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Ziel des folgenden Beitrags ist eine vergleichende Gegenüberstellung der elektronischen Wörterbücher
ELDIT („Elektronisches Lernerwörterbuch Deutsch-Italienisch“) und elexiko. Im Mittelpunkt der Darstellung stehen ein allgemeiner Überblick und die Beschreibungen der beiden Benutzerschnittstellen mit entsprechenden Hintergrundinformationen sowie ein technischer Vergleich der beiden Systeme in tabellarischer Form. Die Synopse zeigt, dass beide Wörterbücher einerseits eine Reihe von Gemeinsamkeiten aufweisen, die unter anderem in der modularen Struktur und im Zugang zu einzelnen Angabeklassen, aber auch in den eingesetzten Technologien und der Hypermedianutzung bestehen, andererseits unterscheiden sie sich wesentlich voneinander. Aus den möglichen Konstellationen verschiedener Parameter (Adressat, Fachgebiet, Zweck/Benutzungssituation, Medium) ergeben sich nämlich jeweils spezifische Anforderungen, die eine differenzierte Ausgestaltung nicht nur dieser, sondern ein- oder mehrsprachiger Benutzerschnittstellen im Allgemeinen auf mehreren Ebenen nötig machen.
In our study we use the experimental framework of priming to manipulate our subjects’ expectations of syllable prominence in sentences with a well-defined syntactic and phonological structure. It shows that it is possible to prime prominence patterns and that priming leads to significant differences in the judgment of syllable prominence.
Sowohl OWID/elexiko für das Deutsche als auch ordnet.dk für das Dänische gehören zu den Pionieren bei der Nutzung des Web für wörterbuchähnliche Wortschatz-Informationssysteme. Da sich im Web viele unterschiedliche herkömmliche mediale Funktionen modellieren lassen, z.B. Druckmedien oder audiovisuelle Medien, und darüber hinaus eine unmittelbare Interaktion mit dem Benutzer möglich ist, stellt die Konzeption eines Wortschatz-Informationssystems eine komplexe Herausforderung für die traditionelle buchorientierte Lexikografie dar. Auf dem Hintergrund der Frage, inwiefern das klassische Buchmedium – und hiermit verbundene Interaktionsmuster – in den beiden Wortschatz-Informationssystemen nicht nur einfach virtuell nachgebaut, sondern nutzbringend erneuert wird, soll ein Vergleich von elexiko und einem Prototyp der Wörterbuchkomponente von ordnet.dk durchgeführt werden. Hierbei wird deutlich, dass elexiko und ordnet.dk etwas unterschiedliche Schwerpunkte haben: Das Ausloten mikrostruktureller Möglichkeiten zur möglichst umfassenden lexikografischen Beschreibung bei elexiko bzw. die Erweiterung der Wörterbuchfunktionen bei ordnet.dk, z.B. bezüglich der Recherche.
EuroGr@mm
(2008)
CONTRIBUTIONS TO THE STUDY OF GERMAN USAGE A CORPUS-BASED APPROACH
This paper outlines some basic assumptions and principles underlying the corpus linguistics research and some application domains at the Institute for German Language in Mannheim. We briefly address three complementary but closely related tasks: first, the acquisition of very large corpora, second, the research on statistical methods for automatically extracting information about associations between word configurations, and, third, meeting the challenge of understanding the explanatory power of such methods both in theoretical linguistics and in other fields such as second language acquisition or lexicography. We argue that a systematic statistical analysis of huge bodies of text can reveal substantial insights into the language usage und change, far beyond just collocational patterning.
Die Bibliografie des Projekts "Deutsch in Russland" enthält 359 Titel, von denen zwei Drittel auf Russisch sind. Die Inhalte der meisten russischsprachigen Veröffentlichungen werden im Text der Bibliografie kurz zusammengefasst. In der Einführung finden sich einige Anmerkungen zum Forschungsstand nach 1990 und eine Beschreibung der Titelinhalte.
Der Beitrag zeigt auf, dass eine bestimmte Perspektive auf Sprache und Kommunikation notwendig auf verstehende Methoden rekurrieren muss, um die Dynamik sprachlich-kommunikativen Handelns angemessen zur Geltung bringen zu können. Wer sprachliche Kommunikation „beschreiben“ will, muss verstehen, was die Partner tun und er muss (ex post) verstehen, wie sich die Partner in der Situation verstehen: er muss ‚Verstehen‘ verstehen.
