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Fragen, meist mit systemisch-lösungsorientiertem Hintergrund, gelten im Coaching als Königsweg für den Erfolg. Entsprechend ist eine große Anzahl an Publikationen entstanden, die diese zentrale Intervention in den Blick nehmen. In dieser Praxisliteratur werden Fragen dabei oftmals rezeptartig nach Typus, Funktion und möglichen Anwendungskontexten wie etwa Phasen geordnet sowie anhand dekontextualisierter Beispiele beschrieben. Fragen, die in Praxis- und Lehrbuchsammlungen aufgenommen wurden, sind aus der Theorie hergeleitet und in der Praxis erprobt. Allerdings finden sich in dieser Literatur auch empirisch nicht haltbare Aussagen wie etwa die negative Bewertung geschlossener Fragen. Außerdem stellt ihre dekontextualisierte Darstellungsform insbesondere für unerfahrene Coaches eine Herausforderung bei der Umsetzung ins konkrete Coaching-Handeln dar: Fragen sind immer eingebettet in einen Kontext und müssen auf die Anwesenden, die jeweilige kommunikative Interaktion mit ihnen sowie die lokale sequenzielle Struktur des Gesprächs übersetzt werden. Die wissenschaftliche Überprüfung, wie diese Fragensammlungen im Coaching (erfolgreich) ein- und umgesetzt werden, ist dabei insgesamt noch ganz am Anfang. Der vorliegende Beitrag berichtet von einem aktuellen interdisziplinären Forschungsprojekt, das Fragen in den empirischen Blick nimmt und dabei einen Übergang von Eminenz zur Evidenz ermöglicht. Der Beitrag liefert auch Ideen und Anregungen für Coaches, diese Übersetzungsarbeit zu leisten.
Drawing upon the transformative power of questions, the paper investigates questioning sequences from authentic coaching data to examine the systematic use of a particular succession of formulation and question and its impact on inviting self-reflection processes in the client and eliciting change. The object of investigation in this paper are therefore questioning sequences in which a coach asks a question immediately after a rephrasing or relocating action, prompting the client to respond in an explicit or implicit way. The coach hereby shifts the focus to a hypothetical scenario, prompting the client to change her perspective on the matter and reflect on her own statements, ideas and attitudes from an outside perspective. The paper aims to contribute to closing the research gap of the change potential of reflection-stimulating action techniques used by coaches, by investigating one of many ways of how questions can be powerful tools to invite a change of perspective for the client. The study focuses on one coaching process consisting of three sessions between a female coach and a female client, utilizing a single case study approach. The data collection was part of the interdisciplinary project “Questioning Sequences in Coaching”, comprising 14 authentic coaching processes. The analysis follows Peräkylä’s Transformative Sequences model, examining the first position including the formulation and the subsequent question, the client’s response, and the coach’s reaction to the response. On a practical level, the main purpose of this paper is not to contribute to the many ways practical literature recommends coaches how to do their work and how to ask questions, but rather to show in what ways the elicitation of self-reflection processes in clients has been achieved by other coaches in authentic coaching sessions.
This manual serves to describe and evaluate a coaching-specific typology of questions and, building on this, of questioning sequences. Based on an interdisciplinary, psychological and linguistic/conversation analytical approach, a rating instrument has been developed in order to qualitatively and quantitatively capture questions and questioning sequences in the coaching process. The aim is to distinguish between more and less successful sequences. It is assumed that successful sequences contribute to the overall success of the coaching conversation.The success of the questioning sequences is evaluated by examining the responsiveness of coach and coachee. Responsiveness refers to the verbal actions of both participants in the conversation (Graf & Dionne 2021) and is understood in this manual both at the level of individual sequence positions as well as the entire questioning sequence. The responsiveness of the participants in the conversation and the success of the questioning sequences are considered in relation to the organizational structure of the coaching conversation. The manual is based on dyadic coaching conversations between coaches and coachees from the area of business/work-related coaching. Coaches' questions serve as a starting point (target action) (Peräkylä 2019) for a questioning sequence.
