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Die Untersuchung präsentiert die multimodale Struktur und Komplexität eines besonderen Kooperationstyps, dem »Pitching«. Das Pitching ist eine Mischform aus Arbeits- und Lehr-Lern-Diskurs, bei der vier Studierende gemeinsam mit zwei Dozenten Filmideen entwickeln. Als empirische Grundlage dient ein Datenkorpus von 72 Stunden Videoaufnahmen, das methodisch mit einer Kombination aus ethnographischer Gesprächsanalyse, ethnomethodologischer Konversationsanalyse und deren Erweiterung um eine multimodale Analyseperspektive untersucht wird. Dabei wird detailliert der komplexe Gesamtzusammenhang von Verbalität, Mimik, Gestik, Körperpositur und anderen körperlichen Ausdruckformen in seiner Bedeutung für die gemeinsame Arbeit ersichtlich. Basierend auf den beiden zentralen Konzepten »Kooperation« und »Handlungsschema« werden die spezifischen Situationsmerkmale des Pitchings und die typischen Aufgaben und Probleme rekonstruiert, die von den Interaktionsbeteiligten durch unterschiedliche Verfahren bearbeitet werden. Aufgrund einer longitudinalen Perspektive gibt die Untersuchung zudem Einblicke in die Professionalisierung der Studierenden im Studienverlauf.
Die Beiträge in der Festschrift für Rainer Wimmer anlässlich seines 65. Geburtstags dokumentieren die Vielschichtigkeit seines sprachwissenschaftlichen Wirkens. Eine große Anzahl der Artikel widmet sich einer seiner zentralen Forschungstätigkeiten, der Sprachkritik. Seine interdisziplinären und anwendungsorientierten Arbeitsfelder sowie seine frühen Arbeiten zu Eigennamen werden durch spezifische Beiträge ebenso gewürdigt, wie in einem Themenblock hervorgehoben wird, dass es »die« Sprache nicht gibt, sondern dass Sprachen nur neben Sprachen, d. h. in einem Miteinander, existieren können.
Auf diese Weise entsteht ein Einblick in die wichtigsten Strömungen und Ansätze der zeitgenössischen interpretativen Semantik, zu deren Entwicklung Rainer Wimmer durch sein Schaffen wesentlich beigetragen hat.
Beyond the stars: exploiting free-text user reviews to improve the accuracy of movie recommendations
(2009)
In this paper we show that the extraction of opinions from free-text reviews can improve the accuracy of movie recommendations. We present three approaches to extract movie aspects as opinion targets and use them as features for the collaborative filtering. Each of these approaches requires different amounts of manual interaction. We collected a data set of reviews with corresponding ordinal (star) ratings of several thousand movies to evaluate the different features for the collaborative filtering. We employ a state-of-the-art collaborative filtering engine for the recommendations during our evaluation and compare the performance with and without using the features representing user preferences mined from the free-text reviews provided by the users. The opinion mining based features perform significantly better than the baseline, which is based on star ratings and genre information only.
Cette contribution discute différents enjeux dégagés lors d’une étude des pratiques professionnelles plurilingues : ces enjeux ont émergé d’une analyse menée collaborativement par deux équipes de chercheurs, à Lyon et à Paris, participant au projet européen DYLAN (6e programme cadre) et élaborant ensemble l’analyse empirique d’un extrait d’une réunion de travail, enregistrée dans le cadre d’une collaboration sur un même terrain. Cette analyse est l’occasion de thématiser de manière exemplaire un certain nombre de questions surgissant de l’étude des contacts des langues dans les contextes professionnels, concernant aussi bien les enjeux épistémologiques que l'engagement du chercheur sur le terrain.
This paper describes a new approach to improve the analysis and categorization of web documents using statistical methods for template based clustering as well as semantical analysis based on terminological ontologies. A domain-specific environment serves for prove of concept. In order to demonstrate the widespread practical benefit of our approach, we outline a combined mathematical and semantical framework for information retrieval on internet resources.
The paper discusses particular logical consistency conditions satisfied by German proposition-embedding predicates which determine the question type (external and internal whether-form as well as exhaustive and non-exhaustive wh-form), the correlate type (es- or da-correlate) as well as the impact of the correlate on the respective consistency condition. It will turn out that some consistency conditions also determine the embedding of verb second and subject-control.
Digitale Medien haben in einer rasenden Geschwindigkeit inzwischen alle Lebensbereiche verändert. Sie greifen immer weiter in gewachsene Strukturen ein und prägen immer mehr unsere Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialwelt, aber auch unsere private Kommunikation und unser alltägliches Leben. Ständig neue Entwicklungen stellen dabei alle Beteiligten immer wieder vor neue Herausforderungen. Damit einher geht die Notwendigkeit, sich kontinuierlich neues Wissen anzueignen. Als Schlüsselqualifikation zur Beherrschung dieser neuen Anforderungen in unserer sich ständig ändernden Gesellschaft gilt Medienkompetenz. Neben Lesen, Schreiben und Rechnen ist sie zur vierten Kulturtechnik geworden, die alle Bürgerinnen und Bürger in unserer Gesellschaft unabhängig von Alter, Geschlecht und Herkunft beherrschen sollten. Um an den aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen überhaupt noch teilnehmen und erwerbsfähig bleiben zu können, muss diese Kompetenz sogar beherrscht werden können. Damit wird ihre Vermittlung zum staatlichen Bildungsauftrag.