Analog zu einem solchen parole-bezogenen analytischen Vorgehen im Sinn einer linguistischen Hermeneutik wird als sprachtheoretischer Bezugspunkt eine hermeneutische Linguistik vorgestellt. Aus deren Einordnung in die Tradition der Aufklärungshermeneutik wie der romantischen Hermeneutik, sowie aus Bezügen zu kognitivistischen, konstruktivistischen und dekonstruktivistischen Theorieansätzen wird die Idee einer „radikalen Hermeneutik“ entwickelt, die im Zusammenspiel mit Dialektik und Rhetorik den theoretisch-methodischen Rahmen für ein breites Spektrum zentraler linguistischer Fragestellungen abzugeben vermag.
Die Sprachfähigkeit als Gattungsmerkmal des homo sapiens erzeugt Zeichen, durch die linear akustische Signale mit begrifflich strukturierten Umwelterfahrungen verbunden werden. Diese Verbindung beruht weder (ikonisch) auf Ähnlichkeit noch (indexikalisch) auf direktem Situationsbezug, sondern ist (symbolisch) konventionell begründet. Sie ermöglicht durch freie Kombination die Bildung komplexer Zeichen. Damit sind entscheidende Eigenschaften der Sprache gegeben. Einerseits sind sprachliche Ausdrücke über alle Erfahrungsbereiche möglich, natürliche Sprachen sind unbegrenzt und vollständig, andererseits sind sie zwangsläufig abstrakt, sie können nur den klassifizierend begrifflichen Aspekt der Erfahrungswelt wiedergeben. Diese Begrenztheit liegt innerhalb der Sprache selbst. Zugleich ist durch die Möglichkeit, über alles, also auch über Sprache zu sprechen, die Basis für Reflexion und explizite Bewusstheit, also Selbstbewusstsein gegeben. - Das Ineinandergreifen der verschiedenen Aspekte wird abschließend an Brentanos Wiegenlied demonstriert.
This is a study of how aspects of information structure can be captured within a formal grammar of Spanish, couched in the framework of Head-Driven Phrase Structure Grammar (HPSG, Pollard
and Sag 1994). While a large number of morphological, syntactic and semantic aspects in a variety of languages have been successfully analysed in this theory, information structure has not been paid the same attention in the HPSG literature. However, as a theory of signs, HPSG should include all
levels of description without which the structural descriptions offered by the grammar would ultimately remain incomplete. Languages often explicitly mark the information-structural partitioning of utterances. Depending on the particular language, linguistic resources used for this purpose include
prosody (stress/intonation), syntax (e. g. constituent order, special syntactic constructions) and morphology (e. g. special affixes). In HPSG, phonological, syntactic, semantic and pragmatic information is represented in parallel, which would seem to be a well-suited architecture for modelling
the sort of interfaces called for.
Der vorliegende Aufsatz gibt einen Überblick über die Funktionsvielfalt der Nominalgruppe im Gegenwartsdeutschen. In pragmatischer Hinsicht wird unterschieden zwischen referentiellem und nicht-referentiellem Gebrauch. Letzterer zerfällt weiter in beschreibenden und benennenden Gebrauch. Syntaktisch können Nominalgruppen als Argumente, Prädikative und Adverbialia fungieren. Diese Funktionen unterscheiden sich vor allem bezüglich der Verteilung morphologischer Kasus und thematischer Rollen. Hinsichtlich ihres internen Aufbaus ist zu unterscheiden zwischen artikellosen und artikelhaltigen Nominalgruppen. Artikelhaltige stellen im Deutschen den Normalfall dar, während artikellose auf besondere Verwendungskontexte beschränkt sind. In engem Zusammenhang damit steht die Definitheitsunterscheidung: Definite Nominalgruppen enthalten einen Definitmarker, indefinite nicht. In semantischer Hinsicht ist zwischen Individuen- und Masse-Lesarten sowie zwischen partikulären und generischen Lesarten zu unterscheiden. – Der Aufsatz versteht sich als Handreichung für Studierende und Lehrende der Germanistischen Linguistik sowie des Faches Deutsch als Fremdsprache.
