Refine
Year of publication
- 2009 (229) (remove)
Document Type
- Part of a Book (97)
- Article (71)
- Conference Proceeding (23)
- Book (17)
- Part of Periodical (6)
- Review (5)
- Contribution to a Periodical (4)
- Doctoral Thesis (2)
- Other (2)
- Report (1)
Language
- German (171)
- English (49)
- French (2)
- Italian (2)
- Portuguese (2)
- Latvian (1)
- Multiple languages (1)
- Russian (1)
Keywords
- Deutsch (110)
- Korpus <Linguistik> (19)
- Sprachnorm (15)
- Konversationsanalyse (11)
- Sprachgebrauch (11)
- Grammatik (10)
- Verb (10)
- Wörterbuch (10)
- Computerlinguistik (9)
- Interaktion (9)
Publicationstate
- Veröffentlichungsversion (88)
- Zweitveröffentlichung (24)
- Postprint (12)
Reviewstate
Publisher
- Institut für Deutsche Sprache (42)
- de Gruyter (29)
- Lang (14)
- Narr (13)
- Niemeyer (6)
- Elsevier (3)
- Springer (3)
- Acta Universitatis Upsaliensis (2)
- Benjamins (2)
- Cornelsen Scriptor (2)
Migration wird oft sowohl mit einem Staats- als auch mit einem Sprachwechsel assoziiert. Es existieren aber auch mehrsprachige Länder, in denen eine interne Migration (Binnenwanderung), „nur“ einen Sprachwechsel erfordert. Ein Beispiel dafür ist die offiziell viersprachige Schweiz: Was passiert, wenn ein Tessiner in die Deutschschweiz oder ein deutschsprachiger Schweizer ins Tessin übersiedelt? Anhand des Begriffs vom „kommunikativen Raum“ wird im Beitrag die sprachliche Situation der schweizerischen Binnenwanderer näher beleuchtet; parallel dazu wird auf mögliche Probleme eingegangen, mit denen die Binnenwanderer zurechtkommen müssen.
While written corpora can be exploited without any linguistic annotations, speech corpora need at least a basic transcription to be of any use for linguistic research. The basic annotation of speech data usually consists of time-aligned orthographic transcriptions. To answer phonetic or phonological research questions, phonetic transcriptions are needed as well. However, manual annotation is very time-consuming and requires considerable skill and near-native competence. Therefore it can take years of speech corpus compilation and annotation before any analyses can be carried out. In this paper, approaches that address the transcription bottleneck of speech corpus exploitation are presented and discussed, including crowdsourcing the orthographic transcription, automatic phonetic alignment, and query-driven annotation. Currently, query-driven annotation and automatic phonetic alignment are being combined and applied in two speech research projects at the Institut für Deutsche Sprache (IDS), whereas crowdsourcing the orthographic transcription still awaits implementation.
The purpose of this paper is to describe the functions of ‘where’-based relative elements' in six Balkan languages, paying particular attention to non-standard varieties.2 Relative elements based on an originally interrogative pronoun meaning ‘where’ are attested in all Balkan languages and, more generally, in all European languages. In accordance with the locative meaning of the original pronoun, ‘where’-based relative elements are primarily used to relativize locatives. However, it will be shown that in some Balkan languages, and especially in non-standard varieties, these elements have extended their functional domain. This process does not appear to be random, but rather to pattern with the following hierarchy: locative > unspecific connector > other syntactic positions (indirect/direct object, subject).3 Additionally, ‘where’-based relative elements will be compared with ‘what’-based ones in order to highlight common patterns of development.
Über den gemeinsamen Sprachgebrauch in Ost und West, seine Probleme und kreativen Möglichkeiten
(2009)
In dieser Arbeit über den neueren deutschen Sprachgebrauch in Ost und West soll nicht das Trennende betont werden, sondern das gemeinsame Spracherbe und seine Wirkung in der Gegenwart. Aber eine Beobachtung gegenüber vielen kritischen Stimmen aus West und Ost sei, in völlig unpolemischer Absicht, nicht verschwiegen: Zu viele sprachkritische Artikel aus der Bundesrepublik haben in der Vergangenheit von der aus Texten bekannten offiziellen Sprache der DDR-Machthaber zu direkt auf die wirklich gesprochene Sprache der Bevölkerungsmehrheit geschlossen, und zu viele DDR-Sprachwissenschaftler und Polemiker haben auf die westliche Kritik vor allem als Verteidiger des politischen Kurses der SED reagiert, aus welchen persönlichen Gründen auch immer. Gedruckt worden wären andere Meinungen in der DDR allerdings nicht, und der Karriere waren sie auch nicht förderlich. Trotzdem gilt: Die deutsche Sprache hat sich in Ost und West auf jeweils spezifische Weise weiterentwickelt, sie wurde aber nicht gespalten und funktionierte in Ost und West und - trotz spürbarer Unterschiede - zwischen Ost und West als gemeinsames Verständigungsmittel, wo immer sie dafür benutzt wurde. Zwischen den Begriffen „Sprachwandel“ und „Bezeichnungswandel“ muss sorgfältig unterschieden werden. Im kreativen Umgang mit dem gemeinsamen Deutsch haben sich Ost und West längst wieder zusammengefunden. Genauere Untersuchungen über das Alltags-deutsch in der DDR sind sehr zu wünschen, die Schaffung eines brauchbaren Korpus dafür ist im Nachhinein nicht einfach, sollte aber in Angriff genommen werden.
