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What the speaker means in uttering a linguistic expression of a certain language in an actual communicative context can be described as the meaning of that expression in the given context plus its function with respect to an intended reaction of the hearer to whom the utterance is addressed. In our approach we refer to these aspects of the interpretation of linguistic utterances with utterance meaning and communicative (interactional) function of the utterance respectively. Together they are called the communicative sense of an utterance. The latter concept is analyzed in detail. It presupposes a proper concept of action of a speaker and assumptions on the general relations between meaning of linguistic expressions and intentions of the speaker as fundamental components of the concept “action of a speaker”. The linguistic expression pertaining to an utterance may be a sentence or a more complex linguistic structure, i.e. a text. A text is considered as a structure of illocutions, i.e. of elementary actions of a speaker. The communicative sense of a structure of illocutions is understood as the result of an interaction of the communicative sense of the single illocutions, constituting that structure.
Der vorliegende Aufsatz möchte die Leser der Muttersprache mit einer in der internationalen Sprachwissenschaft sehr heftig erörterten Form der Grammatikdarstellung bekannt machen. Die von dem Amerikaner N. Chomsky entwickelte Theorie der ‘generativen Grammatik’ ist inzwischen durch umfangreiche praktische Arbeiten erprobt worden. An einer Beschreibung der deutschen Grammatik in Form einer generativen Grammatik wird gegenwärtig in der Arbeitsstelle Strukturelle Grammatik bei der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin gearbeitet. Die ersten Ergebnisse dieser Forschungseinrichtung, zu deren Mitarbeitern der Verfasser des folgenden Aufsatzes gehört, wurden und werden in der Schriftenreihe Studia Grammatica (im Akademie-Verlag, Berlin) veröffentlicht. In welchem Maße eine generative Grammatik der deutschen Sprache im Unterricht in und außerhalb der Schule Verwendung finden kann, bleibt den Entscheidungen der Fachleute überlassen. Möge der nachstehende Aufsatz zu einem gehaltvollen und gewinnbringenden Gespräch beitragen.
Ziel dieses Beitrags ist es, den Begriff der Illokution (Sprechhandlung, sprachlich-kommunikativen Handlung) neu zu bestimmen. Grundlage der Überlegungen ist eine strenge Unterscheidung zwischen der Bedeutung sprachlicher Ausdrücke und der kommunikativen Intention (K-Intention) in Illokutionen. Wesentlich für diesen Versuch sind drei Annahmen:
A-l: Illokutionen werden auf der Grundlage von K-Intentionen determiniert, nicht von sprachlichen Kategorien (wie Satzmodus).
A-2: Illokutionen werden durch Typen von K-Intentionen sowie durch Bündel von Handlungsbedingungen spezifiziert. Sie setzen kein separates Illokutionswissen voraus.
A-3: Aufgrund von A-l muß die Zuordnung von sprachlichen Äußerungen zu K-Intentionen über Eignungsbedingungen festgelegt werden.
Mit diesen Annahmen entferne ich mich stark von früheren Arbeiten. Vgl. besonders Motsch/Pasch (1987), Motsch/Viehweger (1991). Sie bedeuten zugleich eine Absage an zentrale Vorstellungen der klassischen Sprechakttheorien und - in gewisser Hinsicht - eine Annäherung an Grundideen der Griceschen Kommunikationstheorie sowie der Intentionstheorie Searles.
Illokutive Handlungen
(1987)
Es wird zunächst der Bedeutungsbegriff untersucht, der bei der Übersetzung von Sprachen grundlegend ist, insbesondere beim Bestreben um semantische Äquivalenz. Es erweist sich dabei als zweckmäßig, mit Bierwisch drei Bedeutungen zu unterscheiden. Der zweite Teil des Artikels ist der Frage gewidmet, inwieweit für jede dieser Bedeutungen in Quell- und Zielsprache Äquivalenz erreichbar ist.