeigen, dass spezifische Online-Verwendungsweisen von Konnektoren in Sprachkodizes kaum berücksichtigt und beschrieben werden.
Der Beitrag beschäftigt sich auf der Grundlage einer Einzelfallanalyse mit der Frage, wie Personen erkennbar machen, dass sie an einer Interaktion beteiligt sind. Die Frage, wer auf welche Weise und mit welchen Rechten und Pflichten an einer Interaktion teilnimmt/teilnehmen darf, und woran dies die Beteiligten und der Analytiker erkennen, gehört zu den etablierten Fragestellungen der Interaktionsanalyse. Im vorliegenden Beitrag wendet sich der Autor diesem Thema mit einem spezifischen Erkenntnisinteresse zu: Ihn interessiert, wie Personen, die über eine längere Phase keinen verbalen Beitrag zur Interaktion leisten, verdeutlichen, dass sie sich ungeachtet ihrer verbalen Abstinenz als Teil der laufenden Interaktion verstehen und verhalten. Oder, um es im Vorgriff auf spätere konzeptuelle Überlegungen zu formulieren: Dass sie Mitglieder/Beteiligte eines Interaktionsensembles sind, ohne sich verbal an dessen Konstitution zu beteiligen. Im Zentrum des Erkenntnisinteresses steht die Frage nach den Ressourcen, die von den verbal abstinenten Interaktionsbeteiligten eingesetzt werden, um zu verdeutlichen, dass sie an einer laufenden Interaktion teilnehmen und die Frage nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den Beteiligungsformaten, die sie dabei produzieren.
Lors de la négociation située de l'alternance des tours de parole en interaction (Sacks, Schegloff et Jefferson, 1974), les participants s'orientent vers la complétude possible des unités de construction de tour. Grâce à une complétion différée d'un tour de parole précédent, un locuteur peut revendiquer son droit à la parole au-delà d'un tour intercalaire d'un autre locuteur. Cet article exploite différentes formes de cette "delayed completion" (Lerner, 1989) en français parlé. À l'aide du cadre théorique de l'Analyse conversationnelle (ten Have, 1999), nous démontrerons que ce procédé ne relève pas uniquement d'une alternance de tour de parole problématique, mais aussi de séquences collaboratives, qui sont en lien étroit avec le phénomène des constructions syntaxiques collaboratives. En s'intéressant à ces structures syntaxiques émergentes, il est possible de démontrer la négociation située et locale - tour par tour – du droit à la parole et de la dynamique de l'alternance des tours en conversation ordinaire. A base d'une collection d'extraits issus d'interactions naturelles enregistrées en audio ou en vidéo, différentes manières de revendiquer ou de partager son tour seront illustrées. Lors des analyses, une attention particulière sera dédiée à quelques phénomènes récurrents dans les séquences de complétion différée. Ainsi, l'exploitation de certaines conjonctions en tant que marqueurs discursifs ou la présence d'allongements vocaliques en fin du premier segment semblent indiquer des co-occurrences de ressources audibles spécifiques à différents types de complétion différée en conversation française.
EFNIL, the European Federation of National Institutions for Language, promotes the standard languages and the linguistic diversity of the European countries as an essential characteristic of their cultural diversity and wealth. The 17th annual conference of EFNIL in Tallinn dealt with the relation between language and economy.
• Language politics often have economic intentions, the language use of the individual is embedded in economic conditions, languages seem to differ in their economic value. In recent years, economists and sociolinguists have developed models of describing these interdependencies.
• The interaction in multilingual settings needs professional handling. There are traditional instances such as language teaching or translation and new professional fields of the digital age such as multilingual databases. Lots of economic needs and opportunities appear in this field.
• Digitization and societal diversity are two elements leading to more successful interaction, assisted by the use of automatic everyday translation, the development of plain language etc.
This volume presents an extensive overview of the interplay of language and economy.
Cette contribution s'intéresse aux co-constructions d'un tour de parole en interaction, plus spécifiquement, à la manière dont la complétion d'un énoncé de la part d'un co-participant est ensuite réceptionnée par le locuteur dont le tour a été complété. Malgré l'intérét certain porté par l'analyse conversationnelle et la linguistique interactionnelle à la co-énonciation, l'évaluation de cette pratique par le premier locuteur n’a pas fait l’objet d’analyses approfondies. Dans ce qui suit, nous nous focalisons plus particulièrement sur les pratiques interactionnelles qui permettent aux participants de valider une co-construction. Ce travail est issu du projet ANR SPIM (« L'imitation dans la parole »), dans le cadre duquel nous nous sommes interrogée sur la fonction de l'hétéro-répétition (le fait de répéter un énoncé d'un autre locuteur ou une partie de celui-ci, opposée à l'auto-répétition) dans des séquences de co-construction d'un tour de parole. Dans la partie analytique, nous contrastons deux possibilités de validation d'une complétion collaborative, à savoir l'acquiescement simple (« oui ») et l'hétéro-répétition simple. Sur la base d’enregistrements vidéo de conversations naturelles, nous montrons que ces deux pratiques ne valident pas la complétion collaborative de la même manière, mais qu'elles permettent aux locuteurs d’évaluer finement le caractère plus ou moins adéquat des éléments co-construits.