In spite of the obvious importance that is accorded to the notion grammatical construction in any approach that sees itself as a construction grammar (CxG), there is as yet no generally accepted definition of the term across different variants of the framework. In particular, there are different assumptions about which additional requirements a given structure has to meet in order to be recognized as a construction besides being a ‘form-meaning pair’. Since the choice of a particular definition will determine the range of both relevant phenomena and concrete observations to be considered in empirical research within the framework, the issue is not just a mere terminological quibble but has important methodological repercussions especially for quantitative research in areas such as corpus linguistics. The present study illustrates some problems in identifying and delimiting such patterns in naturally occurring text and presents arguments for a usage-based interpretation of the term grammatical construction.
Dass politische Strömungen und staatliche Forschungsförderung auch die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Thema „Sprache und Kommunikation in Deutschland Ost und West“ beeinflusst haben – und zwar in beiden deutschen Staaten –, ist schon festgestellt worden. In diesem Beitrag sollen, einer zeitlichen Gliederung in vier Phasen folgend, diese Beziehungen in Umrissen nachgezeichnet werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Zeit der Reformjahre 1969 bis 1974 und ihr umfassender Paradigmenwechsel in der bundesdeutschen DDR-Forschung und Forschungsförderung. Hinzu treten Betrachtungen zum Verhältnis von Staat, Nation und Sprache sowie die Frage nach der Kommunikation zwischen Ost- und Westdeutschen seit der friedlichen Revolution.
In this paper we present an approach to faceted search in large language resource repositories. This kind of search which enables users to browse through the repository by choosing their personal sequence of facets heavily relies on the availability of descriptive metadata for the objects in the repository. This approach therefore informs the collection of a minimal set of metatdata for language resources. The work described in this paper has been funded by the EC within the ESFRI infrastructure project CLARIN.
Präsentationen sind seit einigen Jahren auch in der Wissenschaft zu einer selbstverständlichen Kommunikationsform geworden: In der Verbindung von spontaner mündlicher Rede und visueller Projektion vor allem mittels PowerPoint wollen sie dem Bedürfnis nach schneller Informationsvermittlung entsprechen. Henning Lobin analysiert die linguistischen und rhetorischen Eigenschaften dieser neuen Kommunikationsform und berücksichtigt insbesondere die spezielle Art der Medienkombination.
Anhand eines Fallbeispiels wird gezeigt, dass in der praktischen Arbeit des EuGH Rechtsarbeit und Spracharbeit eng miteinander verflochten sind. Wenn es in einem strittigen Fall um die konkrete Ausarbeitung einer haltbaren Sachverhaltsbeschreibung geht, zeigt sich, dass die Rechtsarbeit und die Spracharbeit des Gerichts eigentlich identisch sind. In einem solchen Fall ist es für das Gericht nützlich und günstig, wenn es auf so viele sprachliche Formulierungen (auch in verschiedenen Sprachen) zurückgreifen kann wie möglich. Das Ziel ist, möglichst viele Interpretationen in Betracht zu ziehen, um das Urteil bestandssicher zu machen. In dieser Situation sind Vorschläge, das Sprachenspektrum, in dem der EuGH arbeitet, im Vorhinein und generell einzuschränken, kontraproduktiv.
Die Grammatik behauptet sich seit Langem als Gegenstand des Deutschunterrichts, aber sie wird immer wieder „fragwürdig“: Behalten die Schüler, was sie gelernt haben? Liefert die Schulgrammatik geeignete Instrumente für die Sprachreflexion? Bringt sie den behaupteten Nutzen fürs Sprechen, Schreiben und Lesen? Den offiziellen Begründungen für und den behaupteten guten Wirkungen von Grammatik in der Schule, wie sie in den Bildungsplänen und von der Didaktik vertreten werden, begegnet der Verfasser mit einer gewissen Skepsis. Die stützt sich auch auf eine eigens für diesen Beitrag durchgeführte Befragung von Deutsch Lehrenden und die Durchsicht von Abiturarbeiten im Fach Deutsch. Er plädiert für einen Grammatikunterricht mit weniger (vom Lehrer) aufgesetzter Systematik und Begrifflichkeit und mehr sprachlichen Entdeckungsreisen (der Schüler), ausgelöst durch Lernarrangements, die zum Nachdenken anregen.
Seit Anbeginn linguistischer Forschung ist der ontologische Status natürlicher Sprachen in Diskussion: Was ist das Wesen einer Sprache? Die meisten Sprachbegriffe krankten und kranken daran, dass sie verdinglichend und/oder vitalistisch sind, oder die Dynamik der Sprache oder den sozialen Charakter der Sprache ausklammem. Es gilt, einen Sprachbegriff zu entwickeln, der weder verdinglichend kollektivistisch noch auf solipsistische Weise individualpsychologisch ist, und der der Tatsache Rechnung trägt, dass eine sogenannte natürliche Sprache einem Prozess soziokultureller Evolution unterliegt. Einen solchen Sprachbegriff versuche ich in diesem Vortrag zu skizzieren auf der Basis der Prinzipien des methodologischen Individualismus.
Rechtsnormen beruhen auf grammatischen und textverknüpfenden Sprachnormen, die Sachverhalte entscheidbar machen. Diese Normsprachkompetenz ist Teil der juristischen Ausbildung, des impliziten Praxiswissens in der Justiz und der expliziten Begründungsrügen gegen Urteile. Der Beitrag beginnt mit einem Seitenblick auf den vorbildlich gegen Sprachnormen verstoßenden Richter Azdak aus dem Kaukasischen Kreidekreis, geht über zu einem Kasusmusterexemplar von Andre Jolles und veranschaulicht die Normsprachbestandteile an Beispielen aus höchstrichterlichen Entscheidungstexten.