Refine
Year of publication
Document Type
- Part of a Book (16)
- Article (11)
- Book (4)
- Conference Proceeding (1)
- Working Paper (1)
Keywords
- Deutsch (27)
- Standardsprache (11)
- Gesprochene Sprache (8)
- Sprachvariante (8)
- Schwäbisch (4)
- Aussprache (3)
- Interaktionsanalyse (3)
- Konversationsanalyse (3)
- Phonetik (3)
- Regionalsprache (3)
Publicationstate
- Veröffentlichungsversion (12)
- Postprint (3)
- Zweitveröffentlichung (3)
Reviewstate
- (Verlags)-Lektorat (12)
- Peer-Review (4)
- Preprint (1)
Publisher
- Institut für Deutsche Sprache (3)
- Benjamins (2)
- Narr (2)
- Winter (2)
- de Gruyter (2)
- Aletheia (1)
- Buske (1)
- Cambridge Scholars (1)
- Cornelsen (1)
- Dudenverlag (1)
Das Duden-Aussprachewörterbuch ist das Standardwerk zu Fragen der Aussprache und Betonung des Deutschen. Die 8. Auflage wurde um über 4000 Stichwörter erweitert und enthält 144.000 Aussprachen zu Wörtern und Namen, inklusive im Deutschen gebräuchlicher Fremdwörter und fremdsprachlicher Namen. Alle Stichwörter wurden vertont und die Audios sind als Download verfügbar. Ein ausführliches Kapitel beschreibt die Regeln der Lautung und in zahlreichen Infokästen finden sich Informationen zu Aussprachephänomenen wie der Sprechpause beim Gendern. Das Wörterbuch entstand in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim.
Der Beitrag untersucht das Zusammenspiel von funktionaler Spezialisierung und phonetischer Reduktion bei pragmatischen Markern aus komplexen Syntagmen. Im Fokus steht die Reduktionsform [ˈzɐmɐ], die potenziell auf die Marker <ich sag mal> oder <sagen wir (mal)> zurückgeführt werden konnte. Anhand einer Analyse ihrer phonetischen Reduktionsformen und Interaktionsfunktionen wird gezeigt, dass eine Rückführung auf <sagen wir (mal)> plausibler ist. Im Anschluss werden Realisierungen der Wortverbindung ‚sagen wir‘ als kompositioneller Matrixsatz mit Verwendungen als pragmatischer Marker verglichen. Die Befunde deuten auf einen Einfluss der Funktion der Zielstruktur auf ihre lautliche Realisierung hin, was sich als Indiz für einen unabhängigen Zeichenstatus der reanalysierten Markerverwendung interpretieren lasst.
Zur Aussprache nicht haupttoniger Vorsilben mit <e> in Lehnwörtern im deutschen Gebrauchsstandard
(2018)
Vortoniges <e> in Lehnwörtern in offenen Silben (demonstrieren, Elefant) ist in den traditionellen deutschen Aussprachewörterbüchern durchgängig mit gespanntem/geschlossenem [e] kodifiziert. Die Auswertung von insgesamt 17 entsprechenden Belegwörtern aus dem Korpus „Deutsch heute“ zeigt für den deutschen Gebrauchsstandard jedoch eine ausgeprägte Variation zwischen den Lauttypen [e], [ɛ] und [ə], die je nach Lexem in ganz unterschiedlichen Anteilen vorkommen. Als Erklärungsansätze für das differierende Variationsverhalten lassen sich Faktoren wie Wortakzentmuster, Folgekonsonanz, Formalitätsgrad und semantisch-morphologische Durchsichtigkeit der Wortbildung anführen. Außerdem zeigt die Variation auch eine ausgeprägte diatopische Dimension: Während im Norden Deutschlands, aber auch im mittelbairisch geprägten Sprachraum und in der Ostschweiz die [e]-Aussprache dominiert, überwiegen in der südlichen Mitte und im Südwesten Deutschlands, im südbairisch geprägten Sprachraum und vor allem in der Westschweiz Belege mit [ɛ]-Aussprache. Die Ergebnisse von „Deutsch heute“ zeigen sich in ähnlicher Weise auch in zusätzlich ausgewerteten Sprachdaten (Nachrichtensendungen, FOLK-Korpus).