This article discusses the question whether the distinction between subordination and coordination is parallel in syntax and discourse. Its main thesis is that subordination and coordination, as they are commonly understood in the linguistic literature, are genuinely syntactic concepts. The distinction between hierarchical and non-hierarchical connection in discourse structure, as far as it is defined clearly in the literature, is of a quite different nature. The syntax and semantics of connectives (as the most prominent morphosyntactic means by which subordination and coordination are encoded) offers little evidence to support the assumption of a structural parallelism between syntax and discourse. As a methodological consequence, sentence and discourse structure should not be mixed up in linguistic analysis.
Este artigo desenvolve sete teses acerca do conceito de coerência e de outros conceitos básicos da análise do discurso e da lingüística textual. Na primeira parte, inicia-se com algumas observações históricas acerca das noções de texto, discurso e comunicação. Na segunda parte, discute as relações entre coerência e coesão, intertextualidade e polifonia, bem como entre coerência e intertextualidade; define coesão como um tipo especial de coerência e polifonia como um tipo especial de intertextualidade e argumenta que as noções clássicas de coerência e intertextualidade representam perspectivas opostas dentro da lingüística textual. Na Terceira parte, busca uma redefinição de coerência que possa explicar esse conceito simultaneamente para o discurso, a cognição e o texto. Descarta as definições de coerência como resultado da constituição de sentido e como estado-alvo estável de um sistema e propõe sua definição como relativa uniformidade local de um sistema, segundo parâmetros considerados relevantes pelo observador. No último item, postula que coerência e incoerência são igualmente necessários dentro de qualquer sistema natural para garantir sua evolução histórica.
O presente trabalho discute a classificação dos substantivos e/ou sintagmas nominais em contáveis e não-contáveis no alemão e no português do Brasil. Propomos um modelo de estrutura, válido para ambas as línguas, em que a contabilidade é construída composicionalmente em nível do sintagma nominal, mediante três traços sintático-semânticos: [±individuado], [±incrementado] e [±delimitado]. O valor do primeiro traço é fixado pelo quantificador, o do segundo, pelo número e o do terceiro, pelo substantivo. Na língua alemã, os três traços contribuem para a constituição da contabilidade, sendo o terceiro o traço menos importante. No português brasileiro apenas os dois primeiros mostram-se produtivos, enquanto o terceiro é irrelevante. Isso corresponde a dizer que não se distinguem substantivos contáveis e não-contáveis no léxico do português brasileiro. Para ambos os idiomas, as propostas são ilustradas com exemplos autênticos de uso.
Das KLASSIKERWÖRTERBUCH ist ein in allen lexikographischen Arbeitsschritten digital erstelltes historisches Wörterbuch zur heute nicht mehr unmittelbar verständlichen Lexik in der „klassischen“ deutschen Dichtung des 18. und 19. Jahrhunderts. Als semantisches „Differenzwörterbuch“ behandelt es die lexikalischen Einheiten, die gegenüber dem heutigen Bedeutungswissen eine Änderung in der Semantik und/oder der Verwendung erfahren haben. Grundsätze der Korpusbestimmung, der Lemmaauswahl usw. wurden bereits an anderer Stelle ausführlich erläutert (Knoop/Brückner 2003). Auch eine Beschreibung von Mikrostrukturen im KLASSIKERWÖRTERBUCH liegt vor (Brückner 2004). Der vorliegende Beitrag ergänzt die bisherigen Veröffentlichungen durch eine typologische Einordnung des KLASSIKERWÖRTERBUCHs und seiner Konzeption in die deutsche Wörterbuchlandschaft. Dabei ist es nicht das Ziel, eine allgemeingültige Einteilung vorzunehmen oder jeden erwähnten Wörterbuchtyp in seinen eigenen Besonderheiten vollständig und angemessen darzustellen, sondern darum, durch den Vergleich mit anderen existierenden oder denkbaren Wörterbüchern das Konzept des KLASSIKERWÖRTERBUCHs deutlicher hervortreten zu lassen.
Der Beitrag behandelt die technischen Gesichtspunkte, unter denen die Neustrukturierung und -gestaltung des OWID-Portals erfolgte. Ausgehend von den definierten Anforderungen werden die grundlegenden Strukturen des Portals dargelegt. Die verwendeten technischen Standards (Oracle-Datenbank, XML/XSL,HTML/CSS) werden beschrieben und ihr Zusammenspiel erläutert. Exemplarisch wird der Weg eines Artikels von der Entstehung über das Einchecken ins System bis hin zur Aushabe als HTML-Seite dargestellt.
