Refine
Year of publication
Document Type
- Article (9)
- Part of a Book (8)
- Book (3)
- Conference Proceeding (3)
- Other (3)
- Part of Periodical (1)
Keywords
- Deutsch (21)
- Korpus <Linguistik> (10)
- Wortbildung (9)
- Konstruktionsgrammatik (6)
- Komposition <Wortbildung> (5)
- Morphologie <Linguistik> (4)
- Nominalkompositum (4)
- Grammatik (3)
- Kompositum (3)
- Phraseologie (3)
Publicationstate
- Veröffentlichungsversion (14)
- Zweitveröffentlichung (4)
- Postprint (3)
Reviewstate
- (Verlags)-Lektorat (12)
- Peer-Review (8)
Publisher
- Narr Francke Attempto (3)
- Peter Lang (2)
- Stauffenburg (2)
- Gesellschaft für Sprachtechnologie und Computerlinguistik (1)
- Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (1)
- IDS-Verlag (1)
- Institut für Deutsche Sprache (1)
- Institut für deutsche Sprache (1)
- Ivane Javakhishvili Tbilisi State University (1)
- Language Science Press (1)
Bericht von der Dritten Internationalen Konferenz „Grammatik und Korpora“, Mannheim, 22. - 24.9.2009
(2009)
Phrasenkomposita im Deutschen. Empirische Untersuchung und konstruktionsgrammatische Modellierung
(2015)
Phrasenkomposita wie Heile-Welt-Gerede oder "Ich-kann-Golf-Ski-und-Wandern-und-bin-schöner-als-die-andern"-Franz werden im Deutschen mit steigender Tendenz verwendet. Sie sind eine Herausforderung für die linguistische Beschreibung.
Der vorliegende Band präsentiert die erste umfassende Untersuchung von Phrasenkomposita. Seine besondere Leistung besteht darin, dass er sowohl eine grammatiktheoretische Modellierung als auch eine breit angelegte korpuslinguistische Untersuchung des Phänomens bietet. Den theoretischen Rahmen bildet ein konstruktionsgrammatischer Ansatz mit gebrauchsbasierter Ausrichtung. Basis für die induktive Datenerhebung ist das ‘Deutsche Referenzkorpus’ des Instituts für Deutsche Sprache, Mannheim. Die Ergebnisse zeigen zum einen, wie sich der konstruktionsgrammatische Ansatz gewinnbringend zur Beschreibung von Wortbildungsphänomenen einsetzen lässt. Zum anderen werden innovative Methoden (Analysemodell, Suchanfrage-Strategie zur induktiven Korpusabfrage) entwickelt, die für die Anwendung der Konstruktionsgrammatik auf authentische Sprachdaten benötigt werden.
In dem Beitrag wird der Frage nachgegangen, inwiefern die Frequenz eines Wortes mit seiner orthographischen Richtigschreibung zusammenhangt. Werden häufige Wörter öfter und früher richtig geschrieben? Und welche Rolle spielt dabei die orthographische Regelhaftigkeit der Wortstrukturen? Unter Zuhilfenahme maschineller Analyseverfahren aus der Großstudie "Automatisierte Rechtschreibdiagnostik" (Fay/Berkling/Stüker 2012) werden diesbezuglich über 1000 Schülertexte von Klasse 2 bis 8 untersucht. Im Ergebnis werden zum einen einige Annahmen, die bislang vor allem auf Erfahrungswerten aus der sprachdidaktischen Arbeit fußten, empirisch bestätigt, zum anderen werden sie hinsichtlich spezifischer Rechtschreibphänomene differenziert und erweitert.
ln einer korpuspragmatischen Sicht auf Sprachgebrauch werden sogenannte Sprachgebrauchsmuster, die typisch für bestimmte Sprachausschnitte sind, datengeleitet berechnet. Solche Sprachgebrauchsmuster können z.B. diskursanalytisch gedeutet werden; noch relativ unerforscht ist aber ein konstruktionsgrammatischer Blick auf solche Muster. An zwei Beispielen wird gezeigt, wie mit der Berechnung von typischen n-Grammen (auf der Basis von Wortformen, sowie komplexer auf der Basis von Wortformen und Wortartkategorien) Sprachgebrauchsmuster berechnet werden können: Beim ersten Beispiel werden typische Formulierungsmuster in Leserbriefen, beim zweiten Beispiel aus einem politischen Diskurs (Wulff-Affäre), untersucht. Der Beitrag zielt in der Folge darauf ab, diese Muster dem usage-based-approach der KxG folgend als Konstruktionen zu deuten, die soziopragmatischen Verwendungsbedingungen gehorchen.
Sprichwörter im Gebrauch
(2015)
Präposition-Substantiv-Verbindungen mit rekurrentem Nullartikel in adverbialer Verwendung – z.B. nach Belieben, auf Knopfdruck, ohne Ende oder bei Nacht – sind ein in der Mehrwortforschung bisher eher vernachlässigter Typ. Sie sind Untersuchungsgegenstand des laufenden Forschungsprojekts „Präpositionale Wortverbindungen kontrastiv“ (beteiligte Institutionen: IDS Mannheim, Universität Santiago de Compostela, Universität Trnava), in das wir in unserem Vortrag einen Einblick vermitteln. Es wird skizziert, wie sich solche Wortverbindungen sowie abstraktere präpositionale Wortverbindungsmuster vom Typ [in + SUBX-Zeit(en) (z.B. in Echtzeit, in Krisenzeiten) aus kontrastiver Sicht (Deutsch – Spanisch – Slowakisch) korpusbasiert untersuchen und lexikografisch beschreiben lassen. Von großem Interesse – gerade auch für Fremdsprachenlerner – sind dabei insbesondere die semantisch-funktionalen Restriktionen, denen solche Entitäten unterliegen. Basierend auf den theoretischen und empirischen Grundannahmen des am IDS entwickelten Modells „Usuelle Wortverbindungen“ (vgl. Steyer 2013) werden im Projekt zunächst Kollokations- und Kotextmuster für die binären deutschen Mehrworteinheiten induktiv in sehr großen Korpora ermittelt; im Anschluss werden sie einem systematischen Vergleich mit dem Spanischen und Slowakischen unterzogen. Methodisch greifen wir – in allen drei Sprachen – u.a. auf Kookkurrenzprofile zu den Wortverbindungen sowie auf Slotanalysen zu definierten Suchmustern zurück. Ziel des Projekts ist u.a. die Entwicklung eines neuartigen Prototyps für eine multilinguale Aufbereitung des Untersuchungsgegentands (speziell für Fremdsprachenlerner).