Der vorliegende Beitrag thematisiert zwei unterschiedliche Forschungsergebnisse aus der Auswertung des Korpus »Deutsch heute«. Im ersten Teil wird in einem lautsystematischen Aufriss die phonetische Variation, wie sie sich in der Vorleseaussprache der österreichischen Schülerinnen in den Korpusdaten manifestiert, dargestellt. Ein zweiter Teil des Beitrags präsentiert metasprachliche Äußerungen aus sprachbiographischen Interviews, die Einblicke in sprachbezogene Kategorien und Konzepte der jungen Österreicherinnen geben und Rückschlüsse auf Spracheinstellungen zulassen. Die Schülerinnen bestätigen nicht nur verschiedene Facetten des für Österreich anzunehmenden diaglossischen Verhältnisses der Varietäten durch ihren Formengebrauch, sondern auch in metasprachlichen Aussagen, die einen hohen Grad der Bewusstheit des eigenen Sprachgebrauchs sowie der formalen wie auch soziosymbolischen Unterschiede der Varietäten erkennen lassen.
Am Beispiel der polyfunktionalen Mehrworteinheit <was weiß ich> wird das Zusammenspiel von pragmatischer und phonetischer Ausdifferenzierung in Pragmatikalisierungsprozessen untersucht. Hierzu werden spontan-sprachliche Belege aus dem Korpus „Deutsch heute“ analysiert. Die beobachtete phonetische Variationsbreite deutet auf eine komplexe Beziehung zu den jeweiligen pragmatischen Funktionen hin.
This paper explores speakers’ notions of the situational appropriacy of linguistic variants. We conducted a web-based survey in which we collected ratings of the appropriacy of variants of linguistic variables in spoken German. A range of quantitative methods (cluster analysis, factor analysis and various forms of visualization techniques) is applied in order to analyze metalinguistic awareness and the differences in the evaluation of written vs. spoken stimuli. First, our data show that speakers’ ratings of the appropriacy of linguistic variants vary reliably with two rough clusters representing formal and informal speech situations and genres. The findings confirm that speakers adhere to a notion of spoken standard German which takes genre and register-related variation into account. Secondly, our analysis reveals a written language bias: metalinguistic awareness is strongly influenced by the physical mode of the presentation of linguistic items (spoken vs. written).
Duden - Das Aussprachewörterbuch: [Aussprache und Betonung von über 132 000 Wörtern und Namen]
(2015)
Metalinguistic awareness of standard vs standard usage. The case of determiners in spoken German
(2015)
Recipient Design
(2014)
Grundlage der Studie zur multimodalen Interaktionsanalyse ist der Vortrag der beiden Autoren auf der Arbeitstagung Gesprächsforschung 2014. Sie haben bei der Überarbeitung für die Publikation die Studie auf die empirische Basis einer Kollektion von 6 Fällen gestellt. Die Ausarbeitung ist deswegen umfangreicher geworden, weil das Vortragsmanuskript zu einer prototypischen, multimodalen Auseinandersetzung mit einem etablierten, verbal basierten Konzept ausgebaut wurde. Solche empirisch basierten, methodologisch orientierten Konzeptreflexionen sind unverzichtbarer Bestandteil der Profilierung des multimodal-interaktionsanalytischen Ansatzes als eigenständiger Zugang der Analyse von Interaktion.
"Standard language" is a contested concept, ideologically, empirically and theoretically. This is particularly true for a language such as German, where the standardization of the spoken language was based on the written standard and was established with respect to a communicative situation, i.e. public speech on stage (Bühnenaussprache), which most speakers never come across. As a consequence, the norms of the oral standard exhibit many features which are infrequent in the everyday speech even of educated speakers. This paper discusses ways to arrive at a more realistic conception of (spoken) standard German, which will be termed "standard usage". It must be founded on empirical observations of speakers linguistic choices in everyday situations. Arguments in favor of a corpus-based notion of standard have to consider sociolinguistic, political, and didactic concerns. We report on the design of a large study of linguistic variation conducted at the Institute for the German Language (project "Variation in Spoken German", Variation des gesprochenen Deutsch) with the aim of arriving at a representative picture of "standard usage" in contemporary German. It systematically takes into account both diatopic variation covering the multi-national space in which German an official language, and diastratic variation in terms of varying degrees of formality. Results of the study of phonetic and morphosyntactic variation are discussed. At least for German, a corpus-based notion of "standard usage" inevitably includes some degree of pluralism concerning areal variation, and it needs to do justice to register-based variation as well.
Der Beitrag ist eine fallbasierte und konzeptionell ausgerichtete Auseinandersetzung mit dem konversationsanalytischen Konzept „recipient design“. Dieses wird zunächst in seinem monomodal-verbalen Entstehungszusammenhang erläutert und anschließend aus Perspektive der multimodalen Interaktionsanalyse reflektiert. In einem methodologischen Exkurs werden die Verfahren der „visuellen Erstanalyse“ und der „rekurrenten Mehrebenen-Analyse“ vorgestellt und im analytischen Teil umgesetzt. So wird zunächst das visuell wahrnehmbare Verhalten, dann die Äußerungs- und Interaktionsstruktur und abschließend die Prosodie eines lehrerseitigen recipient design analysiert. In einem fallanalytischen Resümee präsentieren wir im Detail das Zusammenspiel der bei der Produktion dieses multimodalen recipient design beteiligten Ausdrucksressourcen. Abschließend diskutieren wir eine Reihe offener Punkte, die bei einer multimodalen Konzeption von recipient design zu beachten sind. Dabei wird deutlich, dass recipient design theoretisch neu gerahmt und systematisch in Bezug auf online-analytische und verstehensdokumentarische Überlegungen reflektiert werden muss.