The paper reports on experiments with acoustic recordings of a self-built replica of the historic speaking machine of Wolfgang von Kempelen. Several possibilities of the reed as the glottal excitation mechanism were tested. Perception tests with naïve listeners revealed that the machinegenerated words 'mama' and 'papa' were partially recognised as an authentic child voice – as it was also the case in von Kempelen's demonstrations in the late 18th century.
In der „Nacherstposition“ zwischen einer Vorfeldkonstituente und dem Finitum können im Deutschen bestimmte unflektierbare Einheiten (wie allerdings, wiederum, also, nun, nämlich, beispielsweise) auftreten, die sich anders als Fokuspartikeln verhalten. Es handelt sich um Adverbkonnektoren, die neben ihrer relationierenden Funktion in dieser - und nur in dieser - Position die informationsstrukturelle Aufgabe der Topikwechselmarkierung übernehmen. Nur eine kleine Klasse skalierender Einheiten - die typischen Stiefkinder der Fokuspartikelforschung {zumindest, höchstens, wenigstens u. a.) - kann hier alternativ Topik und Fokus markieren. Mit ihrer spezifischen Form-Funktions-Korrelation stellt die Nacherstposition von Adverbkonnektoren eine nicht zur Gänze kompositional erschließbare „Konstruktion“ im konstruktionsgrammatischen Sinne dar.
Der vorliegende Beitrag widmet sich einem etwas stiefmütterlich behandelten Aspekt im ansonsten durchaus lebhaft geführten Diskurs um die didaktische Grammatik: dem grammatischen Wissen der Lehrenden. Auf diesem Gebiet besteht m.E. eine Diskrepanz zwischen Anforderungen an die Lehrerrolle im Gefolge veränderter Forschungsparadigmen und konkreter Gegebenheiten einerseits und einer Realität andererseits, die durch quantitativ wie qualitativ sehr heterogene und teilweise defizitäre Wissensbestände gekennzeichnet ist. Diese Behauptung soll im ersten Teil des Beitrags argumentativ untermauert werden. Im zweiten Teil soll mit dem multimedialen grammatischen Informationssystem GRAMMIS eine mögliche Quelle für grammatisches Wissen vorgestellt werden, die den Bedürfnissen von DaF-Lehrenden entgegenkommt.
Das vorliegende Themenheft widmet sich einigen „sperrigen“ Phänomenen des Deutschen, die sowohl für eine gebrauchsorientierte Grammatikographie als auch für eine stärker theoriebasierte Linguistik Herausforderungen darstellen, weil sie nicht recht in die gängigen Erklärungsmuster und Kategorienraster passen wollen oder gegen vermeintlich allgemeine Prinzipien und Regeln zu verstoßen scheinen. Als „Ausnahmen“ von Grammatiken (und ihren Benutzern) schon immer diskriminiert, als „Randphänomene“ lange Zeit im toten Winkel einer syntaxzentrierten neueren Linguistik, wird ihnen seit kurzer Zeit - gerade auch von Seiten der sprachtheoretisch orientierten Linguistik - wieder mehr Aufmerksamkeit zuteil.
The research project “German Today” aims to determine the amount of regional variation in (near-)standard German spoken by young and older educated adults and to identify and locate regional features. To this end, we compile an areally extensive corpus of read and spontaneous German speech. Secondary school students and 50-to-60-year-old locals are recorded in 160 cities throughout the German speaking area of Europe. All participants read a number of short texts and a word list, name pictures, translate words and sentences from English, answer questions in a sociobiographic interview, and take part in a map task experiment. The resulting corpus comprises over 1000 hours of speech, which is transcribed orthographically. Automatically derived broad phonetic transcriptions, selective manual narrow phonetic transcriptions, and variationalist annotations are added. Focussing on phonetic variation we aim to show to what extent national or regional standards exist in spoken German. Furthermore, the linguistic variation due to different contextual styles (read vs. spontaneous speech) shall be analysed. Finally, the corpus enables us to investigate whether linguistic change has occurred in spoken (near-)standard German.
