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Es wird im allgemeinen zwischen vollständig durch die Grammatik determinierten unvollständigen Äußerungen wie "(Hans denkt an Maria) und Paul an Frieda" und situativ bedingten unvollständigen Ausdrücken wie "Schnell ein Glas Wasser!" unterschieden. Wenngleich es offensichtlich ist, daß es sich bei beiden um komplexere Strukturen handelt, stellt sich die Frage, ob sie syntaktisch als Satz beziehungsweise CP oder I0 kategorisiert sind. Für eine Kategorisierung als Satz spricht u.a., daß es Ausdrücke gibt wie "Warum nachdenken?", in denen Spec-CP als Landeplatz für die w-Phrase vorhanden sein sollte, vorausgesetzt, es sollen in Hinblick auf die Satzgrammatik nicht zusätzliche Regeln für die Bewegung der w-Phrase in elliptischen Ausdrücken vorgesehen werden. Gegen eine Subkategorisierung würde sprechen, daß die jeweiligen Strukturen umständlich zu rechtfertigende leere Kategorien enthalten. Dies führt zu der Annahme, beide Ansätze zu verknüpfen, so daß einerseits das Startsymbol für alle syntaktischen Kategorien zugänglich ist und andererseits elliptische Strukturen leere Kategorien enthalten können.
Die Repräsentation satzartiger situativer Ellipsen unter besonderer Berücksichtigung ihres Modus
(1988)
Der Aufsatz ist eine Zusammenfassung meiner Dissertation "Die Spezifik situativer Ellipsen". Einer ihrer zentralen Punkte besteht darin, die semantische Unbestimmtheit situativer Ellipsen nachzuweisen und Vorschläge zu ihrer syntaktischen und semantischen Repräsentation zu unterbreiten. Weiterhin wird gezeigt, wie die semantisch unbestimmten Strukturen konzeptuell und interaktionell verarbeitet werden. Der vorliegende Aufsatz beschränkt sich auf die Analyse satzartiger Ellipsen, da das Profil des ihn enthaltenden Sammelbandes eine breitere Behandlung des Modus verlangt.
In this paper, the problem will be discussed whether the pragmatic category 'exclamative' has a grammatical pendant and how this pragmatic category is derived from the corresponding semantic structure if there doesn't exist a semantic 'exclamative' category. Special accentual properties and the possible dislocation of the wh-phrase 'wie' from the adjective phrase as in ‘wie ist er [e groß]’ seem to be the only grammatical evidences indicating the exclamative type. The movement of 'wie' without violating the Chomskean Empty Category Principle is assumed to be possible because of the existence of a syntactic sentence feature [+ EX], which cancels the barrierhood of the wie-containing adjective phrase. Both the feature [+ EX] and the barrierhood of the wie-containing adjective phrases in wh-questions and embedded wh-clauses are motivated by a pragmatic principle.
Der Aufsatz diskutiert die Syntax und Semantik von Konstruktionen im Deutschen mit es- und präpositionalen Korrelaten wie "Leo bedauert es, dass Mia krank ist" oder "Leo freut sich darüber, dass Mia gesund ist". Er argumentiert gegen Breindls (1989), Sudhoffs (2003, i.Vorb.), und Freys (2011) Homonymiehypothese, nach der es-Korrelate und präpositionale Korrelate sich jeweils in unterschiedliche syntaktische Kategorien aufsplitten. Es wird eine uniforme Analyse präsentiert, die generell ein Korrelat als eine Proform ansieht, die auf ein abstraktes Objekt referiert. Letzteres ist entweder eine Aussage σ, auf die ein eingebetteter Deklarativsatz oder das Radikal eines eingebetteten wenn- oder ob-Satzes referiert, oder es handelt sich bei ihm um eine kontextgegebene Aussage μ, die eine Antwort auf die eingebettete w-Frage darstellt. Die uniforme Analyse offeriert syntaktische und semantische Erklärungen für die Beobachtungen, die zu der Homonymiehypothese geführt haben.
The grammatically determined meaning of situation dependent ellipses like "Schnell einen Krankenwagen!" is indeterminate as compared to the semantic form of corresponding non elliptical sentences. To assume such an indeterminacy is only possible if one distinguishes the grammatically determined meaning from the utterance meaning. The semantic indeterminacy of situation dependent ellipses has its syntactic pendant in the form of minimal sentence structures containing empty categories, which are interpreted semantically as free variables. The letter are replaced by specific context dependent entities only in the utterance meaning.
Vom ZISW zum ZAS
(2021)
Das Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft (ZAS) ist jetzt 25 Jahre alt, im besten Alter sozusagen. Es hat Erfahrungen gesammelt, sich mit theoretischen Forschungen zur Phonetik und Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik und Pragmatik weltweit einen Namen gemacht. Anlässlich seines Jubiläums fragt man sich, wo es seine Ursprünge hat und unter welchen Umständen es ›groß‹ geworden ist. Diesen beiden Fragen versuche ich in diesem Beitrag nachzugehen. Ich tue das, weil ich die Zeitzeugin bin, die das ZAS am längsten begleitet hat.
Im Rahmen eines Bedeutungsmodells mit zwei Ebenen: einer ausschließlich grammatisch determinierten Bedeutung und einer kontextuell spezifizierten konzeptuellen Interpretation wird in dem Beitrag gezeigt, daß die grammatisch determinierte Bedeutung situativer Ellipsen wie "Einen Tee." unterspezifiziert ist, was die Charakterisierung des durch sie denotierten Sachverhalts angeht. Indem allgemein gültige Kommunikationsprinzipien zugrunde gelegt werden, nach denen davon auszugehen ist, daß es sich bei derartigen Äußerungen um kommunikativ adäquate Diskursbeiträge handelt, ist auf der Ebene der kontextuell determinierten Bedeutung ein Sachverhalt rekonstruierbar. Die Rekonstruktion eines einstellungsbewerteten Sachverhalts unterliegt bestimmten konzeptuellen und kommunikativen Bedingungen. Es wird in diesem Beitrag versucht, diese Sachverhaltsrepräsentationen als Implikaturen aus der grammatisch unterspezifizierten Bedeutung, dem jeweiligen Kontext und bestimmten kommunikativen und konzeptuellen Bedingungen darzustellen.
Previous accounts addressing the question what semantic properties of a matrix predicate determine the possible clause type of the embedded clause have not provided a general answer (e.g. Grimshaw 1979, Zifonun et al. 1997, Ginzburg & Sag 2000). This paper proposes that clause-embedding predicates fulfill characteristic logical conditions, so-called consistency conditions, which rule the syntactic potential of the matrix clause: for instance, the clause type of the embedded clause (declarative, ob- and/or wh-interrogative) and the correlate type, the matrix predicate can co-occur with (es and/or ProPP). Furthermore, they predict the logical forms of legitimate constructions with embedded ob- or wh-interrogatives, respectively, and how a legitimate optional correlate modifies the meaning of the matrix predicate.
Previous accounts addressing the question what semantic properties of a matrix predicate determine the possible clause type of the embedded clause have not provided a general answer (e.g. Grimshaw 1979, Zifonun et al. 1997, Ginzburg & Sag 2000). This paper proposes that clause-embedding predicates fulfill characteristic logical conditions, so-called consistency conditions, which rule the syntactic potential of the matrix clause: for instance, the clause type of the embedded clause (declarative, ob- and/or wh-interrogative) and the correlate type, the matrix predicate can co-occur with (es and/or ProPP). Furthermore, they predict the logical forms of legitimate constructions with embedded ob- or wh-interrogatives, respectively, and how a legitimate optional correlate modifies the meaning of the matrix predicate.