The paper presents a study on the use of the complement-taking mental verb glauben (to believe) as a means to hedge utterances. One the basis of three large interview corpora, diatopic and diachronic differences in the particle-like use of first-person-forms (glaub(e)) are explored. By means of the results of the corpus analysis, the status of the ongoing grammaticalization process of glaub(e) as a modal particle is discussed.
Der Beitrag untersucht aus interpretativ-soziolinguistischer Perspektive die verbalen Ressourcen, die ein Lehrer bei der Bearbeitung von kommunikativen Handlungsanforderungen im Unterricht einsetzt. Dabei wird insbesondere der Gebrauch segmentalphonetischer, prosodischer und sprachwahlbezogener Indizierungsmittel analysiert, und zwar einerseits in Bezug auf unterrichtstypische Anforderungen der Interaktionsorganisation sowie andererseits im Rahmen einer nicht rekurrenten und für den Lehrer merklich unerwarteten Anforderung, die bei der untersuchten Unterrichtsinteraktion entsteht.
Die Studie untersucht die Formen, Funktionalität und Relevanz von binnensprachlichen Variationsphänomenen im schwäbischen Dialektraum anhand der Sprachgebrauchspraktiken in einer neunten Klasse eines Gymnasiums in Ulm. Im Mittelpunkt stehen der Gebrauch koexistenter sprachlicher Formen mit unterschiedlicher Nähe oder Distanz zu den Polen Standard und Dialekt des sprachlichen Kontinuums und daraus ableitbare Hinweise auf die Varietätentektonik im untersuchten Sprachraum. Durch die Kombination von quantitativ und qualitativ orientierten Analyseverfahren werden die Zusammenhänge von formalen Mustern und funktionalen Möglichkeiten von Sprachvariation greifbar gemacht. Dabei wird deutlich, dass der variative Gebrauch der sprachlichen Formen bei den untersuchten Sprechern strukturiert ist und als interaktionskonstitutive linguistische Ressource in Bezug zu unterschiedlichen situativen Kommunikationsanforderungen an die Lehrer und Schüler steht.
Die beachtlichen Unterschiede zwischen den Dialekten des Deutschen stehen in Zusammenhang mit der territorialen Zersplitterung des deutschsprachigen Gebiets bis ins 19. Jahrhundert. In gewisser Weise spiegelt die dialektale Vielfalt das dezentrale, plurizentrische Herrschaftsmodell wider, das für das vornationale Heilige Römische Reich charakteristisch ist, bei dem sich kein dauerhaftes Machtzentrum mit sprachlicher Modellwirkung, wie bspw. Paris in Frankreich, herausbilden konnte.
Linguistic variation and linguistic virtuosity of young “Ghetto”-migrants in Mannheim, Germany
(2011)
In this paper, we provide an insight into the life world and social experiences of young Turkish migrants who are categorised by German society as “social problem cases”. Based on natural conversational data, we describe the communicative repertoire of one migrant adolescent and that of his friends. Our aims are (a) to isolate those linguistic features that convey the impression of “foreignness”, and stand out among other German speakers’ features, and (b) to analyse the variability in our informants’ discursive practices - i.e. code- or style-switching, as it is commonly referred to in the literature - in order to show how variation serves as a communicative resource. Our findings show that these adolescents’ remarkable linguistic proficiency and communicative competence contrast markedly to their low educational and professional status.
Varietäten im Diskurs
(2011)
Der Beitrag präsentiert ausgewählte Ergebnisse einer Untersuchung zum Dialekt-Standard-Gebrauch in einer Schulklasse im mittelschwäbischen Sprachraum (vgl. KNÖBL 2008). Dabei wird auf das Erkenntnisinteresse, die Datengrundlage und die Analysemethode eingegangen. An Analysebeispielen wird gezeigt, dass sich die in der Untersuchung kombiniert eingesetzten quantitativ und qualitativ orientierten methodischen Verfahren ergänzen. Die variablenanalytisch und interaktionsanalytisch gewonnenen Ergebnisse belegen, dass bei den untersuchten Lehrern und Schülern der Gebrauch linguistischer Formen strukturiert ist und in Bezug zu kommunikativen Anforderungen steht.