Nachschlagewerke sind aufgrund ihres primären Verwendungszweckes, Informationen schnell und gezielt
zu finden, auf vielfältige Art aufeinander bezogen und damit bereits in der gedruckten Fassung in
gewisser Weise sowohl explizit als auch implizit vernetzt angelegt. Im Falle elektronischer Nachschlagewerke lassen sich diese „Netzwerke“ zusätzlich ausweiten, indem auch Beziehungen zwischen Informationseinheiten etabliert werden können, die in der gedruckten Fassung, beispielsweise aufgrund der Entstehungsgeschichte der Einzelwerke, bisher gar nicht möglich waren. Diese Vernetzungen können weit über eine rein ausdrucksseitige Verknüpfung hinaus, indem sie philologische und informationswissenschaftliche Methoden verbinden. Im Folgenden werden die Wörterbuchverbünde OWID und Wörterbuchnetz vorgestellt und insbesondere auf das darin enthaltene Vernetzungspotential eingegangen. Neben den in beiden Ansätzen vorhandenen expliziten Verweise zwischen den Wortartikeln werden für das Trierer Wörterbuchnetz zusätzlich automatische Verfahren und Methoden aufgezeigt, mit deren Hilfe bisher nur implizit gegebene Beziehungen zwischen den Wortartikeln ermittelt und zur Überprüfung vorgeschlagen werden können.
Im Zentrum des Beitrags stehen zehn Thesen zum Verhältnis von Sprachwissenschaft, Kognitionswissenschaft und Kulturwissenschaft. Diese Thesen knüpfen an an die kulturwissenschaftliche Semantik, wie sie etwa in der Begriffsgeschichte nach dem Muster Reinhart Kosellecks (für das Großlexikon „Geschichtliche Grundbegriffe“) oder in der (inner- und außerlinguistischen) Diskursanalyse nach dem Diskurskonzept von Michel Foucault entwickelt worden ist. Ein weiterer Anknüpfungspunkt der angestrebten Konvergenz sprach-, kognitions- und kulturwissenschaftlicher Theorie- und Methodenbildung ist das Problem des Textverstehens (und der epistemischen Voraussetzungen eines adäquaten Textverstehens), wie es sich in solchen gesellschaftlichen Text- und Kommunikationsbereichen zeigt, die auf einer extrem voraussetzungsvollen epistemischen Ausgangssituation aufbauen.
Im Beitrag soll eine theoretische und methodische Perspektive aufgezeigt werden, die - ebenso an eine „Diskursanalyse nach Foucault“ anknüpfend wie an Ansätze aus der linguistischen und kognitionswissenschaftlichen Frame-Analyse - letztlich zu einer Art „Linguistischen (oder besser: linguistisch begründeten) Epistemologie“ führen kann, und damit zu einem Forschungsansatz, in dem Interessen der Linguistik, der Kulturwissenschaften wie der Kognitionswissenschaften gleichermaßen zum Tragen kommen können.
In the project SemDok (Generic document structures in linearly organised texts) funded by the German Research Foundation DFG, a discourse parser for a complex type (scientific articles by example), is being developed. Discourse parsing (henceforth DP) according to the Rhetorical Structure Theory (RST) (Mann and Taboada, 2005; Marcu, 2000) deals with automatically assigning a text a tree structure in which discourse segments and rhetorical relations between them are marked, such as Concession. For identifying the combinable segments, declarative rules are employed, which describe linguistic and structural cues and constraints about possible combinations by referring to different XML annotation layers of the input text, and external knowledge bases such as a discourse marker lexicon, a lexico-semantic ontology (later to be combined with a domain ontology), and an ontology of rhetorical relations. In our text-technological environment, the obvious choice of formalism to represent such ontologies is OWL (Smith et al., 2004). In this paper, we describe two OWL ontologies and how they are consulted from the discourse parser to solve certain tasks within DP. The first ontology is a taxononomy of rhetorical relations which was developed in the project. The second one is an OWL version of GermaNet, the model of which we designed together with our project partners.
Verstehen im Gespräch
(2008)
Die Hermeneutik und die empirisch-psychologische Textrezeptionsforschung haben sich
damit befasst, wie Leser Texten Sinn zuschreiben. Sozialphilosophen (wie Weber, Schütz,
Mead, Habermas) sehen in Prozessen der symbolvermittelten Verständigung das alltagsweltliche
Fundament der sozialen Welt und der Möglichkeit gesellschaftlicher Integration.