Widerstand als psychoanalytisches Konzept beschreibt die Ambivalenz von Psychotherapiepatient*innen gegenüber dem therapeutischen Veränderungsprozess. Während der*die Patient*in sich mit dem Wunsch, bestimmte Veränderungen zu erzielen, auf die Therapie einlässt, stellen sich diesem Wunsch unbewusste Kräfte entgegen, die versuchen, den Status quo aufrechtzuerhalten. Hintergrund ist die Annahme, dass Widerstand eine Schutzfunktion darstellt, um schmerzhafte Affekte abzuwehren, die integraler Bestandteil eines psychotherapeutischen Prozesses sind. Therapeut*innen sehen sich vor der Aufgabe, Widerstandsphänomene als solche zu erkennen, deren Funktion zu verstehen und einen gemeinsamen Verstehensprozess mit dem*der Patient*in zu ermöglichen. Eine gesprächsanalytische Untersuchung von Widerstand und dessen kommunikativer Bearbeitung bietet eine wertvolle Ergänzung zur psychotherapeutischen Betrachtungsweise. Ein bislang in der Literatur wenig beachtetes Widerstandsphänomen ist Verbosität, womit gemeinhin ausufernde, unfokussierte Erzählungen gemeint sind. Aufbauend auf der bisher einzigen gesprächsanalytischen Untersuchung zu Verbosität als Widerstandsphänomen von Fenner, Spranz-Fogasy und Montan (2022) ist das Ziel der vorliegenden Arbeit, herauszuarbeiten, wie Widerstandsmanagement bei Verbosität verwendet wird. Dafür werden zwei Fallbeispiele gesprächsanalytisch untersucht. Diese stammen aus einem Korpus 34 videographierter ambulanter psychodynamischer Therapiesitzungen. Anhand des ersten Fallbeispiels wird deutlich, dass Verbosität als Widerstandsphänomen nicht nur patient*innenseitig geäußert wird, sondern gemeinsam mit dem*der Therapeut*in interaktiv hergestellt und forciert werden kann. Das zweite Beispiel zeigt, wie Widerstandsmanagement zu einer Auflösung des Widerstands führen kann. Die Analysen verdeutlichen zum einen auch, dass der psychoanalytische Widerstandsbegriff aus gesprächsanalytischer Sicht kritisch zu betrachten ist und zum anderen, dass beide Disziplinen nicht unbedingt zu den gleichen Ergebnissen kommen.
Manual für die Kodierung von Fragetypen und Fragesequenztypen im Coaching. Version 1.0 (Mai 2023)
(2023)
Das vorliegende Manual dient der Beschreibung und Bewertung einer coachingspezifischen Typologie von Fragen und, darauf aufbauend, der durch diese Fragen kontextualisierten Fragesequenzen. Mittels eines interdisziplinären psychologischen und linguistisch-gesprächsanalytischen Ansatzes wird ein Rating-Instrument zur qualitativen und quantitativen Erfassung von Fragen und Fragesequenzen im Coachingprozess entwickelt. Ziel ist es, weniger gelingende von besser gelingenden Sequenzen zu unterscheiden. Dabei wird davon ausgegangen, dass gelingende Sequenzen zum Gesamterfolg des Gesprächs beitragen.
Das Gelingen der Fragesequenzen wird mit Hilfe der Responsivität von Coach und Coachee bewertet. Responsivität bezieht sich auf die sprachlichen Handlungen beider Gesprächsteilnehmer*innen (Graf & Dionne 2021) und wird in diesem Manual sowohl auf der Ebene einzelner Sequenzpositionen als auch der Gesamtsequenz verstanden. Die Responsivität der Gesprächsteilnehmer*innen sowie das Gelingen der Fragesequenzen wird in Bezug auf die Organisationsstruktur des Coachinggesprächs betrachtet.
Gegenstand des Manuals sind dyadische Coachinggespräche zwischen Coaches und Coachees aus dem Bereich des berufsbezogenen Coachings. Fragen der Coaches dienen als Ausgangspunkt (target action) (Peräkylä 2019) für die Bildung einer Fragesequenz.