Alors que de nombreuses études en analyse conversationnelle se sont intéressées à la manière dont des locuteurs co-construisent un tour de parole (notamment sur le plan syntaxique et prosodique), la façon dont la co-construction est ensuite évaluée n'a pas encore été étudiée en profondeur au sein de la littérature interactionniste. Ici, nous étudions deux pratiques permettant à un locuteur de valider une co-construction, à savoir l'acquiescement simple et l'hétéro-répétition de la complétion. En menant une analyse séquentielle et multimodale de plusieurs séquences de co-construction en français, nous montrons qu’à travers ces deux procédés – qui semblent au premier abord similaires dans leur fonctionnement – les locuteurs effectuent une évaluation très différente : tandis que l'acquiescement simple valide la complétion proposée uniquement comme une version possible, l'hétéro-répétition la valide comme étant une complétion complètement adéquate. Cette contribution met en évidence que les interactants exploitent des ressources audibles aussi bien que visibles afin de manifester si et dans quel sens ils acceptent la complétion de leur tour de parole de la part d’un coparticipant. Nous soulignons l’importance d’étudier en détail les différents formatages possibles des tours évaluant une complétion afin de pouvoir distinguer différentes formes « d’acceptation » et de révéler la manière dont les locuteurs peuvent finement négocier leur position en tant que (co-)auteur ou destinataire d’un tour de parole.
Die Mensch-Tier-Interaktion wird aus linguistischer Perspektive bislang hauptsächlich im Bereich des phatic talk angesiedelt. Meist werden ihr Funktionen zur Kontroll- oder Aufmerksamkeitssicherung des Hundes (Mitchell 2001) zugeschrieben. Als soziale Praxis innerhalb alltäglicher spontaner Kurzgespräche zwischen HundehalterInnen bietet die Mensch-Hund-Interaktion jedoch ein Repertoire innerhalb des kommunikativen Haushalts, mit dem spezifische, rekurrent auftretende kommunikative Aufgaben gelöst werden können. Dieser Beitrag betrachtet unter gesprächsanalytischen Gesichtspunkten dieses funktionale Spektrum mit besonderem Fokus auf das Adressierungsverhalten. Zunächst wird der bisherige Forschungsstand zu Adressierungsverhalten in natürlichen Gesprächen sowie zur Mensch-Tier- Interaktion beleuchtet. Anschließend werden konkrete Interaktionssequenzen innerhalb von Gassigesprächen analysiert, um herauszuarbeiten, welche interaktiven Funktionen das Sprechen mit dem Tier haben kann.
Obwohl Smartphones und andere mobile Endgeräte mittlerweile ein fester Bestandteil unseres Alltags sind, betonen öffentliche und wissenschaftliche Diskurse immer noch bevorzugt mögliche negative Auswirkungen ihres Gebrauchs auf Gesundheit und Kommunikationsverhalten. Dieser Beitrag skizziert einen anderen Ansatz zur Analyse alltäglichen Technologiegebrauchs, indem er zunächst auf Studien aus der angewandten Linguistik und insbesondere der interaktionalen Forschung eingeht, die sich auf dessen öffentliche Beobachtbarkeit, Mobilität und Ubiquität konzentrieren. Anhand zweier Auszüge aus videoaufgezeichneten Interaktionen wird dann aufgezeigt, wie eine multimodale und sequentielle Analyse dazu beitragen kann, Technologiegebrauch als eine routinemäßige und geordnete soziale Praktik zu verstehen, die nicht mit sozialem, kooperativem Handeln in Widerspruch steht oder dieses gefährdet. Ein detaillierter Blick auf situierten Smartphonegebrauch in informellen und institutionellen Face-to-Face-Settings lenkt die analytische Aufmerksamkeit weg von einer generisch positiven oder negativen Bewertung der Technologie hin zu verschiedenen interaktionalen Phänomenen, die mit ihrer Handhabung und Erkundung in Zusammenhang stehen. Es wird abschließend argumentiert, dass diese Art von mikroanalytischem Ansatz zu einer facettenreichen und objektiveren Perspektive auf die situierte Nutzung mobiler Geräte beitragen kann.