Wie aber verhalten sich diese, aus der Textanalyse und der zeichen-und sozialtheoretischen
Reflexion entstandenen Konzeptionen des Verstehens zum alltagsweltlichen Verstehen im
Gespräch? Ist hier eigentlich vorn gleichen Vorgang die Rede? Sind mentalistische, noemalive
und leserbezogene Konzepte des Verstehens brauchbar für die Analyse beobachtbarer
Prozesse der Herstellung von Intersubjektivität in Gesprächen?
Dieser Aufsatz umreißt zunächst kurz den wissenschaftlichen Diskussionskontext, innerhalb
dessen Verstehen zum Gegenstand geworden ist (1). Kontrastiv dazu werden die
Prämissen einer Untersuchung von Verstehen in Gesprächen bestimmt, die sich aus den
spezifischen Situationsparametern mündlicher Interaktion ergeben (2). Den Hauptleil der
Abhandlung bildet der Aufweis der elementaren sequenziellen Organisationsform und
typischer sprachlicher Manifeslationen der Dokumentation und der Verhandlung von Verstehen
im Gespräch {3). Abschließend werden einige allgemeine Eigenschaften resümiert,
die die Dokumentation von Verstehen in Gesprächen auszuzeichnen scheinen (4).
Aus psychologischer Sicht wird Verstehen als ein kognitiver Prozess begriffen. Im Gegensatz dazu stellt der Aufsatz einen konversationsanalytischen Zugang zu Verstehen dar. Es wird rekonstruiert, wie Verstehen in Gesprächen durch verschiedene Verfahren der Verstehensdokumentation verdeutlicht und durch wechselseitig aufeinander bezogene Reaktionen ausgehandelt wird. Anhand von sechs Gesprächssequenzen wird eine linguistische Typologie von Verstehensdokumentationen in der Interaktion vorgestellt. Auf Basis der Fallanalysen werden grundlegende Eigenschaften von Verstehensdokumentationen sowie Aufgaben, die die Interaktionsteilnehmer bei der Produktion von und bei der Reaktion auf Verstehensdokumentationen bearbeiten, rekonstruiert. Dazu gehören: Identifikation des Bezugs von Verstehensdokumentationen, Interpretation des Verstehensgegenstands, Sicherung der Verständlichkeit und Legitimität (accountability) der Verstehensdokumentation, Herstellung des Bezugs der Verstehensdokumentation zu den praktischen Zwecken der laufenden Interaktion, Aushandlung intersubjektiven Verständnisses, rhetorische Nutzung von Verstehensdokumentationen und ihr indikativer Bezug auf Beteiligungsrollen und sozialstrukturelle Rahmen der Interaktion.
Using different constructions with the German item vcrstchcn (engl. understand), the current study addresses the relationship between lexical and constructional meaning. Construction grammar and cognitive grammar reject the theoretical distinction between (a semantic) lexicon and (a formal) syntax (e.g., Langacker: 2000). Instead, they take constructions to be the units of linguistic competence. It is claimed that constructions consist of form-meaning-pairings (e.g. Goldberg: 1995; Croft: 2001). From this view, it follows that formal variation should result in functional variation. Lexical items should therefore acquire different meanings depending on the constructions in which they occur. To test this claim, 300 instances of uses of the German lexical item verstehen in talk-in-interaction were inspected for the local meanings verstehen acquires in each case. The article compares the semantics of verstehen in two different constructions: The discourse marker verstehst du? (engl. do you understand?) and the negative construction [NP] nicht verstehen [COMP], The data show a poly- semic spectrum of meanings of verstehen, which is similar for both constructions. The precise local meaning of verstehen in most cases depends on pragmatic and discursive factors and is not provided for by the constructions themselves. There are, however, subtypes of the two constructions that satisfy the condition of being a form-meaning-pair. As a conclusion, some prospects for the conceptualization of different sources of meaning within a construction grammar approach are suggested.
In diesem Artikel wird aus einer konservationsanalytischer Perspektive untersucht, wie in der letzten Stunde der psychoanalytischen Behandlung »Amalie« die Aufgabe des Abschiednehmens interaktiv thematisiert und ausgehandelt wird. Anhand von drei zentralen Interaktionssequenzen wird rekonstruiert, wie die Patientin den Abschied systematisch de-thematisiert. Sie benutzt unterschiedliche Verfahren der Selbstpositioniernng und der Fremdpositionierung des Therapeuten zur Legitimierung ihrer Verweigerung der Bearbeitung und zur Negierung der Relevanz des Abschieds. Darüber hinaus löst sie die Aufgabe des Abschieds, indem sie ihn symbolisch aufhebt durch die Behauptung einer mentalen Verschmelzung mit dem Therapeuten, die den bevorstehenden Verlust der Realbeziehung irrelevant mache.