Die Rationale der psychodynamischen Psychotherapie (und anderer Therapieformate) besteht darin, belastende und teils der bewussten Reflexion unzugängliche Erfahrungen der PatientInnen aufzuklären, ihre Ursachen zu identifizieren und alternative Wahrnehmungs- und Handlungsweisen zu ermöglichen. Dazu bedient sie sich eines bestimmten Settings: der Therapie über mehrere Sitzungen hinweg, in denen PatientInnen ihre Beschwerden und Erfahrungen berichten und TherapeutInnen mithilfe kommunikativer Praktiken gemeinsam mit den PatientInnen die Beschwerden aufzuklären, die Erfahrungen zu vertiefen und die Probleme zu lösen suchen. In der konversationsanalytischen Psychotherapieforschung (Peräkylä et al. 2008) werden dazu vier Grundtypen verständigungsbegünstigender kommunikativer Praktiken der Psychotherapie identifiziert: äußerungsfortführende Extensionen, Musterhaftigkeit herstellende Interpretationen, reformulierende formulations und Fragen (Weiste & Peräkylä 2015). Der vorliegende Beitrag widmet sich der Untersuchung von drei Fragetypen: Beispielnachfrage, Kollaborative Erklärungsfindungsfrage und Lösungsorientierte Frage und deren sequenzieller Organisation in psychodiagnostischen Gesprächen. Ziel ist es, deren unterschiedliche produktive Potenziale hinsichtlich der Handlungsrationale diagnostischer und therapeutischer Aufgabenstellungen herauszuarbeiten.
The article addresses Solution-Oriented Questions (SOQs) as an interactional practice for relationship management in psychodiagnostic interviews. Therapeutic alliance results from the concordance of alignment, as willingness to cooperate regarding common goals, and of affiliation, as relationship based upon trust. SOQs particularly allow for both: They are situated at the end of a troublesome topic area, which is linked to low agency on the patient’s side, and they reveal understanding of and interest in the patient. Following the paradigm of Conversation Analysis and German Gesprächsanalyse this paper analyzes the design and functions of SOQs as a means for securing and enhancing the relationship in the process of therapy. Our data comprise 15 videotaped first interviews following the manual of the Operationalized Psychodynamic Diagnostics. The analyses refer to all SOQs found but will be illustrated by means of a single conversation.
Dieser Beitrag analysiert, wie sich Verbosität als Widerstandsphänomen sprachlich-interaktional manifestiert. Widerstand gilt in der psychodynamischen Therapie als Schutzfunktion der Patienten vor Veränderung, die den Fortschritt der Therapie hemmt, ist aus therapeutischer Sicht jedoch ein wertvoller Indikator für dahinterliegende, bedeutungsvolle Erfahrungen der Patienten. Gegenstand der Analyse sind drei Fallbeispiele aufgezeichneter ambulanter, psychodynamischer Therapiesitzungen. Die folgenden Merkmale von Verbosität sind Ergebnisse der Untersuchung: a) eine Themenverschiebung zu Beginn der jeweiligen Erzählung; b) Erzählgegenstand sind dritte, nicht anwesende Personen und/oder alltägliche Begebenheiten; c) Emotionen werden wenig oder gar nicht thematisiert; d) die Erzählungen weisen einen hohen Detailliertheitsgrad auf. Therapeuten behandeln die Erzählungen nur implizit als verbos durch eine zunächst abwartende Haltung, wenig bis keine Nachfragen sowie die Thematisierung von Emotionen und der Bedeutung des Gesagten für die Patienten selbst. Außerdem lenken sie das Gespräch auf die Patienten bzw. auf das vorherige Gesprächsthema oder übertragen die erzählte Geschichte auf die aktuelle Gesprächssituation.
