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Gerade weil das Thema der diesjährigen Arbeitstagung bereits seit einigen Jahrzehnten immer wieder Gegenstand verschiedener Forschungsrichtungen gewesen ist und heute gleichermaßen polymorph erforscht wird, sollten im Rahmen dieser Tagung aktuelle Projekte aus unterschiedlichen Disziplinen vorgestellt und interdisziplinär verhandelt werden. Das Ziel der Tagung war es, MedizinerInnen, PsychologInnen und GesprächsanalytikerInnen eine Plattform zu bieten, miteinander in Kontakt zu treten, die vorgestellten Ansätze, Erkenntnisinteressen und Methoden gemeinschaftlich zu diskutieren und dabei herauszustellen, in welchen Punkten sich diese von den eigenen unterscheiden.
In Studien zu pädiatrischer Interaktion wird immer wieder die niedrige Redebeteiligung der jungen Patient/innen, deren Leiden in den ärztlichen Gesprächen verhandelt werden, herausgestellt. In einigen triadisch-pädiatrischen Erstkonsultationen, die sich in mehreren Punkten signifikant von dyadischen Erstgesprächen unterscheiden, ist allerdings die Beteiligung der Patient/innen deutlich höher. Eine Kombination aus quantitativer und konversationsanalytischer Untersuchung von Erstkonsultationen in der pädiatrischen Praxis zeigt, dass der Aufforderung zur Beschwerdenschilderung dabei eine entscheidende Bedeutung zukommt, weswegen der Formulierung besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Doch die herausfordernde Situation birgt nicht nur Stolpersteine, sondern kann auch von allen Interaktionspartner/innen als strategisches Mittel eingesetzt werden. Eine interaktive Relevanz haben überdies elterliche Initiativen. An mehreren Beispielen wird gezeigt, welche erheblichen Konsequenzen eine Nicht-Bearbeitung oder eine nicht ausreichende Bearbeitung für die jeweilige Interaktion hat.
Pädiatrische Gespräche
(2015)
Maskierung
(2015)
Aus forschungsethischen Gründen müssen die Daten aus Gesprächsaufzeichnungen, die Metadaten sowie die Transkripte maskiert werden. Der Beitrag stellt Arbeitsschritte der Maskierung vor, die auf den Erfahrungen bei der Datenaufbereitung der Daten des Forschungs- und Lehrkorpus Gesprochenes Deutsch (FOLK) für die Veröffentlichung in der Datenbank für Gesprochenes Deutsch (DGD) basieren.
Transkriptionsaufwand
(2015)
Während die Erhebung von Gesprächsdaten zwar zeitaufwändig, aber doch noch relativ zügig zu bewältigen ist, handelt es sich bei der Transkription um eine langwierige Aufgabe, die oft unterschätzt wird. Damit Studierende, Promovierende sowie WissenschaftlerInnen, die Exposés, Arbeitspläne usw. aufstellen oder Zuschüsse für Projekte beantragen müssen, zukünftig über fundiertere Werte verfügen und damit realistischere Aussagen über den benötigten Aufwand (zeitliche wie personelle Ressourcen) treffen können, stellt der Beitrag die Ergebnisse einer Erhebung des Transkriptionsaufwandes im FOLK-Projekt vor.
In Studien zu pädiatrischer Interaktion wird immer wieder die niedrige Redebeteiligung der jungen Patient/innen, deren Leiden in den ärztlichen Gesprächen verhandelt werden, herausgestellt. In einigen triadisch-pädiatrischen Erstkonsultationen, die sich in mehreren Punkten signifikant von dyadischen Erstgesprächen unterscheiden, ist allerdings die Beteiligung der Patient/innen deutlich höher. Eine Kombination aus quantitativer und konversationsanalytischer Untersuchung von Erstkonsultationen in der pädiatrischen Praxis zeigt, dass der Aufforderung zur Beschwerdenschilderung dabei eine entscheidende Bedeutung zukommt, weswegen der Formulierung besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Doch die herausfordernde Situation birgt nicht nur Stolpersteine, sondern kann auch von allen Interaktionspartner/innen als strategisches Mittel eingesetzt werden. Eine interaktive Relevanz haben überdies elterliche Initiativen. An mehreren Beispielen wird gezeigt, welche erheblichen Konsequenzen eine Nicht-Bearbeitung oder eine nicht ausreichende Bearbeitung für die jeweilige Interaktion hat.
Pädiatrische Gespräche unterscheiden sich gegenüber anderen ärztlichen Gesprächen mit Patienten hinsichtlich der Gesprächsaufgaben und der Beteiligungskonstellationen. In einer triadischen Konstellation mit Arzt, Patient und Eltern(teil) müssen unterschiedliche Kenntnisse und Zuständigkeiten aller Beteiligten ausreichend abgeglichen und Verständigung und Gesprächsergebnisse gesichert werden. In diesem Beitrag wird zunächst die Forschungslage umrissen und das Handlungsschema pädiatrischer Erstkonsultationen kurz dargelegt. Daran anschließend werden anhand einer Fallanalyse die vielschichtigen und komplexen Aufgabenstellungen der Beteiligten bei der Herstellung und Durchführung der körperlichen Untersuchung beleuchtet.
In diesem Beitrag werden zentrale methodische Fragen der Erstellung mündlicher Sprachkorpora anhand des Mannheimer FOLK-Korpus diskutiert, teils im Hinblick auf gesprochensprachliche Korpora insgesamt, teil im Vergleich zum Leipziger GeWiss-Korpus. Bei FOLK steht keine bestimmte thematisch-institutionelle Domäne im Mittelpunkt des Korpusaufbaus, sondern das Ziel, ein ausgewogenes Korpus authentischer Gespräche unterschiedlicher Sprecher/innen in Alltag, Institutionen und Medien für eine Vielzahl von Forschungsfragen und Verwendungskontexten bereitzustellen. Der Artikel stellt das Vorgehen bei der Korpus-Akquise, die Anlage der Metadaten, den Workflow des Projekts sowie die Transkriptionskonventionen und die orthografische Normalisierung der Transkriptionen ausführlich vor und beschreibt Korpusaufbau und -stratifikation sowie die Einbindung von FOLK in die Datenbank für Gesprochenes Deutsch 2.0 des IDS.
Mit dem cGAT-Handbuch stellt das FOLK-Projekt eine Richtlinie für das computergestützte Transkribieren nach GAT 2 zur Verfügung. Das Handbuch wurde anhand der Transkriptionspraxis in FOLK entwickelt und enthält eine Vielzahl von authentischen Beispielen, die mit dem zugehörigen Audio auch über die Datenbank für Gesprochenes Deutsch (DGD) abgerufen werden können.
Mit dem cGAT-Handbuch stellt das FOLK-Projekt eine Richtlinie für das computergestützte Transkribieren nach GAT 2 zur Verfügung. Das Handbuch wurde anhand der Transkriptionspraxis in FOLK entwickelt und enthält eine Vielzahl von authentischen Beispielen, die mit dem zugehörigen Audio auch über die Datenbank für Gesprochenes Deutsch (DGD) abgerufen werden können.