Data and transcription
(2008)
Idiom-Modifikationen aus kognitiver Perspektive zu beschreiben heißt in erster Linie, die allgemeinen Mechanismen, die die betreffenden Variationsmöglichkeiten bzw. -restriktionen steuern, aufzudecken. Ich gehe von der Hypothese aus, dass die Durchführung jeder konkreten Modifikation der Idiomstruktur nur dann zu standardmäßig akzeptablen Ergebnissen führt, wenn bestimmte Bedingungen eingehalten werden. Bei der Verletzung dieser Bedingungen entstehen entweder fehlerhafte Ausdrücke oder innovative, oft wortspielerische Abwandlungen des betreffenden Idioms. Das Modifikationsverhalten der Idiome richtet sich also nicht ausschließlich nach dem Usus, sondern stellt ein in hohem Grade regelgeleitetes semantisch basiertes Phänomen dar. Die entsprechenden Restriktionen sind folglich nicht völlig arbiträr, sondern in bestimmtem Maße prognostizierbar. Dies schließt jedoch nicht aus, dass in manchen Fällen nur der Usus über die Akzeptabilität der jeweiligen Modifikation entscheidet. Diese vor allem in der Tradition der kognitiven Phraseologieforschung postulierten Prinzipien wurden hier am Beispiel des Adjektiv-Einschubs überprüft und fanden ihre Bestätigung.
Der, die oder das Nutella
(2008)
Dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht sehe, das ist eine der gängigsten Redewendungen um das Substantiv Wald, dessen heutigem Gebrauch in den folgenden Ausführungen nachgegangen werden soll. Aber nicht nur das: Auch sein Sinn scheint für unser Thema ganz einschlägig zu sein, es ist nicht leicht, dieses vielfältige Verwendungsbild rund um dieses Wort auf einen einfachen Nenner zu bringen. So manches läuft durcheinander in der Geschichte seines Gebrauchs und spiegelt sich in den heutigen Verwendungen.
Europe is a continent of many languages. We all know that, but normally when we think about this fact, we focus on national languages, the type of language that shapes our political and our linguistic geography. But as natural as it may seem today, the idea of a language closely being interrelated with one's identity does not have a very long tradition. In fact it is only since the late 18th century that we think there is some type of intimate connection between the language spoken and the identity of a person as belonging to a nation. And even if the stabilization of European nation states was closely connected with this type of reasoning, European language communities differ considerably in their way of dealing with natural variation within their national language. For some of them, it is only the standardized national language that is relevant in this respect; for others, a certain amount of variation is a central part of their linguistic identity.
Vorwort
(2008)
Erst seit dem 19. Jahrhundert gewinnt die deutsche Hochsprache in ihrer gesprochenen Form in großen Kreisen der Bevölkerung an Bedeutung. Bis dahin spricht der Großteil der Bevölkerung eine jener regionalen Varietäten des Deutschen, die unter dem Eindruck der Ausbreitung der Hochsprache und von sogenannten Umgangssprachen eine Verschiebung ihrer Funktion mitmachen, als der Hochsprache gegenüberstehender Pol verstanden, so als ‘Dialekt’ wissenschaftlich beschrieben und ideologisch integriert werden. Spätestens seit der Mitte des 20. Jahrhunderts verändert sich der Sprachgebrauch in eine Richtung, die eine solche dichotomische Einordnung als obsolet erscheinen lässt. In den letzten zwei Jahrzehnten beobachtet man eine beschleunigte weiträumige und tiefgreifende Annäherung an die Standardsprache auch beim Sprechen. Das hat Konsequenzen für die normativen Vorstellungen von solch einer Sprachform, für die das Bild vom plurizentrischen Charakter des Deutschen keine hinreichende Basis mehr abgibt. Eine andere Frage ist, wie sich diese Entwicklungen angemessen modellieren lassen und welche Rolle die Kategorie Regionalität dabei spielt.