Hintergrund
Die sprachlichen Äußerungen sind ein zentrales Medium in Psychotherapien, d. h., Psychotherapie wirkt im Wesentlichen über die Sprache, über das Miteinanderreden. Angesichts der Bedeutung des sprachlichen Austauschs ist es relevant, die Mechanismen, über die Sprache in Psychotherapieprozessen wirkt, genauer zu verstehen. Die linguistische Psychotherapieforschung nutzt hierfür vielfältige Methoden.
Ziel der Arbeit
Vorliegender Beitrag demonstriert exemplarisch 2 mikroanalytische Ansätze.
Material und Methoden
Eine transkribierte Psychotherapiesitzungssequenz wurde aus Perspektive der psychodynamischen Theorie inhaltlich interpretiert und bezüglich sprachlicher Merkmale mithilfe von 2 Methoden mikroanalytisch beurteilt: Die verbalen Techniken (Fokus Therapeutenäußerungen) wurden mithilfe der Psychodynamischen Interventionsliste (PIL) geratet und eine detaillierte Konversationsanalyse (Fokus Dialog) erfolgte.
Ergebnisse
Analysen mit der PIL zeigten, dass im Sitzungsausschnitt überwiegend die Techniken „Bedeutung hinzufügen“ und „Wiederholen, Umschreiben, Zusammenfassen“ verwendet wurden. Thematisch wurde besonders auf den „Vater“ Bezug genommen, gefolgt von der „Therapeutin“. Der zeitliche Bezug lag schwerpunktmäßig in der „Vergangenheit“. Die Gesprächsanalyse rekonstruiert, dass der Wechsel auf die Erlebensebene die Therapiesituation selbst in den Fokus rückt. Mithilfe sequenzieller Handlungszwänge werden extratherapeutische Konstellationen in der Vergangenheit und therapeutische Gegenwart kontrastierbar sowie intersubjektiv bearbeitbar gemacht.
Schlussfolgerung
Die eigene Sprache und den Dialog im Therapieprozess zu beobachten, kann für Therapeuten aufschlussreiche Erkenntnisse über Folgen und Voraussetzungen eigener Interventionen liefern. Forschungen an der interdisziplinären Schnittstelle von Psychotherapie und Linguistik sind lohnenswert.
Im Beitrag werden drei sprachwissenschaftliche Zugänge zu Diagnosen vorgestellt: In der Gesprächsanalyse wird die Diagnoseherstellung in der mündlichen Arzt-Patienten-Interaktion beleuchtet. Diagnosen entstehen kollaborativ,indem Gesprächsphasen durchlaufen und charakteristische Handlungen in bestimmten Äußerungsformaten vollzogen werden. Im Blickpunkt der Text- und Kommunikationsgeschichte steht hingegen das schriftsprachliche Handeln. Das Herstellen einer Diagnose erfordert hier die nachträgliche Bearbeitung vorgängiger mündlicher Interaktionen gemäß einer etablierten Textsorte: dem Erhebungsbogen. Von diesen Formen der Diagnoseherstellung unterscheidet sich, wie ein diskurslinguistischer Zugriff zeigt, die massenmediale Faktizitätsherstellung in Diskursen wie dem Impfdiskurs, die auch für ein medizinisches Laienpublikum relevant sind. Mit dem Beitrag soll nicht nur deutlich gemacht werden, in welchengem Zusammenhang mündliche Interaktion und schriftliche Fixierung stehen, sondern auch betont werden, dass das massenmedial vermittelte medizinische Lai*innen in relative Expert*innen verwandeln kann.