Die Suche nach auffälligen Wörtern bei der Rezeption von touristischen Textsorten im DaF-Unterricht
(2009)
Anhand eines Fallbeispiels wird gezeigt, dass in der praktischen Arbeit des EuGH Rechtsarbeit und Spracharbeit eng miteinander verflochten sind. Wenn es in einem strittigen Fall um die konkrete Ausarbeitung einer haltbaren Sachverhaltsbeschreibung geht, zeigt sich, dass die Rechtsarbeit und die Spracharbeit des Gerichts eigentlich identisch sind. In einem solchen Fall ist es für das Gericht nützlich und günstig, wenn es auf so viele sprachliche Formulierungen (auch in verschiedenen Sprachen) zurückgreifen kann wie möglich. Das Ziel ist, möglichst viele Interpretationen in Betracht zu ziehen, um das Urteil bestandssicher zu machen. In dieser Situation sind Vorschläge, das Sprachenspektrum, in dem der EuGH arbeitet, im Vorhinein und generell einzuschränken, kontraproduktiv.
Im Artikel „Stigma - Semiotik der Diskriminierung“ geht es um einen systematischen Überblick über die sprachlichen Formen der Stigmatisierung von Menschen in einer Gesellschaft. Ausgehend von der semiotischen Prämisse, dass das symbolische Zeichensystem Sprache alle anderen Zeichensysteme mitkonstituiert, werden der Prozess der Semiose und die Stigmatisierungspraxis seit frühneuhochdeutscher Zeit bis zu den Nationalsozialisten auf der visuellen, der auditiven und der olfaktorischen Ebene am Beispiel des antijüdischen bzw. antisemitischen Diskurses dargestellt. Im Vordergrund stehen dabei die sprachlichen Mittel der Stigmatisierungspraxis, vor allem die Stigmatisierung durch Wortbildungen, durch ideologische Polysemierung und durch Stigmatisierungsmetaphorik. Stigmatisierung ist eine kommunikative Praxis, die von Menschen ausgeübt wird, um andere Menschen oder Gruppen zu exkludieren. Zu ihren Opfern zählen aber nicht nur die direkt Betroffenen, sondern auch diejenigen, die sich mit ihnen solidarisieren oder solche Menschen, bei denen ein irgendwie geartetes tertium comparationis vorliegt, so dass man sie durch Übertragung der Stigmatisierungspraxis ebenfalls angreifen kann. Diese Art der Sekundärstigmatisierung und ihre Folgen für die Primärstigmatisierten ist ein bislang unterschätzter Untersuchungsgegenstand.
Über den gemeinsamen Sprachgebrauch in Ost und West, seine Probleme und kreativen Möglichkeiten
(2009)
In dieser Arbeit über den neueren deutschen Sprachgebrauch in Ost und West soll nicht das Trennende betont werden, sondern das gemeinsame Spracherbe und seine Wirkung in der Gegenwart. Aber eine Beobachtung gegenüber vielen kritischen Stimmen aus West und Ost sei, in völlig unpolemischer Absicht, nicht verschwiegen: Zu viele sprachkritische Artikel aus der Bundesrepublik haben in der Vergangenheit von der aus Texten bekannten offiziellen Sprache der DDR-Machthaber zu direkt auf die wirklich gesprochene Sprache der Bevölkerungsmehrheit geschlossen, und zu viele DDR-Sprachwissenschaftler und Polemiker haben auf die westliche Kritik vor allem als Verteidiger des politischen Kurses der SED reagiert, aus welchen persönlichen Gründen auch immer. Gedruckt worden wären andere Meinungen in der DDR allerdings nicht, und der Karriere waren sie auch nicht förderlich. Trotzdem gilt: Die deutsche Sprache hat sich in Ost und West auf jeweils spezifische Weise weiterentwickelt, sie wurde aber nicht gespalten und funktionierte in Ost und West und - trotz spürbarer Unterschiede - zwischen Ost und West als gemeinsames Verständigungsmittel, wo immer sie dafür benutzt wurde. Zwischen den Begriffen „Sprachwandel“ und „Bezeichnungswandel“ muss sorgfältig unterschieden werden. Im kreativen Umgang mit dem gemeinsamen Deutsch haben sich Ost und West längst wieder zusammengefunden. Genauere Untersuchungen über das Alltags-deutsch in der DDR sind sehr zu wünschen, die Schaffung eines brauchbaren Korpus dafür ist im Nachhinein nicht einfach, sollte aber in Angriff genommen werden.
From Proof Texts to Logic. Discourse Representation Structures for Proof Texts in Mathematics
(2009)
We present an extension to Discourse Representation Theory that can be used to analyze mathematical texts written in the commonly used semi-formal language of mathematics (or at least a subset of it). Moreover, we describe an algorithm that can be used to check the resulting Proof Representation Structures for their logical validity and adequacy as a proof.
We compare the use of überhaupt and sowieso in Dutch and German. We use the world-wide web as the main resource and pursue a zigzag strategy, trying to find usages going back and forth between dictionaries, intuitions and real data obtained through web search. To our surprise, the results more or less confirm the decision of Dutch dictionaries to consider überhaupt and sowieso synonymous. In German, we find no synonymy, but only a great overlap of usage conditions in declarative sentences.