Modeling the properties of German phrasal compounds within a usage-based constructional approach
(2017)
This paper discusses phrasal compounds in German (e.g.“Man-muss-doch-überalles-reden-können”-Credo, ‘one-should-be-able-to-talk-about-everything motto’). It provides the first empirically based investigation and description of this wordformation type within the theoretical framework of construction grammar. While phrasal compounds pose a problem for “traditional” generative approaches, I argue that a usage-based constructional model (e.g. Langacker 1987; Goldberg 2006) which takes into consideration aspects of frequency provides a suitable approach to modeling and explaining their properties. For this purpose, a large inventory of phrasal compounds was extracted from the German Reference Corpus (DeReKo) and modeled as pairings of form and meaning at different levels of specificity and abstractness within a bottom-up process.
Overall, this paper not only presents a new and original approach to phrasal compounds, but also offers interesting perspectives for dealing with composition in general.
Sprichwörter im Gebrauch
(2017)
We present a method to identify and document a phenomenon on which there is very little empirical data: German phrasal compounds occurring in the form of as a single token (without punctuation between their components). Relying on linguistic criteria, our approach implies to have an operational notion of compounds which can be systematically applied as well as (web) corpora which are large and diverse enough to contain rarely seen phenomena. The method is based on word segmentation and morphological analysis, it takes advantage of a data-driven learning process. Our results show that coarse-grained identification of phrasal compounds is best performed with empirical data, whereas fine-grained detection could be improved with a combination of rule-based and frequency-based word lists. Along with the characteristics of web texts, the orthographic realizations seem to be linked to the degree of expressivity.
The paper at hand discusses productivity in German compound formation – as a case of morphological variation – from a lexeme-based synchronic perspective. In particular, we focus on groups of compounds with semantically closely related head words, e.g., compounds denoting colors.
Our approach is characterized by a qualitative as well as a quantitative perspective on productivity. Taking the properties of the head lexeme as a starting point and applying corpus-based statistical methods, we try to gain new insights into compound formation, especially into potential factors which govern their productivity. In a first step, we determine the productivity of compounds on the basis of current productivity measures and data from a large corpus of German. In a second step, we try to systematically explain observable differences in productivity.
The approach presented here is one of the first attempts to apply the concept of productivity, which has been predominantly used in the domain of derivation, to compounding. Since compounding is a dominant factor for the expansion of the German lexicon, we assume that our investigation also sheds an important light on the dynamics of the lexicon.
Die Analyse sprachlicher Massendaten zeigt, wie zentral mehr oder weniger feste Wortverbindungen als Lexikoneinheiten für die Sprachkompetenz sind. Der Beitrag geht zunächst kurz auf aktuelle Entwicklungen in der Phraseologie ein: eine Abkehr von der starken Betonung des Idiosynkratischen einerseits und die Hinwendung zum Vorgeprägten andererseits. Wir führen hierzu den Terminus‚ lexikalisch geprägte Muster‘ (LGM) ein. In einer Detailanalyse beschäftigen wir uns mit satzwertigen Wortverbindungen im Spannungsfeld zwischen ausgeprägter Lexikalisierung, die auf eine gesonderte kognitive Verankerung hindeutet, und der Konstitution abstrakter Spruchmuster als LGM-Subtyp. Im zweiten Teil zeigen wir, wie usuelle Wortverbindungen innerhalb von Phrasenkomposita zur Lexembildung beitragen.
Mit diesem Papier wird die neue Online-Reihe IDSopen des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache konzeptuell aufgelegt. Die Reihe bietet Autor/-innen und Rezipient/-innen aus allen Bereichen der Linguistik eine moderne und offene Plattform für digitales Publizieren. Mit IDSopen steht eine zeitgemäße Publikationsumgebung zur Verfügung, die schwerpunktmäßig Arbeiten veröffentlicht, die auf Ressourcen des IDS beruhen und deren Verwendungsmöglichkeiten in besonderem Maße zeigen. Gleichzeitig zeichnet sich IDSopen durch eine Öffnung für unkonventionelle Publikationsformen und -formate aus. Transparente Begutachtungsprozesse gehören dabei genauso zum Profil der Reihe wie ein offener Erscheinungsturnus und das Ansprechen unterschiedlicher Zielgruppen. IDSopen verfolgt entlang der Leitlinien des IDS und der Leibniz-Gemeinschaft (vgl. LeibnizOpen) das Open-Access-Prinzip und veröffentlicht ausschließlich digital, ohne gedruckte Form (Online-only). Diese Maßnahmen haben das Ziel, kurze Veröffentlichungszeiten für Manuskripte zu ermöglichen, einen unbeschränkten und kostenlosen Zugang zu qualitäts-geprüfter wissenschaftlicher Information rund um die IDS-Ressourcen im Internet zu bieten und liquide Publikationsprozesse zu unterstützen.