Der Weihnachtsbrief
(2020)
As part of a larger research paradigm on understanding client change in the helping professions from an interprofessional perspective, this paper applies a conversation analytic approach to investigate therapists’ requesting examples (REs) and their interactional and sequential contribution to clients’ change during the diagnostic evaluation process. The analyzed data comprises 15 videotaped intake interviews that followed the system of Operationalized Psychodynamic Diagnosis. Therapists’ requesting examples in psychodiagnostic interviews explicitly or implicitly criticize the patient’s prior turn as insufficient. They also open a retro-sequence and in the following turns provide for a description that helps clarify meaning and evince psychic or relational aspects of the topic at hand. While the therapist’s prior request initiates the patient’s insufficient presentation, the patient’s example presentation is regularly followed by the therapist’s summarizing comments or by further requests. Requesting examples thus are a particular case of requests that follow expandable responses regarding the sequential organization; yet, given that they make examples conditionally relevant, they are more specific. With the help of this sequential organization, participants co-construct common knowledge which allows the therapist to pursue the overall aim of therapy, which is to increase the patients’ awareness of their distorted perceptions, and thus to pave the way for change.
Fragen sind zentrale Interventionen im Coaching. Trotzdem gibt es kaum Erkenntnisse darüber, wie sie zur Veränderung bei Klientinnen und Klienten beitragen. Mit ihrem Fokus auf die sequenzielle Abfolge von Äußerungen wie „Frage – Antwort – Reaktion“ kann die linguistische Gesprächsanalyse dieses Veränderungspotenzial von Fragen beschreiben und so auch für die (Weiterbildungs-)Praxis oder Personalwirtschaft zugänglich machen.
Coaching outcome research convincingly argues that coaching is effective and facilitates change in clients. While coaching practice literature depicts questions as key vehicle for such change, empirical findings as regards the local and global change potential of questions are so far largely missing in both (psychological) outcome research and (linguistic and psychological) process research on coaching. The local change potential of questions refers to a turn-by-turn transformation as a result of their sequentiality, the global change potential is related to the power of questions to initiate, process and finalize established phases of change. This programmatic article on questions, or rather questioning sequences, in executive coaching pursues two goals: firstly, it takes stock of available insights into questions in coaching and advocates for Conversation Analysis as a fruitful methodological framework to assess the local change potential of questioning sequences. Secondly, it points to the limitations of a local turn-by-turn approach to unravel the overall change potential of questions and calls for an interdisciplinary approach to bring both local and global effectiveness into relation. Such an approach is premised on conversational sequentiality and psychological theories of change and facilitates research on questioning sequences as both local and global agents of change across the continuum of coaching sessions. We present the TSPP Model as a first result of such an interdisciplinary cooperation.
The Power of LoF. Veränderung durch Lösungsorientierte Fragen im psychotherapeutischen Gespräch
(2019)
Solution-oriented questions conceptually implicate change: a problem or conflict is expected to be solved and the current status will also be changed. Interactionally this is based on structural features of communication: the fundamental sequentiality of verbal interaction, i.e. interrelated succession of utterances of at least two interlocutors, provides for and guarantees the production of intersubjectivity and therapeutic efficacy. Solution-oriented questions as a rhetorical practice serve to produce forward-looking awareness, expansion and reorganization of knowledge as well as an increased ability to act on the patient’s side. These processes become apparent not only locally in the immediate context of solution-oriented questions but also globally in the course of the interaction as a whole. The data for this research consist of psychodiagnostic interviews conducted according to the concept and manual of the Operationalized Psychodynamic Diagnostics (OPD Task Force 2009).
The goal of the current contribution is to discuss the specific change potential of requesting examples in the helping formats ‘psychotherapy’ and coaching’. Requesting examples are defined as retrospective requests from the therapist/coach to the patient/client to elaborate the latter’s directly preceding utterance via an exemplary concretization. To appropriately reflect upon past events and upon personal experiences is often considered a key for change given that such reflections allows patients/clients to develop alternative and new perspectives on their lives, their relationships, their selves etc. To work with examples or to present concrete experiences thus functions as a central change practice both in psychotherapy and in coaching. While this discursive practice entails an inherent change potential, we still have to empirically unfold the sequential, thematic and action theoretical design of requesting examples as well as their interaction-type specific change function(s). This has already been done in the context of therapy. We now widen the focus and contrast these findings with analyses of requesting examples in executive coaching. Thereby this contribution does not only provide in-depth insight into the change potential of requesting examples, but also adds to further differentiate therapy and coaching as regards their discursive and interactive layout.